als möglich befördert werden muß, so ist es noth- wendig die Mittel zu kennen, die ihn am meisten begünstigen. Diese Mittel liegen theils gleich selbst in den zu vereinigenden Körpern, theils in der Art der Zusammenstellung derselben durch die Kunst. Unter den Erstern sind die eigenthümliche Bildung der kleinern Bestandtheile der Körper, die Schwe- re, Verwandschaft und Wahl, Anziehung, Härte, Weichheit, Flußigkeit, Fettigkeit, Magerkeit, end- lich die Luft, die vorzüglichsten, deren weitläuftige Erklärung hier nicht statt finden kann, da sie ohnehin in den Lehrbüchern der Naturlehre abge- handelt werden. Zu den Letztern aber gehört hauptsächlich die Veranstaltung, daß die Körper, welche genau vereinigt werden sollen, sich in so viel Punkten, als nur möglich ist, un- ter einander berühren. Dieß kann ent- weder durch Abänderung ihrer Form, oder durch Hülfe anderer Körper geschehen, vermittelst derer solche Körper, die ihrer Form nach für sich zu einer genauen Vereinigung untauglich sind, nachmals dazu geschickt werden, das ist -- durch Ver- mischung harter und weicher Körper. Weil nun diese Vermischung an und für sich auch noch mehrere leere Räume vorhanden läßt, welche öf- ters der Zweck derselben nicht gestatten kann, so wird eine neue äußere Kraft nöthig, vermöge de- ren die vermischten Körper heftig und so dicht in und an einander gepreßt werden, als es die Um- stände verlangen. Auf diesen Mitteln beruht
also
als moͤglich befoͤrdert werden muß, ſo iſt es noth- wendig die Mittel zu kennen, die ihn am meiſten beguͤnſtigen. Dieſe Mittel liegen theils gleich ſelbſt in den zu vereinigenden Koͤrpern, theils in der Art der Zuſammenſtellung derſelben durch die Kunſt. Unter den Erſtern ſind die eigenthuͤmliche Bildung der kleinern Beſtandtheile der Koͤrper, die Schwe- re, Verwandſchaft und Wahl, Anziehung, Haͤrte, Weichheit, Flußigkeit, Fettigkeit, Magerkeit, end- lich die Luft, die vorzuͤglichſten, deren weitlaͤuftige Erklaͤrung hier nicht ſtatt finden kann, da ſie ohnehin in den Lehrbuͤchern der Naturlehre abge- handelt werden. Zu den Letztern aber gehoͤrt hauptſaͤchlich die Veranſtaltung, daß die Koͤrper, welche genau vereinigt werden ſollen, ſich in ſo viel Punkten, als nur moͤglich iſt, un- ter einander beruͤhren. Dieß kann ent- weder durch Abaͤnderung ihrer Form, oder durch Huͤlfe anderer Koͤrper geſchehen, vermittelſt derer ſolche Koͤrper, die ihrer Form nach fuͤr ſich zu einer genauen Vereinigung untauglich ſind, nachmals dazu geſchickt werden, das iſt — durch Ver- miſchung harter und weicher Koͤrper. Weil nun dieſe Vermiſchung an und fuͤr ſich auch noch mehrere leere Raͤume vorhanden laͤßt, welche oͤf- ters der Zweck derſelben nicht geſtatten kann, ſo wird eine neue aͤußere Kraft noͤthig, vermoͤge de- ren die vermiſchten Koͤrper heftig und ſo dicht in und an einander gepreßt werden, als es die Um- ſtaͤnde verlangen. Auf dieſen Mitteln beruht
alſo
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[85/0095]
als moͤglich befoͤrdert werden muß, ſo iſt es noth-
wendig die Mittel zu kennen, die ihn am meiſten
beguͤnſtigen. Dieſe Mittel liegen theils gleich ſelbſt
in den zu vereinigenden Koͤrpern, theils in der
Art der Zuſammenſtellung derſelben durch die Kunſt.
Unter den Erſtern ſind die eigenthuͤmliche Bildung
der kleinern Beſtandtheile der Koͤrper, die Schwe-
re, Verwandſchaft und Wahl, Anziehung, Haͤrte,
Weichheit, Flußigkeit, Fettigkeit, Magerkeit, end-
lich die Luft, die vorzuͤglichſten, deren weitlaͤuftige
Erklaͤrung hier nicht ſtatt finden kann, da ſie
ohnehin in den Lehrbuͤchern der Naturlehre abge-
handelt werden. Zu den Letztern aber gehoͤrt
hauptſaͤchlich die Veranſtaltung, daß die Koͤrper,
welche genau vereinigt werden ſollen, ſich in ſo
viel Punkten, als nur moͤglich iſt, un-
ter einander beruͤhren. Dieß kann ent-
weder durch Abaͤnderung ihrer Form, oder durch
Huͤlfe anderer Koͤrper geſchehen, vermittelſt derer
ſolche Koͤrper, die ihrer Form nach fuͤr ſich zu einer
genauen Vereinigung untauglich ſind, nachmals
dazu geſchickt werden, das iſt — durch Ver-
miſchung harter und weicher Koͤrper. Weil
nun dieſe Vermiſchung an und fuͤr ſich auch noch
mehrere leere Raͤume vorhanden laͤßt, welche oͤf-
ters der Zweck derſelben nicht geſtatten kann, ſo
wird eine neue aͤußere Kraft noͤthig, vermoͤge de-
ren die vermiſchten Koͤrper heftig und ſo dicht in
und an einander gepreßt werden, als es die Um-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/95>, abgerufen am 21.11.2024.
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