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Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

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Frau Luise Max-Ehrler.
Venedig.
Immer ist mir, dass die leisen
Gondeln durch Kanäle reisen
Irgendjemand zum Empfang.
Doch das Warten dauert lang,
Und das Volk ist arm und krank,
Und die Kinder sind wie Waisen.
Lange harren die Paläste
Auf die Herren, auf die Gäste
Und das Volk will Kronen sehn.
Auf dem Markusplatze stehn
Möcht' ich oft und irgendwen
Fragen nach dem fernen Feste.


Frau Luise Max-Ehrler.
Venedig.
Immer ist mir, dass die leisen
Gondeln durch Kanäle reisen
Irgendjemand zum Empfang.
Doch das Warten dauert lang,
Und das Volk ist arm und krank,
Und die Kinder sind wie Waisen.
Lange harren die Paläste
Auf die Herren, auf die Gäste
Und das Volk will Kronen sehn.
Auf dem Markusplatze stehn
Möcht’ ich oft und irgendwen
Fragen nach dem fernen Feste.


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[36/0036] Frau Luise Max-Ehrler. Venedig. Immer ist mir, dass die leisen Gondeln durch Kanäle reisen Irgendjemand zum Empfang. Doch das Warten dauert lang, Und das Volk ist arm und krank, Und die Kinder sind wie Waisen. Lange harren die Paläste Auf die Herren, auf die Gäste Und das Volk will Kronen sehn. Auf dem Markusplatze stehn Möcht’ ich oft und irgendwen Fragen nach dem fernen Feste.

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Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/36>, abgerufen am 21.11.2024.