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Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

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Manchmal fühlt sie: Das Leben ist gross,
Wilder, wie Ströme, die schäumen,
Wilder, wie Sturm in den Bäumen.
Und leise lässt sie die Stunden los
Und schenkt ihre Seele den Träumen.
Dann erwacht sie. Da steht ein Stern
Still überm leisen Gelände,
Und ihr Haus hat ganz weisse Wände -
Da weiss sie: Das Leben ist fremd und fern -
Und faltet die alternden Hände.



Druck von P. Friesenhahn, Bendorf a. Rh.

Manchmal fühlt sie: Das Leben ist gross,
Wilder, wie Ströme, die schäumen,
Wilder, wie Sturm in den Bäumen.
Und leise lässt sie die Stunden los
Und schenkt ihre Seele den Träumen.
Dann erwacht sie. Da steht ein Stern
Still überm leisen Gelände,
Und ihr Haus hat ganz weisse Wände –
Da weiss sie: Das Leben ist fremd und fern –
Und faltet die alternden Hände.



Druck von P. Friesenhahn, Bendorf a. Rh.

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[88/0088] Manchmal fühlt sie: Das Leben ist gross, Wilder, wie Ströme, die schäumen, Wilder, wie Sturm in den Bäumen. Und leise lässt sie die Stunden los Und schenkt ihre Seele den Träumen. Dann erwacht sie. Da steht ein Stern Still überm leisen Gelände, Und ihr Haus hat ganz weisse Wände – Da weiss sie: Das Leben ist fremd und fern – Und faltet die alternden Hände. Druck von P. Friesenhahn, Bendorf a. Rh.

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Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/88>, abgerufen am 11.12.2024.