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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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daß Er sich höchlich samt allen anwesenden
Herren und Frauenzimmer darüber sol ver-
wunderen. Ferner bin Jch auch ein treffli-
cher Mathematicus, Landmesser/ Fortifica-
tor,
Schantzenbauer/ Wallmeister/ wie Jch
denn des Marlois/ Freitages/ Treüen und an-
derer berühmter Mathematicorum Praece-
ptor
etliche viel Jahr/ auff mehr denn fünff-
tzig Academien in Teutschland allein/ der
Mußkowitischen und Grönländischen Uni-
versiteten
allhie zu geschweigen/ mit grossem
Ruhm und Ehren bin gewesen. Nebenst die-
sem verstehe Jch mich auch trefflich wol auff
des Himmels Lauff/ Jch kan Kalender ma-
chen/ Nativiteten stellen/ weis zukünfftige
Dinge/ Jch kan auch aus der Hand wahrsa-
gen und einem Diebe gantz eigentlich aus der-
selben vorher verkündigen/ daß er sol auffge-
henket werden/ sonderlich wenn Meister Jür-
gen jhm dieselbe schon auff dem Rükken hat
zusammen gebunden.

Uber dieses alles gebe Jch auch einen bra-
ven Fechter und bin in dieser Kunst dermahssen
fertig/ daß Jch mir auch offt mit einem dikken
Filtze das Angesicht lasse zubinden/ und doch
gleichwol meinen Wiederpart kan treffen/ wo

man
G iij

Zwiſchen Spiel.
daß Er ſich hoͤchlich ſamt allen anweſenden
Herren und Frauenzimmer daruͤber ſol ver-
wunderen. Ferner bin Jch auch ein treffli-
cher Mathematicus, Landmeſſer/ Fortifica-
tor,
Schantzenbauer/ Wallmeiſter/ wie Jch
denn des Marlois/ Freitages/ Treuͤen und an-
derer beruͤhmter Mathematicorum Præce-
ptor
etliche viel Jahr/ auff mehr denn fuͤnff-
tzig Academien in Teutſchland allein/ der
Mußkowitiſchen und Groͤnlaͤndiſchen Uni-
verſiteten
allhie zu geſchweigen/ mit groſſem
Ruhm und Ehren bin geweſen. Nebenſt die-
ſem verſtehe Jch mich auch trefflich wol auff
des Himmels Lauff/ Jch kan Kalender ma-
chen/ Nativiteten ſtellen/ weis zukuͤnfftige
Dinge/ Jch kan auch aus der Hand wahrſa-
gen und einem Diebe gantz eigentlich aus der-
ſelben vorher verkuͤndigen/ daß er ſol auffge-
henket werden/ ſonderlich wenn Meiſter Juͤr-
gen jhm dieſelbe ſchon auff dem Ruͤkken hat
zuſammen gebunden.

Uber dieſes alles gebe Jch auch einen bra-
ven Fechter und bin in dieſer Kunſt dermahſſen
fertig/ daß Jch mir auch offt mit einem dikken
Filtze das Angeſicht laſſe zubinden/ und doch
gleichwol meinen Wiederpart kan treffen/ wo

man
G iij
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[100[99]/0167] Zwiſchen Spiel. daß Er ſich hoͤchlich ſamt allen anweſenden Herren und Frauenzimmer daruͤber ſol ver- wunderen. Ferner bin Jch auch ein treffli- cher Mathematicus, Landmeſſer/ Fortifica- tor, Schantzenbauer/ Wallmeiſter/ wie Jch denn des Marlois/ Freitages/ Treuͤen und an- derer beruͤhmter Mathematicorum Præce- ptor etliche viel Jahr/ auff mehr denn fuͤnff- tzig Academien in Teutſchland allein/ der Mußkowitiſchen und Groͤnlaͤndiſchen Uni- verſiteten allhie zu geſchweigen/ mit groſſem Ruhm und Ehren bin geweſen. Nebenſt die- ſem verſtehe Jch mich auch trefflich wol auff des Himmels Lauff/ Jch kan Kalender ma- chen/ Nativiteten ſtellen/ weis zukuͤnfftige Dinge/ Jch kan auch aus der Hand wahrſa- gen und einem Diebe gantz eigentlich aus der- ſelben vorher verkuͤndigen/ daß er ſol auffge- henket werden/ ſonderlich wenn Meiſter Juͤr- gen jhm dieſelbe ſchon auff dem Ruͤkken hat zuſammen gebunden. Uber dieſes alles gebe Jch auch einen bra- ven Fechter und bin in dieſer Kunſt dermahſſen fertig/ daß Jch mir auch offt mit einem dikken Filtze das Angeſicht laſſe zubinden/ und doch gleichwol meinen Wiederpart kan treffen/ wo man G iij

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 100[99]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/167>, abgerufen am 22.11.2024.