Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Dritte Handlung. nachtragen lassen/ fähet an gantz hochmühtig zu re-den. Sintemahl/ dieweil und nachdem es des Durchläuchtigsten Kriegeshelden/ des groß- mühtigsten Mars Excellentz gnädigst hat ge- fallen mich als einen sehr trefflichen Chyrur- gus, Medicus, Ophtalmicum, Lytholo- mum, Hochfürstlichen priviligirten woler- fahrnen Leib- und Wundartzten gantz schleu- nigst heraus zu commendiren, daß Jch das von Jhme couragieuxer weise verwundetes und geschossenes Teutschland gebührlicher mahssen solle emplastriren; Als wil Jch sol- chem seinem Begehren zuer günstigen folge mich alsobald dazu praepariren und die ver- wundete Dame bester massen/ das ist: Gründ- lich/ künstlich und ohne einige Schmertzen cu- riren und heilen. Aber/ Jch sehe Ja keine ansehnliche Weibesperson hieselbst/ mahssen Jhre Excellentz/ daß sie dergestalt beschaffen/ mich selber haben berichtet. Er siehet sich ein weinig üm. Jch wil ja nicht hoffen/ daß es jenner Bettelsak sei/ welcher dort im Kohte außgestrekket lieget; Es scheinet gleichwol/ als wenn selbiges Weib an unterschiedenen Ohr- ten Jhres Leibes gantz hefftig sei verwundet. Er
Dritte Handlung. nachtragen laſſen/ faͤhet an gantz hochmuͤhtig zu re-den. ☽ Sintemahl/ dieweil und nachdem es des Durchlaͤuchtigſten Kriegeshelden/ des groß- muͤhtigſten Mars Excellentz gnaͤdigſt hat ge- fallen mich als einen ſehr trefflichen Chyrur- gus, Medicus, Ophtalmicum, Lytholo- mum, Hochfuͤrſtlichen priviligirten woler- fahrnen Leib- und Wundartzten gantz ſchleu- nigſt heraus zu commendiren, daß Jch das von Jhme couragieuxer weiſe verwundetes und geſchoſſenes Teutſchland gebuͤhrlicher mahſſen ſolle emplaſtriren; Als wil Jch ſol- chem ſeinem Begehren zuer guͤnſtigen folge mich alſobald dazu præpariren und die ver- wundete Dame beſter maſſen/ das iſt: Gruͤnd- lich/ kuͤnſtlich und ohne einige Schmertzen cu- riren und heilen. Aber/ Jch ſehe Ja keine anſehnliche Weibesperſon hieſelbſt/ mahſſen Jhre Excellentz/ daß ſie dergeſtalt beſchaffen/ mich ſelber haben berichtet. ☾ Er ſiehet ſich ein weinig uͤm. ☽ Jch wil ja nicht hoffen/ daß es jenner Bettelſak ſei/ welcher dort im Kohte außgeſtrekket lieget; Es ſcheinet gleichwol/ als wenn ſelbiges Weib an unterſchiedenen Ohr- ten Jhres Leibes gantz hefftig ſei verwundet. ☾ Er
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Dritte Handlung.
nachtragen laſſen/ faͤhet an gantz hochmuͤhtig zu re-
den. ☽
Sintemahl/ dieweil und nachdem es des
Durchlaͤuchtigſten Kriegeshelden/ des groß-
muͤhtigſten Mars Excellentz gnaͤdigſt hat ge-
fallen mich als einen ſehr trefflichen Chyrur-
gus, Medicus, Ophtalmicum, Lytholo-
mum, Hochfuͤrſtlichen priviligirten woler-
fahrnen Leib- und Wundartzten gantz ſchleu-
nigſt heraus zu commendiren, daß Jch das
von Jhme couragieuxer weiſe verwundetes
und geſchoſſenes Teutſchland gebuͤhrlicher
mahſſen ſolle emplaſtriren; Als wil Jch ſol-
chem ſeinem Begehren zuer guͤnſtigen folge
mich alſobald dazu præpariren und die ver-
wundete Dame beſter maſſen/ das iſt: Gruͤnd-
lich/ kuͤnſtlich und ohne einige Schmertzen cu-
riren und heilen. Aber/ Jch ſehe Ja keine
anſehnliche Weibesperſon hieſelbſt/ mahſſen
Jhre Excellentz/ daß ſie dergeſtalt beſchaffen/
mich ſelber haben berichtet. ☾ Er ſiehet ſich ein
weinig uͤm. ☽ Jch wil ja nicht hoffen/ daß es
jenner Bettelſak ſei/ welcher dort im Kohte
außgeſtrekket lieget; Es ſcheinet gleichwol/ als
wenn ſelbiges Weib an unterſchiedenen Ohr-
ten Jhres Leibes gantz hefftig ſei verwundet.
☾ Er
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