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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Nothwendiger Vorbericht
muhtiggelahrten Rittersleute ist zu schätzen:
Und dieser Herr machet durch sein lobwür di-
ges Exempel alle Verächter und Spötter der
Edlen Wissenschafften gäntzlich zu schanden/
welches sie denn wol etwas besser behertzigen
und nebenst diesen noch andere Kriegeshel-
den/ insonderheit die beide trefflichgelahrte
Krieges Obristen/ als weiland Herrn Wil-
helm von Lohausen/ sonst Kalchum genant/
wie denn auch Herrn Dieterich von Werder
Jhnen etwas fleissiger vor die Augen stellen
müchten.

Jch könte zwahr meinem Simei auff alle
und jede seine wichtige Einwürffe und er-
zwungene Beschüldigungen gahr leicht ant-
worten/ achte Jhn aber der Würdigkeit nicht/
daß Jch mich in ein weitläufftigers Gesprä-
che mit Jhme solte einlassen. Zu deme siehets
und greifft es ein jedweder vernünfftiger
Mensch/ daß Jch alle seine Verleumdungen
keiner anderen uhrsachen halber muß erdul-
den/ als dieweil Jch die rechte teutsche bittere
Wahrheit geschrieben/ wie solches ein vor-
nehmer Herr neülicher Zeit selber muste geste-
hen. Denn/ als Jch denselben in Unterthä-
nigkeit fragte/ was doch etliche Kriegesbedien-

te müch-

Nothwendiger Vorbericht
muhtiggelahrten Rittersleute iſt zu ſchaͤtzen:
Und dieſer Herr machet durch ſein lobwuͤr di-
ges Exempel alle Veraͤchter und Spoͤtter der
Edlen Wiſſenſchafften gaͤntzlich zu ſchanden/
welches ſie denn wol etwas beſſer behertzigen
und nebenſt dieſen noch andere Kriegeshel-
den/ inſonderheit die beide trefflichgelahrte
Krieges Obriſten/ als weiland Herrn Wil-
helm von Lohauſen/ ſonſt Kalchum genant/
wie denn auch Herrn Dieterich von Werder
Jhnen etwas fleiſſiger vor die Augen ſtellen
muͤchten.

Jch koͤnte zwahr meinem Simei auff alle
und jede ſeine wichtige Einwuͤrffe und er-
zwungene Beſchuͤldigungen gahr leicht ant-
worten/ achte Jhn aber der Wuͤrdigkeit nicht/
daß Jch mich in ein weitlaͤufftigers Geſpraͤ-
che mit Jhme ſolte einlaſſen. Zu deme ſiehets
und greifft es ein jedweder vernuͤnfftiger
Menſch/ daß Jch alle ſeine Verleumdungen
keiner anderen uhrſachen halber muß erdul-
den/ als dieweil Jch die rechte teutſche bittere
Wahrheit geſchrieben/ wie ſolches ein vor-
nehmer Herr neuͤlicher Zeit ſelber muſte geſte-
hen. Denn/ als Jch denſelben in Unterthaͤ-
nigkeit fragte/ was doch etliche Kriegesbedien-

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[0038] Nothwendiger Vorbericht muhtiggelahrten Rittersleute iſt zu ſchaͤtzen: Und dieſer Herr machet durch ſein lobwuͤr di- ges Exempel alle Veraͤchter und Spoͤtter der Edlen Wiſſenſchafften gaͤntzlich zu ſchanden/ welches ſie denn wol etwas beſſer behertzigen und nebenſt dieſen noch andere Kriegeshel- den/ inſonderheit die beide trefflichgelahrte Krieges Obriſten/ als weiland Herrn Wil- helm von Lohauſen/ ſonſt Kalchum genant/ wie denn auch Herrn Dieterich von Werder Jhnen etwas fleiſſiger vor die Augen ſtellen muͤchten. Jch koͤnte zwahr meinem Simei auff alle und jede ſeine wichtige Einwuͤrffe und er- zwungene Beſchuͤldigungen gahr leicht ant- worten/ achte Jhn aber der Wuͤrdigkeit nicht/ daß Jch mich in ein weitlaͤufftigers Geſpraͤ- che mit Jhme ſolte einlaſſen. Zu deme ſiehets und greifft es ein jedweder vernuͤnfftiger Menſch/ daß Jch alle ſeine Verleumdungen keiner anderen uhrſachen halber muß erdul- den/ als dieweil Jch die rechte teutſche bittere Wahrheit geſchrieben/ wie ſolches ein vor- nehmer Herr neuͤlicher Zeit ſelber muſte geſte- hen. Denn/ als Jch denſelben in Unterthaͤ- nigkeit fragte/ was doch etliche Kriegesbedien- te muͤch-

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/38>, abgerufen am 21.11.2024.