Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Des Friedewünschen den Teutschlandes bodem ein weinig ümmeschen mügen; Sobin Jch eben der jenige/ der sie von dannen herauff führet/ und Jhnen dabenebenst/ was sie etwan zu sehen begehren/ nach vermügen zeiget/ auch daß/ was sie nicht verstehen/ erklä- ret und außdeutet. Und zwar/ es haben noch gestriges Tages etliche der allertapfersten Hel- den und uhralten Teutschen Fürsten Ver- günstigung erlanget/ daß sie die vielerwähnete Eliseische Felder auff eine kurtze Zeit verlassen und Teutschland daß allerherrlichste und prachtigste Reich des gantzen Erdbodens/ da- von in jenner Welt/ schon etliche hundert Jah- re so viel rühmliches ist gesungen und gesaget worden/ in Jhrer vollenkommenen Glükse- ligkeit beschauen und gegen die Beschaffenheit des uhralten Teutschlandes/ wie solches zu jh- rer Lebens zeit befindlich gewesen/ vernünfftig halten müchten. Geliebet euch nun etwann ferner zu wissen/ wie vorgedachte Teutsche Helden genennet werden/ so verhalte Jch Euch nicht/ daß der erste heisset König Ehrenvest/ von den Römern Ariovistus genant/ welcher zu des ersten Rö- mischen Käysers Julij zeiten hat geherrschet und ein tapferer Kriegesmann auch hertzhaff- ter
Des Friedewuͤnſchen den Teutſchlandes bodem ein weinig uͤmmeſchen muͤgen; Sobin Jch eben der jenige/ der ſie von dannen herauff fuͤhret/ und Jhnen dabenebenſt/ was ſie etwan zu ſehen begehren/ nach vermuͤgen zeiget/ auch daß/ was ſie nicht verſtehen/ erklaͤ- ret und außdeutet. Und zwar/ es haben noch geſtriges Tages etliche der allertapferſten Hel- den und uhralten Teutſchen Fuͤrſten Ver- guͤnſtigung erlanget/ daß ſie die vielerwaͤhnete Eliſeiſche Felder auff eine kurtze Zeit verlaſſen und Teutſchland daß allerherꝛlichſte und pråchtigſte Reich des gantzen Erdbodens/ da- von in jenner Welt/ ſchon etliche hundert Jah- re ſo viel ruͤhmliches iſt geſungen und geſaget worden/ in Jhrer vollenkommenen Gluͤkſe- ligkeit beſchauen und gegen die Beſchaffenheit des uhralten Teutſchlandes/ wie ſolches zu jh- rer Lebens zeit befindlich geweſen/ vernuͤnfftig halten muͤchten. Geliebet euch nun etwann ferner zu wiſſen/ wie vorgedachte Teutſche Helden genennet werden/ ſo verhalte Jch Euch nicht/ daß der erſte heiſſet Koͤnig Ehrenveſt/ von den Roͤmern Arioviſtus genant/ welcher zu des erſten Roͤ- miſchen Kaͤyſers Julij zeiten hat geherꝛſchet und ein tapferer Kriegesmann auch hertzhaff- ter
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Des Friedewuͤnſchen den Teutſchlandes
bodem ein weinig uͤmmeſchen muͤgen; So
bin Jch eben der jenige/ der ſie von dannen
herauff fuͤhret/ und Jhnen dabenebenſt/ was
ſie etwan zu ſehen begehren/ nach vermuͤgen
zeiget/ auch daß/ was ſie nicht verſtehen/ erklaͤ-
ret und außdeutet. Und zwar/ es haben noch
geſtriges Tages etliche der allertapferſten Hel-
den und uhralten Teutſchen Fuͤrſten Ver-
guͤnſtigung erlanget/ daß ſie die vielerwaͤhnete
Eliſeiſche Felder auff eine kurtze Zeit verlaſſen
und Teutſchland daß allerherꝛlichſte und
pråchtigſte Reich des gantzen Erdbodens/ da-
von in jenner Welt/ ſchon etliche hundert Jah-
re ſo viel ruͤhmliches iſt geſungen und geſaget
worden/ in Jhrer vollenkommenen Gluͤkſe-
ligkeit beſchauen und gegen die Beſchaffenheit
des uhralten Teutſchlandes/ wie ſolches zu jh-
rer Lebens zeit befindlich geweſen/ vernuͤnfftig
halten muͤchten.
Geliebet euch nun etwann ferner zu wiſſen/
wie vorgedachte Teutſche Helden genennet
werden/ ſo verhalte Jch Euch nicht/ daß der
erſte heiſſet Koͤnig Ehrenveſt/ von den Roͤmern
Arioviſtus genant/ welcher zu des erſten Roͤ-
miſchen Kaͤyſers Julij zeiten hat geherꝛſchet
und ein tapferer Kriegesmann auch hertzhaff-
ter
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