Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Des Friedewünschenden Teutschlandes.
Seele müchten erfreüen/ bitten hiebenebenst
unterthänigst/ E. Majestät wolle es Jhr nicht
lassen zu wieder seyn/ daß sie sich etliche weinig
Tage an deroselben Königlichen Hoff auffhal-
ten/ sie erbieten sich hinwieder E. Königl. Ma-
jestätt unterthänigste gehorsahmste Diener zu
leben und zu sterben.
Teutschland. Merkuri/ (denn vor denselben
sehe Jch dich in betrachtung deines Habits bil-
lig an) dein vorbringen haben wir verstanden
und können dir hier auff in gnädiger Antwort
nicht verhalten/ wie daß wir gahr wol leiden
können/ daß zuzeiten Fürstliches ja Königlichen
Standes Personen uns unterthänigst auff zu-
wahrten an unseren Königlichen Hof sich ver-
fügen/ daß du aber nach deiner leichten Schwä-
tzer ahrt uns zu überre den vermeinest/ als wenn
gegenwertige vier Kerle deine Gesellen alte
Teutsche Könige und Fürsten wären/ solches
halte Jch vor eine solche vermessene temeri-
tet,
welche billig hoch zu bestraffen.
Merkurius. Allergnädigste Königinn/ der
Himmel wolle mich ja nimmermehr eine sol-
che Thorheit lassen begehen/ daß Eüer Maje-
stätt Jch vorsetzlicher weise einige Unwahrheit
vorzubringen/ mir freventlich solte gelüsten
lassen:
Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes.
Seele muͤchten erfreuͤen/ bitten hiebenebenſt
unterthaͤnigſt/ E. Majeſtaͤt wolle es Jhr nicht
laſſen zu wieder ſeyn/ daß ſie ſich etliche weinig
Tage an deroſelben Koͤniglichen Hoff auffhal-
ten/ ſie erbieten ſich hinwieder E. Koͤnigl. Ma-
jeſtaͤtt unterthaͤnigſte gehorſahmſte Diener zu
leben und zu ſterben.
Teutſchland. Merkuri/ (denn vor denſelben
ſehe Jch dich in betrachtung deines Habits bil-
lig an) dein vorbringen haben wir verſtanden
und koͤnnen dir hier auff in gnaͤdiger Antwort
nicht verhalten/ wie daß wir gahr wol leiden
koͤnnen/ daß zuzeiten Fuͤrſtliches ja Koͤniglichen
Standes Perſonen uns unterthaͤnigſt auff zu-
wahrten an unſeren Koͤniglichen Hof ſich ver-
fuͤgen/ daß du aber nach deiner leichten Schwaͤ-
tzer ahrt uns zu uͤberre den vermeineſt/ als weñ
gegenwertige vier Kerle deine Geſellen alte
Teutſche Koͤnige und Fuͤrſten waͤren/ ſolches
halte Jch vor eine ſolche vermeſſene temeri-
tet,
welche billig hoch zu beſtraffen.
Merkurius. Allergnaͤdigſte Koͤniginn/ der
Himmel wolle mich ja nimmermehr eine ſol-
che Thorheit laſſen begehen/ daß Euͤer Maje-
ſtaͤtt Jch vorſetzlicher weiſe einige Unwahrheit
vorzubringen/ mir freventlich ſolte geluͤſten
laſſen:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MER">
            <p><pb facs="#f0098" n="30"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Friedewu&#x0364;n&#x017F;chenden Teut&#x017F;chlandes.</hi></fw><lb/>
Seele mu&#x0364;chten erfreu&#x0364;en/ bitten hiebeneben&#x017F;t<lb/>
untertha&#x0364;nig&#x017F;t/ E. Maje&#x017F;ta&#x0364;t wolle es Jhr nicht<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en zu wieder &#x017F;eyn/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich etliche weinig<lb/>
Tage an dero&#x017F;elben Ko&#x0364;niglichen Hoff auffhal-<lb/>
ten/ &#x017F;ie erbieten &#x017F;ich hinwieder E. Ko&#x0364;nigl. Ma-<lb/>
je&#x017F;ta&#x0364;tt untertha&#x0364;nig&#x017F;te gehor&#x017F;ahm&#x017F;te Diener zu<lb/>
leben und zu &#x017F;terben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEU">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland.</hi> </speaker>
            <p>Merkuri/ (denn vor den&#x017F;elben<lb/>
&#x017F;ehe Jch dich in betrachtung deines Habits bil-<lb/>
lig an) dein vorbringen haben wir ver&#x017F;tanden<lb/>
und ko&#x0364;nnen dir hier auff in gna&#x0364;diger Antwort<lb/>
nicht verhalten/ wie daß wir gahr wol leiden<lb/>
ko&#x0364;nnen/ daß zuzeiten Fu&#x0364;r&#x017F;tliches ja Ko&#x0364;niglichen<lb/>
Standes Per&#x017F;onen uns untertha&#x0364;nig&#x017F;t auff zu-<lb/>
wahrten an un&#x017F;eren Ko&#x0364;niglichen Hof &#x017F;ich ver-<lb/>
fu&#x0364;gen/ daß du aber nach deiner leichten <hi rendition="#k">S</hi>chwa&#x0364;-<lb/>
tzer ahrt uns zu u&#x0364;berre den vermeine&#x017F;t/ als wen&#x0303;<lb/>
gegenwertige vier Kerle deine Ge&#x017F;ellen alte<lb/>
Teut&#x017F;che Ko&#x0364;nige und Fu&#x0364;r&#x017F;ten wa&#x0364;ren/ &#x017F;olches<lb/>
halte Jch vor eine &#x017F;olche verme&#x017F;&#x017F;ene <hi rendition="#aq">temeri-<lb/>
tet,</hi> welche billig hoch zu be&#x017F;traffen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Merkurius.</hi> </speaker>
            <p>Allergna&#x0364;dig&#x017F;te Ko&#x0364;niginn/ der<lb/>
Himmel wolle mich ja nimmermehr eine &#x017F;ol-<lb/>
che Thorheit la&#x017F;&#x017F;en begehen/ daß Eu&#x0364;er Maje-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;tt Jch vor&#x017F;etzlicher wei&#x017F;e einige Unwahrheit<lb/>
vorzubringen/ mir freventlich &#x017F;olte gelu&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">la&#x017F;&#x017F;en:</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0098] Des Friedewuͤnſchenden Teutſchlandes. Seele muͤchten erfreuͤen/ bitten hiebenebenſt unterthaͤnigſt/ E. Majeſtaͤt wolle es Jhr nicht laſſen zu wieder ſeyn/ daß ſie ſich etliche weinig Tage an deroſelben Koͤniglichen Hoff auffhal- ten/ ſie erbieten ſich hinwieder E. Koͤnigl. Ma- jeſtaͤtt unterthaͤnigſte gehorſahmſte Diener zu leben und zu ſterben. Teutſchland. Merkuri/ (denn vor denſelben ſehe Jch dich in betrachtung deines Habits bil- lig an) dein vorbringen haben wir verſtanden und koͤnnen dir hier auff in gnaͤdiger Antwort nicht verhalten/ wie daß wir gahr wol leiden koͤnnen/ daß zuzeiten Fuͤrſtliches ja Koͤniglichen Standes Perſonen uns unterthaͤnigſt auff zu- wahrten an unſeren Koͤniglichen Hof ſich ver- fuͤgen/ daß du aber nach deiner leichten Schwaͤ- tzer ahrt uns zu uͤberre den vermeineſt/ als weñ gegenwertige vier Kerle deine Geſellen alte Teutſche Koͤnige und Fuͤrſten waͤren/ ſolches halte Jch vor eine ſolche vermeſſene temeri- tet, welche billig hoch zu beſtraffen. Merkurius. Allergnaͤdigſte Koͤniginn/ der Himmel wolle mich ja nimmermehr eine ſol- che Thorheit laſſen begehen/ daß Euͤer Maje- ſtaͤtt Jch vorſetzlicher weiſe einige Unwahrheit vorzubringen/ mir freventlich ſolte geluͤſten laſſen:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/98
Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/98>, abgerufen am 22.11.2024.