will, versichere. Jch habe zu diesem Ende diejenige Sorte erwehlet, welche zum Gebrauch der Regierung bereitet zu werden pflegt; als wobey, kraft eines Contracts, beständig ei- nerley Proportion der Materialien beybehal- ten werden muß. Diese Art ist also zu Anstellung der Versuche weit bequemer, als die andern Ar- ten, welche nach eines jeden Gutdünken ge- macht werden.
Nachdem also die Art des Pulvers, welches zu diesen Experimenten gebraucht werden soll, festgesetzt worden, so müssen wir noch diese nachfolgende zwey Grundsätze, welche in dem Zusatz des zweyten Satzes erinnert worden, voraus setzen. Erstlich, daß die Elasticität dieser subtilen Materie durch die Hitze ver- mehret, durch die Kälte aber vermindert wer- de, nach eben den Gesetzen, welche man bey der Luft wahrnimmt. Zweytens, daß die Dichte dieser Materie, und folglich auch ihre Schwehre, einerley sey mit einer gleichen Quan- tität Luft, welche eben den Grad der Elasti- cität und Wärme besitzt.
Aus dem in dem vorigen Satz angeführten Experiment erhellet also, daß ein Drachma oder Untz Avoir du poise, oder 27 Gran Troy Gewicht Pulver, das Quecksilber um zwey Zoll fallen macht, da solches vorher beynahe 30 Zoll hoch gestanden. Wenn man also 15 mahl mehr Pulver, nehmlich 410 gran Troy
Gewicht
will, verſichere. Jch habe zu dieſem Ende diejenige Sorte erwehlet, welche zum Gebrauch der Regierung bereitet zu werden pflegt; als wobey, kraft eines Contracts, beſtaͤndig ei- nerley Proportion der Materialien beybehal- ten werden muß. Dieſe Art iſt alſo zu Anſtellung der Verſuche weit bequemer, als die andern Ar- ten, welche nach eines jeden Gutduͤnken ge- macht werden.
Nachdem alſo die Art des Pulvers, welches zu dieſen Experimenten gebraucht werden ſoll, feſtgeſetzt worden, ſo muͤſſen wir noch dieſe nachfolgende zwey Grundſaͤtze, welche in dem Zuſatz des zweyten Satzes erinnert worden, voraus ſetzen. Erſtlich, daß die Elaſticitaͤt dieſer ſubtilen Materie durch die Hitze ver- mehret, durch die Kaͤlte aber vermindert wer- de, nach eben den Geſetzen, welche man bey der Luft wahrnimmt. Zweytens, daß die Dichte dieſer Materie, und folglich auch ihre Schwehre, einerley ſey mit einer gleichen Quan- tität Luft, welche eben den Grad der Elaſti- citaͤt und Waͤrme beſitzt.
Aus dem in dem vorigen Satz angefuͤhrten Experiment erhellet alſo, daß ein Drachma oder Untz Avoïr du poiſe, oder 27 Gran Troy Gewicht Pulveꝛ, das Queckſilber um zwey Zoll fallen macht, da ſolches vorher beynahe 30 Zoll hoch geſtanden. Wenn man alſo 15 mahl mehr Pulver, nehmlich 410 gran Troy
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will, verſichere. Jch habe zu dieſem Ende
diejenige Sorte erwehlet, welche zum Gebrauch
der Regierung bereitet zu werden pflegt; als
wobey, kraft eines Contracts, beſtaͤndig ei-
nerley Proportion der Materialien beybehal-
ten werden muß. Dieſe Art iſt alſo zu Anſtellung
der Verſuche weit bequemer, als die andern Ar-
ten, welche nach eines jeden Gutduͤnken ge-
macht werden.
Nachdem alſo die Art des Pulvers, welches
zu dieſen Experimenten gebraucht werden
ſoll, feſtgeſetzt worden, ſo muͤſſen wir noch dieſe
nachfolgende zwey Grundſaͤtze, welche in dem
Zuſatz des zweyten Satzes erinnert worden,
voraus ſetzen. Erſtlich, daß die Elaſticitaͤt
dieſer ſubtilen Materie durch die Hitze ver-
mehret, durch die Kaͤlte aber vermindert wer-
de, nach eben den Geſetzen, welche man bey
der Luft wahrnimmt. Zweytens, daß die
Dichte dieſer Materie, und folglich auch ihre
Schwehre, einerley ſey mit einer gleichen Quan-
tität Luft, welche eben den Grad der Elaſti-
citaͤt und Waͤrme beſitzt.
Aus dem in dem vorigen Satz angefuͤhrten
Experiment erhellet alſo, daß ein Drachma
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Troy Gewicht Pulveꝛ, das Queckſilber um zwey
Zoll fallen macht, da ſolches vorher beynahe
30 Zoll hoch geſtanden. Wenn man alſo
15 mahl mehr Pulver, nehmlich 410 gran Troy
Gewicht
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/107>, abgerufen am 22.11.2024.
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