hätte, so würde das Quecksilber, an statt 2 Zoll, nur um 1 3/5 Zoll haben fallen müssen. Man muß daher auch die obgefundenen 575 Zoll um den fünften Theil vermindern, wel- ches noch 460 cubische Zoll gibt. Eine sol- che Quantität von dieser subtilen elastischen Materie, welche mit der Luft einerley Grad der Elasticität und Dichte hat, ist derowegen in einer Untze Pulver enthalten, und wird dar- aus durch die Entzündung hervorgebracht. Nun aber wägen 460 Cubische Zoll gemeine Luft ungefehr 131 Gran, und da eine Unze, dergleichen ich gebraucht habe, 437 Gran hält, so trägt diese im Pulver befindliche subtile Ma- terie am Gewicht den Theil, oder beynahe des ganzen Gewichts des Pulvers aus.
Wenn man die Quantität dieser subtilen Materie, in Ansehung des Raums, welchen das Pulver einnimmt, zu wissen verlangt, so ist zu merken, daß 1 Unze, und 1 Drachm. oder 17 Drachm. Avoir du poise Pulver, wenn dasselbe wohl zusammen gedruckt wird, 2 Cu- bische Zoll ausfüllen. Nach obiger Rechnung aber mussen 17 Drachm, und also 2 Cubische Zoll Pulver, 4883/4 cubische Zoll einer solchen subtilen Materie, welche der Luft gleich ist, in sich enthalten. Dahero ist in einem cubischen Zoll Pulver so viel von dieser Materie einge- schlossen, welche, wenn sie sich so weit ausdeh- net, biß sie mit der natürlichen Luft einerley
Dichte
F 5
haͤtte, ſo wuͤrde das Queckſilber, an ſtatt 2 Zoll, nur um 1⅗ Zoll haben fallen muͤſſen. Man muß daher auch die obgefundenen 575 Zoll um den fuͤnften Theil vermindern, wel- ches noch 460 cubiſche Zoll gibt. Eine ſol- che Quantitaͤt von dieſer ſubtilen elaſtiſchen Materie, welche mit der Luft einerley Grad der Elaſticitaͤt und Dichte hat, iſt derowegen in einer Untze Pulver enthalten, und wird dar- aus durch die Entzuͤndung hervorgebracht. Nun aber waͤgen 460 Cubiſche Zoll gemeine Luft ungefehr 131 Gran, und da eine Unze, dergleichen ich gebraucht habe, 437 Gran haͤlt, ſo traͤgt dieſe im Pulver befindliche ſubtile Ma- terie am Gewicht den Theil, oder beynahe des ganzen Gewichts des Pulvers aus.
Wenn man die Quantität dieſer ſubtilen Materie, in Anſehung des Raums, welchen das Pulver einnimmt, zu wiſſen verlangt, ſo iſt zu merken, daß 1 Unze, und 1 Drachm. oder 17 Drachm. Avoir du poiſe Pulver, wenn daſſelbe wohl zuſammen gedruckt wird, 2 Cu- biſche Zoll ausfuͤllen. Nach obiger Rechnung aber muſſen 17 Drachm, und alſo 2 Cubiſche Zoll Pulver, 488¾ cubiſche Zoll einer ſolchen ſubtilen Materie, welche der Luft gleich iſt, in ſich enthalten. Dahero iſt in einem cubiſchen Zoll Pulver ſo viel von dieſer Materie einge- ſchloſſen, welche, wenn ſie ſich ſo weit ausdeh- net, biß ſie mit der natuͤrlichen Luft einerley
Dichte
F 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0109"n="89"/>
haͤtte, ſo wuͤrde das Queckſilber, an ſtatt 2<lb/>
Zoll, nur um 1⅗ Zoll haben fallen muͤſſen.<lb/>
Man muß daher auch die obgefundenen 575<lb/>
Zoll um den fuͤnften Theil vermindern, wel-<lb/>
ches noch 460 <hirendition="#aq">cubi</hi>ſche Zoll gibt. Eine ſol-<lb/>
che Quantitaͤt von dieſer <hirendition="#aq">ſubtil</hi>en <hirendition="#aq">elaſti</hi>ſchen<lb/>
Materie, welche mit der Luft einerley Grad<lb/>
der <hirendition="#aq">Elaſtici</hi>taͤt und Dichte hat, iſt derowegen<lb/>
in einer Untze Pulver enthalten, und wird dar-<lb/>
aus durch die Entzuͤndung hervorgebracht.<lb/>
Nun aber waͤgen 460 Cubiſche Zoll gemeine<lb/>
Luft ungefehr 131 Gran, und da eine Unze,<lb/>
dergleichen ich gebraucht habe, 437 Gran haͤlt,<lb/>ſo traͤgt dieſe im Pulver befindliche <hirendition="#aq">ſubtile Ma-<lb/>
terie</hi> am Gewicht den <formulanotation="TeX">\frac {131}{437}</formula> Theil, oder beynahe<lb/><formulanotation="TeX">\frac {3}{10}</formula> des ganzen Gewichts des Pulvers aus.</p><lb/><p>Wenn man die <hirendition="#aq">Quantität</hi> dieſer <hirendition="#aq">ſubtil</hi>en<lb/><hirendition="#aq">Materie,</hi> in Anſehung des Raums, welchen<lb/>
das Pulver einnimmt, zu wiſſen verlangt, ſo iſt<lb/>
zu merken, daß 1 <hirendition="#aq">Unze,</hi> und 1 <hirendition="#aq">Drachm.</hi> oder 17<lb/><hirendition="#aq">Drachm. Avoir du poiſe</hi> Pulver, wenn<lb/>
daſſelbe wohl zuſammen gedruckt wird, 2 Cu-<lb/>
biſche Zoll ausfuͤllen. Nach obiger Rechnung<lb/>
aber muſſen 17 <hirendition="#aq">Drachm,</hi> und alſo 2 Cubiſche<lb/>
Zoll Pulver, 488¾ cubiſche Zoll einer ſolchen<lb/><hirendition="#aq">ſubtil</hi>en <hirendition="#aq">Materie,</hi> welche der Luft gleich iſt, in<lb/>ſich enthalten. Dahero iſt in einem cubiſchen<lb/>
Zoll Pulver ſo viel von dieſer <hirendition="#aq">Materie</hi> einge-<lb/>ſchloſſen, welche, wenn ſie ſich ſo weit ausdeh-<lb/>
net, biß ſie mit der natuͤrlichen Luft einerley<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Dichte</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[89/0109]
haͤtte, ſo wuͤrde das Queckſilber, an ſtatt 2
Zoll, nur um 1⅗ Zoll haben fallen muͤſſen.
Man muß daher auch die obgefundenen 575
Zoll um den fuͤnften Theil vermindern, wel-
ches noch 460 cubiſche Zoll gibt. Eine ſol-
che Quantitaͤt von dieſer ſubtilen elaſtiſchen
Materie, welche mit der Luft einerley Grad
der Elaſticitaͤt und Dichte hat, iſt derowegen
in einer Untze Pulver enthalten, und wird dar-
aus durch die Entzuͤndung hervorgebracht.
Nun aber waͤgen 460 Cubiſche Zoll gemeine
Luft ungefehr 131 Gran, und da eine Unze,
dergleichen ich gebraucht habe, 437 Gran haͤlt,
ſo traͤgt dieſe im Pulver befindliche ſubtile Ma-
terie am Gewicht den [FORMEL] Theil, oder beynahe
[FORMEL] des ganzen Gewichts des Pulvers aus.
Wenn man die Quantität dieſer ſubtilen
Materie, in Anſehung des Raums, welchen
das Pulver einnimmt, zu wiſſen verlangt, ſo iſt
zu merken, daß 1 Unze, und 1 Drachm. oder 17
Drachm. Avoir du poiſe Pulver, wenn
daſſelbe wohl zuſammen gedruckt wird, 2 Cu-
biſche Zoll ausfuͤllen. Nach obiger Rechnung
aber muſſen 17 Drachm, und alſo 2 Cubiſche
Zoll Pulver, 488¾ cubiſche Zoll einer ſolchen
ſubtilen Materie, welche der Luft gleich iſt, in
ſich enthalten. Dahero iſt in einem cubiſchen
Zoll Pulver ſo viel von dieſer Materie einge-
ſchloſſen, welche, wenn ſie ſich ſo weit ausdeh-
net, biß ſie mit der natuͤrlichen Luft einerley
Dichte
F 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/109>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.