Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
inne, wie man unter allen diesen Maschinen dieje-
nige ausfündig machen soll, vermittelst welcher die
Last am geschwindesten beweget werde. Diese
Frage kann aber ohne die so genannte höhere Ma-
thematic
unmöglich aufgelöset werden.

Wie unvollständig die Abhandlung der Hydro-
static
und Hydraulic sey, welche nur auf die ge-
meinen Theile der Mathematic gegründet ist, wird
ein jeder leicht erfahren, welcher sich nur den leich-
testen Fall deutlich zuerklären bemühet. Denn die
Bewegung der flüßigen Körper ist eine von den
schweresten und verwirrtesten Materien, welche in
der Mathematic und Physic immer vorkommen
können, und mit einer gemeinen Erkentniß der Ma-
thematic
ist darinne nicht das geringste auszurich-
ten. Die berühmten Herren Bernoulli sind die
ersten gewesen, welche diese so dunkle Materie auf
eine gründliche Art abgehandelt haben. Der Hr.
Prof. Daniel Bernoulli in Basel hat darüber zu
erst sein unvergleichliches Werk unter dem Titul
der Hydrodynamic herausgegeben, worinne
er durch die subtilsten Rechnungen so wohl die
Kräfte, als die Bewegungen der flüßigen Cörper,
so gründlich bestimmet, daß allenthalben die schön-
ste Uebereinstimmung mit der Erfahrung hervor-
leuchtet. Er hat sich hierzu meistentheils des
Grundsatzes der Erhaltung der lebendigen Kräf-
te bedient: allein sein Herr Vater hat hernach

Mittel
)( 5

Vorrede.
inne, wie man unter allen dieſen Maſchinen dieje-
nige ausfuͤndig machen ſoll, vermittelſt welcher die
Laſt am geſchwindeſten beweget werde. Dieſe
Frage kann aber ohne die ſo genannte hoͤhere Ma-
thematic
unmoͤglich aufgeloͤſet werden.

Wie unvollſtaͤndig die Abhandlung der Hydro-
ſtatic
und Hydraulic ſey, welche nur auf die ge-
meinen Theile der Mathematic gegruͤndet iſt, wird
ein jeder leicht erfahren, welcher ſich nur den leich-
teſten Fall deutlich zuerklaͤren bemuͤhet. Denn die
Bewegung der fluͤßigen Koͤrper iſt eine von den
ſchwereſten und verwirrteſten Materien, welche in
der Mathematic und Phyſic immer vorkommen
koͤnnen, und mit einer gemeinen Erkentniß der Ma-
thematic
iſt darinne nicht das geringſte auszurich-
ten. Die beruͤhmten Herren Bernoulli ſind die
erſten geweſen, welche dieſe ſo dunkle Materie auf
eine gruͤndliche Art abgehandelt haben. Der Hr.
Prof. Daniel Bernoulli in Baſel hat daruͤber zu
erſt ſein unvergleichliches Werk unter dem Titul
der Hydrodynamic herausgegeben, worinne
er durch die ſubtilſten Rechnungen ſo wohl die
Kraͤfte, als die Bewegungen der fluͤßigen Coͤrper,
ſo gruͤndlich beſtimmet, daß allenthalben die ſchoͤn-
ſte Uebereinſtimmung mit der Erfahrung hervor-
leuchtet. Er hat ſich hierzu meiſtentheils des
Grundſatzes der Erhaltung der lebendigen Kraͤf-
te bedient: allein ſein Herr Vater hat hernach

Mittel
)( 5
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0013"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
inne, wie man unter allen die&#x017F;en Ma&#x017F;chinen dieje-<lb/>
nige ausfu&#x0364;ndig machen &#x017F;oll, vermittel&#x017F;t welcher die<lb/>
La&#x017F;t am ge&#x017F;chwinde&#x017F;ten beweget werde. Die&#x017F;e<lb/>
Frage kann aber ohne die &#x017F;o genannte ho&#x0364;here <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
thematic</hi> unmo&#x0364;glich aufgelo&#x0364;&#x017F;et werden.</p><lb/>
        <p>Wie unvoll&#x017F;ta&#x0364;ndig die Abhandlung der <hi rendition="#aq">Hydro-<lb/>
&#x017F;tatic</hi> und <hi rendition="#aq">Hydraulic</hi> &#x017F;ey, welche nur auf die ge-<lb/>
meinen Theile der <hi rendition="#aq">Mathematic</hi> gegru&#x0364;ndet i&#x017F;t, wird<lb/>
ein jeder leicht erfahren, welcher &#x017F;ich nur den leich-<lb/>
te&#x017F;ten Fall deutlich zuerkla&#x0364;ren bemu&#x0364;het. Denn die<lb/>
Bewegung der flu&#x0364;ßigen Ko&#x0364;rper i&#x017F;t eine von den<lb/>
&#x017F;chwere&#x017F;ten und verwirrte&#x017F;ten Materien, welche in<lb/>
der <hi rendition="#aq">Mathematic</hi> und <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;ic</hi> immer vorkommen<lb/>
ko&#x0364;nnen, und mit einer gemeinen Erkentniß der <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
thematic</hi> i&#x017F;t darinne nicht das gering&#x017F;te auszurich-<lb/>
ten. Die beru&#x0364;hmten Herren <hi rendition="#aq">Bernoulli</hi> &#x017F;ind die<lb/>
er&#x017F;ten gewe&#x017F;en, welche die&#x017F;e &#x017F;o dunkle Materie auf<lb/>
eine gru&#x0364;ndliche Art abgehandelt haben. Der Hr.<lb/><hi rendition="#aq">Prof. Daniel Bernoulli</hi> in Ba&#x017F;el hat daru&#x0364;ber zu<lb/>
er&#x017F;t &#x017F;ein unvergleichliches Werk unter dem <hi rendition="#aq">Titul</hi><lb/>
der <hi rendition="#aq">Hydrodynamic</hi> herausgegeben, worinne<lb/>
er durch die <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtil&#x017F;t</hi>en Rechnungen &#x017F;o wohl die<lb/>
Kra&#x0364;fte, als die Bewegungen der flu&#x0364;ßigen Co&#x0364;rper,<lb/>
&#x017F;o gru&#x0364;ndlich be&#x017F;timmet, daß allenthalben die &#x017F;cho&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;te Ueberein&#x017F;timmung mit der Erfahrung hervor-<lb/>
leuchtet. Er hat &#x017F;ich hierzu mei&#x017F;tentheils des<lb/>
Grund&#x017F;atzes der Erhaltung der lebendigen Kra&#x0364;f-<lb/>
te bedient: allein &#x017F;ein Herr Vater hat hernach<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">)( 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Mittel</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0013] Vorrede. inne, wie man unter allen dieſen Maſchinen dieje- nige ausfuͤndig machen ſoll, vermittelſt welcher die Laſt am geſchwindeſten beweget werde. Dieſe Frage kann aber ohne die ſo genannte hoͤhere Ma- thematic unmoͤglich aufgeloͤſet werden. Wie unvollſtaͤndig die Abhandlung der Hydro- ſtatic und Hydraulic ſey, welche nur auf die ge- meinen Theile der Mathematic gegruͤndet iſt, wird ein jeder leicht erfahren, welcher ſich nur den leich- teſten Fall deutlich zuerklaͤren bemuͤhet. Denn die Bewegung der fluͤßigen Koͤrper iſt eine von den ſchwereſten und verwirrteſten Materien, welche in der Mathematic und Phyſic immer vorkommen koͤnnen, und mit einer gemeinen Erkentniß der Ma- thematic iſt darinne nicht das geringſte auszurich- ten. Die beruͤhmten Herren Bernoulli ſind die erſten geweſen, welche dieſe ſo dunkle Materie auf eine gruͤndliche Art abgehandelt haben. Der Hr. Prof. Daniel Bernoulli in Baſel hat daruͤber zu erſt ſein unvergleichliches Werk unter dem Titul der Hydrodynamic herausgegeben, worinne er durch die ſubtilſten Rechnungen ſo wohl die Kraͤfte, als die Bewegungen der fluͤßigen Coͤrper, ſo gruͤndlich beſtimmet, daß allenthalben die ſchoͤn- ſte Uebereinſtimmung mit der Erfahrung hervor- leuchtet. Er hat ſich hierzu meiſtentheils des Grundſatzes der Erhaltung der lebendigen Kraͤf- te bedient: allein ſein Herr Vater hat hernach Mittel )( 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/13
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/13>, abgerufen am 21.11.2024.