[Formel 1]
[Formel 2]
Hieraus erhellet, daß je grösser die Distantz D V = hange- nommen wird, je weniger die Kugel hinein dringe. Eben diese Tiefe v u wird auch ver- ringert, je kleiner das Momentum inertiae des Penduli Pfg ist. Da nun das Pendu- lum seine gehörige Stärke haben muß; so ist diese Verringerung nicht anders in unserer Gewalt, als daß man das Pendulum so lang, und unten so leicht mache, als immer möglich ist, und dann die Kugel gegen das unterste Ende desselben loßschiesse. Wenn man dieses beobachtet, so wird man vielleicht ein solches Pendulum zu Stande bringen können, wo- durch man nicht nur von Pistolen- und Muß- keten-Kugeln, wie der Autor gethan, sondern auch von Canonen-Kugeln die Geschwindig- keit zu bestimmen im Stande seyn wird.
IV.Anmerkung.
Die Regel, welche der Autor giebt, um die Geschwindigkeit einer Kugel aus der Stärke des Stosses zu finden, hat also nur alsdenn ihre Richtigkeit, wenn die Kugel gegen das Centrum oscillationis des Pen- duli geschossen wird: geschieht aber der
Schuß
[Formel 1]
[Formel 2]
Hieraus erhellet, daß je groͤſſer die Diſtantz D V = hange- nommen wird, je weniger die Kugel hinein dringe. Eben dieſe Tiefe v u wird auch ver- ringert, je kleiner das Momentum inertiæ des Penduli Pfg iſt. Da nun das Pendu- lum ſeine gehoͤrige Staͤrke haben muß; ſo iſt dieſe Verringerung nicht anders in unſerer Gewalt, als daß man das Pendulum ſo lang, und unten ſo leicht mache, als immer moͤglich iſt, und dann die Kugel gegen das unterſte Ende deſſelben loßſchieſſe. Wenn man dieſes beobachtet, ſo wird man vielleicht ein ſolches Pendulum zu Stande bringen koͤnnen, wo- durch man nicht nur von Piſtolen- und Muß- keten-Kugeln, wie der Autor gethan, ſondern auch von Canonen-Kugeln die Geſchwindig- keit zu beſtimmen im Stande ſeyn wird.
IV.Anmerkung.
Die Regel, welche der Autor giebt, um die Geſchwindigkeit einer Kugel aus der Staͤrke des Stoſſes zu finden, hat alſo nur alsdenn ihre Richtigkeit, wenn die Kugel gegen das Centrum oſcillationis des Pen- duli geſchoſſen wird: geſchieht aber der
Schuß
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[FORMEL] [FORMEL] Hieraus erhellet,
daß je groͤſſer die Diſtantz D V = hange-
nommen wird, je weniger die Kugel hinein
dringe. Eben dieſe Tiefe v u wird auch ver-
ringert, je kleiner das Momentum inertiæ
des Penduli Pfg iſt. Da nun das Pendu-
lum ſeine gehoͤrige Staͤrke haben muß; ſo iſt
dieſe Verringerung nicht anders in unſerer
Gewalt, als daß man das Pendulum ſo lang,
und unten ſo leicht mache, als immer moͤglich
iſt, und dann die Kugel gegen das unterſte
Ende deſſelben loßſchieſſe. Wenn man dieſes
beobachtet, ſo wird man vielleicht ein ſolches
Pendulum zu Stande bringen koͤnnen, wo-
durch man nicht nur von Piſtolen- und Muß-
keten-Kugeln, wie der Autor gethan, ſondern
auch von Canonen-Kugeln die Geſchwindig-
keit zu beſtimmen im Stande ſeyn wird.
IV. Anmerkung.
Die Regel, welche der Autor giebt, um die
Geſchwindigkeit einer Kugel aus der
Staͤrke des Stoſſes zu finden, hat alſo
nur alsdenn ihre Richtigkeit, wenn die Kugel
gegen das Centrum oſcillationis des Pen-
duli geſchoſſen wird: geſchieht aber der
Schuß
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/208>, abgerufen am 24.11.2024.
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