scheidzwischen f und h bald grösser bald kleiner gewesen. Jn dem gegenwärtigen Fall war f = 62 2/3 Zoll, und die gantze Länge des Penduli 71 1/8 Zoll. Wenn also bey einem Experiment, wie leicht zu vermuthen, die Distanz D V = h gewesen wäre 69 Zoll, so würde sich die vom Autore gefundene Geschwindigkeit zur wah- ren verhalten haben, wie sqrt 62 2/3 zu sqrt 69 das ist bey nahe 20 zu 21, und würde also der Feh- ler den zwanzigsten Theil austragen, um welchen die gefundene Geschwindigkeit zu klein seyn würde. Wenn das Centrum Gravita- tis ungefehr mitten ins Brett gefallen wäre, da dasselbe von der Axe 52 Zoll weit entfer- net gewesen, so wäre zu vermuthen, daß auch bißweilen Kugeln gegen dasselbe und auch noch höher, als etwa nur 45 Zoll weit von der Axe geschossen worden. Jn diesen Fällen würde die vom Autore gefundene Geschwin- digkeit der Kugel zu groß seyn, und wenn die Distanz D V nur = 45 Zoll wäre, so müßte sich die gerechnete Geschwindigkeit zur wahren verhalten, wie sqrt 62 2/3 zu sqrt 45 das ist, wie 13 zu 11. Dahero würde dieselbe mehr als um den sechsten Theil zu groß seyn. Weil nun in allen diesen Experimenten der Autor nicht bemerket, wie weit das Punctum V, wo die Kugel aufgestossen, von der Axe des Penduli entfernet gewesen, so ist auch nicht
mög-
ſcheidzwiſchen f und h bald groͤſſer bald kleiner geweſen. Jn dem gegenwaͤrtigen Fall war f = 62⅔ Zoll, und die gantze Laͤnge des Penduli 71 ⅛ Zoll. Wenn alſo bey einem Experiment, wie leicht zu vermuthen, die Diſtanz D V = h geweſen waͤre 69 Zoll, ſo wuͤrde ſich die vom Autore gefundene Geſchwindigkeit zur wah- ren verhalten haben, wie √ 62⅔ zu √ 69 das iſt bey nahe 20 zu 21, und wuͤrde alſo der Feh- ler den zwanzigſten Theil austragen, um welchen die gefundene Geſchwindigkeit zu klein ſeyn wuͤrde. Wenn das Centrum Gravita- tis ungefehr mitten ins Brett gefallen waͤre, da daſſelbe von der Axe 52 Zoll weit entfer- net geweſen, ſo waͤre zu vermuthen, daß auch bißweilen Kugeln gegen daſſelbe und auch noch hoͤher, als etwa nur 45 Zoll weit von der Axe geſchoſſen worden. Jn dieſen Faͤllen wuͤrde die vom Autore gefundene Geſchwin- digkeit der Kugel zu groß ſeyn, und wenn die Diſtanz D V nur = 45 Zoll waͤre, ſo muͤßte ſich die gerechnete Geſchwindigkeit zur wahren verhalten, wie √ 62 ⅔ zu √ 45 das iſt, wie 13 zu 11. Dahero wuͤrde dieſelbe mehr als um den ſechſten Theil zu groß ſeyn. Weil nun in allen dieſen Experimenten der Autor nicht bemerket, wie weit das Punctum V, wo die Kugel aufgeſtoſſen, von der Axe des Penduli entfernet geweſen, ſo iſt auch nicht
moͤg-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0241"n="221"/>ſcheidzwiſchen <hirendition="#aq"><hirendition="#i">f</hi></hi> und <hirendition="#aq"><hirendition="#i">h</hi></hi> bald groͤſſer bald kleiner<lb/>
geweſen. Jn dem gegenwaͤrtigen Fall war <hirendition="#aq"><hirendition="#i">f</hi></hi> =<lb/>
62⅔ Zoll, und die gantze Laͤnge des <hirendition="#aq">Penduli</hi><lb/>
71 ⅛ Zoll. Wenn alſo bey einem <hirendition="#aq">Experiment,</hi><lb/>
wie leicht zu vermuthen, die <hirendition="#aq">Diſtanz D V = <hirendition="#i">h</hi></hi><lb/>
geweſen waͤre 69 Zoll, ſo wuͤrde ſich die vom<lb/><hirendition="#aq">Autore</hi> gefundene Geſchwindigkeit zur wah-<lb/>
ren verhalten haben, wie √ 62⅔ zu √ 69 das iſt<lb/>
bey nahe 20 zu 21, und wuͤrde alſo der Feh-<lb/>
ler den zwanzigſten Theil austragen, um<lb/>
welchen die gefundene Geſchwindigkeit zu klein<lb/>ſeyn wuͤrde. Wenn das <hirendition="#aq">Centrum Gravita-<lb/>
tis</hi> ungefehr mitten ins Brett gefallen waͤre,<lb/>
da daſſelbe von der Axe 52 Zoll weit entfer-<lb/>
net geweſen, ſo waͤre zu vermuthen, daß auch<lb/>
bißweilen Kugeln gegen daſſelbe und auch<lb/>
noch hoͤher, als etwa nur 45 Zoll weit von<lb/>
der Axe geſchoſſen worden. Jn dieſen Faͤllen<lb/>
wuͤrde die vom <hirendition="#aq">Autore</hi> gefundene Geſchwin-<lb/>
digkeit der Kugel zu groß ſeyn, und wenn die<lb/><hirendition="#aq">Diſtanz D V</hi> nur = 45 Zoll waͤre, ſo muͤßte<lb/>ſich die gerechnete Geſchwindigkeit zur wahren<lb/>
verhalten, wie √ 62 ⅔ zu √ 45 das iſt, wie<lb/>
13 zu 11. Dahero wuͤrde dieſelbe mehr als<lb/>
um den ſechſten Theil zu groß ſeyn. Weil<lb/>
nun in allen dieſen <hirendition="#aq">Experiment</hi>en der <hirendition="#aq">Autor</hi><lb/>
nicht bemerket, wie weit das <hirendition="#aq">Punctum V,</hi><lb/>
wo die Kugel aufgeſtoſſen, von der Axe des<lb/><hirendition="#aq">Penduli</hi> entfernet geweſen, ſo iſt auch nicht<lb/><fwplace="bottom"type="catch">moͤg-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[221/0241]
ſcheidzwiſchen f und h bald groͤſſer bald kleiner
geweſen. Jn dem gegenwaͤrtigen Fall war f =
62⅔ Zoll, und die gantze Laͤnge des Penduli
71 ⅛ Zoll. Wenn alſo bey einem Experiment,
wie leicht zu vermuthen, die Diſtanz D V = h
geweſen waͤre 69 Zoll, ſo wuͤrde ſich die vom
Autore gefundene Geſchwindigkeit zur wah-
ren verhalten haben, wie √ 62⅔ zu √ 69 das iſt
bey nahe 20 zu 21, und wuͤrde alſo der Feh-
ler den zwanzigſten Theil austragen, um
welchen die gefundene Geſchwindigkeit zu klein
ſeyn wuͤrde. Wenn das Centrum Gravita-
tis ungefehr mitten ins Brett gefallen waͤre,
da daſſelbe von der Axe 52 Zoll weit entfer-
net geweſen, ſo waͤre zu vermuthen, daß auch
bißweilen Kugeln gegen daſſelbe und auch
noch hoͤher, als etwa nur 45 Zoll weit von
der Axe geſchoſſen worden. Jn dieſen Faͤllen
wuͤrde die vom Autore gefundene Geſchwin-
digkeit der Kugel zu groß ſeyn, und wenn die
Diſtanz D V nur = 45 Zoll waͤre, ſo muͤßte
ſich die gerechnete Geſchwindigkeit zur wahren
verhalten, wie √ 62 ⅔ zu √ 45 das iſt, wie
13 zu 11. Dahero wuͤrde dieſelbe mehr als
um den ſechſten Theil zu groß ſeyn. Weil
nun in allen dieſen Experimenten der Autor
nicht bemerket, wie weit das Punctum V,
wo die Kugel aufgeſtoſſen, von der Axe des
Penduli entfernet geweſen, ſo iſt auch nicht
moͤg-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/241>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.