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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

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Hindernisse, welche oben angeführet worden,
die Geschwindigkeit der Kugel bey nahe um
eben so viel vermindern, als dieselbe durch die
grössere Gewalt vermehret werden solte. So
oft sich also diese Gleichheit einfindet, so oft
kann man auch die von dem Autore gegebene
Regel, um aus der Ladung die Geschwindig-
keit der Kugel zu bestimmen, sicher gebrauchen.
Es können aber gleichwohl solche Umstände
vorkommen, da entweder die grössere Gewalt
des Pulvers, oder die obgemeldeten Hinder-
nisse die Oberhand behalten, in welchen folg-
lich die Geschwindigkeit der Kugel entweder
grösser oder kleiner seyn wird, als die von dem
Autore gegebene Regel anzeigt. Ein solcher
Fall ereignet sich, wenn die Ladung des Pul-
vers allzu geringe ist, allwo, wie der Autor sehr
wohl bemerket, die Hitze der Entzündung, und
folglich die Elasticität der subtilen Materie
nicht so groß seyn kann, als in der Rechnungs-
Formul gesetzt wird. Jn dieser ist der Buch-
stabe m = 1000 genommen worden, wel-
cher Werth sich für die grösseren Ladungen
sehr wohl schickt; bey sehr kleinen Ladungen
aber muß derselbe kleiner gesetzt werden.
Wenn wir nun setzen, daß für eine geringere
Ladung m der gehörige Werth des Buchsta-
bens m sey; so lässt sich diese Zahl m für einen
jeglichen Fall aus dem Unterscheid zwischen der
Länge der Sehne, so nach der Rechnung ge-

funden,

Hinderniſſe, welche oben angefuͤhret worden,
die Geſchwindigkeit der Kugel bey nahe um
eben ſo viel vermindern, als dieſelbe durch die
groͤſſere Gewalt vermehret werden ſolte. So
oft ſich alſo dieſe Gleichheit einfindet, ſo oft
kann man auch die von dem Autore gegebene
Regel, um aus der Ladung die Geſchwindig-
keit der Kugel zu beſtimmen, ſicher gebrauchen.
Es koͤnnen aber gleichwohl ſolche Umſtaͤnde
vorkommen, da entweder die groͤſſere Gewalt
des Pulvers, oder die obgemeldeten Hinder-
niſſe die Oberhand behalten, in welchen folg-
lich die Geſchwindigkeit der Kugel entweder
groͤſſer oder kleiner ſeyn wird, als die von dem
Autore gegebene Regel anzeigt. Ein ſolcher
Fall ereignet ſich, wenn die Ladung des Pul-
vers allzu geringe iſt, allwo, wie der Autor ſehr
wohl bemerket, die Hitze der Entzuͤndung, und
folglich die Elaſticitaͤt der ſubtilen Materie
nicht ſo groß ſeyn kann, als in der Rechnungs-
Formul geſetzt wird. Jn dieſer iſt der Buch-
ſtabe m = 1000 genommen worden, wel-
cher Werth ſich fuͤr die groͤſſeren Ladungen
ſehr wohl ſchickt; bey ſehr kleinen Ladungen
aber muß derſelbe kleiner geſetzt werden.
Wenn wir nun ſetzen, daß fuͤr eine geringere
Ladung μ der gehoͤrige Werth des Buchſta-
bens m ſey; ſo laͤſſt ſich dieſe Zahl μ fuͤr einen
jeglichen Fall aus dem Unterſcheid zwiſchen der
Laͤnge der Sehne, ſo nach der Rechnung ge-

funden,
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[234/0254] Hinderniſſe, welche oben angefuͤhret worden, die Geſchwindigkeit der Kugel bey nahe um eben ſo viel vermindern, als dieſelbe durch die groͤſſere Gewalt vermehret werden ſolte. So oft ſich alſo dieſe Gleichheit einfindet, ſo oft kann man auch die von dem Autore gegebene Regel, um aus der Ladung die Geſchwindig- keit der Kugel zu beſtimmen, ſicher gebrauchen. Es koͤnnen aber gleichwohl ſolche Umſtaͤnde vorkommen, da entweder die groͤſſere Gewalt des Pulvers, oder die obgemeldeten Hinder- niſſe die Oberhand behalten, in welchen folg- lich die Geſchwindigkeit der Kugel entweder groͤſſer oder kleiner ſeyn wird, als die von dem Autore gegebene Regel anzeigt. Ein ſolcher Fall ereignet ſich, wenn die Ladung des Pul- vers allzu geringe iſt, allwo, wie der Autor ſehr wohl bemerket, die Hitze der Entzuͤndung, und folglich die Elaſticitaͤt der ſubtilen Materie nicht ſo groß ſeyn kann, als in der Rechnungs- Formul geſetzt wird. Jn dieſer iſt der Buch- ſtabe m = 1000 genommen worden, wel- cher Werth ſich fuͤr die groͤſſeren Ladungen ſehr wohl ſchickt; bey ſehr kleinen Ladungen aber muß derſelbe kleiner geſetzt werden. Wenn wir nun ſetzen, daß fuͤr eine geringere Ladung μ der gehoͤrige Werth des Buchſta- bens m ſey; ſo laͤſſt ſich dieſe Zahl μ fuͤr einen jeglichen Fall aus dem Unterſcheid zwiſchen der Laͤnge der Sehne, ſo nach der Rechnung ge- funden,

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Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/254>, abgerufen am 22.11.2024.