= oder beynahe = seyn würde. Wenn also nur der hundertste Theil Feuch- tigkeit mit dem Pulver vermischet ist, so müste die Kraft desselben um den Theil abneh- men, welcher Verlust gleichwohl weit grösser seyn würde, als die von dem Autore ange- führten Experimente anzeigen. Denn da, wie der Autor berichtet, solches Pulver, wel- ches lange Zeit in einem warmen Zimmer ge- legen, dennoch bey der Trocknung noch den Theil von seinem Gewichte verlohren, so muß sich vermuthlich öfters ein eben so grosser Unterscheid bey dem Pulver, womit die vor- hergemeldeten Experimente gemacht worden, befunden haben: welche doch diesem ungeachtet mit des Autoris Theorie ziemlich genau überein zu kommen scheinen. Dahero zu schliessen ist, daß, wenn nur der hundertste Theil Feuchtigkeit mit dem Pulver vermischet ist, seine Gewalt dadurch nicht merklich ver- mindert werde.
Man siehet aus demjenigen, was bißher angeführet worden, auch leicht, daß die ver- schiedene Schwehre und Dichtigkeit der Luft in der Würkung des Pulvers keine merkliche Veränderung verursachen könne. Man könnte zwar denken, daß da eine schwehre Luft stärker gegen die Kugel, indem dieselbe von dem
Pulver
= oder beynahe = ſeyn wuͤrde. Wenn alſo nur der hundertſte Theil Feuch- tigkeit mit dem Pulver vermiſchet iſt, ſo muͤſte die Kraft deſſelben um den Theil abneh- men, welcher Verluſt gleichwohl weit groͤſſer ſeyn wuͤrde, als die von dem Autore ange- fuͤhrten Experimente anzeigen. Denn da, wie der Autor berichtet, ſolches Pulver, wel- ches lange Zeit in einem warmen Zimmer ge- legen, dennoch bey der Trocknung noch den Theil von ſeinem Gewichte verlohren, ſo muß ſich vermuthlich oͤfters ein eben ſo groſſer Unterſcheid bey dem Pulver, womit die vor- hergemeldeten Experimente gemacht worden, befunden haben: welche doch dieſem ungeachtet mit des Autoris Theorie ziemlich genau uͤberein zu kommen ſcheinen. Dahero zu ſchlieſſen iſt, daß, wenn nur der hundertſte Theil Feuchtigkeit mit dem Pulver vermiſchet iſt, ſeine Gewalt dadurch nicht merklich ver- mindert werde.
Man ſiehet aus demjenigen, was bißher angefuͤhret worden, auch leicht, daß die ver- ſchiedene Schwehre und Dichtigkeit der Luft in der Wuͤrkung des Pulvers keine merkliche Veraͤnderung verurſachen koͤnne. Man koͤnnte zwar denken, daß da eine ſchwehre Luft ſtaͤrker gegen die Kugel, indem dieſelbe von dem
Pulver
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[268/0288]
= [FORMEL] oder beynahe = [FORMEL] ſeyn wuͤrde.
Wenn alſo nur der hundertſte Theil Feuch-
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men, welcher Verluſt gleichwohl weit groͤſſer
ſeyn wuͤrde, als die von dem Autore ange-
fuͤhrten Experimente anzeigen. Denn da,
wie der Autor berichtet, ſolches Pulver, wel-
ches lange Zeit in einem warmen Zimmer ge-
legen, dennoch bey der Trocknung noch den
[FORMEL] Theil von ſeinem Gewichte verlohren, ſo
muß ſich vermuthlich oͤfters ein eben ſo groſſer
Unterſcheid bey dem Pulver, womit die vor-
hergemeldeten Experimente gemacht worden,
befunden haben: welche doch dieſem ungeachtet
mit des Autoris Theorie ziemlich genau
uͤberein zu kommen ſcheinen. Dahero zu
ſchlieſſen iſt, daß, wenn nur der hundertſte
Theil Feuchtigkeit mit dem Pulver vermiſchet
iſt, ſeine Gewalt dadurch nicht merklich ver-
mindert werde.
Man ſiehet aus demjenigen, was bißher
angefuͤhret worden, auch leicht, daß die ver-
ſchiedene Schwehre und Dichtigkeit der Luft
in der Wuͤrkung des Pulvers keine merkliche
Veraͤnderung verurſachen koͤnne. Man koͤnnte
zwar denken, daß da eine ſchwehre Luft ſtaͤrker
gegen die Kugel, indem dieſelbe von dem
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/288>, abgerufen am 22.11.2024.
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