ge das schlechste, welches für die Africani- sche Handlung verfertiget, und insgemein Guinea-Pulver genennct wird. Derglei- chen schlechtes Pulver aber ist keiner fleißigen Untersuchung werth, indem bey der Zuberei- tung desselben keine gewissen und festgesetzten Regeln beobachtet werden.
Dieser Unterscheid nun in der Stärke des Pulvers kan von dreyerley Ursachen herrühren: entweder erstlich von der Beschaffenheit der Materien, aus welchen dasselbe bereitet wird; oder zweytens von der Proportion, welche bey Vermischung desselben beobachtet wird; oder drittens von der Art, wie dasselbe gearbeitet wird.
Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnü- ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh- len zusammen gesetzt. Von diesen Materien sind nun der Schwefel und die Kohlen am wohlfeilsten. Und ob es gleich unter diesen einige Arten giebt, welche vor andern zu die- sem Ende tüchtig sind; so trägt doch der Unter- scheid, wenn man davon die allerbesten nimmt, in Vergleichung der sämmtlichen Kosten, wel- che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen, so wenig aus, daß es sehr ungereimt seyn würde, wenn man Pulver, welches sonsten gut seyn könnte, durch schlechten Schwefel und Kohlen verderben wolte.
Die theuerste Materie bey Verfertigung des
Pul-
ge das ſchlechſte, welches fuͤr die Africani- ſche Handlung verfertiget, und insgemein Guinea-Pulver genennct wird. Derglei- chen ſchlechtes Pulver aber iſt keiner fleißigen Unterſuchung werth, indem bey der Zuberei- tung deſſelben keine gewiſſen und feſtgeſetzten Regeln beobachtet werden.
Dieſer Unterſcheid nun in der Staͤrke des Pulvers kan von dreyerley Urſachen herruͤhren: entweder erſtlich von der Beſchaffenheit der Materien, aus welchen daſſelbe bereitet wird; oder zweytens von der Proportion, welche bey Vermiſchung deſſelben beobachtet wird; oder drittens von der Art, wie daſſelbe gearbeitet wird.
Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnuͤ- ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh- len zuſammen geſetzt. Von dieſen Materien ſind nun der Schwefel und die Kohlen am wohlfeilſten. Und ob es gleich unter dieſen einige Arten giebt, welche vor andern zu die- ſem Ende tuͤchtig ſind; ſo traͤgt doch der Unter- ſcheid, wenn man davon die allerbeſten nimmt, in Vergleichung der ſaͤmmtlichen Koſten, wel- che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen, ſo wenig aus, daß es ſehr ungereimt ſeyn wuͤrde, wenn man Pulver, welches ſonſten gut ſeyn koͤnnte, durch ſchlechten Schwefel und Kohlen verderben wolte.
Die theuerſte Materie bey Verfertigung des
Pul-
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ge das ſchlechſte, welches fuͤr die Africani-
ſche Handlung verfertiget, und insgemein
Guinea-Pulver genennct wird. Derglei-
chen ſchlechtes Pulver aber iſt keiner fleißigen
Unterſuchung werth, indem bey der Zuberei-
tung deſſelben keine gewiſſen und feſtgeſetzten
Regeln beobachtet werden.
Dieſer Unterſcheid nun in der Staͤrke des
Pulvers kan von dreyerley Urſachen herruͤhren:
entweder erſtlich von der Beſchaffenheit der
Materien, aus welchen daſſelbe bereitet wird;
oder zweytens von der Proportion, welche bey
Vermiſchung deſſelben beobachtet wird; oder
drittens von der Art, wie daſſelbe gearbeitet
wird.
Das Pulver wird, wie jedermann zur Gnuͤ-
ge bekannt, aus Salpeter, Schwefel und Koh-
len zuſammen geſetzt. Von dieſen Materien
ſind nun der Schwefel und die Kohlen am
wohlfeilſten. Und ob es gleich unter dieſen
einige Arten giebt, welche vor andern zu die-
ſem Ende tuͤchtig ſind; ſo traͤgt doch der Unter-
ſcheid, wenn man davon die allerbeſten nimmt,
in Vergleichung der ſaͤmmtlichen Koſten, wel-
che bey Verfertigung des Pulvers aufgehen,
ſo wenig aus, daß es ſehr ungereimt ſeyn
wuͤrde, wenn man Pulver, welches ſonſten
gut ſeyn koͤnnte, durch ſchlechten Schwefel und
Kohlen verderben wolte.
Die theuerſte Materie bey Verfertigung des
Pul-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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