gleich der Wiederstand der ersten viermahl grösser ist, als der anderen, wenn ihre Geschwin- digkeiten einander gleich sind, indem der Wie- derstand sich nach den Oberflächen, oder nach den Quadraten der Diametrorum richtet; so wird doch die Würkung des Wiederstands der ersten Kugel sich zur andern verhalten, nicht wie 4 zu 1, sondern wie zu , folglich wird die Würkung des Wiederstands in der ersten und grösten Kugel nur halb so groß seyn, als in der andern. Hieraus erhellet nun, daß wenn diese beyden Kugeln mit einerley Geschwin- digkeit und Richtung geworfen würden, die er- stere nothwendig viel weiter reichen würde, als die andere: und wenn beyde gleich weit gehen sollten, so würde die grössere anfänglich einen kleinern Grad der Geschwindigkeit gehabt ha- ben, als die kleinere. Dieser Unterscheid ist auch, wie aus dem folgenden mit mehrerem erhellen wird, so groß, daß sich daraus gar leicht begreifen läßt, wie eine grössere Kugel unter einerley Richtung weiter getrieben werden könne, als eine kleinere, ungeachtet jene anfäng- lich keine so grosse Geschwindigkeit gehabt, als diese.
Der Autor betrachtet nur eine eiserne 24 pfündige oder halbe Carthaunen-Kugel, und gibt derselben, wenn die Ladung 16 Lb ist, eine Geschwindigkeit von 1650 Schuhen in 1", welches ziemlich genau mit unserer Bestim-
mung
gleich der Wiederſtand der erſten viermahl groͤſſer iſt, als der anderen, wenn ihre Geſchwin- digkeiten einander gleich ſind, indem der Wie- derſtand ſich nach den Oberflaͤchen, oder nach den Quadraten der Diametrorum richtet; ſo wird doch die Wuͤrkung des Wiederſtands der erſten Kugel ſich zur andern verhalten, nicht wie 4 zu 1, ſondern wie zu , folglich wird die Wuͤrkung des Wiederſtands in der erſten und groͤſten Kugel nur halb ſo groß ſeyn, als in der andern. Hieraus erhellet nun, daß wenn dieſe beyden Kugeln mit einerley Geſchwin- digkeit und Richtung geworfen wuͤrden, die er- ſtere nothwendig viel weiter reichen wuͤrde, als die andere: und wenn beyde gleich weit gehen ſollten, ſo wuͤrde die groͤſſere anfaͤnglich einen kleinern Grad der Geſchwindigkeit gehabt ha- ben, als die kleinere. Dieſer Unterſcheid iſt auch, wie aus dem folgenden mit mehrerem erhellen wird, ſo groß, daß ſich daraus gar leicht begreifen laͤßt, wie eine groͤſſere Kugel unter einerley Richtung weiter getrieben werden koͤnne, als eine kleinere, ungeachtet jene anfaͤng- lich keine ſo groſſe Geſchwindigkeit gehabt, als dieſe.
Der Autor betrachtet nur eine eiſerne 24 pfuͤndige oder halbe Carthaunen-Kugel, und gibt derſelben, wenn die Ladung 16 ℔ iſt, eine Geſchwindigkeit von 1650 Schuhen in 1″, welches ziemlich genau mit unſerer Beſtim-
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gleich der Wiederſtand der erſten viermahl
groͤſſer iſt, als der anderen, wenn ihre Geſchwin-
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den Quadraten der Diametrorum richtet; ſo
wird doch die Wuͤrkung des Wiederſtands
der erſten Kugel ſich zur andern verhalten, nicht
wie 4 zu 1, ſondern wie [FORMEL] zu [FORMEL], folglich wird
die Wuͤrkung des Wiederſtands in der erſten
und groͤſten Kugel nur halb ſo groß ſeyn, als in
der andern. Hieraus erhellet nun, daß wenn
dieſe beyden Kugeln mit einerley Geſchwin-
digkeit und Richtung geworfen wuͤrden, die er-
ſtere nothwendig viel weiter reichen wuͤrde, als
die andere: und wenn beyde gleich weit gehen
ſollten, ſo wuͤrde die groͤſſere anfaͤnglich einen
kleinern Grad der Geſchwindigkeit gehabt ha-
ben, als die kleinere. Dieſer Unterſcheid iſt
auch, wie aus dem folgenden mit mehrerem
erhellen wird, ſo groß, daß ſich daraus gar leicht
begreifen laͤßt, wie eine groͤſſere Kugel unter
einerley Richtung weiter getrieben werden
koͤnne, als eine kleinere, ungeachtet jene anfaͤng-
lich keine ſo groſſe Geſchwindigkeit gehabt, als
dieſe.
Der Autor betrachtet nur eine eiſerne 24
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gibt derſelben, wenn die Ladung 16 ℔ iſt, eine
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/578>, abgerufen am 24.11.2024.
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