Weil nun der Sinus des Winkels PAQ durch
[Formel 1]
ausgedrückt wird, so wird die Kraft der Luft auf das Punkt A seyn, wie P A2.
[Formel 2]
das ist, wie PQ2. Wenn aber die Kugel eine drehende Bewegung hat, und dabey ihr Mittel-Punkt stille steht, so kann das Punkt A keine andere Bewegung haben, als nach einer Direction, welche in der berührenden Flä- che der Kugel, so durch die Fläche der Kupfer- Platte vorgestellt wird, lieget. Es sey also Aa die Direction, nach welcher sich der Punkt A beweget, und man nehme Aa so groß, daß sich verhalte PA zu Aa, wie die Geschwindig- keit der Luft zur Geschwindigkeit des Punkts A. Um nun die Würkung zu bestimmen, welche die nach der Direction PA bewegte Luft auf das nach der Direction Aa bewegte Punkt A ausübet; so darf man nur die Bewegung des Punkts A in den Gedanken der Luft mitthei- len, welches geschieht, wenn wir Pp der Linie Aa parallel und gleich groß ziehen. Denn da wird die Würkung der Luft auf das Punkt A eben so groß seyn, als wenn dasselbe still stünde, die Luft aber darauf nach der Direction der Linie pA mit einer Geschwindigkeit, welche durch die Linie pA vorgestellet wird, stiesse. Folglich muß man das Quadrat dieser Ge- schwindigkeit oder Linie pA mit dem Quadrat
des
Y y 3
Weil nun der Sinus des Winkels PAQ durch
[Formel 1]
ausgedruͤckt wird, ſo wird die Kraft der Luft auf das Punkt A ſeyn, wie P A2.
[Formel 2]
das iſt, wie PQ2. Wenn aber die Kugel eine drehende Bewegung hat, und dabey ihr Mittel-Punkt ſtille ſteht, ſo kann das Punkt A keine andere Bewegung haben, als nach einer Direction, welche in der beruͤhrenden Flaͤ- che der Kugel, ſo durch die Flaͤche der Kupfer- Platte vorgeſtellt wird, lieget. Es ſey alſo Aa die Direction, nach welcher ſich der Punkt A beweget, und man nehme Aa ſo groß, daß ſich verhalte PA zu Aa, wie die Geſchwindig- keit der Luft zur Geſchwindigkeit des Punkts A. Um nun die Wuͤrkung zu beſtimmen, welche die nach der Direction PA bewegte Luft auf das nach der Direction Aa bewegte Punkt A ausuͤbet; ſo darf man nur die Bewegung des Punkts A in den Gedanken der Luft mitthei- len, welches geſchieht, wenn wir Pp der Linie Aa parallel und gleich groß ziehen. Denn da wird die Wuͤrkung der Luft auf das Punkt A eben ſo groß ſeyn, als wenn daſſelbe ſtill ſtuͤnde, die Luft aber darauf nach der Direction der Linie pA mit einer Geſchwindigkeit, welche durch die Linie pA vorgeſtellet wird, ſtieſſe. Folglich muß man das Quadrat dieſer Ge- ſchwindigkeit oder Linie pA mit dem Quadrat
des
Y y 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0729"n="709"/><p>Weil nun der <hirendition="#aq">Sinus</hi> des Winkels <hirendition="#aq">PAQ</hi><lb/>
durch <formula/> ausgedruͤckt wird, ſo wird die Kraft<lb/>
der Luft auf das Punkt <hirendition="#aq">A</hi>ſeyn, wie <hirendition="#aq">P A</hi><hirendition="#sup">2</hi>.<lb/><formula/> das iſt, wie <hirendition="#aq">PQ</hi><hirendition="#sup">2</hi>. Wenn aber die<lb/>
Kugel eine drehende Bewegung hat, und dabey<lb/>
ihr Mittel-Punkt ſtille ſteht, ſo kann das Punkt<lb/><hirendition="#aq">A</hi> keine andere Bewegung haben, als nach<lb/>
einer <hirendition="#aq">Direction,</hi> welche in der beruͤhrenden Flaͤ-<lb/>
che der Kugel, ſo durch die Flaͤche der Kupfer-<lb/>
Platte vorgeſtellt wird, lieget. Es ſey alſo<lb/><hirendition="#aq">A<hirendition="#i">a</hi></hi> die <hirendition="#aq">Direction,</hi> nach welcher ſich der Punkt<lb/><hirendition="#aq">A</hi> beweget, und man nehme <hirendition="#aq">A<hirendition="#i">a</hi></hi>ſo groß, daß<lb/>ſich verhalte <hirendition="#aq">PA</hi> zu <hirendition="#aq">A<hirendition="#i">a</hi>,</hi> wie die Geſchwindig-<lb/>
keit der Luft zur Geſchwindigkeit des Punkts <hirendition="#aq">A.</hi><lb/>
Um nun die Wuͤrkung zu beſtimmen, welche<lb/>
die nach der <hirendition="#aq">Direction PA</hi> bewegte Luft auf<lb/>
das nach der <hirendition="#aq">Direction A<hirendition="#i">a</hi></hi> bewegte Punkt <hirendition="#aq">A</hi><lb/>
ausuͤbet; ſo darf man nur die Bewegung des<lb/>
Punkts <hirendition="#aq">A</hi> in den Gedanken der Luft mitthei-<lb/>
len, welches geſchieht, wenn wir <hirendition="#aq">P<hirendition="#i">p</hi></hi> der Linie<lb/><hirendition="#aq">A<hirendition="#i">a</hi> parallel</hi> und gleich groß ziehen. Denn da<lb/>
wird die Wuͤrkung der Luft auf das Punkt <hirendition="#aq">A</hi><lb/>
eben ſo groß ſeyn, als wenn daſſelbe ſtill ſtuͤnde,<lb/>
die Luft aber darauf nach der <hirendition="#aq">Direction</hi> der<lb/>
Linie <hirendition="#aq"><hirendition="#i">p</hi>A</hi> mit einer Geſchwindigkeit, welche<lb/>
durch die Linie <hirendition="#aq"><hirendition="#i">p</hi>A</hi> vorgeſtellet wird, ſtieſſe.<lb/>
Folglich muß man das <hirendition="#aq">Quadrat</hi> dieſer Ge-<lb/>ſchwindigkeit oder Linie <hirendition="#aq"><hirendition="#i">p</hi>A</hi> mit dem <hirendition="#aq">Quadrat</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y y 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">des</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[709/0729]
Weil nun der Sinus des Winkels PAQ
durch [FORMEL] ausgedruͤckt wird, ſo wird die Kraft
der Luft auf das Punkt A ſeyn, wie P A2.
[FORMEL] das iſt, wie PQ2. Wenn aber die
Kugel eine drehende Bewegung hat, und dabey
ihr Mittel-Punkt ſtille ſteht, ſo kann das Punkt
A keine andere Bewegung haben, als nach
einer Direction, welche in der beruͤhrenden Flaͤ-
che der Kugel, ſo durch die Flaͤche der Kupfer-
Platte vorgeſtellt wird, lieget. Es ſey alſo
Aa die Direction, nach welcher ſich der Punkt
A beweget, und man nehme Aa ſo groß, daß
ſich verhalte PA zu Aa, wie die Geſchwindig-
keit der Luft zur Geſchwindigkeit des Punkts A.
Um nun die Wuͤrkung zu beſtimmen, welche
die nach der Direction PA bewegte Luft auf
das nach der Direction Aa bewegte Punkt A
ausuͤbet; ſo darf man nur die Bewegung des
Punkts A in den Gedanken der Luft mitthei-
len, welches geſchieht, wenn wir Pp der Linie
Aa parallel und gleich groß ziehen. Denn da
wird die Wuͤrkung der Luft auf das Punkt A
eben ſo groß ſeyn, als wenn daſſelbe ſtill ſtuͤnde,
die Luft aber darauf nach der Direction der
Linie pA mit einer Geſchwindigkeit, welche
durch die Linie pA vorgeſtellet wird, ſtieſſe.
Folglich muß man das Quadrat dieſer Ge-
ſchwindigkeit oder Linie pA mit dem Quadrat
des
Y y 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/729>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.