curialis zur Gnüge; indem dieselbe durch ihre natürliche Schwehre allein keine merkliche Würkung hätte hervor bringen können. Die- ses erhellet auch daraus, daß sich diese Materie durch den gantzen Recipienten ausgebreitet, welches ohne die Elasticität nicht hätte gesche- hen können; und geht dieses Experiment gleicher Weise von statten, der Recipient mag groß oder klein seyn. Jnzwischen ist aber der Fall des Mercurii um so viel geringer, je grösser der Recipient genommen wird, wann man nehmlich einerley Quantitaet Pulver be- hält: woraus folget, daß diese flüßige Mate- rie, je weiter sich dieselbe ausdehnen kan, eine um so viel kleinere Elasticität behalte, und folglich mit der Luft in diesem Stück überein komme.
Eben diese flüßige und elastische Materie wird hervorgebracht, wenn das Pulver in der Luft angezündet wird. (a) Denn, wann man eine kleine Quantitaet Pulver in den obern Theil einer Glaßröhre legt, das untere Theil der Röhre aber ins Wasser taucht, so tief, daß nur ein geringer Theil derselben, worinne das Pulver befindlich, ausser dem Wasser zu ste- hen komme, und alsdann die Röhre an dem obern Ende fest zuschliesset, daß dadurch alle Communication mit der äussern Luft geho-
ben
(a) Man besehe Hauksbees Phys. Mechan. Exper. pag. 81.
E 4
curialis zur Gnuͤge; indem dieſelbe durch ihre natuͤrliche Schwehre allein keine merkliche Wuͤrkung haͤtte hervor bringen koͤnnen. Die- ſes erhellet auch daraus, daß ſich dieſe Materie durch den gantzen Recipienten ausgebreitet, welches ohne die Elaſticitaͤt nicht haͤtte geſche- hen koͤnnen; und geht dieſes Experiment gleicher Weiſe von ſtatten, der Recipient mag groß oder klein ſeyn. Jnzwiſchen iſt aber der Fall des Mercurii um ſo viel geringer, je groͤſſer der Recipient genommen wird, wann man nehmlich einerley Quantitæt Pulver be- haͤlt: woraus folget, daß dieſe fluͤßige Mate- rie, je weiter ſich dieſelbe ausdehnen kan, eine um ſo viel kleinere Elaſticitaͤt behalte, und folglich mit der Luft in dieſem Stuͤck uͤberein komme.
Eben dieſe fluͤßige und elaſtiſche Materie wird hervorgebracht, wenn das Pulver in der Luft angezuͤndet wird. (a) Denn, wann man eine kleine Quantitæt Pulver in den obern Theil einer Glaßroͤhre legt, das untere Theil der Roͤhre aber ins Waſſer taucht, ſo tief, daß nur ein geringer Theil derſelben, worinne das Pulver befindlich, auſſer dem Waſſer zu ſte- hen komme, und alsdann die Roͤhre an dem obern Ende feſt zuſchlieſſet, daß dadurch alle Communication mit der aͤuſſern Luft geho-
ben
(a) Man beſehe Hauksbees Phyſ. Mechan. Exper. pag. 81.
E 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0091"n="71"/><hirendition="#aq">curialis</hi> zur Gnuͤge; indem dieſelbe durch ihre<lb/>
natuͤrliche Schwehre allein keine merkliche<lb/>
Wuͤrkung haͤtte hervor bringen koͤnnen. Die-<lb/>ſes erhellet auch daraus, daß ſich dieſe <hirendition="#aq">Materie</hi><lb/>
durch den gantzen <hirendition="#aq">Recipienten</hi> ausgebreitet,<lb/>
welches ohne die <hirendition="#aq">Elaſticit</hi>aͤt nicht haͤtte geſche-<lb/>
hen koͤnnen; und geht dieſes <hirendition="#aq">Experiment</hi><lb/>
gleicher Weiſe von ſtatten, der <hirendition="#aq">Recipient</hi> mag<lb/>
groß oder klein ſeyn. Jnzwiſchen iſt aber der<lb/>
Fall des <hirendition="#aq">Mercurii</hi> um ſo viel geringer, je<lb/>
groͤſſer der <hirendition="#aq">Recipient</hi> genommen wird, wann<lb/>
man nehmlich einerley <hirendition="#aq">Quantitæt</hi> Pulver be-<lb/>
haͤlt: woraus folget, daß dieſe fluͤßige <hirendition="#aq">Mate-<lb/>
rie,</hi> je weiter ſich dieſelbe ausdehnen kan, eine<lb/>
um ſo viel kleinere <hirendition="#aq">Elaſtici</hi>taͤt behalte, und<lb/>
folglich mit der Luft in dieſem Stuͤck uͤberein<lb/>
komme.</p><lb/><p>Eben dieſe fluͤßige und <hirendition="#aq">elaſti</hi>ſche <hirendition="#aq">Materie</hi><lb/>
wird hervorgebracht, wenn das Pulver in der<lb/>
Luft angezuͤndet wird. <noteplace="foot"n="(a)">Man beſehe <hirendition="#aq">Hauksbees Phyſ. Mechan. Exper.<lb/>
pag.</hi> 81.</note> Denn, wann man<lb/>
eine kleine <hirendition="#aq">Quantitæt</hi> Pulver in den obern<lb/>
Theil einer Glaßroͤhre legt, das untere Theil<lb/>
der Roͤhre aber ins Waſſer taucht, ſo tief, daß<lb/>
nur ein geringer Theil derſelben, worinne das<lb/>
Pulver befindlich, auſſer dem Waſſer zu ſte-<lb/>
hen komme, und alsdann die Roͤhre an dem<lb/>
obern Ende feſt zuſchlieſſet, daß dadurch alle<lb/><hirendition="#aq">Communication</hi> mit der aͤuſſern Luft geho-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">E 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">ben</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[71/0091]
curialis zur Gnuͤge; indem dieſelbe durch ihre
natuͤrliche Schwehre allein keine merkliche
Wuͤrkung haͤtte hervor bringen koͤnnen. Die-
ſes erhellet auch daraus, daß ſich dieſe Materie
durch den gantzen Recipienten ausgebreitet,
welches ohne die Elaſticitaͤt nicht haͤtte geſche-
hen koͤnnen; und geht dieſes Experiment
gleicher Weiſe von ſtatten, der Recipient mag
groß oder klein ſeyn. Jnzwiſchen iſt aber der
Fall des Mercurii um ſo viel geringer, je
groͤſſer der Recipient genommen wird, wann
man nehmlich einerley Quantitæt Pulver be-
haͤlt: woraus folget, daß dieſe fluͤßige Mate-
rie, je weiter ſich dieſelbe ausdehnen kan, eine
um ſo viel kleinere Elaſticitaͤt behalte, und
folglich mit der Luft in dieſem Stuͤck uͤberein
komme.
Eben dieſe fluͤßige und elaſtiſche Materie
wird hervorgebracht, wenn das Pulver in der
Luft angezuͤndet wird. (a) Denn, wann man
eine kleine Quantitæt Pulver in den obern
Theil einer Glaßroͤhre legt, das untere Theil
der Roͤhre aber ins Waſſer taucht, ſo tief, daß
nur ein geringer Theil derſelben, worinne das
Pulver befindlich, auſſer dem Waſſer zu ſte-
hen komme, und alsdann die Roͤhre an dem
obern Ende feſt zuſchlieſſet, daß dadurch alle
Communication mit der aͤuſſern Luft geho-
ben
(a) Man beſehe Hauksbees Phyſ. Mechan. Exper.
pag. 81.
E 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/91>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.