[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.sund werden; und dieses war die Wirkung von Alle Dinge aber, die man sehen, hören, euch
ſund werden; und dieſes war die Wirkung von Alle Dinge aber, die man ſehen, hoͤren, euch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="12"/> ſund werden; und dieſes war die Wirkung von<lb/> der eingenommnen Arzeney. Die Wirkung<lb/> wollte das Kind; denn es wollte gerne<lb/> wieder geſund werden, aber die Urſache<lb/> wollte es nicht, nemlich die Arzeney, zu<lb/> rechter Zeit, einnehmen: und an dieſem thoͤ-<lb/> richten und naͤrriſchen Eigenſinn, mußte es<lb/> ſterben. Alſo, Kinder! alles das, warum<lb/> etwas da iſt, oder geſchieht, nennen wir<lb/> Urſache, und was aus dieſer Urſache, da iſt,<lb/> oder geſchieht, nennen wir Wirkung, oder<lb/> die Folge, weil es auf die Urſache folgt.</p><lb/> <p>Alle Dinge aber, die man ſehen, hoͤren,<lb/> ſchmecken, fuͤhlen und riechen kann, ſind<lb/> Urſachen, oder Wirkungen von andern Din-<lb/> gen, und, ſo wie man ſie anſieht oder ſtellt,<lb/> Urſache und Wirkung zugleich. Z. E. Die<lb/> Waͤrme, hier in der Schulſtube, iſt die<lb/> Wirkung des geheitzten Ofens, oder der in<lb/> die Fenſter ſcheinenden Sonne; aber dieſe<lb/> Waͤrme iſt zugleich die Urſache, daß ihr<lb/> nicht friert. — Das Fruͤhſtuͤck, welches<lb/> euch eure Aeltern geben, iſt die Urſache eurer<lb/> Saͤttigung, aber zugleich die Wirkung von<lb/> der Liebe, die eure Aeltern gegen euch tra-<lb/> gen, und von ihrer Vorſorge fuͤr euch.<lb/> Haͤtten aber eure Aeltern keinen Vorrath von<lb/> Brodt im Schranke gehabt, ſo haͤtten ſie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">euch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0034]
ſund werden; und dieſes war die Wirkung von
der eingenommnen Arzeney. Die Wirkung
wollte das Kind; denn es wollte gerne
wieder geſund werden, aber die Urſache
wollte es nicht, nemlich die Arzeney, zu
rechter Zeit, einnehmen: und an dieſem thoͤ-
richten und naͤrriſchen Eigenſinn, mußte es
ſterben. Alſo, Kinder! alles das, warum
etwas da iſt, oder geſchieht, nennen wir
Urſache, und was aus dieſer Urſache, da iſt,
oder geſchieht, nennen wir Wirkung, oder
die Folge, weil es auf die Urſache folgt.
Alle Dinge aber, die man ſehen, hoͤren,
ſchmecken, fuͤhlen und riechen kann, ſind
Urſachen, oder Wirkungen von andern Din-
gen, und, ſo wie man ſie anſieht oder ſtellt,
Urſache und Wirkung zugleich. Z. E. Die
Waͤrme, hier in der Schulſtube, iſt die
Wirkung des geheitzten Ofens, oder der in
die Fenſter ſcheinenden Sonne; aber dieſe
Waͤrme iſt zugleich die Urſache, daß ihr
nicht friert. — Das Fruͤhſtuͤck, welches
euch eure Aeltern geben, iſt die Urſache eurer
Saͤttigung, aber zugleich die Wirkung von
der Liebe, die eure Aeltern gegen euch tra-
gen, und von ihrer Vorſorge fuͤr euch.
Haͤtten aber eure Aeltern keinen Vorrath von
Brodt im Schranke gehabt, ſo haͤtten ſie
euch
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