[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.wahrheit. Denn es ist wieder augenschein- Aber, alle Wahrheiten sind nicht augen- Gott verdient unsre höchste Liebe, denn Gebt Achtung, Kinder! wie ich dis be- Sin- B 2
wahrheit. Denn es iſt wieder augenſchein- Aber, alle Wahrheiten ſind nicht augen- Gott verdient unſre hoͤchſte Liebe, denn Gebt Achtung, Kinder! wie ich dis be- Sin- B 2
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wahrheit. Denn es iſt wieder augenſchein-
lich, daß das nicht wahr iſt.
Aber, alle Wahrheiten ſind nicht augen-
ſcheinlich, oder in die Sinne fallend. Ueber
manche Wahrheiten muß man ſich beſinnen,
und eine Weile nachdenken, ehe man ſie
als wahr annehmen, oder ihrer Wahrheit
Beyfall geben kann. Z. E.
Gott verdient unſre hoͤchſte Liebe, denn
Er thut uns alle Tage Gutes.
Gebt Achtung, Kinder! wie ich dis be-
weiſe. Ihr wißt aus vergangnen Lehrſtun-
den ſchon, daß wir die erſte Urſache aller
Wirkungen, Gott nennen. Daß ihr lebt,
geſund ſeyd, eßt, trinkt, ſchlaft; daß ihr
Haͤuſer habt, worin ihr euch vor dem Wet-
ter decken koͤnnt, davon iſt Gott die Urſa-
che, das hat Gott, zu eurem Beſten, veran-
ſtaltet. Wer uns aber ſo unzaͤhlig viel Gu-
tes thut, verdient der nicht unſre hoͤchſte
Liebe? Recht, Gott verdient ſie. Seht,
Kinder! das war eine Wahrheit, die nicht,
wie die vorigen, gleich in die Sinne fiel;
ſondern die erſt durch den Verſtand mußte
erkannt und bewieſen werden. Denn auch
unſre Sinnen koͤnnen zuweilen fehlen, wie
ihr kuͤnftig hoͤren werdet; und nur mit Huͤl-
fe des Nachdenkens, uͤber das was unſere
Sin-
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