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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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aber nicht verzweifeln. Denn in unserm
Heilande Jesu Christo, in der gläubigen An-
nehmung Seiner Erlösung, könnt ihr euch
reinigen, von der begangenen, aber bereue-
ten, Sünde. Die Bibel nennt Ihn daher
einen offnen Born oder Brunnen, wider
die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Sünden-
fall aber, wird euch vorsichtiger machen,
die Gelegenheit zur Sünde, sorgfältiger als
vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch
herzliches Gebet, euch mit euerm in Christo
Jesu versöhnten Gotte, näher zu verbinden.

Auch das, geliebte Kinder! haben wir
der Lehre Jesu Christi zu verdanken, daß
wir nun gewiß wißen können, Gott sey un-
ser rechter Vater, und wir Seine Kinder.
Das ist: Gott habe alles, was geschiehet
und geschehen ist, zu unserm Besten einge-
richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater
seine Kinder, und unsre Glückseeligkeit will.

Denn, weil in Gott die höchste Weis-
heit ist, und wegen Seiner Macht, Ihm
keine Absicht fehl schlagen kann; so wird
Er auch gewiß, mit den Menschen, Seine
Absicht nicht verfehlen.

Wenn wir also, geliebten Kinder! von
Gott würdiglich denken, Ihn sehr ehren und
lieben, folglich Ihm gehorchen, so können

wir

aber nicht verzweifeln. Denn in unſerm
Heilande Jeſu Chriſto, in der glaͤubigen An-
nehmung Seiner Erloͤſung, koͤnnt ihr euch
reinigen, von der begangenen, aber bereue-
ten, Suͤnde. Die Bibel nennt Ihn daher
einen offnen Born oder Brunnen, wider
die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Suͤnden-
fall aber, wird euch vorſichtiger machen,
die Gelegenheit zur Suͤnde, ſorgfaͤltiger als
vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch
herzliches Gebet, euch mit euerm in Chriſto
Jeſu verſoͤhnten Gotte, naͤher zu verbinden.

Auch das, geliebte Kinder! haben wir
der Lehre Jeſu Chriſti zu verdanken, daß
wir nun gewiß wißen koͤnnen, Gott ſey un-
ſer rechter Vater, und wir Seine Kinder.
Das iſt: Gott habe alles, was geſchiehet
und geſchehen iſt, zu unſerm Beſten einge-
richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater
ſeine Kinder, und unſre Gluͤckſeeligkeit will.

Denn, weil in Gott die hoͤchſte Weis-
heit iſt, und wegen Seiner Macht, Ihm
keine Abſicht fehl ſchlagen kann; ſo wird
Er auch gewiß, mit den Menſchen, Seine
Abſicht nicht verfehlen.

Wenn wir alſo, geliebten Kinder! von
Gott wuͤrdiglich denken, Ihn ſehr ehren und
lieben, folglich Ihm gehorchen, ſo koͤnnen

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[64/0086] aber nicht verzweifeln. Denn in unſerm Heilande Jeſu Chriſto, in der glaͤubigen An- nehmung Seiner Erloͤſung, koͤnnt ihr euch reinigen, von der begangenen, aber bereue- ten, Suͤnde. Die Bibel nennt Ihn daher einen offnen Born oder Brunnen, wider die Ungerechtigkeit. Euer erkannter Suͤnden- fall aber, wird euch vorſichtiger machen, die Gelegenheit zur Suͤnde, ſorgfaͤltiger als vorher, zu vermeiden; auch treiben, durch herzliches Gebet, euch mit euerm in Chriſto Jeſu verſoͤhnten Gotte, naͤher zu verbinden. Auch das, geliebte Kinder! haben wir der Lehre Jeſu Chriſti zu verdanken, daß wir nun gewiß wißen koͤnnen, Gott ſey un- ſer rechter Vater, und wir Seine Kinder. Das iſt: Gott habe alles, was geſchiehet und geſchehen iſt, zu unſerm Beſten einge- richtet, weil Er uns liebt, als ein Vater ſeine Kinder, und unſre Gluͤckſeeligkeit will. Denn, weil in Gott die hoͤchſte Weis- heit iſt, und wegen Seiner Macht, Ihm keine Abſicht fehl ſchlagen kann; ſo wird Er auch gewiß, mit den Menſchen, Seine Abſicht nicht verfehlen. Wenn wir alſo, geliebten Kinder! von Gott wuͤrdiglich denken, Ihn ſehr ehren und lieben, folglich Ihm gehorchen, ſo koͤnnen wir

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/86>, abgerufen am 03.05.2024.