Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.daß sie beim Austritt aus der Bahnsteigtreppe gut sichtbar sind. Sie bestehen aus Blechschildern von etwa 1 m Länge, die um wagerechte Achsen drehbar sind. Im Ruhezustande Abb. 18 u. 19. Zugrichtungsweiser in Wiesbaden. Abb. 20. Zugrichtungsweiser von Eisert. Bei den nach diesen Grundsätzen gebauten Zugrichtungsweisern, Bauart "Eisert" für Stadtbahnstationen, liegt der Drehpunkt der Schilder bei einstieligen Dächern 3·15 m über Oberkante Bahnsteig, sonst 3·25 m. Auf einer Welle können 12 Schilder befestigt werden. Ein Ständer bis zu 12 Schildern erhält daher 2 Pfosten, ein solcher bis zu 24 Schildern 3 Pfosten u. s. w.; für 4 Schilder genügt 1 Pfosten. Im Fernverkehr ist außer der Zugrichtung noch die Zugart anzugeben; die alsdann nötigen Schilder werden in verschiedenen Höhen an gebracht (Abb. 20 u. 21), die tiefer angebrachten Schilder müssen nach oben schlagen, da sonst beim Bewegen Reisende getroffen werden könnten. Die planmäßige Abfahrtszeit wird durch eingesteckte Blechtafeln angegeben. Zweckmäßig ist es, an diesem Richtungsweiser auch die Verspätungstafeln (s. unten unter E) anzubringen. Ein Kasten dient zur Aufnahme Abb. 21. Zugrichtungsweiser von Eisert. daß sie beim Austritt aus der Bahnsteigtreppe gut sichtbar sind. Sie bestehen aus Blechschildern von etwa 1 m Länge, die um wagerechte Achsen drehbar sind. Im Ruhezustande Abb. 18 u. 19. Zugrichtungsweiser in Wiesbaden. Abb. 20. Zugrichtungsweiser von Eisert. Bei den nach diesen Grundsätzen gebauten Zugrichtungsweisern, Bauart „Eisert“ für Stadtbahnstationen, liegt der Drehpunkt der Schilder bei einstieligen Dächern 3·15 m über Oberkante Bahnsteig, sonst 3·25 m. Auf einer Welle können 12 Schilder befestigt werden. Ein Ständer bis zu 12 Schildern erhält daher 2 Pfosten, ein solcher bis zu 24 Schildern 3 Pfosten u. s. w.; für 4 Schilder genügt 1 Pfosten. Im Fernverkehr ist außer der Zugrichtung noch die Zugart anzugeben; die alsdann nötigen Schilder werden in verschiedenen Höhen an gebracht (Abb. 20 u. 21), die tiefer angebrachten Schilder müssen nach oben schlagen, da sonst beim Bewegen Reisende getroffen werden könnten. Die planmäßige Abfahrtszeit wird durch eingesteckte Blechtafeln angegeben. Zweckmäßig ist es, an diesem Richtungsweiser auch die Verspätungstafeln (s. unten unter E) anzubringen. Ein Kasten dient zur Aufnahme Abb. 21. Zugrichtungsweiser von Eisert. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="11"/> daß sie beim Austritt aus der Bahnsteigtreppe gut sichtbar sind. Sie bestehen aus Blechschildern von etwa 1 <hi rendition="#i">m</hi> Länge, die um wagerechte Achsen drehbar sind. Im Ruhezustande<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen01_1912/figures/roell_eisenbahnwesen01_1912_figure-0018.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 18 u. 19. Zugrichtungsweiser in Wiesbaden.</head><lb/></figure><lb/> hängen die Schilder nach unten oder stehen nach oben und werden durch die Wände des Gestells oder die Nachbarschilder verdeckt. Im gezogenen Zustande stehen die Schilder wagerecht. Die Bewegung geschieht durch senkrechte Gestänge, die am rückwärtigen Ende der Schilder angreifen. Die Handgriffe der Gestänge befinden sich in Armhöhe. Bei<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen01_1912/figures/roell_eisenbahnwesen01_1912_figure-0019.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 20. Zugrichtungsweiser von Eisert.</head><lb/></figure><lb/> den zuerst verwendeten Bauarten lief das Gestänge in ein mit einem Loch versehenes Flacheisen aus; am Ständer befand sich in wagerechter Dorn, auf den das Flacheisen aufgesteckt und so das Richtungsschild in gezogener Stellung festgehalten wurde. Die Löcher weiteten sich sehr schnell aus und die Schilder hingen dann schräg. Bei neueren Bauarten wird das senkrechte Gestänge durch einen Winkelhebel bewegt, dessen Drehpunkt am Ständer befestigt ist; alle Gelenke sind mit Vaselinschmierung versehen.</p><lb/> <p>Bei den nach diesen Grundsätzen gebauten Zugrichtungsweisern, Bauart „Eisert“ für Stadtbahnstationen, liegt der Drehpunkt der Schilder bei einstieligen Dächern 3·15 <hi rendition="#i">m</hi> über Oberkante Bahnsteig, sonst 3·25 <hi rendition="#i">m.</hi> Auf einer Welle können 12 Schilder befestigt werden. Ein Ständer bis zu 12 Schildern erhält daher 2 Pfosten, ein solcher bis zu 24 Schildern 3 Pfosten u. s. w.; für 4 Schilder genügt 1 Pfosten. Im Fernverkehr ist außer der Zugrichtung noch die Zugart anzugeben; die alsdann nötigen Schilder werden in verschiedenen Höhen an gebracht (Abb. 20 u. 21), die tiefer angebrachten Schilder müssen nach oben schlagen, da sonst beim Bewegen Reisende getroffen werden könnten. Die planmäßige Abfahrtszeit wird durch eingesteckte Blechtafeln angegeben. Zweckmäßig ist es, an diesem Richtungsweiser auch die Verspätungstafeln (s. unten unter <hi rendition="#i">E</hi>) anzubringen. Ein Kasten dient zur Aufnahme<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen01_1912/figures/roell_eisenbahnwesen01_1912_figure-0020.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 21. Zugrichtungsweiser von Eisert.</head><lb/></figure><lb/> der Einstecktafeln der Abfahrtszeiten. Die Preise eines solchen Zugrichtungsweisers betragen etwa 90 M. für den Pfosten und 22 M. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0019]
daß sie beim Austritt aus der Bahnsteigtreppe gut sichtbar sind. Sie bestehen aus Blechschildern von etwa 1 m Länge, die um wagerechte Achsen drehbar sind. Im Ruhezustande
[Abbildung Abb. 18 u. 19. Zugrichtungsweiser in Wiesbaden.
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hängen die Schilder nach unten oder stehen nach oben und werden durch die Wände des Gestells oder die Nachbarschilder verdeckt. Im gezogenen Zustande stehen die Schilder wagerecht. Die Bewegung geschieht durch senkrechte Gestänge, die am rückwärtigen Ende der Schilder angreifen. Die Handgriffe der Gestänge befinden sich in Armhöhe. Bei
[Abbildung Abb. 20. Zugrichtungsweiser von Eisert.
]
den zuerst verwendeten Bauarten lief das Gestänge in ein mit einem Loch versehenes Flacheisen aus; am Ständer befand sich in wagerechter Dorn, auf den das Flacheisen aufgesteckt und so das Richtungsschild in gezogener Stellung festgehalten wurde. Die Löcher weiteten sich sehr schnell aus und die Schilder hingen dann schräg. Bei neueren Bauarten wird das senkrechte Gestänge durch einen Winkelhebel bewegt, dessen Drehpunkt am Ständer befestigt ist; alle Gelenke sind mit Vaselinschmierung versehen.
Bei den nach diesen Grundsätzen gebauten Zugrichtungsweisern, Bauart „Eisert“ für Stadtbahnstationen, liegt der Drehpunkt der Schilder bei einstieligen Dächern 3·15 m über Oberkante Bahnsteig, sonst 3·25 m. Auf einer Welle können 12 Schilder befestigt werden. Ein Ständer bis zu 12 Schildern erhält daher 2 Pfosten, ein solcher bis zu 24 Schildern 3 Pfosten u. s. w.; für 4 Schilder genügt 1 Pfosten. Im Fernverkehr ist außer der Zugrichtung noch die Zugart anzugeben; die alsdann nötigen Schilder werden in verschiedenen Höhen an gebracht (Abb. 20 u. 21), die tiefer angebrachten Schilder müssen nach oben schlagen, da sonst beim Bewegen Reisende getroffen werden könnten. Die planmäßige Abfahrtszeit wird durch eingesteckte Blechtafeln angegeben. Zweckmäßig ist es, an diesem Richtungsweiser auch die Verspätungstafeln (s. unten unter E) anzubringen. Ein Kasten dient zur Aufnahme
[Abbildung Abb. 21. Zugrichtungsweiser von Eisert.
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der Einstecktafeln der Abfahrtszeiten. Die Preise eines solchen Zugrichtungsweisers betragen etwa 90 M. für den Pfosten und 22 M.
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