Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.bilden würde. Die Größe der Depression hängt ab von der Weite des Barometerrohrs und der Höhe der gebildeten Kuppe. Sie nimmt ab mit zunehmender Weite der Röhre. g) Schwerekorrektion ist abhängig von der geographischen Breite ph und der Meereshöhe H des Beobachtungsorts, da das Gewicht des Quecksilbers eine Funktion dieser beiden Größen ist. Gewöhnlich wird der Barometerstand auf 45° Breite reduziert; es ist hierfür die Korrektion, wenn r den Erdhalbmesser = 6370000 m bezeichnet, d) Gefäßkorrektion. Ist bei einem Gefäßbarometer die Verschiebung des Maßstabes nicht möglich, so liegt der Nullpunkt der Skala nur bei einem bestimmten Barometerstand Bn in der Quecksilberoberfläche des Gefäßes, während er für alle anderen Barometerstände zu hoch oder zu tief liegt. Ist d der innere, d1 der äußere Durchmesser der Röhre, D der innere Durchmesser des Gefäßes, so ist die Korrektion für einen Barometerstand B In neuerer Zeit wird bei Gefäßbarometern mit fester Skala meistens statt der Millimeterskala eine reduzierte Skala angewendet, bei der dann die vorstehende Korrektion wegfällt. Vorstehende Korrektionskoeffizienten sind entnommen aus Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, woselbst sich auch umfassende Tabellen für die Werte der verschiedenen Korrektionen finden. Für die Brauchbarkeit eines Barometers ist maßgebend, daß der Raum oberhalb des Quecksilbers wirklich luftleer ist (Toricellische Leere), wovon man sich durch Neigen des Instruments überzeugt; es muß dabei das Quecksilber mit hellem Klang an die oben geschlossene Röhre anschlagen und diese ohne Luftblase füllen. Jener Teil des Rohrs, der für die Ablesung verwendet wird, soll wenigstens 6 mm Durchmesser haben; der Maßstab muß richtig geteilt sein (Vergleichung mit Normalmaßstäben) und der Nullpunkt der Teilung muß bei Gefäß- und Fortin-Barometern in der Spitze liegen, was durch Vergleichung mit einem Normalbarometer festgestellt wird, wobei sodann entweder die Spitze richtiggestellt oder die gefundene Differenz als Standkorrektion in Rechnung gezogen wird. Von Zeit zu Zeit ist eine neuerliche Untersuchung des Instruments in bezug auf Luftleere und Stand notwendig, da hierin infolge von Unreinigkeit des Quecksilbers Änderungen eintreten können. Der mittlere Fehler der Luftdruckbestimmung aus einer Ablesung mit einem Quecksilberbarometer von einer der obigen Konstruktionen ergibt sich nach verschiedenen Autoritäten zu rund +/- 0·2 mm. II. Siedethermometer. Die Bestimmung des Luftdruckes mit dem Siedethermometer beruht auf der Tatsache, daß die Siedetemperatur des Wassers um so größer ist, je größer der auf dem Wasser lastende Luftdruck ist. Die Abhängigkeit der Siedetemperatur vom Luftdruck ist auf Grund eingehender Versuche festgestellt worden, so daß man aus Tabellen für jeden Luftdruck die dazugehörige Siedetemperatur entnehmen kann. Ist man infolgedessen in der Lage, die Siedetemperatur genau zu messen, so ergibt sich die Möglichkeit, hieraus den Luftdruck zu ermitteln. Zur Messung der Siedetemperatur sind sehr empfindliche Thermometer erforderlich, an denen man noch hundertstel Grade ablesen kann. Häufig ist statt der Gradeinteilung auf Grund der soeben genannten Tabelle eine Einteilung nach mm des Luftdrucks angebracht, so daß man letzteren unmittelbar ablesen kann. Das Thermometergefäß darf nicht in das siedende Wasser eintauchen, da dessen Temperatur nicht genau der Siedetemperatur entspricht, sondern muß lediglich dem aufsteigenden Wasserdampf ausgesetzt sein. Man benutzt deshalb einen besonderen Siedeapparat, bei dem der Wasserdampf ohne Abkühlung das Thermometer umspült. Die Genauigkeit der Luftdruckmessung mit dem Siedethermometer kommt jener mit dem Quecksilberbarometer gleich. Da der Siedeapparat sich bequem verpacken und leicht transportieren läßt, so hat dieses Instrument das Quecksilberbarometer bei Beobachtungen im Felde beinahe ganz verdrängt. Näheres über das Siedethermometer siehe in Jordan, Handbuch der Vermessungskunde. III. Federbarometer (Aneroide). Der druckmessende Bestandteil ist hier eine luftleer gemachte Metallbüchse, die bei Änderungen des äußeren Drucks infolge ihrer Elastizität die Gestalt ändert. a) Aneroid von Naudet. Die luftleere, cylindrische Büchse hat einen wellenförmig gebogenen Deckel, dessen Bewegung bei Druckänderung durch mehrfache Hebel und eine Kettenübersetzung stark vergrößert und auf einen Zeiger übertragen wird; die Bewegung wird auf einem geteilten Zifferblatt gemessen. Ein toter Gang des Mechanismus wird verhindert durch eine entsprechend angebrachte Feder und ein Gegengewicht. Letzteres wirkt bei den für Reisen bestimmten Instrumenten nur bei horizontalem Zifferblatt, weshalb nur in dieser Lage und. nachdem zur Überwindung der Reibung im Mechanismus etwas auf das Instrument geklopft wurde, abgelesen werden darf. An den Instrumenten sind ferner zwei Korrektionsschrauben angebracht, von denen die eine gestattet, das Übersetzungsverhältnis der Hebel etwas zu ändern, durch die zweite kann ein Druck auf die federnde Büchse ausgeübt bilden würde. Die Größe der Depression hängt ab von der Weite des Barometerrohrs und der Höhe der gebildeten Kuppe. Sie nimmt ab mit zunehmender Weite der Röhre. γ) Schwerekorrektion ist abhängig von der geographischen Breite φ und der Meereshöhe H des Beobachtungsorts, da das Gewicht des Quecksilbers eine Funktion dieser beiden Größen ist. Gewöhnlich wird der Barometerstand auf 45° Breite reduziert; es ist hierfür die Korrektion, wenn r den Erdhalbmesser = 6370000 m bezeichnet, δ) Gefäßkorrektion. Ist bei einem Gefäßbarometer die Verschiebung des Maßstabes nicht möglich, so liegt der Nullpunkt der Skala nur bei einem bestimmten Barometerstand Bn in der Quecksilberoberfläche des Gefäßes, während er für alle anderen Barometerstände zu hoch oder zu tief liegt. Ist d der innere, d1 der äußere Durchmesser der Röhre, D der innere Durchmesser des Gefäßes, so ist die Korrektion für einen Barometerstand B In neuerer Zeit wird bei Gefäßbarometern mit fester Skala meistens statt der Millimeterskala eine reduzierte Skala angewendet, bei der dann die vorstehende Korrektion wegfällt. Vorstehende Korrektionskoeffizienten sind entnommen aus Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, woselbst sich auch umfassende Tabellen für die Werte der verschiedenen Korrektionen finden. Für die Brauchbarkeit eines Barometers ist maßgebend, daß der Raum oberhalb des Quecksilbers wirklich luftleer ist (Toricellische Leere), wovon man sich durch Neigen des Instruments überzeugt; es muß dabei das Quecksilber mit hellem Klang an die oben geschlossene Röhre anschlagen und diese ohne Luftblase füllen. Jener Teil des Rohrs, der für die Ablesung verwendet wird, soll wenigstens 6 mm Durchmesser haben; der Maßstab muß richtig geteilt sein (Vergleichung mit Normalmaßstäben) und der Nullpunkt der Teilung muß bei Gefäß- und Fortin-Barometern in der Spitze liegen, was durch Vergleichung mit einem Normalbarometer festgestellt wird, wobei sodann entweder die Spitze richtiggestellt oder die gefundene Differenz als Standkorrektion in Rechnung gezogen wird. Von Zeit zu Zeit ist eine neuerliche Untersuchung des Instruments in bezug auf Luftleere und Stand notwendig, da hierin infolge von Unreinigkeit des Quecksilbers Änderungen eintreten können. Der mittlere Fehler der Luftdruckbestimmung aus einer Ablesung mit einem Quecksilberbarometer von einer der obigen Konstruktionen ergibt sich nach verschiedenen Autoritäten zu rund ± 0·2 mm. II. Siedethermometer. Die Bestimmung des Luftdruckes mit dem Siedethermometer beruht auf der Tatsache, daß die Siedetemperatur des Wassers um so größer ist, je größer der auf dem Wasser lastende Luftdruck ist. Die Abhängigkeit der Siedetemperatur vom Luftdruck ist auf Grund eingehender Versuche festgestellt worden, so daß man aus Tabellen für jeden Luftdruck die dazugehörige Siedetemperatur entnehmen kann. Ist man infolgedessen in der Lage, die Siedetemperatur genau zu messen, so ergibt sich die Möglichkeit, hieraus den Luftdruck zu ermitteln. Zur Messung der Siedetemperatur sind sehr empfindliche Thermometer erforderlich, an denen man noch hundertstel Grade ablesen kann. Häufig ist statt der Gradeinteilung auf Grund der soeben genannten Tabelle eine Einteilung nach mm des Luftdrucks angebracht, so daß man letzteren unmittelbar ablesen kann. Das Thermometergefäß darf nicht in das siedende Wasser eintauchen, da dessen Temperatur nicht genau der Siedetemperatur entspricht, sondern muß lediglich dem aufsteigenden Wasserdampf ausgesetzt sein. Man benutzt deshalb einen besonderen Siedeapparat, bei dem der Wasserdampf ohne Abkühlung das Thermometer umspült. Die Genauigkeit der Luftdruckmessung mit dem Siedethermometer kommt jener mit dem Quecksilberbarometer gleich. Da der Siedeapparat sich bequem verpacken und leicht transportieren läßt, so hat dieses Instrument das Quecksilberbarometer bei Beobachtungen im Felde beinahe ganz verdrängt. Näheres über das Siedethermometer siehe in Jordan, Handbuch der Vermessungskunde. III. Federbarometer (Aneroide). Der druckmessende Bestandteil ist hier eine luftleer gemachte Metallbüchse, die bei Änderungen des äußeren Drucks infolge ihrer Elastizität die Gestalt ändert. a) Aneroid von Naudet. Die luftleere, cylindrische Büchse hat einen wellenförmig gebogenen Deckel, dessen Bewegung bei Druckänderung durch mehrfache Hebel und eine Kettenübersetzung stark vergrößert und auf einen Zeiger übertragen wird; die Bewegung wird auf einem geteilten Zifferblatt gemessen. Ein toter Gang des Mechanismus wird verhindert durch eine entsprechend angebrachte Feder und ein Gegengewicht. Letzteres wirkt bei den für Reisen bestimmten Instrumenten nur bei horizontalem Zifferblatt, weshalb nur in dieser Lage und. nachdem zur Überwindung der Reibung im Mechanismus etwas auf das Instrument geklopft wurde, abgelesen werden darf. 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bilden würde. Die Größe der Depression hängt ab von der Weite des Barometerrohrs und der Höhe der gebildeten Kuppe. Sie nimmt ab mit zunehmender Weite der Röhre.
γ) Schwerekorrektion ist abhängig von der geographischen Breite φ und der Meereshöhe H des Beobachtungsorts, da das Gewicht des Quecksilbers eine Funktion dieser beiden Größen ist. Gewöhnlich wird der Barometerstand auf 45° Breite reduziert; es ist hierfür die Korrektion, wenn r den Erdhalbmesser = 6370000 m bezeichnet,
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δ) Gefäßkorrektion. Ist bei einem Gefäßbarometer die Verschiebung des Maßstabes nicht möglich, so liegt der Nullpunkt der Skala nur bei einem bestimmten Barometerstand Bn in der Quecksilberoberfläche des Gefäßes, während er für alle anderen Barometerstände zu hoch oder zu tief liegt. Ist d der innere, d1 der äußere Durchmesser der Röhre, D der innere Durchmesser des Gefäßes, so ist die Korrektion für einen Barometerstand B
[FORMEL]
In neuerer Zeit wird bei Gefäßbarometern mit fester Skala meistens statt der Millimeterskala eine reduzierte Skala angewendet, bei der dann die vorstehende Korrektion wegfällt.
Vorstehende Korrektionskoeffizienten sind entnommen aus Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, woselbst sich auch umfassende Tabellen für die Werte der verschiedenen Korrektionen finden.
Für die Brauchbarkeit eines Barometers ist maßgebend, daß der Raum oberhalb des Quecksilbers wirklich luftleer ist (Toricellische Leere), wovon man sich durch Neigen des Instruments überzeugt; es muß dabei das Quecksilber mit hellem Klang an die oben geschlossene Röhre anschlagen und diese ohne Luftblase füllen. Jener Teil des Rohrs, der für die Ablesung verwendet wird, soll wenigstens 6 mm Durchmesser haben; der Maßstab muß richtig geteilt sein (Vergleichung mit Normalmaßstäben) und der Nullpunkt der Teilung muß bei Gefäß- und Fortin-Barometern in der Spitze liegen, was durch Vergleichung mit einem Normalbarometer festgestellt wird, wobei sodann entweder die Spitze richtiggestellt oder die gefundene Differenz als Standkorrektion in Rechnung gezogen wird. Von Zeit zu Zeit ist eine neuerliche Untersuchung des Instruments in bezug auf Luftleere und Stand notwendig, da hierin infolge von Unreinigkeit des Quecksilbers Änderungen eintreten können.
Der mittlere Fehler der Luftdruckbestimmung aus einer Ablesung mit einem Quecksilberbarometer von einer der obigen Konstruktionen ergibt sich nach verschiedenen Autoritäten zu rund ± 0·2 mm.
II. Siedethermometer. Die Bestimmung des Luftdruckes mit dem Siedethermometer beruht auf der Tatsache, daß die Siedetemperatur des Wassers um so größer ist, je größer der auf dem Wasser lastende Luftdruck ist. Die Abhängigkeit der Siedetemperatur vom Luftdruck ist auf Grund eingehender Versuche festgestellt worden, so daß man aus Tabellen für jeden Luftdruck die dazugehörige Siedetemperatur entnehmen kann. Ist man infolgedessen in der Lage, die Siedetemperatur genau zu messen, so ergibt sich die Möglichkeit, hieraus den Luftdruck zu ermitteln.
Zur Messung der Siedetemperatur sind sehr empfindliche Thermometer erforderlich, an denen man noch hundertstel Grade ablesen kann. Häufig ist statt der Gradeinteilung auf Grund der soeben genannten Tabelle eine Einteilung nach mm des Luftdrucks angebracht, so daß man letzteren unmittelbar ablesen kann. Das Thermometergefäß darf nicht in das siedende Wasser eintauchen, da dessen Temperatur nicht genau der Siedetemperatur entspricht, sondern muß lediglich dem aufsteigenden Wasserdampf ausgesetzt sein. Man benutzt deshalb einen besonderen Siedeapparat, bei dem der Wasserdampf ohne Abkühlung das Thermometer umspült.
Die Genauigkeit der Luftdruckmessung mit dem Siedethermometer kommt jener mit dem Quecksilberbarometer gleich. Da der Siedeapparat sich bequem verpacken und leicht transportieren läßt, so hat dieses Instrument das Quecksilberbarometer bei Beobachtungen im Felde beinahe ganz verdrängt.
Näheres über das Siedethermometer siehe in Jordan, Handbuch der Vermessungskunde.
III. Federbarometer (Aneroide). Der druckmessende Bestandteil ist hier eine luftleer gemachte Metallbüchse, die bei Änderungen des äußeren Drucks infolge ihrer Elastizität die Gestalt ändert.
a) Aneroid von Naudet. Die luftleere, cylindrische Büchse hat einen wellenförmig gebogenen Deckel, dessen Bewegung bei Druckänderung durch mehrfache Hebel und eine Kettenübersetzung stark vergrößert und auf einen Zeiger übertragen wird; die Bewegung wird auf einem geteilten Zifferblatt gemessen. Ein toter Gang des Mechanismus wird verhindert durch eine entsprechend angebrachte Feder und ein Gegengewicht. Letzteres wirkt bei den für Reisen bestimmten Instrumenten nur bei horizontalem Zifferblatt, weshalb nur in dieser Lage und. nachdem zur Überwindung der Reibung im Mechanismus etwas auf das Instrument geklopft wurde, abgelesen werden darf. An den Instrumenten sind ferner zwei Korrektionsschrauben angebracht, von denen die eine gestattet, das Übersetzungsverhältnis der Hebel etwas zu ändern, durch die zweite kann ein Druck auf die federnde Büchse ausgeübt
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/488>, abgerufen am 19.07.2024. |