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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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Umdrehung den Anschlag c des Feststellhakens trifft. Hierdurch wird der Haken d1 aus der Aussparung e des Lagers f herausgehoben und der Haken d2 in die eine entsprechende Aussparung der Antriebscheibe hineingedrückt. Die bisherige Verriegelung der Schranke in geöffneter Stellung ist gelöst und die Kuppelung des Baumes mit dem Antrieb vorgenommen.

Der Leergang der Antriebscheibe zu Beginn der Bewegung ist erforderlich zur Betätigung des in der vorgeschriebenen Höhe angebrachten Vorläutewerks durch die Knaggen g


Abb. 78.
und den Hebel h. Bis der Niedergang des Baumes beginnt, ertönen etwa 20 Glockenschläge.

Die Punkte i und k beschreiben in gleichen Zeiten Bogen von 130° bzw. 90°, so daß die Endbewegung der Bäume verlangsamt wird.

Die Drehbewegung der Kurbel der zugehörigen Winde überträgt sich durch eine Zahnradübersetzung auf die Seiltrommel. Auf der Kurbelwelle sitzt lose ein Schaltrad a (Abb. 78), das durch einen in dem größeren Zahnrade befestigten Bolzen b verdreht werden kann. Hierbei wird durch die Kulisse c und das Gestänge d die aus Zeiger und Fallscheibe bestehende Anzeigevorrichtung gesteuert, die beide Endstellungen oder ein erfolgtes Aufwerfen der Bäume und das Vorhandensein des Vorläuteweges kenntlich macht.

Die verstellbaren Anschläge l1 und l2 an dem größeren Zahnrade und der Anguß f an dem Schaltrad bewirken eine selbsttätige Begrenzung der Kurbelbewegung, durch welche ein Überdrehen Kurbel nicht stattfinden kann und Verletzungen, die durch das Zurückschlagen der Kurbel entstehen könnten, vermieden werden.

Die Sperrvorrichtung am Antrieb besteht aus dem Sperrad g und dem Sperrhebel h, die beide in einem abnehmbaren und plombierbaren Gehäuse verschlossen sind. Sobald die Schrankenbäume um mehr als 75° geöffnet werden, tritt die Sperre in Tätigkeit. Der Wärter muß dann den ganzen Vorläuteweg zurücknehmen, ehe er die Schranke wieder schließen kann.

Das Rückläutewerk befindet sich unterhalb der Kurbelachse und kann so eingerichtet werden, daß es nur beim Öffnen der Bäume von Hand ertönt, da die Ansätze i, die das Rückläutewerk betätigen, verschiebbar eingerichtet sind; dieselben sind an einem auf dem vierkantigen Kurbelwellenende verschiebbaren Gehäuse k angegossen, daß bei der Kurbeldrehung durch die Stifte l und Schlitz m so weit nach rechts verschoben wird, daß der

Umdrehung den Anschlag c des Feststellhakens trifft. Hierdurch wird der Haken d1 aus der Aussparung e des Lagers f herausgehoben und der Haken d2 in die eine entsprechende Aussparung der Antriebscheibe hineingedrückt. Die bisherige Verriegelung der Schranke in geöffneter Stellung ist gelöst und die Kuppelung des Baumes mit dem Antrieb vorgenommen.

Der Leergang der Antriebscheibe zu Beginn der Bewegung ist erforderlich zur Betätigung des in der vorgeschriebenen Höhe angebrachten Vorläutewerks durch die Knaggen g


Abb. 78.
und den Hebel h. Bis der Niedergang des Baumes beginnt, ertönen etwa 20 Glockenschläge.

Die Punkte i und k beschreiben in gleichen Zeiten Bogen von 130° bzw. 90°, so daß die Endbewegung der Bäume verlangsamt wird.

Die Drehbewegung der Kurbel der zugehörigen Winde überträgt sich durch eine Zahnradübersetzung auf die Seiltrommel. Auf der Kurbelwelle sitzt lose ein Schaltrad a (Abb. 78), das durch einen in dem größeren Zahnrade befestigten Bolzen b verdreht werden kann. Hierbei wird durch die Kulisse c und das Gestänge d die aus Zeiger und Fallscheibe bestehende Anzeigevorrichtung gesteuert, die beide Endstellungen oder ein erfolgtes Aufwerfen der Bäume und das Vorhandensein des Vorläuteweges kenntlich macht.

Die verstellbaren Anschläge l1 und l2 an dem größeren Zahnrade und der Anguß f an dem Schaltrad bewirken eine selbsttätige Begrenzung der Kurbelbewegung, durch welche ein Überdrehen Kurbel nicht stattfinden kann und Verletzungen, die durch das Zurückschlagen der Kurbel entstehen könnten, vermieden werden.

Die Sperrvorrichtung am Antrieb besteht aus dem Sperrad g und dem Sperrhebel h, die beide in einem abnehmbaren und plombierbaren Gehäuse verschlossen sind. Sobald die Schrankenbäume um mehr als 75° geöffnet werden, tritt die Sperre in Tätigkeit. Der Wärter muß dann den ganzen Vorläuteweg zurücknehmen, ehe er die Schranke wieder schließen kann.

Das Rückläutewerk befindet sich unterhalb der Kurbelachse und kann so eingerichtet werden, daß es nur beim Öffnen der Bäume von Hand ertönt, da die Ansätze i, die das Rückläutewerk betätigen, verschiebbar eingerichtet sind; dieselben sind an einem auf dem vierkantigen Kurbelwellenende verschiebbaren Gehäuse k angegossen, daß bei der Kurbeldrehung durch die Stifte l und Schlitz m so weit nach rechts verschoben wird, daß der

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[63/0071] Umdrehung den Anschlag c des Feststellhakens trifft. Hierdurch wird der Haken d1 aus der Aussparung e des Lagers f herausgehoben und der Haken d2 in die eine entsprechende Aussparung der Antriebscheibe hineingedrückt. Die bisherige Verriegelung der Schranke in geöffneter Stellung ist gelöst und die Kuppelung des Baumes mit dem Antrieb vorgenommen. Der Leergang der Antriebscheibe zu Beginn der Bewegung ist erforderlich zur Betätigung des in der vorgeschriebenen Höhe angebrachten Vorläutewerks durch die Knaggen g [Abbildung Abb. 78. ] und den Hebel h. Bis der Niedergang des Baumes beginnt, ertönen etwa 20 Glockenschläge. Die Punkte i und k beschreiben in gleichen Zeiten Bogen von 130° bzw. 90°, so daß die Endbewegung der Bäume verlangsamt wird. Die Drehbewegung der Kurbel der zugehörigen Winde überträgt sich durch eine Zahnradübersetzung auf die Seiltrommel. Auf der Kurbelwelle sitzt lose ein Schaltrad a (Abb. 78), das durch einen in dem größeren Zahnrade befestigten Bolzen b verdreht werden kann. Hierbei wird durch die Kulisse c und das Gestänge d die aus Zeiger und Fallscheibe bestehende Anzeigevorrichtung gesteuert, die beide Endstellungen oder ein erfolgtes Aufwerfen der Bäume und das Vorhandensein des Vorläuteweges kenntlich macht. Die verstellbaren Anschläge l1 und l2 an dem größeren Zahnrade und der Anguß f an dem Schaltrad bewirken eine selbsttätige Begrenzung der Kurbelbewegung, durch welche ein Überdrehen Kurbel nicht stattfinden kann und Verletzungen, die durch das Zurückschlagen der Kurbel entstehen könnten, vermieden werden. Die Sperrvorrichtung am Antrieb besteht aus dem Sperrad g und dem Sperrhebel h, die beide in einem abnehmbaren und plombierbaren Gehäuse verschlossen sind. Sobald die Schrankenbäume um mehr als 75° geöffnet werden, tritt die Sperre in Tätigkeit. Der Wärter muß dann den ganzen Vorläuteweg zurücknehmen, ehe er die Schranke wieder schließen kann. Das Rückläutewerk befindet sich unterhalb der Kurbelachse und kann so eingerichtet werden, daß es nur beim Öffnen der Bäume von Hand ertönt, da die Ansätze i, die das Rückläutewerk betätigen, verschiebbar eingerichtet sind; dieselben sind an einem auf dem vierkantigen Kurbelwellenende verschiebbaren Gehäuse k angegossen, daß bei der Kurbeldrehung durch die Stifte l und Schlitz m so weit nach rechts verschoben wird, daß der

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/71>, abgerufen am 21.11.2024.