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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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Anlehen - die vielfach auf Grund gesetzlicher Bestimmungen einer Schuldentilgung gleich zu achten ist - gezählt werden; denn es handelt sich dabei um die Hintanhaltung einer Schuldzunahme, also gewissermaßen um die A. von jener Schuld, die vorhanden wäre, wenn keine Überschüsse verfügbar gewesen wären. In diesem Sinne wird von A. am Anleihesoll gesprochen.

Heubach.


Absolutes Blocksystem (absolute block; block absolu; blocco assoluto). Bei dem a. B. müssen die Züge vor Halt zeigenden Blocksignalen unbedingt stehen bleiben und dürfen nur dann weiterfahren, wenn entweder das Blocksignal "Frei" zeigt oder dem Lokomotivführer vom Signalwärter eine schriftliche Fahrerlaubnis eingehändigt wurde, (s. Blockeinrichtungen.)


Absperrschieber sind Abschlußvorrichtungen in Rohrleitungen für Flüssigkeiten, Dämpfe, Gase etc.

Die gewöhnlichen A. finden bei den Eisenbahnen ausgedehnte Anwendung bei den verschiedenen Nutz- und Trinkwasserleitungen in den Stationen, Wasserstationsgebäuden, Heizhäusern, Werkstätten etc.

Die Bauart der Schieber richtet sich nach der Beschaffenheit der Flüssigkeit, die abgeschlossen wird und nach der Geschwindigkeit, mit der der Abschluß erfolgen soll.

Der von Hand bewegte Wasserschieber gewöhnlicher Bauart (Abb. 82) besteht aus dem für den Anschluß von Flanschen- oder Muffenrohren ausgebildeten gußeisernen Schiebergehäuse a mit den aus Bronzeringen hergestellten Dichtungsflächen b, dem oberen Schiebergehäuseabschluß c mit Stopfbüchse d für die Schieberspindel e und dem eigentlichen Schieber f. Der Schieber f bildet einen keilförmig abgeschnittenen Gußeisenzylinder, dessen schräge Stirnseiten mit Bronzeringen versehen sind, die beim Abschluß an die Dichtungsflächen b gepreßt werden. Die Führung des Schiebers erfolgt durch seitliche Lappen l (Abb. 83). Die von der Seite in den Schieber eingesetzte Mutter h (Abb. 82) muß Spielraum haben, um ein Klemmen der letzteren hintanzuhalten.

Ist die Schieberspindel aus Eisen, dann wird die Mutter in Bronze ausgeführt. Muttern aus Eisen finden nur bei Bronzespindeln Verwendung. Die Schieberspindel besitzt einen Bund i, der beim Drehen der Spindel ein Heben oder Senken derselben verhindert. Wird nun die Schieberspindel mittels eines an ihrem oberen Ende angebrachten Griffrades o. dgl. gedreht, dann bewegt sich die Mutter und mit ihr der Schieber je nach der Drehrichtung der Schieberspindel nach auf- oder abwärts.

Da die Schieberspindel keine Hubbewegung macht, ist bei dieser Anordnung die jeweilige Hublage des Schiebers nicht zu beurteilen und wäre auch nicht zu unterscheiden, ob man den Schieber schließt oder öffnet, wenn nicht für den Bau von Schiebern die Regel gelte, daß Rechtsdrehen der Spindel stets den Abschluß herbeiführt. Um jederzeit auch bei diesen Bauarten die Hublage des Schiebers leicht erkennen zu können, bringt man erforderlichenfalls oben an der Schieberspindel ein Zahnrad z an, das in zwei größere Zahnräder z1 und z2 mit verschiedener Anzahl von Zähnen eingreift. Das Zahnrad mit größerer Zähnezahl bleibt zurück und durch das Maß des Zurückbleibens wird die Höhenlage des Schiebers gekennzeichnet. Anderweitige einfache Zeigerwerke sind in der Abb. 84 dargestellt.

Will man das Heben und Senken des Schiebers unmittelbar an der Höhenlage der Schieberspindel erkennen, dann bringt man im Schiebergehäuse oder außerhalb desselben die Mutter und im eigentlichen Schieber den Bund an, wodurch die Schieberspindel mit dem Schieber nur drehbar verbunden ist. In Abb. 85 ist ein A. dargestellt, bei dem das Gewinde an der Schieberspindel außerhalb des Schiebergehäuses sich befindet.

Um das Schließen und Öffnen eines Schiebers schneller bewirken zu können, versieht man die Schieberspindel mit einem Rechts- und einem Linksgewinde, wovon sich das eine außerhalb, das andere innerhalb des Schiebergehäuses befindet. Beim Drehen der Schieberspindel wird diese gehoben und gesenkt und gleichzeitig der Schieber an der Spindel in der gleichen Richtung gehoben, bzw. gesenkt.

Die A. bei den neuen Normalkonstruktionen für Wasserkrane (Bauart Spitzner) der österr. Staatsbahnen, u. zw. bei jenen für Rohranschlüsse mit 200 und 250 mm Durchmesser, haben zwecks rascher Schieberbewegung die letztgenannte Anordnung von Rechts- und Linksgewinde, jedoch nach einer neuen Bauart. Es sind nämlich bei diesen neuen Normalkonstruktionen sowohl das Rechts- als auch das Linksgewinde innen im Schiebergehäuse (Abb. 83) untergebracht, was den wesentlichen Vorteil hat, daß eine Beschädigung oder ein Verschmutzen der Gewinde hintangehalten bleibt.

Zum leichteren Aufsetzen der A. auf eine gemauerte oder sonstige geeignete Unterlage erhalten die Schiebergehäuse unten eine Grundplatte p (Abb. 83)

Anlehen – die vielfach auf Grund gesetzlicher Bestimmungen einer Schuldentilgung gleich zu achten ist – gezählt werden; denn es handelt sich dabei um die Hintanhaltung einer Schuldzunahme, also gewissermaßen um die A. von jener Schuld, die vorhanden wäre, wenn keine Überschüsse verfügbar gewesen wären. In diesem Sinne wird von A. am Anleihesoll gesprochen.

Heubach.


Absolutes Blocksystem (absolute block; block absolu; blocco assoluto). Bei dem a. B. müssen die Züge vor Halt zeigenden Blocksignalen unbedingt stehen bleiben und dürfen nur dann weiterfahren, wenn entweder das Blocksignal „Frei“ zeigt oder dem Lokomotivführer vom Signalwärter eine schriftliche Fahrerlaubnis eingehändigt wurde, (s. Blockeinrichtungen.)


Absperrschieber sind Abschlußvorrichtungen in Rohrleitungen für Flüssigkeiten, Dämpfe, Gase etc.

Die gewöhnlichen A. finden bei den Eisenbahnen ausgedehnte Anwendung bei den verschiedenen Nutz- und Trinkwasserleitungen in den Stationen, Wasserstationsgebäuden, Heizhäusern, Werkstätten etc.

Die Bauart der Schieber richtet sich nach der Beschaffenheit der Flüssigkeit, die abgeschlossen wird und nach der Geschwindigkeit, mit der der Abschluß erfolgen soll.

Der von Hand bewegte Wasserschieber gewöhnlicher Bauart (Abb. 82) besteht aus dem für den Anschluß von Flanschen- oder Muffenrohren ausgebildeten gußeisernen Schiebergehäuse a mit den aus Bronzeringen hergestellten Dichtungsflächen b, dem oberen Schiebergehäuseabschluß c mit Stopfbüchse d für die Schieberspindel e und dem eigentlichen Schieber f. Der Schieber f bildet einen keilförmig abgeschnittenen Gußeisenzylinder, dessen schräge Stirnseiten mit Bronzeringen versehen sind, die beim Abschluß an die Dichtungsflächen b gepreßt werden. Die Führung des Schiebers erfolgt durch seitliche Lappen l (Abb. 83). Die von der Seite in den Schieber eingesetzte Mutter h (Abb. 82) muß Spielraum haben, um ein Klemmen der letzteren hintanzuhalten.

Ist die Schieberspindel aus Eisen, dann wird die Mutter in Bronze ausgeführt. Muttern aus Eisen finden nur bei Bronzespindeln Verwendung. Die Schieberspindel besitzt einen Bund i, der beim Drehen der Spindel ein Heben oder Senken derselben verhindert. Wird nun die Schieberspindel mittels eines an ihrem oberen Ende angebrachten Griffrades o. dgl. gedreht, dann bewegt sich die Mutter und mit ihr der Schieber je nach der Drehrichtung der Schieberspindel nach auf- oder abwärts.

Da die Schieberspindel keine Hubbewegung macht, ist bei dieser Anordnung die jeweilige Hublage des Schiebers nicht zu beurteilen und wäre auch nicht zu unterscheiden, ob man den Schieber schließt oder öffnet, wenn nicht für den Bau von Schiebern die Regel gelte, daß Rechtsdrehen der Spindel stets den Abschluß herbeiführt. Um jederzeit auch bei diesen Bauarten die Hublage des Schiebers leicht erkennen zu können, bringt man erforderlichenfalls oben an der Schieberspindel ein Zahnrad z an, das in zwei größere Zahnräder z1 und z2 mit verschiedener Anzahl von Zähnen eingreift. Das Zahnrad mit größerer Zähnezahl bleibt zurück und durch das Maß des Zurückbleibens wird die Höhenlage des Schiebers gekennzeichnet. Anderweitige einfache Zeigerwerke sind in der Abb. 84 dargestellt.

Will man das Heben und Senken des Schiebers unmittelbar an der Höhenlage der Schieberspindel erkennen, dann bringt man im Schiebergehäuse oder außerhalb desselben die Mutter und im eigentlichen Schieber den Bund an, wodurch die Schieberspindel mit dem Schieber nur drehbar verbunden ist. In Abb. 85 ist ein A. dargestellt, bei dem das Gewinde an der Schieberspindel außerhalb des Schiebergehäuses sich befindet.

Um das Schließen und Öffnen eines Schiebers schneller bewirken zu können, versieht man die Schieberspindel mit einem Rechts- und einem Linksgewinde, wovon sich das eine außerhalb, das andere innerhalb des Schiebergehäuses befindet. Beim Drehen der Schieberspindel wird diese gehoben und gesenkt und gleichzeitig der Schieber an der Spindel in der gleichen Richtung gehoben, bzw. gesenkt.

Die A. bei den neuen Normalkonstruktionen für Wasserkrane (Bauart Spitzner) der österr. Staatsbahnen, u. zw. bei jenen für Rohranschlüsse mit 200 und 250 mm Durchmesser, haben zwecks rascher Schieberbewegung die letztgenannte Anordnung von Rechts- und Linksgewinde, jedoch nach einer neuen Bauart. Es sind nämlich bei diesen neuen Normalkonstruktionen sowohl das Rechts- als auch das Linksgewinde innen im Schiebergehäuse (Abb. 83) untergebracht, was den wesentlichen Vorteil hat, daß eine Beschädigung oder ein Verschmutzen der Gewinde hintangehalten bleibt.

Zum leichteren Aufsetzen der A. auf eine gemauerte oder sonstige geeignete Unterlage erhalten die Schiebergehäuse unten eine Grundplatte p (Abb. 83)

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[66/0074] Anlehen – die vielfach auf Grund gesetzlicher Bestimmungen einer Schuldentilgung gleich zu achten ist – gezählt werden; denn es handelt sich dabei um die Hintanhaltung einer Schuldzunahme, also gewissermaßen um die A. von jener Schuld, die vorhanden wäre, wenn keine Überschüsse verfügbar gewesen wären. In diesem Sinne wird von A. am Anleihesoll gesprochen. Heubach. Absolutes Blocksystem (absolute block; block absolu; blocco assoluto). Bei dem a. B. müssen die Züge vor Halt zeigenden Blocksignalen unbedingt stehen bleiben und dürfen nur dann weiterfahren, wenn entweder das Blocksignal „Frei“ zeigt oder dem Lokomotivführer vom Signalwärter eine schriftliche Fahrerlaubnis eingehändigt wurde, (s. Blockeinrichtungen.) Absperrschieber sind Abschlußvorrichtungen in Rohrleitungen für Flüssigkeiten, Dämpfe, Gase etc. Die gewöhnlichen A. finden bei den Eisenbahnen ausgedehnte Anwendung bei den verschiedenen Nutz- und Trinkwasserleitungen in den Stationen, Wasserstationsgebäuden, Heizhäusern, Werkstätten etc. Die Bauart der Schieber richtet sich nach der Beschaffenheit der Flüssigkeit, die abgeschlossen wird und nach der Geschwindigkeit, mit der der Abschluß erfolgen soll. Der von Hand bewegte Wasserschieber gewöhnlicher Bauart (Abb. 82) besteht aus dem für den Anschluß von Flanschen- oder Muffenrohren ausgebildeten gußeisernen Schiebergehäuse a mit den aus Bronzeringen hergestellten Dichtungsflächen b, dem oberen Schiebergehäuseabschluß c mit Stopfbüchse d für die Schieberspindel e und dem eigentlichen Schieber f. Der Schieber f bildet einen keilförmig abgeschnittenen Gußeisenzylinder, dessen schräge Stirnseiten mit Bronzeringen versehen sind, die beim Abschluß an die Dichtungsflächen b gepreßt werden. Die Führung des Schiebers erfolgt durch seitliche Lappen l (Abb. 83). Die von der Seite in den Schieber eingesetzte Mutter h (Abb. 82) muß Spielraum haben, um ein Klemmen der letzteren hintanzuhalten. Ist die Schieberspindel aus Eisen, dann wird die Mutter in Bronze ausgeführt. Muttern aus Eisen finden nur bei Bronzespindeln Verwendung. Die Schieberspindel besitzt einen Bund i, der beim Drehen der Spindel ein Heben oder Senken derselben verhindert. Wird nun die Schieberspindel mittels eines an ihrem oberen Ende angebrachten Griffrades o. dgl. gedreht, dann bewegt sich die Mutter und mit ihr der Schieber je nach der Drehrichtung der Schieberspindel nach auf- oder abwärts. Da die Schieberspindel keine Hubbewegung macht, ist bei dieser Anordnung die jeweilige Hublage des Schiebers nicht zu beurteilen und wäre auch nicht zu unterscheiden, ob man den Schieber schließt oder öffnet, wenn nicht für den Bau von Schiebern die Regel gelte, daß Rechtsdrehen der Spindel stets den Abschluß herbeiführt. Um jederzeit auch bei diesen Bauarten die Hublage des Schiebers leicht erkennen zu können, bringt man erforderlichenfalls oben an der Schieberspindel ein Zahnrad z an, das in zwei größere Zahnräder z1 und z2 mit verschiedener Anzahl von Zähnen eingreift. Das Zahnrad mit größerer Zähnezahl bleibt zurück und durch das Maß des Zurückbleibens wird die Höhenlage des Schiebers gekennzeichnet. Anderweitige einfache Zeigerwerke sind in der Abb. 84 dargestellt. Will man das Heben und Senken des Schiebers unmittelbar an der Höhenlage der Schieberspindel erkennen, dann bringt man im Schiebergehäuse oder außerhalb desselben die Mutter und im eigentlichen Schieber den Bund an, wodurch die Schieberspindel mit dem Schieber nur drehbar verbunden ist. In Abb. 85 ist ein A. dargestellt, bei dem das Gewinde an der Schieberspindel außerhalb des Schiebergehäuses sich befindet. Um das Schließen und Öffnen eines Schiebers schneller bewirken zu können, versieht man die Schieberspindel mit einem Rechts- und einem Linksgewinde, wovon sich das eine außerhalb, das andere innerhalb des Schiebergehäuses befindet. Beim Drehen der Schieberspindel wird diese gehoben und gesenkt und gleichzeitig der Schieber an der Spindel in der gleichen Richtung gehoben, bzw. gesenkt. Die A. bei den neuen Normalkonstruktionen für Wasserkrane (Bauart Spitzner) der österr. Staatsbahnen, u. zw. bei jenen für Rohranschlüsse mit 200 und 250 mm Durchmesser, haben zwecks rascher Schieberbewegung die letztgenannte Anordnung von Rechts- und Linksgewinde, jedoch nach einer neuen Bauart. Es sind nämlich bei diesen neuen Normalkonstruktionen sowohl das Rechts- als auch das Linksgewinde innen im Schiebergehäuse (Abb. 83) untergebracht, was den wesentlichen Vorteil hat, daß eine Beschädigung oder ein Verschmutzen der Gewinde hintangehalten bleibt. Zum leichteren Aufsetzen der A. auf eine gemauerte oder sonstige geeignete Unterlage erhalten die Schiebergehäuse unten eine Grundplatte p (Abb. 83)

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/74>, abgerufen am 24.11.2024.