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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Abb. 54. Zahnbahn Glion-Rochers de Naye.
mit 8 t Tragkraft und 2·7 t Gewicht verwendet. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt in der Regel nur 8·5 km/Std. Die Lokomotiven haben Zahnradbremsen, sodann Zangenbremsen, die die Zahnstange umfassen und vor Aufsteigen sichern, und selbsttätige Bremsen, die bei Überschreitung der vorgesehenen Größtgeschwindigkeit wirken. Auch die Wagen erhalten die Zangenbremsen. Die Schienenköpfe erhalten keilförmige Form, um einen guten Anschluß der Zangen zu erreichen.

Auf den Montblanc wird eine 1·0 m-spurige reine Zahnbahn (Zahnstange Strub) für elektrischen Betrieb vorerst, von Le Fayet (580 m ü. M.) nach dem Aiguille du Gouter (3820 m ü. M.), mit etwa 18·5 km Länge ausgeführt, wovon die eine Teilstrecke bereits fertiggestellt ist. Längsschnitt und Lageplan dieser Bahn zeigen Abb. 59 u. 60. Auf der letzten Strecke sind 3·1 km Tunnel erforderlich. Die Größtsteigung soll 250%0 nicht überschreiten, der kleinste Krümmungshalbmesser nicht weniger als 50 m betragen.

Mit Rücksicht auf die Geländegestaltung erscheint


Abb. 53. Zahnbahn Montreux-Glion.
es unter Umständen zweckmäßig, auch für die zumeist kurzen B. Reibungs- und Zahnstrecken abwechseln zu lassen, also gemischte Bahnen zu bauen. Für eigentliche B. ist das gemischte System, abgesehen von einigen kleineren Ausführungen, erst seit kurzem in Verwendung, denn auf der im Jahre 1875 erbauten Zahnbahn Rorschach-Heiden ist nur ein kurzes, an den Bahnhof Rorschach anschließendes Stück als Reibungsbahn ausgeführt, und die im Jahre 1886 erbaute 1472 m lange Zahnbahn von der Station Langres-Marne nach der Stadt Langres hat 2 Reibungsstrecken mit 465 m Länge. Da für B. der elektrische Betrieb dem Dampfbetrieb vorgezogen wird, namentlich wenn Wasserkräfte zur Verfügung stehen, so sind die neuesten gemischten Bahnen für elektrischen Betrieb eingerichtet. Der Betrieb findet hierbei entweder in der Weise statt, daß die auf den Reibungsstrecken verkehrenden Triebwagen auf den steileren Zahnstrecken durch besondere elektrische Lokomotiven befördert werden, oder besondere, für Reibungs- und Zahnbetrieb eingerichtete gemischte Lokomotiven fördern die Wagen auf den Reibungs- und Zahnstrecken, wobei auf den Reibungsstrecken nur ein Teil der Triebwerke, auf den Zahnstrecken sämtliche vorhandenen Triebwerke tätig sind, oder es sind schließlich besondere, meist 4achsige Triebwagen für Reibungs- und Zahnbetrieb so angeordnet, daß 2 Achsen durch die sog. Reibungstriebwerke und 2 Achsen durch die Zahntriebwerke mit doppelter Übersetzung angetrieben werden. In den Reibungsstrecken arbeitet nur ein Triebwerk, in den Zahnstrecken beide. Mit den Größtneigungen ist man bisher in den Reibungsstrecken nicht über 90%0, in den Zahnstrecken


Abb. 54. Zahnbahn Glion-Rochers de Naye.
mit 8 t Tragkraft und 2·7 t Gewicht verwendet. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt in der Regel nur 8·5 km/Std. Die Lokomotiven haben Zahnradbremsen, sodann Zangenbremsen, die die Zahnstange umfassen und vor Aufsteigen sichern, und selbsttätige Bremsen, die bei Überschreitung der vorgesehenen Größtgeschwindigkeit wirken. Auch die Wagen erhalten die Zangenbremsen. Die Schienenköpfe erhalten keilförmige Form, um einen guten Anschluß der Zangen zu erreichen.

Auf den Montblanc wird eine 1·0 m-spurige reine Zahnbahn (Zahnstange Strub) für elektrischen Betrieb vorerst, von Le Fayet (580 m ü. M.) nach dem Aiguille du Gouter (3820 m ü. M.), mit etwa 18·5 km Länge ausgeführt, wovon die eine Teilstrecke bereits fertiggestellt ist. Längsschnitt und Lageplan dieser Bahn zeigen Abb. 59 u. 60. Auf der letzten Strecke sind 3·1 km Tunnel erforderlich. Die Größtsteigung soll 250 nicht überschreiten, der kleinste Krümmungshalbmesser nicht weniger als 50 m betragen.

Mit Rücksicht auf die Geländegestaltung erscheint


Abb. 53. Zahnbahn Montreux-Glion.
es unter Umständen zweckmäßig, auch für die zumeist kurzen B. Reibungs- und Zahnstrecken abwechseln zu lassen, also gemischte Bahnen zu bauen. Für eigentliche B. ist das gemischte System, abgesehen von einigen kleineren Ausführungen, erst seit kurzem in Verwendung, denn auf der im Jahre 1875 erbauten Zahnbahn Rorschach-Heiden ist nur ein kurzes, an den Bahnhof Rorschach anschließendes Stück als Reibungsbahn ausgeführt, und die im Jahre 1886 erbaute 1472 m lange Zahnbahn von der Station Langres-Marne nach der Stadt Langres hat 2 Reibungsstrecken mit 465 m Länge. Da für B. der elektrische Betrieb dem Dampfbetrieb vorgezogen wird, namentlich wenn Wasserkräfte zur Verfügung stehen, so sind die neuesten gemischten Bahnen für elektrischen Betrieb eingerichtet. Der Betrieb findet hierbei entweder in der Weise statt, daß die auf den Reibungsstrecken verkehrenden Triebwagen auf den steileren Zahnstrecken durch besondere elektrische Lokomotiven befördert werden, oder besondere, für Reibungs- und Zahnbetrieb eingerichtete gemischte Lokomotiven fördern die Wagen auf den Reibungs- und Zahnstrecken, wobei auf den Reibungsstrecken nur ein Teil der Triebwerke, auf den Zahnstrecken sämtliche vorhandenen Triebwerke tätig sind, oder es sind schließlich besondere, meist 4achsige Triebwagen für Reibungs- und Zahnbetrieb so angeordnet, daß 2 Achsen durch die sog. Reibungstriebwerke und 2 Achsen durch die Zahntriebwerke mit doppelter Übersetzung angetrieben werden. In den Reibungsstrecken arbeitet nur ein Triebwerk, in den Zahnstrecken beide. Mit den Größtneigungen ist man bisher in den Reibungsstrecken nicht über 90‰, in den Zahnstrecken

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[212/0222] [Abbildung Abb. 54. Zahnbahn Glion-Rochers de Naye. ] mit 8 t Tragkraft und 2·7 t Gewicht verwendet. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt in der Regel nur 8·5 km/Std. Die Lokomotiven haben Zahnradbremsen, sodann Zangenbremsen, die die Zahnstange umfassen und vor Aufsteigen sichern, und selbsttätige Bremsen, die bei Überschreitung der vorgesehenen Größtgeschwindigkeit wirken. Auch die Wagen erhalten die Zangenbremsen. Die Schienenköpfe erhalten keilförmige Form, um einen guten Anschluß der Zangen zu erreichen. Auf den Montblanc wird eine 1·0 m-spurige reine Zahnbahn (Zahnstange Strub) für elektrischen Betrieb vorerst, von Le Fayet (580 m ü. M.) nach dem Aiguille du Gouter (3820 m ü. M.), mit etwa 18·5 km Länge ausgeführt, wovon die eine Teilstrecke bereits fertiggestellt ist. Längsschnitt und Lageplan dieser Bahn zeigen Abb. 59 u. 60. Auf der letzten Strecke sind 3·1 km Tunnel erforderlich. Die Größtsteigung soll 250‰ nicht überschreiten, der kleinste Krümmungshalbmesser nicht weniger als 50 m betragen. Mit Rücksicht auf die Geländegestaltung erscheint [Abbildung Abb. 53. Zahnbahn Montreux-Glion. ] es unter Umständen zweckmäßig, auch für die zumeist kurzen B. Reibungs- und Zahnstrecken abwechseln zu lassen, also gemischte Bahnen zu bauen. Für eigentliche B. ist das gemischte System, abgesehen von einigen kleineren Ausführungen, erst seit kurzem in Verwendung, denn auf der im Jahre 1875 erbauten Zahnbahn Rorschach-Heiden ist nur ein kurzes, an den Bahnhof Rorschach anschließendes Stück als Reibungsbahn ausgeführt, und die im Jahre 1886 erbaute 1472 m lange Zahnbahn von der Station Langres-Marne nach der Stadt Langres hat 2 Reibungsstrecken mit 465 m Länge. Da für B. der elektrische Betrieb dem Dampfbetrieb vorgezogen wird, namentlich wenn Wasserkräfte zur Verfügung stehen, so sind die neuesten gemischten Bahnen für elektrischen Betrieb eingerichtet. Der Betrieb findet hierbei entweder in der Weise statt, daß die auf den Reibungsstrecken verkehrenden Triebwagen auf den steileren Zahnstrecken durch besondere elektrische Lokomotiven befördert werden, oder besondere, für Reibungs- und Zahnbetrieb eingerichtete gemischte Lokomotiven fördern die Wagen auf den Reibungs- und Zahnstrecken, wobei auf den Reibungsstrecken nur ein Teil der Triebwerke, auf den Zahnstrecken sämtliche vorhandenen Triebwerke tätig sind, oder es sind schließlich besondere, meist 4achsige Triebwagen für Reibungs- und Zahnbetrieb so angeordnet, daß 2 Achsen durch die sog. Reibungstriebwerke und 2 Achsen durch die Zahntriebwerke mit doppelter Übersetzung angetrieben werden. In den Reibungsstrecken arbeitet nur ein Triebwerk, in den Zahnstrecken beide. Mit den Größtneigungen ist man bisher in den Reibungsstrecken nicht über 90‰, in den Zahnstrecken

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/222>, abgerufen am 22.12.2024.