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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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zu vermeiden, dürfen sich die Züge nur in gewissen Zeitabständen oder in räumlichen Abschnitten (Raumabstand; space interval; succession des spaces; intervallo di spazio) folgen. Letztere Anordnung bietet die größere Sicherheit, während bei ersterer die Gefahr des Zusammentreffens, im Falle der vorangefahrene Zug zu langsam fährt oder liegen bleibt, nicht vermieden werden kann.

Die vollkommenste Anordnung für das Fahren in Raumabstand würde darin bestehen, daß sich einem Zug ein zweiter an allen Punkten der Strecke nur auf einen stets gleich bleibenden


Abb. 150.

Abb. 151.
Abstand nähern kann. Da dieses Vorbild jedoch nicht zu erreichen ist, wird entweder in Stationsabstand gefahren, oder es wird die Strecke zwischen den Stationen in Abschnitte geteilt, wenn der Stationsabstand für die erforderliche Zugfolge zu groß ist.

Diese räumlichen Abschnitte werden dem Zugpersonal entweder durch sichtbare, am Anfang jedes Blockabschnittes aufgestellte Signale oder durch Signale, die auf der Lokomotive angebracht sind, oder anderweitig gekennzeichnet.

Die B. dienen nun dazu, diese Signale gegenseitig derartig in Abhängigkeit zu bringen, daß das Zeichen "Frei!" einem Zug nur dann erteilt werden kann, wenn sich in dem in der Zugrichtung vorausliegenden Raumabschnitt kein Zug befindet.

So kann z. B. in einer Strecke zwischen zwei Stationen A und B (Abb. 150), die wegen rascherer Aufeinanderfolge der Züge in Abschnitte (Blockstrecken, Blockabschnitte; block section; canton ou section de block; sezione di blocco) geteilt ist, die durch feststehende Mastsignale gekennzeichnet sind, das Signal 1, das nach einem aus der Station A ausgefahrenen Zug in der Haltstellung verschlossen wurde, nur dann wieder auf "Frei" gestellt werden, wenn das Signal 2 nach dem vorübergefahrenen Zug in der Stellung "Halt" verschlossen wurde.

Das Signal 2 kann erst dann wieder auf "Frei" gestellt werden, wenn das Signal 3 nach dem Zug in der Stellung "Halt" verschlossen wurde u. s. w.

Das letzte, vor der Station B befindliche Signal endlich kann nur dann in die Stellung "Frei" gebracht werden, wenn die Station B hierzu die Erlaubnis erteilt hat.

Sind die Blocksignale (block signal; signal de block; segnale di blocco) mit Vorsignalen versehen, die die jeweilige Stellung des Blocksignals anzeigen, so werden die Vorsignale entweder auf Bremsabstand vom Hauptsignal oder an dem Mast des nächstgelegenen Blocksignals angeordnet.

In gewissen Fällen ist die Abhängigkeit der Signale so getroffen, daß ein Blockabschnitt zwischen zwei Folgezügen frei bleibt, der Zug also durch zwei hintereinander stehende Blocksignale gedeckt ist, wie dies Abb. 151 zeigt. Bei dieser Anordnung ist an jedem Blocksignalmast außer dem Hauptsignal noch das Vorsignal für das nächstvorgelegene Blocksignal angebracht. Wenn Zug a das Signal 1 passiert, so stellen sich beide Signalarme auf "Halt". Dasselbe erfolgt bei Signal 2, wenn er dieses passiert hat. Hat der Zug a das Signal 3 überfahren, so stellt sich dieses auf "Halt" und

zu vermeiden, dürfen sich die Züge nur in gewissen Zeitabständen oder in räumlichen Abschnitten (Raumabstand; space interval; succession des spaces; intervallo di spazio) folgen. Letztere Anordnung bietet die größere Sicherheit, während bei ersterer die Gefahr des Zusammentreffens, im Falle der vorangefahrene Zug zu langsam fährt oder liegen bleibt, nicht vermieden werden kann.

Die vollkommenste Anordnung für das Fahren in Raumabstand würde darin bestehen, daß sich einem Zug ein zweiter an allen Punkten der Strecke nur auf einen stets gleich bleibenden


Abb. 150.

Abb. 151.
Abstand nähern kann. Da dieses Vorbild jedoch nicht zu erreichen ist, wird entweder in Stationsabstand gefahren, oder es wird die Strecke zwischen den Stationen in Abschnitte geteilt, wenn der Stationsabstand für die erforderliche Zugfolge zu groß ist.

Diese räumlichen Abschnitte werden dem Zugpersonal entweder durch sichtbare, am Anfang jedes Blockabschnittes aufgestellte Signale oder durch Signale, die auf der Lokomotive angebracht sind, oder anderweitig gekennzeichnet.

Die B. dienen nun dazu, diese Signale gegenseitig derartig in Abhängigkeit zu bringen, daß das Zeichen „Frei!“ einem Zug nur dann erteilt werden kann, wenn sich in dem in der Zugrichtung vorausliegenden Raumabschnitt kein Zug befindet.

So kann z. B. in einer Strecke zwischen zwei Stationen A und B (Abb. 150), die wegen rascherer Aufeinanderfolge der Züge in Abschnitte (Blockstrecken, Blockabschnitte; block section; canton ou section de block; sezione di blocco) geteilt ist, die durch feststehende Mastsignale gekennzeichnet sind, das Signal 1, das nach einem aus der Station A ausgefahrenen Zug in der Haltstellung verschlossen wurde, nur dann wieder auf „Frei“ gestellt werden, wenn das Signal 2 nach dem vorübergefahrenen Zug in der Stellung „Halt“ verschlossen wurde.

Das Signal 2 kann erst dann wieder auf „Frei“ gestellt werden, wenn das Signal 3 nach dem Zug in der Stellung „Halt“ verschlossen wurde u. s. w.

Das letzte, vor der Station B befindliche Signal endlich kann nur dann in die Stellung „Frei“ gebracht werden, wenn die Station B hierzu die Erlaubnis erteilt hat.

Sind die Blocksignale (block signal; signal de block; segnale di blocco) mit Vorsignalen versehen, die die jeweilige Stellung des Blocksignals anzeigen, so werden die Vorsignale entweder auf Bremsabstand vom Hauptsignal oder an dem Mast des nächstgelegenen Blocksignals angeordnet.

In gewissen Fällen ist die Abhängigkeit der Signale so getroffen, daß ein Blockabschnitt zwischen zwei Folgezügen frei bleibt, der Zug also durch zwei hintereinander stehende Blocksignale gedeckt ist, wie dies Abb. 151 zeigt. Bei dieser Anordnung ist an jedem Blocksignalmast außer dem Hauptsignal noch das Vorsignal für das nächstvorgelegene Blocksignal angebracht. Wenn Zug a das Signal 1 passiert, so stellen sich beide Signalarme auf „Halt“. Dasselbe erfolgt bei Signal 2, wenn er dieses passiert hat. Hat der Zug a das Signal 3 überfahren, so stellt sich dieses auf „Halt“ und

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[387/0398] zu vermeiden, dürfen sich die Züge nur in gewissen Zeitabständen oder in räumlichen Abschnitten (Raumabstand; space interval; succession des spaces; intervallo di spazio) folgen. Letztere Anordnung bietet die größere Sicherheit, während bei ersterer die Gefahr des Zusammentreffens, im Falle der vorangefahrene Zug zu langsam fährt oder liegen bleibt, nicht vermieden werden kann. Die vollkommenste Anordnung für das Fahren in Raumabstand würde darin bestehen, daß sich einem Zug ein zweiter an allen Punkten der Strecke nur auf einen stets gleich bleibenden [Abbildung Abb. 150. ] [Abbildung Abb. 151. ] Abstand nähern kann. Da dieses Vorbild jedoch nicht zu erreichen ist, wird entweder in Stationsabstand gefahren, oder es wird die Strecke zwischen den Stationen in Abschnitte geteilt, wenn der Stationsabstand für die erforderliche Zugfolge zu groß ist. Diese räumlichen Abschnitte werden dem Zugpersonal entweder durch sichtbare, am Anfang jedes Blockabschnittes aufgestellte Signale oder durch Signale, die auf der Lokomotive angebracht sind, oder anderweitig gekennzeichnet. Die B. dienen nun dazu, diese Signale gegenseitig derartig in Abhängigkeit zu bringen, daß das Zeichen „Frei!“ einem Zug nur dann erteilt werden kann, wenn sich in dem in der Zugrichtung vorausliegenden Raumabschnitt kein Zug befindet. So kann z. B. in einer Strecke zwischen zwei Stationen A und B (Abb. 150), die wegen rascherer Aufeinanderfolge der Züge in Abschnitte (Blockstrecken, Blockabschnitte; block section; canton ou section de block; sezione di blocco) geteilt ist, die durch feststehende Mastsignale gekennzeichnet sind, das Signal 1, das nach einem aus der Station A ausgefahrenen Zug in der Haltstellung verschlossen wurde, nur dann wieder auf „Frei“ gestellt werden, wenn das Signal 2 nach dem vorübergefahrenen Zug in der Stellung „Halt“ verschlossen wurde. Das Signal 2 kann erst dann wieder auf „Frei“ gestellt werden, wenn das Signal 3 nach dem Zug in der Stellung „Halt“ verschlossen wurde u. s. w. Das letzte, vor der Station B befindliche Signal endlich kann nur dann in die Stellung „Frei“ gebracht werden, wenn die Station B hierzu die Erlaubnis erteilt hat. Sind die Blocksignale (block signal; signal de block; segnale di blocco) mit Vorsignalen versehen, die die jeweilige Stellung des Blocksignals anzeigen, so werden die Vorsignale entweder auf Bremsabstand vom Hauptsignal oder an dem Mast des nächstgelegenen Blocksignals angeordnet. In gewissen Fällen ist die Abhängigkeit der Signale so getroffen, daß ein Blockabschnitt zwischen zwei Folgezügen frei bleibt, der Zug also durch zwei hintereinander stehende Blocksignale gedeckt ist, wie dies Abb. 151 zeigt. Bei dieser Anordnung ist an jedem Blocksignalmast außer dem Hauptsignal noch das Vorsignal für das nächstvorgelegene Blocksignal angebracht. Wenn Zug a das Signal 1 passiert, so stellen sich beide Signalarme auf „Halt“. Dasselbe erfolgt bei Signal 2, wenn er dieses passiert hat. Hat der Zug a das Signal 3 überfahren, so stellt sich dieses auf „Halt“ und

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/398>, abgerufen am 23.12.2024.