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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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rechtsrheinischen Bahnen auch als Eisenbahnschuld zu Buch. Es beträgt vielmehr Ende 1910 die Eisenbahnschuld nur 1590 Mill. M. oder rund 84% des auf 1830 Mill. M. berechneten Anlagekapitals.

Das Anlagekapital der am 1. Januar 1909 verstaatlichten pfälzischen Eisenbahnen betrug Ende 1910 262·5 Mill., wovon 253·8 Mill. zu verzinsen sind. Auf die übernommenen Prioritätsanlehen werden vertragsmäßige Amortisationen von 2·496 Mill. geleistet.

Zufolge Gesetzes vom 13. August 1910 wird mit Wirkung vom 1. Januar 1912 ein Ausgleichs- und Tilgungsfonds geschaffen, in den regelmäßige, bis 1922 ansteigende Tilgungsbeträge einzulegen sind.

VI. Statistische Angaben.

Die Hauptergebnisse der bayerischen Staatseisenbahnen von 1844 an bis zur Gegenwart und einige statistische Angaben über die bayerischen Staatseisenbahnen und die vormaligen pfälzischen Eisenbahnen sind in den nachstehenden Übersichten enthalten. Eine Übersichtskarte des bayerischen Eisenbahnnetzes einschließlich der Pfalz ist am Schlüsse beigefügt. (S. umstehende Tabellen S. 66, und S. 67.)

VII. Nebenbetriebe der Staatseisenbahnverwaltung.

Mit der bayerischen Staatseisenbahnverwaltung sind folgende Nebenbetriebe verbunden:

1. Der Ludwig-Kanal, eine Kanalverbindung zwischen Donau und Main von Kelheim über Neumarkt-Nürnberg nach Bamberg.

2. Die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee mit Trajektanstalt für Güterwagen zwischen Lindau und Romanshorn.

3. Die Dampfschiffahrt auf dem Ammersee und der Amper.

4. Die Kettenschleppschiffahrt auf dem Main.

5. Der Frankenthaler Kanal.

6. Der Steinbruchbetrieb in Rammeisbach in der Pfalz.

D. Die bayerischen Privatbahnen.

(Statistische Angaben s. S. 69.)

1. Die Ludwigs-Eisenbahn Nürnberg-Fürth.

Es befindet sich in Bayern nur eine Hauptbahn in Privatbetrieb, die Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth, 6·04 km lang, zugleich die älteste Eisenbahn des europäischen Festlandes, am 7. Dezember 1835 eröffnet. Die Geschichte des Bahnbaues s. unter A, I.

Am 19. Februar 1864 erlosch ihr ausschließliches Privileg für die Verbindung der Städte Nürnberg und Fürth. Die Staatsbahn baute ihre Strecke Nürnberg-Bamberg, die die Ludwigsbahn bis dahin gekreuzt hatte, über Fürth um. Trotz dieses Wettbewerbs sowie jenes der im Jahre 1882 erbauten Pferdebahn zwischen Nürnberg und Fürth waren die Erträgnisse der Bahn andauernd gut.

Die Dividende der Stammaktien stellte sich 1836 bis 1890 durchschnittlich auf 17·5%, 1890-1900 auf 18·51%, 1900-1905 auf 5% und dann wieder jährlich ansteigend bis 1909 auf 14%. Dabei konnte aus Betriebsmitteln ein Baufonds angesammelt werden, aus dem das 2. Gleis hergestellt ist. Der Rückgang der Dividende in den Jahren 1900-1905 rührte von dem Wettbewerb der Straßenbahn her, die seit der Elektrisierung beinahe dieselben Fahrzeiten einhalten kann wie die Ludwigsbahn. Die Bahn dient fast ausschließlich dem Personenverkehr. Der Güterverkehr beschränkt sich auf den Kohlentransport für das Gaswerk Nürnberg.

2. Die bayerischen Linien der Lokalbahnaktiengesellschaft München sind folgende:

a) Sonthofen-Oberstdorf, 13 km, eröffnet 1888.

b) Markt Oberdorf-Füssen, 30·6 km, eröffnet 1889.

c) Fürth-Zirndorf-Cadolzburg, 12·53 km, eröffnet 1890/1892.

d) Isartalbahn (München-Wolfratshausen-Bichl), 50·49 km, eröffnet 1891/1898.

e) Bad Aibling-Feilnbach, 12·14 km, eröffnet 1897,

f) Murnau-Kohlgrub-Oberammergau, 23·71 km, eröffnet 1900.

(Letztere beiden Bahnen sind von der Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke vorm. O. L. Kummer und Co. erbaut worden, im Jahre 1898 an die Aktiengesellschaft "Süddeutsche elektrische Lokalbahnen" übergegangen und am 1. Januar 1904 von der Lokalbahn-Aktiengesellschaft München erworben worden. Erstere Bahn wurde von Anfang an elektrisch betrieben, die Linie Murnau-Oberammergau erst seit 1905. Auch jetzt werden noch einzelne Züge mit Dampflokomotiven gefahren.)

g) Türkheim i. B.-Wörishofen, 521 km, eröffnet 1896.

(Diese elektrisch betriebene Linie wurde von der Lokalbahnaktiengesellschaft Wörishofen erbaut und im Jahre 1905 von der Lokalbahnaktiengesellschaft München erworben.)

h) Walhallabahn (Stadtamhof-Donaustauf-Wörth), eröffnet 1889/1903.

(Diese schmalspurige Bahn ist in der Station Walhallastraße an die bayerische Staatsbahn angeschlossen. Ein Übergang von Hauptbahnwagen mittels Rollschemeln findet nicht statt.)

Die 1889 eröffnete, 25·18 km lange Linie Murnau-Garmisch-Partenkirchen ist am 1 Januar 1908 vom Staate eingelöst worden, nachdem der Bau staatlicher Bahnen von Garmisch-Partenkirchen bis zur Landesgrenze bei Mittenwald und zur Landesgrenze bei Griessen beschlossen war.

3. Deggendorf-Mettener Bahn.

Diese 1891 eröffnete normalspurige Bahn ist an die Station Deggendorf der Staatsbahnlinie Plattling-Eisenstein angeschlossen.

Eigentümerin und Betriebsunternehmerin ist die Aktiengesellschaft "Lokalbahn Deggendorf-Metten" in Deggendorf. Sitz der Betriebsleitung ist in Metten.

rechtsrheinischen Bahnen auch als Eisenbahnschuld zu Buch. Es beträgt vielmehr Ende 1910 die Eisenbahnschuld nur 1590 Mill. M. oder rund 84% des auf 1830 Mill. M. berechneten Anlagekapitals.

Das Anlagekapital der am 1. Januar 1909 verstaatlichten pfälzischen Eisenbahnen betrug Ende 1910 262·5 Mill., wovon 253·8 Mill. zu verzinsen sind. Auf die übernommenen Prioritätsanlehen werden vertragsmäßige Amortisationen von 2·496 Mill. geleistet.

Zufolge Gesetzes vom 13. August 1910 wird mit Wirkung vom 1. Januar 1912 ein Ausgleichs- und Tilgungsfonds geschaffen, in den regelmäßige, bis 1922 ansteigende Tilgungsbeträge einzulegen sind.

VI. Statistische Angaben.

Die Hauptergebnisse der bayerischen Staatseisenbahnen von 1844 an bis zur Gegenwart und einige statistische Angaben über die bayerischen Staatseisenbahnen und die vormaligen pfälzischen Eisenbahnen sind in den nachstehenden Übersichten enthalten. Eine Übersichtskarte des bayerischen Eisenbahnnetzes einschließlich der Pfalz ist am Schlüsse beigefügt. (S. umstehende Tabellen S. 66, und S. 67.)

VII. Nebenbetriebe der Staatseisenbahnverwaltung.

Mit der bayerischen Staatseisenbahnverwaltung sind folgende Nebenbetriebe verbunden:

1. Der Ludwig-Kanal, eine Kanalverbindung zwischen Donau und Main von Kelheim über Neumarkt-Nürnberg nach Bamberg.

2. Die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee mit Trajektanstalt für Güterwagen zwischen Lindau und Romanshorn.

3. Die Dampfschiffahrt auf dem Ammersee und der Amper.

4. Die Kettenschleppschiffahrt auf dem Main.

5. Der Frankenthaler Kanal.

6. Der Steinbruchbetrieb in Rammeisbach in der Pfalz.

D. Die bayerischen Privatbahnen.

(Statistische Angaben s. S. 69.)

1. Die Ludwigs-Eisenbahn Nürnberg-Fürth.

Es befindet sich in Bayern nur eine Hauptbahn in Privatbetrieb, die Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth, 6·04 km lang, zugleich die älteste Eisenbahn des europäischen Festlandes, am 7. Dezember 1835 eröffnet. Die Geschichte des Bahnbaues s. unter A, I.

Am 19. Februar 1864 erlosch ihr ausschließliches Privileg für die Verbindung der Städte Nürnberg und Fürth. Die Staatsbahn baute ihre Strecke Nürnberg-Bamberg, die die Ludwigsbahn bis dahin gekreuzt hatte, über Fürth um. Trotz dieses Wettbewerbs sowie jenes der im Jahre 1882 erbauten Pferdebahn zwischen Nürnberg und Fürth waren die Erträgnisse der Bahn andauernd gut.

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2. Die bayerischen Linien der Lokalbahnaktiengesellschaft München sind folgende:

a) Sonthofen-Oberstdorf, 13 km, eröffnet 1888.

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Die 1889 eröffnete, 25·18 km lange Linie Murnau-Garmisch-Partenkirchen ist am 1 Januar 1908 vom Staate eingelöst worden, nachdem der Bau staatlicher Bahnen von Garmisch-Partenkirchen bis zur Landesgrenze bei Mittenwald und zur Landesgrenze bei Griessen beschlossen war.

3. Deggendorf-Mettener Bahn.

Diese 1891 eröffnete normalspurige Bahn ist an die Station Deggendorf der Staatsbahnlinie Plattling-Eisenstein angeschlossen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/73>, abgerufen am 22.12.2024.