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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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stehenden Nivellierlatten b eingemessen werden können. Sollen auch die vertikalen und horizontalen Bewegungen der Hauptträgermitten oder anderer zwischen den Stützen liegender Punkte mit dem Nivellierinstrument gemessen werden, so sind an diesen Stellen ebenfalls Höhenmarken cc, Abb. 86, zur sicheren Aufstellung der Nivellierlatten (mit Rücksicht auf später vorzunehmende Vergleichsmessungen) anzubringen.

Dieses Meßverfahren liefert jedoch selten genaue Ergebnisse, da es in den wenigsten Fällen möglich sein wird, für das Instrument eine geeignete Aufstellung außerhalb der Brücke zu finden; zudem ist die Ablesung der lotrechten und wagrechten Schwankungen
Abb. 86.
Abb. 87.

der Hauptträger während der rasch bewegten Belastung nur schätzungsweise möglich.

Viel genauer werden die elastischen Schwingungen, wie auch die bleibenden Einbiegungen der Hauptträger direkt gemessen.

Bei geringer Lichthöhe der überspannten Öffnungen, wie auch bei Brücken über kleine Flußläufe werden nach Abb. 87 auf eingerammten Pfählen oder unverrückbaren Lagern zunächst den Hauptträgermitten Holzständer a, lotrecht aufgestellt und gegen Seitenbewegungen quer zur Brücke entsprechend gesichert. An diese Ständer, die mit der Brücke selbst in keiner Berührung stehen dürfen, werden in der Höhe der unteren, bzw. oberen Gurtung, die zur Aufzeichnung der Bewegungen benutzten Messingplättchen b quer zur Längsrichtung der Brücke derart befestigt, daß auf ihnen die lot- und wagerechten Bewegungen gleichzeitig aufgezeichnet werden, u. zw. durch besondere, an den Gurtungen oder an irgend welchen mit diesen verbundenen Teilen befestigte Schreibapparate c. Selbstverständlich können auch die genannten Plättchen an der Eisenkonstruktion, die Schreibapparate aber an den Ständern befestigt sein. Anstatt Ständer aufzustellen hängt man zuweilen auch an der zu beobachtenden Konstruktion entsprechend geformte, steife Holzstäbe d, Abb. 87, auf, die durch Temperaturschwankungen nicht beeinflußt werden. Diese nehmen Teil an den lotrechten Schwankungen der belasteten Konstruktion, so daß an ihren unteren Enden Messungen oder graphische Aufzeichnungen in bequemer Weise direkt ausgeführt werden können.

Schreibapparate der einfachsten Form, Abb. 88, zeichnen Diagramme auf, wie solche beispielsweise in Abb. 89 für eine Brücke


Abb. 88.
Abb. 89.
Abb. 90.

von 57 m Spannweite und deren Befahrung mit 3 schwersten Lokomotiven sowohl mit sehr geringer, als auch mit der größten Geschwindigkeit dargestellt sind.

Hierbei ist n der Null- oder Anfangspunkt, - auf den die Spitze des durch eine Spiralfeder nach vorn gedrückten Stahlstifts s, Abb. 88, vor der Belastung eingestellt wird - e der Endpunkt nach der Entlastung. Die Differenz ne zeigt die bleibende Einbiegung; nt ist die gesamte, et die elastische Einbiegung, hh die gesamte Seitenschwankung.

Zu den verbesserten Schreibapparaten dieser Bauart, die einen von der Konstruktion unabhängigen Punkt zur Befestigung der Schreibplatte oder des Schreibstifts bedürfen, gehört der von Ingenieur Askenasy gebaute sog. Deflektionsmesser.

Bei größeren Lichthöhen der Brücken oder bei solchen über tiefen und rasch fließenden Gewässern ist die Aufstellung von Ständern nur mit großen Kosten zu ermöglichen, oft überhaupt nicht zulässig. In diesen Fällen finden die Einsenkungsmesser von Fränkel & Trau (I in Abb. 90) und Klopsch (II in

stehenden Nivellierlatten b eingemessen werden können. Sollen auch die vertikalen und horizontalen Bewegungen der Hauptträgermitten oder anderer zwischen den Stützen liegender Punkte mit dem Nivellierinstrument gemessen werden, so sind an diesen Stellen ebenfalls Höhenmarken cc, Abb. 86, zur sicheren Aufstellung der Nivellierlatten (mit Rücksicht auf später vorzunehmende Vergleichsmessungen) anzubringen.

Dieses Meßverfahren liefert jedoch selten genaue Ergebnisse, da es in den wenigsten Fällen möglich sein wird, für das Instrument eine geeignete Aufstellung außerhalb der Brücke zu finden; zudem ist die Ablesung der lotrechten und wagrechten Schwankungen
Abb. 86.
Abb. 87.

der Hauptträger während der rasch bewegten Belastung nur schätzungsweise möglich.

Viel genauer werden die elastischen Schwingungen, wie auch die bleibenden Einbiegungen der Hauptträger direkt gemessen.

Bei geringer Lichthöhe der überspannten Öffnungen, wie auch bei Brücken über kleine Flußläufe werden nach Abb. 87 auf eingerammten Pfählen oder unverrückbaren Lagern zunächst den Hauptträgermitten Holzständer a, lotrecht aufgestellt und gegen Seitenbewegungen quer zur Brücke entsprechend gesichert. An diese Ständer, die mit der Brücke selbst in keiner Berührung stehen dürfen, werden in der Höhe der unteren, bzw. oberen Gurtung, die zur Aufzeichnung der Bewegungen benutzten Messingplättchen b quer zur Längsrichtung der Brücke derart befestigt, daß auf ihnen die lot- und wagerechten Bewegungen gleichzeitig aufgezeichnet werden, u. zw. durch besondere, an den Gurtungen oder an irgend welchen mit diesen verbundenen Teilen befestigte Schreibapparate c. Selbstverständlich können auch die genannten Plättchen an der Eisenkonstruktion, die Schreibapparate aber an den Ständern befestigt sein. Anstatt Ständer aufzustellen hängt man zuweilen auch an der zu beobachtenden Konstruktion entsprechend geformte, steife Holzstäbe d, Abb. 87, auf, die durch Temperaturschwankungen nicht beeinflußt werden. Diese nehmen Teil an den lotrechten Schwankungen der belasteten Konstruktion, so daß an ihren unteren Enden Messungen oder graphische Aufzeichnungen in bequemer Weise direkt ausgeführt werden können.

Schreibapparate der einfachsten Form, Abb. 88, zeichnen Diagramme auf, wie solche beispielsweise in Abb. 89 für eine Brücke


Abb. 88.
Abb. 89.
Abb. 90.

von 57 m Spannweite und deren Befahrung mit 3 schwersten Lokomotiven sowohl mit sehr geringer, als auch mit der größten Geschwindigkeit dargestellt sind.

Hierbei ist n der Null- oder Anfangspunkt, – auf den die Spitze des durch eine Spiralfeder nach vorn gedrückten Stahlstifts s, Abb. 88, vor der Belastung eingestellt wird – e der Endpunkt nach der Entlastung. Die Differenz ne zeigt die bleibende Einbiegung; nt ist die gesamte, et die elastische Einbiegung, hh die gesamte Seitenschwankung.

Zu den verbesserten Schreibapparaten dieser Bauart, die einen von der Konstruktion unabhängigen Punkt zur Befestigung der Schreibplatte oder des Schreibstifts bedürfen, gehört der von Ingenieur Askenasy gebaute sog. Deflektionsmesser.

Bei größeren Lichthöhen der Brücken oder bei solchen über tiefen und rasch fließenden Gewässern ist die Aufstellung von Ständern nur mit großen Kosten zu ermöglichen, oft überhaupt nicht zulässig. In diesen Fällen finden die Einsenkungsmesser von Fränkel & Trau (I in Abb. 90) und Klopsch (II in

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[106/0118] stehenden Nivellierlatten b eingemessen werden können. Sollen auch die vertikalen und horizontalen Bewegungen der Hauptträgermitten oder anderer zwischen den Stützen liegender Punkte mit dem Nivellierinstrument gemessen werden, so sind an diesen Stellen ebenfalls Höhenmarken cc, Abb. 86, zur sicheren Aufstellung der Nivellierlatten (mit Rücksicht auf später vorzunehmende Vergleichsmessungen) anzubringen. Dieses Meßverfahren liefert jedoch selten genaue Ergebnisse, da es in den wenigsten Fällen möglich sein wird, für das Instrument eine geeignete Aufstellung außerhalb der Brücke zu finden; zudem ist die Ablesung der lotrechten und wagrechten Schwankungen [Abbildung Abb. 86. ] [Abbildung Abb. 87. ] der Hauptträger während der rasch bewegten Belastung nur schätzungsweise möglich. Viel genauer werden die elastischen Schwingungen, wie auch die bleibenden Einbiegungen der Hauptträger direkt gemessen. Bei geringer Lichthöhe der überspannten Öffnungen, wie auch bei Brücken über kleine Flußläufe werden nach Abb. 87 auf eingerammten Pfählen oder unverrückbaren Lagern zunächst den Hauptträgermitten Holzständer a, lotrecht aufgestellt und gegen Seitenbewegungen quer zur Brücke entsprechend gesichert. An diese Ständer, die mit der Brücke selbst in keiner Berührung stehen dürfen, werden in der Höhe der unteren, bzw. oberen Gurtung, die zur Aufzeichnung der Bewegungen benutzten Messingplättchen b quer zur Längsrichtung der Brücke derart befestigt, daß auf ihnen die lot- und wagerechten Bewegungen gleichzeitig aufgezeichnet werden, u. zw. durch besondere, an den Gurtungen oder an irgend welchen mit diesen verbundenen Teilen befestigte Schreibapparate c. Selbstverständlich können auch die genannten Plättchen an der Eisenkonstruktion, die Schreibapparate aber an den Ständern befestigt sein. Anstatt Ständer aufzustellen hängt man zuweilen auch an der zu beobachtenden Konstruktion entsprechend geformte, steife Holzstäbe d, Abb. 87, auf, die durch Temperaturschwankungen nicht beeinflußt werden. Diese nehmen Teil an den lotrechten Schwankungen der belasteten Konstruktion, so daß an ihren unteren Enden Messungen oder graphische Aufzeichnungen in bequemer Weise direkt ausgeführt werden können. Schreibapparate der einfachsten Form, Abb. 88, zeichnen Diagramme auf, wie solche beispielsweise in Abb. 89 für eine Brücke [Abbildung Abb. 88. ] [Abbildung Abb. 89. ] [Abbildung Abb. 90. ] von 57 m Spannweite und deren Befahrung mit 3 schwersten Lokomotiven sowohl mit sehr geringer, als auch mit der größten Geschwindigkeit dargestellt sind. Hierbei ist n der Null- oder Anfangspunkt, – auf den die Spitze des durch eine Spiralfeder nach vorn gedrückten Stahlstifts s, Abb. 88, vor der Belastung eingestellt wird – e der Endpunkt nach der Entlastung. Die Differenz ne zeigt die bleibende Einbiegung; nt ist die gesamte, et die elastische Einbiegung, hh die gesamte Seitenschwankung. Zu den verbesserten Schreibapparaten dieser Bauart, die einen von der Konstruktion unabhängigen Punkt zur Befestigung der Schreibplatte oder des Schreibstifts bedürfen, gehört der von Ingenieur Askenasy gebaute sog. Deflektionsmesser. Bei größeren Lichthöhen der Brücken oder bei solchen über tiefen und rasch fließenden Gewässern ist die Aufstellung von Ständern nur mit großen Kosten zu ermöglichen, oft überhaupt nicht zulässig. In diesen Fällen finden die Einsenkungsmesser von Fränkel & Trau (I in Abb. 90) und Klopsch (II in

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/118>, abgerufen am 02.11.2024.