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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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Die Länge der auf C. im Betrieb befindlichen breitspurigen Bahnen betrug


im Jahre 187074 Meilen engl.
im Jahre 1880135 Meilen engl.
im Jahre 1910514·61 Meilen engl.

die schmalspurigen Linien hatten Ende 1910 eine Gesamtlänge von 66·7 engl. Meilen.

Die hauptsächlich ausgeführten Güter sind Tee, Kakao, Graphit und neuerdings auch Gummi. Die früher lebhafte Kaffeeausfuhr ist, seit in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts die Kaffeebäume an einer Krankheit zu grunde gegangen sind, völlig erloschen.

Auf der Strecke Colombo-Kandy herrscht ein lebhafter Reiseverkehr, da fast alle nach Ostasien fahrenden Dampfer Colombo für 1 bis 2 Tage anlaufen. Die Strecke Colombo-Kandy wird in etwa 3 Stunden zurückgelegt.

Die englische Regierung konnte sich anfänglich nicht entschließen, die Bahnen auf Staatskosten zu bauen; jetzt scheint sie mit den Ergebnissen der Eisenbahnen durchaus zufrieden zu sein, denn die Bahnen werfen recht gute Erträge ab und haben wesentlich zur fortschreitenden Erschließung der Insel durch Anlage immer neuer Pflanzungen beigetragen.

Das Anlagekapital der Eisenbahnen C. betrug am Ende des Jahres 1905 nach einer im Jahre 1907 in Colombo erschienenen Veröffentlichung 81·887 Mill. Rupien (111·36 Mill. Mark), während zur gleichen Zeit die Eisenbahnschuld 40·395 Mill. Rupien (54·937 Mill. Mark) betrug. Im Jahre 1905 wurden an Zinsen für Eisenbahnanleihen 1·508 Mill. Rupien (2·051 Mill. Mark) gezahlt. Bis zum Jahre 1905 brachten die Eisenbahnen mehr als 89 Mill. Rupien (121 Mill. Mark) an Oberschüssen ein. Der Gewinn betrug im Jahre 1906 10·092 Mill. Rupien (18·725 Mill. Mark).

An Betriebsmitteln waren im Jahre 1910 vorhanden 145 Lokomotiven, 507 Personenwagen und 1466 Güterwagen. Über die finanziellen Ergebnisse gibt die folgende Zusammenstellung Aufschluß. Es betrugen


die Einnahmendie Ausgaben
LL
1895344.153160.804
1900551.490252.533
1905646.044317.792
1906673.573348.885
1907713.029360.031
1908727.095390.050
1909783.107399.361

v. der Leyen.


Charter, Freibrief, ist in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Akt der Staatsgewalt, durch den einer Anzahl von Personen, die sich zum Zweck einer Unternehmung, einer Handelsgesellschaft, insbesondere auch zur Anlage einer Eisenbahn vereinigen, die juristische Persönlichkeit, das "Right of corporation" verliehen wird. Diese Verleihung erfolgt entweder durch einen besonderen Akt der Gesetzgebung oder in der Weise, daß sich die betreffende Gesellschaft den allgemeinen, meist formalen Bedingungen, die zur Erlangung eines Freibriefs vorgeschrieben sind, ausdrücklich unterwirft, worauf sie in die öffentlichen Bücher eingetragen (filed) wird. In den Vereinigten Staaten bedarf eine jede Eisenbahn zu ihrer Entstehung einer C., die, je nachdem von den einzelnen Bundesstaaten für die innerhalb ihrer Gebiete belegenen Strecken, oder von dem Bunde für die mehrere Staaten durchziehenden Eisenbahnen erteilt wird. Von dem Bunde haben z. B. die Mehrzahl der Überlandbahnen ihren Freibrief erhalten. Die bundesstaatlichen Freibriefe für Eisenbahnen werden durch ein Bundesgesetz erteilt (vgl. Rorer, A Treatise on the law of Railways, Chicago 1884, Kap. II, S. 12-47. The Charter und Kap. III, S. 48-92. The Corporation).

v. der Leyen.


Chesapeake and Ohio-Eisenbahngesellschaft besteht seit dem Jahre 1878 und hat mehrfach den Namen gewechselt. Die Bahn ist auch wiederholt in finanziellen Schwierigkeiten gewesen und in Konkurs verfallen. Seit dem Jahre 1888 sind ihre Verhältnisse gesundet, wenngleich sie noch geringe Erträgnisse für die Aktionäre abwirft. Der Gesamtumfang der Hauptlinie stellte sich am 1. Juli 1911 auf 3130 km. Im Jahre 1910 hat sie die Chesapeake and Ohio Railway Cy of Indiana (459 km) aus dem Konkurs angekauft und mit ihrem Netze vereinigt, und die Mehrheit der Aktien der Hocking Valley-Eisenbahn (563 km) erworben, so daß sich diese Bahn kontrolliert. Der Gesamtumfang des von der Gesellschaft betriebenen Eisenbahnnetzes beläuft sich hiernach auf 4152 km. Die Bahn hat ihren östlichen Ausgangspunkt in New York und in Newport News. Von New York führt eine direkte Linie über Baltimore, Washington, Charleston, Ashland und Cincinnatti nach Chicago mit einer Zweigbahn südlich nach Louisville und nach Elkhorn City und nördlich nach Toledo. Von Newport News führt eine Hauptstrecke nach Richmond, die in die New Yorker Strecke einmündet. Die Bahn durchzieht die Staaten New Jersy, Pennsylvania, Maryland, die beiden Virginien, Ohio, Indiana und Illinois.

Das Gesamtanlagekapital der Hauptbahn betrug im Jahre 1910: 227,497.305 $, das Aktienkapital 62 798.200 $, Obligationen

Die Länge der auf C. im Betrieb befindlichen breitspurigen Bahnen betrug


im Jahre 187074 Meilen engl.
im Jahre 1880135 Meilen engl.
im Jahre 1910514·61 Meilen engl.

die schmalspurigen Linien hatten Ende 1910 eine Gesamtlänge von 66·7 engl. Meilen.

Die hauptsächlich ausgeführten Güter sind Tee, Kakao, Graphit und neuerdings auch Gummi. Die früher lebhafte Kaffeeausfuhr ist, seit in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts die Kaffeebäume an einer Krankheit zu grunde gegangen sind, völlig erloschen.

Auf der Strecke Colombo-Kandy herrscht ein lebhafter Reiseverkehr, da fast alle nach Ostasien fahrenden Dampfer Colombo für 1 bis 2 Tage anlaufen. Die Strecke Colombo-Kandy wird in etwa 3 Stunden zurückgelegt.

Die englische Regierung konnte sich anfänglich nicht entschließen, die Bahnen auf Staatskosten zu bauen; jetzt scheint sie mit den Ergebnissen der Eisenbahnen durchaus zufrieden zu sein, denn die Bahnen werfen recht gute Erträge ab und haben wesentlich zur fortschreitenden Erschließung der Insel durch Anlage immer neuer Pflanzungen beigetragen.

Das Anlagekapital der Eisenbahnen C. betrug am Ende des Jahres 1905 nach einer im Jahre 1907 in Colombo erschienenen Veröffentlichung 81·887 Mill. Rupien (111·36 Mill. Mark), während zur gleichen Zeit die Eisenbahnschuld 40·395 Mill. Rupien (54·937 Mill. Mark) betrug. Im Jahre 1905 wurden an Zinsen für Eisenbahnanleihen 1·508 Mill. Rupien (2·051 Mill. Mark) gezahlt. Bis zum Jahre 1905 brachten die Eisenbahnen mehr als 89 Mill. Rupien (121 Mill. Mark) an Oberschüssen ein. Der Gewinn betrug im Jahre 1906 10·092 Mill. Rupien (18·725 Mill. Mark).

An Betriebsmitteln waren im Jahre 1910 vorhanden 145 Lokomotiven, 507 Personenwagen und 1466 Güterwagen. Über die finanziellen Ergebnisse gibt die folgende Zusammenstellung Aufschluß. Es betrugen


die Einnahmendie Ausgaben
1895344.153160.804
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v. der Leyen.


Charter, Freibrief, ist in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Akt der Staatsgewalt, durch den einer Anzahl von Personen, die sich zum Zweck einer Unternehmung, einer Handelsgesellschaft, insbesondere auch zur Anlage einer Eisenbahn vereinigen, die juristische Persönlichkeit, das „Right of corporation“ verliehen wird. Diese Verleihung erfolgt entweder durch einen besonderen Akt der Gesetzgebung oder in der Weise, daß sich die betreffende Gesellschaft den allgemeinen, meist formalen Bedingungen, die zur Erlangung eines Freibriefs vorgeschrieben sind, ausdrücklich unterwirft, worauf sie in die öffentlichen Bücher eingetragen (filed) wird. In den Vereinigten Staaten bedarf eine jede Eisenbahn zu ihrer Entstehung einer C., die, je nachdem von den einzelnen Bundesstaaten für die innerhalb ihrer Gebiete belegenen Strecken, oder von dem Bunde für die mehrere Staaten durchziehenden Eisenbahnen erteilt wird. Von dem Bunde haben z. B. die Mehrzahl der Überlandbahnen ihren Freibrief erhalten. Die bundesstaatlichen Freibriefe für Eisenbahnen werden durch ein Bundesgesetz erteilt (vgl. Rorer, A Treatise on the law of Railways, Chicago 1884, Kap. II, S. 12–47. The Charter und Kap. III, S. 48–92. The Corporation).

v. der Leyen.


Chesapeake and Ohio-Eisenbahngesellschaft besteht seit dem Jahre 1878 und hat mehrfach den Namen gewechselt. Die Bahn ist auch wiederholt in finanziellen Schwierigkeiten gewesen und in Konkurs verfallen. Seit dem Jahre 1888 sind ihre Verhältnisse gesundet, wenngleich sie noch geringe Erträgnisse für die Aktionäre abwirft. Der Gesamtumfang der Hauptlinie stellte sich am 1. Juli 1911 auf 3130 km. Im Jahre 1910 hat sie die Chesapeake and Ohio Railway Cy of Indiana (459 km) aus dem Konkurs angekauft und mit ihrem Netze vereinigt, und die Mehrheit der Aktien der Hocking Valley-Eisenbahn (563 km) erworben, so daß sich diese Bahn kontrolliert. Der Gesamtumfang des von der Gesellschaft betriebenen Eisenbahnnetzes beläuft sich hiernach auf 4152 km. Die Bahn hat ihren östlichen Ausgangspunkt in New York und in Newport News. Von New York führt eine direkte Linie über Baltimore, Washington, Charleston, Ashland und Cincinnatti nach Chicago mit einer Zweigbahn südlich nach Louisville und nach Elkhorn City und nördlich nach Toledo. Von Newport News führt eine Hauptstrecke nach Richmond, die in die New Yorker Strecke einmündet. Die Bahn durchzieht die Staaten New Jersy, Pennsylvania, Maryland, die beiden Virginien, Ohio, Indiana und Illinois.

Das Gesamtanlagekapital der Hauptbahn betrug im Jahre 1910: 227,497.305 $, das Aktienkapital 62 798.200 $, Obligationen

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[173/0185] Die Länge der auf C. im Betrieb befindlichen breitspurigen Bahnen betrug im Jahre 1870 74 Meilen engl. im Jahre 1880 135 Meilen engl. im Jahre 1910 514·61 Meilen engl. die schmalspurigen Linien hatten Ende 1910 eine Gesamtlänge von 66·7 engl. Meilen. Die hauptsächlich ausgeführten Güter sind Tee, Kakao, Graphit und neuerdings auch Gummi. Die früher lebhafte Kaffeeausfuhr ist, seit in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts die Kaffeebäume an einer Krankheit zu grunde gegangen sind, völlig erloschen. Auf der Strecke Colombo-Kandy herrscht ein lebhafter Reiseverkehr, da fast alle nach Ostasien fahrenden Dampfer Colombo für 1 bis 2 Tage anlaufen. Die Strecke Colombo-Kandy wird in etwa 3 Stunden zurückgelegt. Die englische Regierung konnte sich anfänglich nicht entschließen, die Bahnen auf Staatskosten zu bauen; jetzt scheint sie mit den Ergebnissen der Eisenbahnen durchaus zufrieden zu sein, denn die Bahnen werfen recht gute Erträge ab und haben wesentlich zur fortschreitenden Erschließung der Insel durch Anlage immer neuer Pflanzungen beigetragen. Das Anlagekapital der Eisenbahnen C. betrug am Ende des Jahres 1905 nach einer im Jahre 1907 in Colombo erschienenen Veröffentlichung 81·887 Mill. Rupien (111·36 Mill. Mark), während zur gleichen Zeit die Eisenbahnschuld 40·395 Mill. Rupien (54·937 Mill. Mark) betrug. Im Jahre 1905 wurden an Zinsen für Eisenbahnanleihen 1·508 Mill. Rupien (2·051 Mill. Mark) gezahlt. Bis zum Jahre 1905 brachten die Eisenbahnen mehr als 89 Mill. Rupien (121 Mill. Mark) an Oberschüssen ein. Der Gewinn betrug im Jahre 1906 10·092 Mill. Rupien (18·725 Mill. Mark). An Betriebsmitteln waren im Jahre 1910 vorhanden 145 Lokomotiven, 507 Personenwagen und 1466 Güterwagen. Über die finanziellen Ergebnisse gibt die folgende Zusammenstellung Aufschluß. Es betrugen die Einnahmen die Ausgaben ₤ ₤ 1895 344.153 160.804 1900 551.490 252.533 1905 646.044 317.792 1906 673.573 348.885 1907 713.029 360.031 1908 727.095 390.050 1909 783.107 399.361 v. der Leyen. Charter, Freibrief, ist in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Akt der Staatsgewalt, durch den einer Anzahl von Personen, die sich zum Zweck einer Unternehmung, einer Handelsgesellschaft, insbesondere auch zur Anlage einer Eisenbahn vereinigen, die juristische Persönlichkeit, das „Right of corporation“ verliehen wird. Diese Verleihung erfolgt entweder durch einen besonderen Akt der Gesetzgebung oder in der Weise, daß sich die betreffende Gesellschaft den allgemeinen, meist formalen Bedingungen, die zur Erlangung eines Freibriefs vorgeschrieben sind, ausdrücklich unterwirft, worauf sie in die öffentlichen Bücher eingetragen (filed) wird. In den Vereinigten Staaten bedarf eine jede Eisenbahn zu ihrer Entstehung einer C., die, je nachdem von den einzelnen Bundesstaaten für die innerhalb ihrer Gebiete belegenen Strecken, oder von dem Bunde für die mehrere Staaten durchziehenden Eisenbahnen erteilt wird. Von dem Bunde haben z. B. die Mehrzahl der Überlandbahnen ihren Freibrief erhalten. Die bundesstaatlichen Freibriefe für Eisenbahnen werden durch ein Bundesgesetz erteilt (vgl. Rorer, A Treatise on the law of Railways, Chicago 1884, Kap. II, S. 12–47. The Charter und Kap. III, S. 48–92. The Corporation). v. der Leyen. Chesapeake and Ohio-Eisenbahngesellschaft besteht seit dem Jahre 1878 und hat mehrfach den Namen gewechselt. Die Bahn ist auch wiederholt in finanziellen Schwierigkeiten gewesen und in Konkurs verfallen. Seit dem Jahre 1888 sind ihre Verhältnisse gesundet, wenngleich sie noch geringe Erträgnisse für die Aktionäre abwirft. Der Gesamtumfang der Hauptlinie stellte sich am 1. Juli 1911 auf 3130 km. Im Jahre 1910 hat sie die Chesapeake and Ohio Railway Cy of Indiana (459 km) aus dem Konkurs angekauft und mit ihrem Netze vereinigt, und die Mehrheit der Aktien der Hocking Valley-Eisenbahn (563 km) erworben, so daß sich diese Bahn kontrolliert. Der Gesamtumfang des von der Gesellschaft betriebenen Eisenbahnnetzes beläuft sich hiernach auf 4152 km. Die Bahn hat ihren östlichen Ausgangspunkt in New York und in Newport News. Von New York führt eine direkte Linie über Baltimore, Washington, Charleston, Ashland und Cincinnatti nach Chicago mit einer Zweigbahn südlich nach Louisville und nach Elkhorn City und nördlich nach Toledo. Von Newport News führt eine Hauptstrecke nach Richmond, die in die New Yorker Strecke einmündet. Die Bahn durchzieht die Staaten New Jersy, Pennsylvania, Maryland, die beiden Virginien, Ohio, Indiana und Illinois. Das Gesamtanlagekapital der Hauptbahn betrug im Jahre 1910: 227,497.305 $, das Aktienkapital 62 798.200 $, Obligationen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/185>, abgerufen am 01.11.2024.