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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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Bei Übereinstimmung ergibt sich eine wagrechte Gerade, bei (infolge Nachverdampfens oder Schieberundichtigkeiten) hochliegender Expansionslinie ergibt sich eine über die wagrechte Gerade hinaufsteigende Kurve.

Bei Verbundmaschinen mit beispielsweise zweistufiger Dampfdehnung werden die Diagramme des Hochdruckzylinders H (Abb. 156) und des Niederdruckzylinders N (Abb. 157) mit entsprechend verzerrtem
Abb. 156.
Abb. 157.

Maßstabe in eine Abb. 158.

Figur (Abb. 158) so übertragen, daß die Expansions- und Kompressionskurven in einem bloß durch die Spannungsdifferenzen vor und nach dem Verbinder (Receiver) unterbrochenen Linienzuge liegen und daß (um die jeweiligen Verbinderspannungen sowie beim Hochdruckdiagramm die Spannungen des Frischdampfes zu erreichen) die schädlichen Räume der einzelnen Dampfzylinder vom Nullpunkte des Ordinatensystems aus auf der Abszissenachse aufgetragen werden.

Es stellt dann das vereinigte Diagramm, das wegen leichterer Flächenberechnung in einem größeren Maßstab gezeichnet wird, die D. eines einzigen Zylinders dar, dessen Volumen der Niederdruckzylinder ist, wenn der angewendete Maßstab auf dessen Diagramm bezogen wird. Diese Darstellungsweise nennt man das "Rankinisieren" der Diagramme.

Hätten beispielsweise die Diagramme des Hoch- und Niederdruckzylinders eine Länge von je 79 mm und sei der Druckmaßstab dieser Diagramme:


im Hochdruckzylinderdiagrammfür 1 Atm. = 3 mm
im Niederdruckzylinderdiagrammfür 1 Atm. = 6 mm
im Rankinediagrammfür 1 Atm. = 10 mm

so müssen zur Übertragung der Einzeldiagramme in das Rankinediagramm die Ordinaten des Hochdruckdiagramms mit 10/3, die des Niederdruckdiagramms mit 10/6 multipliziert werden.

Die Diagrammlängen des Hoch- und Niederdruckzylinders teilt man dann in 10 gleiche Teile. Die am aufsteigenden Ast der Kompressionslinie liegende Fläche unterteilt man zur Hälfte oder noch öfter.

Wählt man etwa für das Volumen des Niederdruckzylinders (das als Linie in der Abszissenachse abgetragen wird) die Länge l2 = 120 mm und verlängert man diese Linie um den schädlichen Raum s2, der mit 8% angenommen werden soll, somit um 120 mm x 0·08 = 9·6 mm, so sind die Begrenzungsordinaten in der Entfernung 129·6 mm festgelegt. Wenn nun in dem gewählten Beispiel das Volumen des Hochdruckzylinders 1/3 des Niederdruckzylindervolumens ist und der schädliche Raum des Hochdruckzylinders auch 8% beträgt, so wird das Hochdruckdiagramm 120/3 = 40 mm und der

Bei Übereinstimmung ergibt sich eine wagrechte Gerade, bei (infolge Nachverdampfens oder Schieberundichtigkeiten) hochliegender Expansionslinie ergibt sich eine über die wagrechte Gerade hinaufsteigende Kurve.

Bei Verbundmaschinen mit beispielsweise zweistufiger Dampfdehnung werden die Diagramme des Hochdruckzylinders H (Abb. 156) und des Niederdruckzylinders N (Abb. 157) mit entsprechend verzerrtem
Abb. 156.
Abb. 157.

Maßstabe in eine Abb. 158.

Figur (Abb. 158) so übertragen, daß die Expansions- und Kompressionskurven in einem bloß durch die Spannungsdifferenzen vor und nach dem Verbinder (Receiver) unterbrochenen Linienzuge liegen und daß (um die jeweiligen Verbinderspannungen sowie beim Hochdruckdiagramm die Spannungen des Frischdampfes zu erreichen) die schädlichen Räume der einzelnen Dampfzylinder vom Nullpunkte des Ordinatensystems aus auf der Abszissenachse aufgetragen werden.

Es stellt dann das vereinigte Diagramm, das wegen leichterer Flächenberechnung in einem größeren Maßstab gezeichnet wird, die D. eines einzigen Zylinders dar, dessen Volumen der Niederdruckzylinder ist, wenn der angewendete Maßstab auf dessen Diagramm bezogen wird. Diese Darstellungsweise nennt man das „Rankinisieren“ der Diagramme.

Hätten beispielsweise die Diagramme des Hoch- und Niederdruckzylinders eine Länge von je 79 mm und sei der Druckmaßstab dieser Diagramme:


im Hochdruckzylinderdiagrammfür 1 Atm. = 3 mm
im Niederdruckzylinderdiagrammfür 1 Atm. = 6 mm
im Rankinediagrammfür 1 Atm. = 10 mm

so müssen zur Übertragung der Einzeldiagramme in das Rankinediagramm die Ordinaten des Hochdruckdiagramms mit 10/3, die des Niederdruckdiagramms mit 10/6 multipliziert werden.

Die Diagrammlängen des Hoch- und Niederdruckzylinders teilt man dann in 10 gleiche Teile. Die am aufsteigenden Ast der Kompressionslinie liegende Fläche unterteilt man zur Hälfte oder noch öfter.

Wählt man etwa für das Volumen des Niederdruckzylinders (das als Linie in der Abszissenachse abgetragen wird) die Länge l2 = 120 mm und verlängert man diese Linie um den schädlichen Raum s2, der mit 8% angenommen werden soll, somit um 120 mm × 0·08 = 9·6 mm, so sind die Begrenzungsordinaten in der Entfernung 129·6 mm festgelegt. Wenn nun in dem gewählten Beispiel das Volumen des Hochdruckzylinders 1/3 des Niederdruckzylindervolumens ist und der schädliche Raum des Hochdruckzylinders auch 8% beträgt, so wird das Hochdruckdiagramm 120/3 = 40 mm und der

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[223/0237] Bei Übereinstimmung ergibt sich eine wagrechte Gerade, bei (infolge Nachverdampfens oder Schieberundichtigkeiten) hochliegender Expansionslinie ergibt sich eine über die wagrechte Gerade hinaufsteigende Kurve. Bei Verbundmaschinen mit beispielsweise zweistufiger Dampfdehnung werden die Diagramme des Hochdruckzylinders H (Abb. 156) und des Niederdruckzylinders N (Abb. 157) mit entsprechend verzerrtem [Abbildung Abb. 156. ] [Abbildung Abb. 157. ] Maßstabe in eine [Abbildung Abb. 158. ] Figur (Abb. 158) so übertragen, daß die Expansions- und Kompressionskurven in einem bloß durch die Spannungsdifferenzen vor und nach dem Verbinder (Receiver) unterbrochenen Linienzuge liegen und daß (um die jeweiligen Verbinderspannungen sowie beim Hochdruckdiagramm die Spannungen des Frischdampfes zu erreichen) die schädlichen Räume der einzelnen Dampfzylinder vom Nullpunkte des Ordinatensystems aus auf der Abszissenachse aufgetragen werden. Es stellt dann das vereinigte Diagramm, das wegen leichterer Flächenberechnung in einem größeren Maßstab gezeichnet wird, die D. eines einzigen Zylinders dar, dessen Volumen der Niederdruckzylinder ist, wenn der angewendete Maßstab auf dessen Diagramm bezogen wird. Diese Darstellungsweise nennt man das „Rankinisieren“ der Diagramme. Hätten beispielsweise die Diagramme des Hoch- und Niederdruckzylinders eine Länge von je 79 mm und sei der Druckmaßstab dieser Diagramme: im Hochdruckzylinderdiagramm für 1 Atm. = 3 mm im Niederdruckzylinderdiagramm für 1 Atm. = 6 mm im Rankinediagramm für 1 Atm. = 10 mm so müssen zur Übertragung der Einzeldiagramme in das Rankinediagramm die Ordinaten des Hochdruckdiagramms mit 10/3, die des Niederdruckdiagramms mit 10/6 multipliziert werden. Die Diagrammlängen des Hoch- und Niederdruckzylinders teilt man dann in 10 gleiche Teile. Die am aufsteigenden Ast der Kompressionslinie liegende Fläche unterteilt man zur Hälfte oder noch öfter. Wählt man etwa für das Volumen des Niederdruckzylinders (das als Linie in der Abszissenachse abgetragen wird) die Länge l2 = 120 mm und verlängert man diese Linie um den schädlichen Raum s2, der mit 8% angenommen werden soll, somit um 120 mm × 0·08 = 9·6 mm, so sind die Begrenzungsordinaten in der Entfernung 129·6 mm festgelegt. Wenn nun in dem gewählten Beispiel das Volumen des Hochdruckzylinders 1/3 des Niederdruckzylindervolumens ist und der schädliche Raum des Hochdruckzylinders auch 8% beträgt, so wird das Hochdruckdiagramm 120/3 = 40 mm und der

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/237>, abgerufen am 01.11.2024.