Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

Bild:
<< vorherige Seite

regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri).

Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden Schiebergesicht oder Schieberspiegel genannt.

Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187).

Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (gerade geführte Schieber) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (Drehschieber) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle A geöffnet oder geschlossen werden.

A. Steuerungsschieber. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann.

1. Einzelschieber mit flachem Spiegel (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt),

a) mit einfacher Eröffnung.

Ein einfacher Muschelschieber ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt.

Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal K1 ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal K2 durch die Höhlung H (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal K3 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt.

In Abb. 188 und 189 stellt b die Einströmkanalbreite, e die Stegstärke, i die innere Oberdeckung, o die Breite des Ausströmungskanals, l die Kanallänge und S die Schieberstange mit dem Schieberrahmen S1 dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird.

Wird der Querschnitt des Schieberkanals bl wie bei Lokomotiven 1/12-1/15 der Kolbenfläche und die Kanallänge l = 0·65-0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann b leicht bestimmt werden. Ferner wird o.l = 1/5-1/8 der Kolbenfläche und die Stegstärke e = 1·0 + 0·5 b gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von o = b werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität r:
o + e = i + r + b
und
o = i + r + b - e.

Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn E die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet:
E + b + e > r
oder
e > r - E - b
sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet.

Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte einzelne Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190).

Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und

b) mit mehrfachen Eröffnungen geführt:

Als einfachste Form dieses Systemes ist der Tricksche Kanalschieber (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal k den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt.

Wird nämlich der Schieber um den Weg f + g nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal k, dessen Breite gleich h ist, und aus diesem in den Kanal K1 von der Breite b einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante n den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal K1, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.

regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri).

Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden Schiebergesicht oder Schieberspiegel genannt.

Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187).

Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (gerade geführte Schieber) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (Drehschieber) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle A geöffnet oder geschlossen werden.

A. Steuerungsschieber. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann.

1. Einzelschieber mit flachem Spiegel (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt),

a) mit einfacher Eröffnung.

Ein einfacher Muschelschieber ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt.

Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal K1 ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal K2 durch die Höhlung H (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal K3 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt.

In Abb. 188 und 189 stellt b die Einströmkanalbreite, e die Stegstärke, i die innere Oberdeckung, o die Breite des Ausströmungskanals, l die Kanallänge und S die Schieberstange mit dem Schieberrahmen S1 dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird.

Wird der Querschnitt des Schieberkanals bl wie bei Lokomotiven 1/12–1/15 der Kolbenfläche und die Kanallänge l = 0·65–0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann b leicht bestimmt werden. Ferner wird o.l = 1/5–1/8 der Kolbenfläche und die Stegstärke e = 1·0 + 0·5 b gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von o = b werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität r:
o + e = i + r + b
und
o = i + r + b – e.

Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn E die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet:
E + b + e > r
oder
e > r – E – b
sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet.

Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte einzelne Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190).

Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und

b) mit mehrfachen Eröffnungen geführt:

Als einfachste Form dieses Systemes ist der Tricksche Kanalschieber (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal k den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt.

Wird nämlich der Schieber um den Weg f + g nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal k, dessen Breite gleich h ist, und aus diesem in den Kanal K1 von der Breite b einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante n den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal K1, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0255" n="241"/>
regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri)</hi>.</p><lb/>
          <p>Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden <hi rendition="#g">Schiebergesicht</hi> oder <hi rendition="#g">Schieberspiegel</hi> genannt.</p><lb/>
          <p>Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187).</p><lb/>
          <p>Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (<hi rendition="#g">gerade geführte Schieber</hi>) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (<hi rendition="#g">Drehschieber</hi>) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle <hi rendition="#i">A</hi> geöffnet oder geschlossen werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">A.</hi><hi rendition="#g">Steuerungsschieber</hi>. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann.</p><lb/>
          <p>1. <hi rendition="#g">Einzelschieber mit flachem Spiegel</hi> (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt),</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">a)</hi><hi rendition="#g">mit einfacher Eröffnung</hi>.</p><lb/>
          <p>Ein <hi rendition="#g">einfacher Muschelschieber</hi> ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt.</p><lb/>
          <p>Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">1</hi> ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">2</hi> durch die Höhlung <hi rendition="#i">H</hi> (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">3</hi> in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt.</p><lb/>
          <p>In Abb. 188 und 189 stellt <hi rendition="#i">b</hi> die Einströmkanalbreite, <hi rendition="#i">e</hi> die Stegstärke, <hi rendition="#i">i</hi> die innere Oberdeckung, <hi rendition="#i">o</hi> die Breite des Ausströmungskanals, <hi rendition="#i">l</hi> die Kanallänge und <hi rendition="#i">S</hi> die Schieberstange mit dem Schieberrahmen <hi rendition="#i">S</hi><hi rendition="#sub">1</hi> dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird.</p><lb/>
          <p>Wird der Querschnitt des Schieberkanals <hi rendition="#i">bl</hi> wie bei Lokomotiven <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">12&#x2013;</hi><hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">15</hi> der Kolbenfläche und die Kanallänge <hi rendition="#i">l</hi> = 0·65&#x2013;0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann <hi rendition="#i">b</hi> leicht bestimmt werden. Ferner wird <hi rendition="#i">o.l</hi> = <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">5&#x2013;</hi><hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi> der Kolbenfläche und die Stegstärke <hi rendition="#i">e</hi> = 1·0 + 0·5 <hi rendition="#i">b</hi> gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von <hi rendition="#i">o</hi> = <hi rendition="#i">b</hi> werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität <hi rendition="#i">r:</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">o</hi> + <hi rendition="#i">e</hi> = <hi rendition="#i">i</hi> + <hi rendition="#i">r</hi> + <hi rendition="#i">b</hi></hi><lb/>
und<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">o</hi> = <hi rendition="#i">i</hi> + <hi rendition="#i">r</hi> + <hi rendition="#i">b &#x2013; e.</hi></hi></p><lb/>
          <p>Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn <hi rendition="#i">E</hi> die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">E</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">e</hi> &gt; <hi rendition="#i">r</hi></hi><lb/>
oder<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">e</hi> &gt; <hi rendition="#i">r &#x2013; E &#x2013;</hi> b</hi><lb/>
sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet.</p><lb/>
          <p>Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte <hi rendition="#g">einzelne</hi> Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190).</p><lb/>
          <p>Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">b)</hi> mit <hi rendition="#g">mehrfachen Eröffnungen</hi> geführt:</p><lb/>
          <p>Als einfachste Form dieses Systemes ist der <hi rendition="#g">Tricksche Kanalschieber</hi> (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal <hi rendition="#i">k</hi> den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt.</p><lb/>
          <p>Wird nämlich der Schieber um den Weg <hi rendition="#i">f</hi> + <hi rendition="#i">g</hi> nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal <hi rendition="#i">k,</hi> dessen Breite gleich <hi rendition="#i">h</hi> ist, und aus diesem in den Kanal <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">1</hi> von der Breite <hi rendition="#i">b</hi> einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante <hi rendition="#i">n</hi> den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0255] regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri). Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden Schiebergesicht oder Schieberspiegel genannt. Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187). Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (gerade geführte Schieber) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (Drehschieber) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle A geöffnet oder geschlossen werden. A. Steuerungsschieber. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann. 1. Einzelschieber mit flachem Spiegel (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt), a) mit einfacher Eröffnung. Ein einfacher Muschelschieber ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt. Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal K1 ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal K2 durch die Höhlung H (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal K3 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt. In Abb. 188 und 189 stellt b die Einströmkanalbreite, e die Stegstärke, i die innere Oberdeckung, o die Breite des Ausströmungskanals, l die Kanallänge und S die Schieberstange mit dem Schieberrahmen S1 dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird. Wird der Querschnitt des Schieberkanals bl wie bei Lokomotiven 1/12–1/15 der Kolbenfläche und die Kanallänge l = 0·65–0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann b leicht bestimmt werden. Ferner wird o.l = 1/5–1/8 der Kolbenfläche und die Stegstärke e = 1·0 + 0·5 b gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von o = b werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität r: o + e = i + r + b und o = i + r + b – e. Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn E die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet: E + b + e > r oder e > r – E – b sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet. Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte einzelne Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190). Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und b) mit mehrfachen Eröffnungen geführt: Als einfachste Form dieses Systemes ist der Tricksche Kanalschieber (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal k den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt. Wird nämlich der Schieber um den Weg f + g nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal k, dessen Breite gleich h ist, und aus diesem in den Kanal K1 von der Breite b einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante n den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal K1, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:54Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:54Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/255
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/255>, abgerufen am 24.11.2024.