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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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Signale in eine Doppeldrahtleitung eingeschaltete Signalhebel, von denen beim Umlegen aus der Grundstellung der eine den Drahtzug nach der einen, der zweite ihn nach der anderen Seite bewegt. Jeder Bewegungsrichtung entspricht ein bestimmtes Signalbild (s. a. Stellwerke).

Hoogen.


Doppellokomotiven (double locomotives; locomotives jumelles; locomotive gemelli), zwei mit der Rückseite zusammengekuppelte, untereinander ganz gleichartige Lokomotiven. In der Regel bestehen die D. aus (zwei- oder dreiachsigen) Tenderlokomotiven, bei denen wegen Herstellung eines Übergangs von einer zur anderen Lokomotive, die Rückseite des Führerhauses offen gelassen ist. Eine Ausnahme bildet die für den Betrieb am Harnaipaß dienende D. der indischen Staatsbahnen (Abb. 244), bei der infolge des großen Kessels und des großen Achsdrucks, die Brennstoff- und


Abb. 244.
Wasservorräte nicht auf den Lokomotiven selbst, sondern auf einem zwischen den beiden Lokomotiven eingeschalteten und mit diesen wie ein gewöhnliches Fahrzeug gekuppelten Tender untergebracht werden. D. werden auf stark geneigten, häufige und scharfe Krümmungen aufweisenden Strecken, zu deren Betrieb sonst kostspielige und komplizierte artikulierte Lokomotiven (s. d.) erforderlich wären, verwendet, um an der Spitze des Zugs einen kräftigen Motor zu haben, der geeignet ist, scharfe Krümmungen sicher zu durchfahren und dessen Anordnung (im Gegensatz zur Zug- und Schiebelokomotive) leichte gegenseitige Verständigung des Personals beider Maschinen gestattet. Gegenüber den artikulierten Lokomotiven weisen D. den Vorteil auf, daß bei schwächerem Verkehr, auch nur mit einer Maschine Dienst gemacht werden kann. Die ersten D. wurden 1853 für den Betrieb der im Zug der Linie Genua-Alessandria liegenden Teilstrecke Ponte Decimo-Bussala von Robert Stephenson in Newcastle erbaut. Später wurden diese Lokomotiven in je zwei Teile getrennt, mit Schlepptendern versehen und als Rangiermaschinen weiter benutzt. Im Jahr 1882 wurden für die Bosnabahn, die in jenem Jahre noch Steilstrecken mit ungünstigen Richtungsverhältnissen und schwachem Oberbau hatte, D. von Krauß in München erbaut. Auch diese Lokomotiven wurden wieder getrennt und als einfache Tenderlokomotiven weiter verwendet. Im J. 1887 wurde für eine dem Touristenverkehr der Sommerfrische Darjeeling in Indien dienende Schmalspurlinie probeweise eine D. erbaut, die jedoch später durch Garrattsche Lokomotiven ersetzt wurde (s. Darjeeling-Himalaya-Eisenbahn). Von Sukkur in Indien wurden 1887 zwei Linien gegen Kandahar (Beludschistan) in Angriff genommen; für die eine derselben (über den Bolanpaß) wurden Abtsche Zahnradlokomotiven, für die zweite (über den Harnaipaß) D. mit gemeinsamem Tender (s. Abb. 244) beschafft.

Nachstehend folgt eine Tabelle über die Hauptabmessungen einiger D.



Signale in eine Doppeldrahtleitung eingeschaltete Signalhebel, von denen beim Umlegen aus der Grundstellung der eine den Drahtzug nach der einen, der zweite ihn nach der anderen Seite bewegt. Jeder Bewegungsrichtung entspricht ein bestimmtes Signalbild (s. a. Stellwerke).

Hoogen.


Doppellokomotiven (double locomotives; locomotives jumelles; locomotive gemelli), zwei mit der Rückseite zusammengekuppelte, untereinander ganz gleichartige Lokomotiven. In der Regel bestehen die D. aus (zwei- oder dreiachsigen) Tenderlokomotiven, bei denen wegen Herstellung eines Übergangs von einer zur anderen Lokomotive, die Rückseite des Führerhauses offen gelassen ist. Eine Ausnahme bildet die für den Betrieb am Harnaipaß dienende D. der indischen Staatsbahnen (Abb. 244), bei der infolge des großen Kessels und des großen Achsdrucks, die Brennstoff- und


Abb. 244.
Wasservorräte nicht auf den Lokomotiven selbst, sondern auf einem zwischen den beiden Lokomotiven eingeschalteten und mit diesen wie ein gewöhnliches Fahrzeug gekuppelten Tender untergebracht werden. D. werden auf stark geneigten, häufige und scharfe Krümmungen aufweisenden Strecken, zu deren Betrieb sonst kostspielige und komplizierte artikulierte Lokomotiven (s. d.) erforderlich wären, verwendet, um an der Spitze des Zugs einen kräftigen Motor zu haben, der geeignet ist, scharfe Krümmungen sicher zu durchfahren und dessen Anordnung (im Gegensatz zur Zug- und Schiebelokomotive) leichte gegenseitige Verständigung des Personals beider Maschinen gestattet. Gegenüber den artikulierten Lokomotiven weisen D. den Vorteil auf, daß bei schwächerem Verkehr, auch nur mit einer Maschine Dienst gemacht werden kann. Die ersten D. wurden 1853 für den Betrieb der im Zug der Linie Genua-Alessandria liegenden Teilstrecke Ponte Decimo-Bussala von Robert Stephenson in Newcastle erbaut. Später wurden diese Lokomotiven in je zwei Teile getrennt, mit Schlepptendern versehen und als Rangiermaschinen weiter benutzt. Im Jahr 1882 wurden für die Bosnabahn, die in jenem Jahre noch Steilstrecken mit ungünstigen Richtungsverhältnissen und schwachem Oberbau hatte, D. von Krauß in München erbaut. Auch diese Lokomotiven wurden wieder getrennt und als einfache Tenderlokomotiven weiter verwendet. Im J. 1887 wurde für eine dem Touristenverkehr der Sommerfrische Darjeeling in Indien dienende Schmalspurlinie probeweise eine D. erbaut, die jedoch später durch Garrattsche Lokomotiven ersetzt wurde (s. Darjeeling-Himalaya-Eisenbahn). Von Sukkur in Indien wurden 1887 zwei Linien gegen Kandahar (Beludschistan) in Angriff genommen; für die eine derselben (über den Bolanpaß) wurden Abtsche Zahnradlokomotiven, für die zweite (über den Harnaipaß) D. mit gemeinsamem Tender (s. Abb. 244) beschafft.

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[396/0411] Signale in eine Doppeldrahtleitung eingeschaltete Signalhebel, von denen beim Umlegen aus der Grundstellung der eine den Drahtzug nach der einen, der zweite ihn nach der anderen Seite bewegt. Jeder Bewegungsrichtung entspricht ein bestimmtes Signalbild (s. a. Stellwerke). Hoogen. Doppellokomotiven (double locomotives; locomotives jumelles; locomotive gemelli), zwei mit der Rückseite zusammengekuppelte, untereinander ganz gleichartige Lokomotiven. In der Regel bestehen die D. aus (zwei- oder dreiachsigen) Tenderlokomotiven, bei denen wegen Herstellung eines Übergangs von einer zur anderen Lokomotive, die Rückseite des Führerhauses offen gelassen ist. Eine Ausnahme bildet die für den Betrieb am Harnaipaß dienende D. der indischen Staatsbahnen (Abb. 244), bei der infolge des großen Kessels und des großen Achsdrucks, die Brennstoff- und [Abbildung Abb. 244. ] Wasservorräte nicht auf den Lokomotiven selbst, sondern auf einem zwischen den beiden Lokomotiven eingeschalteten und mit diesen wie ein gewöhnliches Fahrzeug gekuppelten Tender untergebracht werden. D. werden auf stark geneigten, häufige und scharfe Krümmungen aufweisenden Strecken, zu deren Betrieb sonst kostspielige und komplizierte artikulierte Lokomotiven (s. d.) erforderlich wären, verwendet, um an der Spitze des Zugs einen kräftigen Motor zu haben, der geeignet ist, scharfe Krümmungen sicher zu durchfahren und dessen Anordnung (im Gegensatz zur Zug- und Schiebelokomotive) leichte gegenseitige Verständigung des Personals beider Maschinen gestattet. Gegenüber den artikulierten Lokomotiven weisen D. den Vorteil auf, daß bei schwächerem Verkehr, auch nur mit einer Maschine Dienst gemacht werden kann. Die ersten D. wurden 1853 für den Betrieb der im Zug der Linie Genua-Alessandria liegenden Teilstrecke Ponte Decimo-Bussala von Robert Stephenson in Newcastle erbaut. Später wurden diese Lokomotiven in je zwei Teile getrennt, mit Schlepptendern versehen und als Rangiermaschinen weiter benutzt. Im Jahr 1882 wurden für die Bosnabahn, die in jenem Jahre noch Steilstrecken mit ungünstigen Richtungsverhältnissen und schwachem Oberbau hatte, D. von Krauß in München erbaut. Auch diese Lokomotiven wurden wieder getrennt und als einfache Tenderlokomotiven weiter verwendet. Im J. 1887 wurde für eine dem Touristenverkehr der Sommerfrische Darjeeling in Indien dienende Schmalspurlinie probeweise eine D. erbaut, die jedoch später durch Garrattsche Lokomotiven ersetzt wurde (s. Darjeeling-Himalaya-Eisenbahn). Von Sukkur in Indien wurden 1887 zwei Linien gegen Kandahar (Beludschistan) in Angriff genommen; für die eine derselben (über den Bolanpaß) wurden Abtsche Zahnradlokomotiven, für die zweite (über den Harnaipaß) D. mit gemeinsamem Tender (s. Abb. 244) beschafft. Nachstehend folgt eine Tabelle über die Hauptabmessungen einiger D.

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/411>, abgerufen am 23.11.2024.