Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.werden im natürlichen Grund, oder wenn dieser zu weich ist, auf einer Sandbettung stumpf gestoßen, ohne besondere Dichtung dieser Stöße, damit das Wasser des die Rohrleitung umgebenden Erdkörpers in jene einsickern und ebenfalls mit abgeführt werden kann. Wird die durchzuleitende Wassermenge von einem Rohr nicht gefaßt, so können mehrere nebeneinander oder teils neben-, teils übereinander angeordnet werden, am besten in Dreiecksform, so daß zwei nebeneinander liegen und eines über diesen beiden. Steingutrohre. Zu eigentlichen D., die nicht gleichzeitig den Zweck des Entwässerns ihrer eigenen Umgebung haben, werden Tonrohre nur aus glasiertem Ton (Steingutrohre) verwendet. Sie kommen zumeist in Weiten von 0·20 bis 0·60 m in 0·60 oder 1 m langen Stücken zur Anwendung und haben eine Wandstärke von 1/10 bis 1/15 ihres Durchmessers (22-40 mm). Die Überschüttungshöhe für diese Rohre soll nicht unter 0·8 m betragen. Die Dichtung der Rohre, die durch Muffen von 9 bis 12 cm Länge miteinander verbunden werden, erfolgt am zweckmäßigsten durch Eindrücken und Umhüllen mit plastischem Ton, doch werden sie in den Muffen auch vielfach mit Portlandzement gedichtet. Besondere Unterlagen unter den Stößen sind nicht zweckmäßig; dagegen ist die Verlegung der Rohre auf einer durchgehenden Schicht von Sand, Kies oder Steinschlag und die sorgfältige Umstampfung der Rohre mit passender Erdart zu empfehlen. Gewichte und Preise der Steingutrohre für 1 m Baulänge sind aus nachfolgender Tabelle zu entnehmen:
Zementrohre. Eine sehr ausgedehnte Anwendung haben wegen ihrer Billigkeit gegenüber den gemauerten D. in den letzten Jahrzehnten sowohl im Straßen- als auch im Eisenbahnbau die Rohre aus Portlandzement gefunden und liegen über diese sehr günstige Erfahrungen vor. Insbesondere für die meist nur in geringer Höhe über dem Boden hinziehenden Lokalbahnen haben sich solche Zementrohrdurchlässe als außerordentlich zweckdienlich erwiesen. Man kann sich diese Rohre unter günstigen Verhältnissen, beim Vorhandensein von gutem Sand und Kies am Bauplatz selbst herstellen mit einem Mischungsverhältnis von 1 Teil Portlandzement, 3 bis 4 Teilen Sand und 3-8 Teilen Schotter. Es erfordert indessen diese Herstellung kostspielige Modelle und besondere Vorsicht und Erfahrung. Man wird daher bei nicht sehr großem Bedarf immer besser tun, sie von einer zuverlässigen Fabrik fertig zu beziehen, selbst wenn sie hierbei etwas höher als bei eigener Erzeugung zu stehen kommen sollten. Die zur Verwendung gelangenden. Zementrohre haben kreisförmige Querschnitte und Weiten von 0·20 bis 0·80 m. Unter 0·20 m Weite macht man selbst kurze Rohrdurchlässe Abb. 353. Abb. 355. wegen schwieriger Offenhaltung und Reinigung nicht gerne; über 0·80 m Weite ist die Kreisform nicht mehr zweckmäßig, über 0·60 m nicht mehr sehr günstig, und werden, wenn man Rohrdurchlässe von noch größeren Abmessungen anwenden will, die Querschnitte besser eiförmig als kreisförmig gestaltet. Gewichte und Kosten der in Einzellängen von 1 m beziehbaren Zementrohre sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen: a) Kreisförmige Rohre (Abb. 353).
b) Eiförmige D. (Abb. 354).
Die eiförmigen Rohrdurchlässe werden bis einschließlich des Profiles 60/90 in geschlossenem Querschnitt, in den größeren Profilen aus zwei oder auch vier Teilen in Nutzlängen von 1 m hergestellt und an den Fugen mit werden im natürlichen Grund, oder wenn dieser zu weich ist, auf einer Sandbettung stumpf gestoßen, ohne besondere Dichtung dieser Stöße, damit das Wasser des die Rohrleitung umgebenden Erdkörpers in jene einsickern und ebenfalls mit abgeführt werden kann. Wird die durchzuleitende Wassermenge von einem Rohr nicht gefaßt, so können mehrere nebeneinander oder teils neben-, teils übereinander angeordnet werden, am besten in Dreiecksform, so daß zwei nebeneinander liegen und eines über diesen beiden. Steingutrohre. Zu eigentlichen D., die nicht gleichzeitig den Zweck des Entwässerns ihrer eigenen Umgebung haben, werden Tonrohre nur aus glasiertem Ton (Steingutrohre) verwendet. Sie kommen zumeist in Weiten von 0·20 bis 0·60 m in 0·60 oder 1 m langen Stücken zur Anwendung und haben eine Wandstärke von 1/10 bis 1/15 ihres Durchmessers (22–40 mm). Die Überschüttungshöhe für diese Rohre soll nicht unter 0·8 m betragen. Die Dichtung der Rohre, die durch Muffen von 9 bis 12 cm Länge miteinander verbunden werden, erfolgt am zweckmäßigsten durch Eindrücken und Umhüllen mit plastischem Ton, doch werden sie in den Muffen auch vielfach mit Portlandzement gedichtet. Besondere Unterlagen unter den Stößen sind nicht zweckmäßig; dagegen ist die Verlegung der Rohre auf einer durchgehenden Schicht von Sand, Kies oder Steinschlag und die sorgfältige Umstampfung der Rohre mit passender Erdart zu empfehlen. Gewichte und Preise der Steingutrohre für 1 m Baulänge sind aus nachfolgender Tabelle zu entnehmen:
Zementrohre. Eine sehr ausgedehnte Anwendung haben wegen ihrer Billigkeit gegenüber den gemauerten D. in den letzten Jahrzehnten sowohl im Straßen- als auch im Eisenbahnbau die Rohre aus Portlandzement gefunden und liegen über diese sehr günstige Erfahrungen vor. Insbesondere für die meist nur in geringer Höhe über dem Boden hinziehenden Lokalbahnen haben sich solche Zementrohrdurchlässe als außerordentlich zweckdienlich erwiesen. Man kann sich diese Rohre unter günstigen Verhältnissen, beim Vorhandensein von gutem Sand und Kies am Bauplatz selbst herstellen mit einem Mischungsverhältnis von 1 Teil Portlandzement, 3 bis 4 Teilen Sand und 3–8 Teilen Schotter. Es erfordert indessen diese Herstellung kostspielige Modelle und besondere Vorsicht und Erfahrung. Man wird daher bei nicht sehr großem Bedarf immer besser tun, sie von einer zuverlässigen Fabrik fertig zu beziehen, selbst wenn sie hierbei etwas höher als bei eigener Erzeugung zu stehen kommen sollten. Die zur Verwendung gelangenden. Zementrohre haben kreisförmige Querschnitte und Weiten von 0·20 bis 0·80 m. Unter 0·20 m Weite macht man selbst kurze Rohrdurchlässe Abb. 353. Abb. 355. wegen schwieriger Offenhaltung und Reinigung nicht gerne; über 0·80 m Weite ist die Kreisform nicht mehr zweckmäßig, über 0·60 m nicht mehr sehr günstig, und werden, wenn man Rohrdurchlässe von noch größeren Abmessungen anwenden will, die Querschnitte besser eiförmig als kreisförmig gestaltet. Gewichte und Kosten der in Einzellängen von 1 m beziehbaren Zementrohre sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen: a) Kreisförmige Rohre (Abb. 353).
b) Eiförmige D. (Abb. 354).
Die eiförmigen Rohrdurchlässe werden bis einschließlich des Profiles 60/90 in geschlossenem Querschnitt, in den größeren Profilen aus zwei oder auch vier Teilen in Nutzlängen von 1 m hergestellt und an den Fugen mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0495" n="477"/> werden im natürlichen Grund, oder wenn dieser zu weich ist, auf einer Sandbettung stumpf gestoßen, ohne besondere Dichtung dieser Stöße, damit das Wasser des die Rohrleitung umgebenden Erdkörpers in jene einsickern und ebenfalls mit abgeführt werden kann. Wird die durchzuleitende Wassermenge von <hi rendition="#g">einem</hi> Rohr nicht gefaßt, so können mehrere nebeneinander oder teils neben-, teils übereinander angeordnet werden, am besten in Dreiecksform, so daß zwei nebeneinander liegen und eines über diesen beiden.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Steingutrohre</hi>. 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Die zur Verwendung gelangenden. Zementrohre haben kreisförmige Querschnitte und Weiten von 0·20 bis 0·80 <hi rendition="#i">m.</hi> Unter 0·20 <hi rendition="#i">m</hi> Weite macht man selbst kurze Rohrdurchlässe<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen03_1912/figures/roell_eisenbahnwesen03_1912_figure-0562.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 353.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen03_1912/figures/roell_eisenbahnwesen03_1912_figure-0563.jpg"><head>Abb. 354.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen03_1912/figures/roell_eisenbahnwesen03_1912_figure-0564.jpg"><head>Abb. 355.</head><lb/></figure><lb/> wegen schwieriger Offenhaltung und Reinigung nicht gerne; über 0·80 <hi rendition="#i">m</hi> Weite ist die Kreisform nicht mehr zweckmäßig, über 0·60 <hi rendition="#i">m</hi> nicht mehr sehr günstig, und werden, wenn man Rohrdurchlässe von noch größeren Abmessungen anwenden will, die Querschnitte besser eiförmig als kreisförmig gestaltet.</p><lb/> <p>Gewichte und Kosten der in Einzellängen von 1 <hi rendition="#i">m</hi> beziehbaren Zementrohre sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen:</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#i">a)</hi> Kreisförmige Rohre (Abb. 353).</p><lb/> <table> <row> <cell>Lichter Durch-</cell> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>messer in <hi rendition="#i">cm</hi></cell> <cell>20</cell> <cell>25</cell> <cell>30</cell> <cell>40</cell> <cell>50</cell> <cell>60</cell> <cell>80</cell> </row><lb/> <row> <cell>Wandstärke <hi rendition="#i">mm</hi></cell> <cell>35</cell> <cell>40</cell> <cell>45</cell> <cell>55</cell> <cell>63</cell> <cell>70</cell> <cell>80</cell> </row><lb/> <row> <cell>Gewicht</cell> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>des lfd. <hi rendition="#i">m</hi></cell> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>in <hi rendition="#i">kg</hi></cell> <cell>60</cell> <cell>90</cell> <cell>120</cell> <cell>210</cell> <cell>280</cell> <cell>370</cell> <cell>580</cell> </row><lb/> <row> <cell>Preis des</cell> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>lfd. <hi rendition="#i">m</hi> ab</cell> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>Fabrik, M.</cell> <cell>1·70</cell> <cell>2·30</cell> <cell>3·80</cell> <cell>4·50</cell> <cell>6·20</cell> <cell>7·40</cell> <cell>13·–</cell> </row><lb/> <row> <cell>1 <hi rendition="#i">m</hi> fertiger</cell> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>D. in M.</cell> <cell>4·–</cell> <cell>6·–</cell> <cell>8·–</cell> <cell>10·–</cell> <cell>14·–</cell> <cell>18·–</cell> <cell>26·–</cell> </row><lb/> </table> <p rendition="#c"><hi rendition="#i">b)</hi> Eiförmige D. 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werden im natürlichen Grund, oder wenn dieser zu weich ist, auf einer Sandbettung stumpf gestoßen, ohne besondere Dichtung dieser Stöße, damit das Wasser des die Rohrleitung umgebenden Erdkörpers in jene einsickern und ebenfalls mit abgeführt werden kann. Wird die durchzuleitende Wassermenge von einem Rohr nicht gefaßt, so können mehrere nebeneinander oder teils neben-, teils übereinander angeordnet werden, am besten in Dreiecksform, so daß zwei nebeneinander liegen und eines über diesen beiden.
Steingutrohre. Zu eigentlichen D., die nicht gleichzeitig den Zweck des Entwässerns ihrer eigenen Umgebung haben, werden Tonrohre nur aus glasiertem Ton (Steingutrohre) verwendet. Sie kommen zumeist in Weiten von 0·20 bis 0·60 m in 0·60 oder 1 m langen Stücken zur Anwendung und haben eine Wandstärke von 1/10 bis 1/15 ihres Durchmessers (22–40 mm). Die Überschüttungshöhe für diese Rohre soll nicht unter 0·8 m betragen. Die Dichtung der Rohre, die durch Muffen von 9 bis 12 cm Länge miteinander verbunden werden, erfolgt am zweckmäßigsten durch Eindrücken und Umhüllen mit plastischem Ton, doch werden sie in den Muffen auch vielfach mit Portlandzement gedichtet.
Besondere Unterlagen unter den Stößen sind nicht zweckmäßig; dagegen ist die Verlegung der Rohre auf einer durchgehenden Schicht von Sand, Kies oder Steinschlag und die sorgfältige Umstampfung der Rohre mit passender Erdart zu empfehlen.
Gewichte und Preise der Steingutrohre für 1 m Baulänge sind aus nachfolgender Tabelle zu entnehmen:
Durchmesser in cm 20 25 30 40 50 60
Gewicht in kg. 40 53 70 115 160 210
Preis in M. 2·20 3·00 4·00 6·50 10·50 16·–
1 lfd. m
fertiger D.
kostet etwa M. 3·00 3·50 5·50 8·50 12·– 19·–
Zementrohre. Eine sehr ausgedehnte Anwendung haben wegen ihrer Billigkeit gegenüber den gemauerten D. in den letzten Jahrzehnten sowohl im Straßen- als auch im Eisenbahnbau die Rohre aus Portlandzement gefunden und liegen über diese sehr günstige Erfahrungen vor. Insbesondere für die meist nur in geringer Höhe über dem Boden hinziehenden Lokalbahnen haben sich solche Zementrohrdurchlässe als außerordentlich zweckdienlich erwiesen. Man kann sich diese Rohre unter günstigen Verhältnissen, beim Vorhandensein von gutem Sand und Kies am Bauplatz selbst herstellen mit einem Mischungsverhältnis von 1 Teil Portlandzement, 3 bis 4 Teilen Sand und 3–8 Teilen Schotter. Es erfordert indessen diese Herstellung kostspielige Modelle und besondere Vorsicht und Erfahrung. Man wird daher bei nicht sehr großem Bedarf immer besser tun, sie von einer zuverlässigen Fabrik fertig zu beziehen, selbst wenn sie hierbei etwas höher als bei eigener Erzeugung zu stehen kommen sollten. Die zur Verwendung gelangenden. Zementrohre haben kreisförmige Querschnitte und Weiten von 0·20 bis 0·80 m. Unter 0·20 m Weite macht man selbst kurze Rohrdurchlässe
[Abbildung Abb. 353.
]
[Abbildung Abb. 354.
]
[Abbildung Abb. 355.
]
wegen schwieriger Offenhaltung und Reinigung nicht gerne; über 0·80 m Weite ist die Kreisform nicht mehr zweckmäßig, über 0·60 m nicht mehr sehr günstig, und werden, wenn man Rohrdurchlässe von noch größeren Abmessungen anwenden will, die Querschnitte besser eiförmig als kreisförmig gestaltet.
Gewichte und Kosten der in Einzellängen von 1 m beziehbaren Zementrohre sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen:
a) Kreisförmige Rohre (Abb. 353).
Lichter Durch-
messer in cm 20 25 30 40 50 60 80
Wandstärke mm 35 40 45 55 63 70 80
Gewicht
des lfd. m
in kg 60 90 120 210 280 370 580
Preis des
lfd. m ab
Fabrik, M. 1·70 2·30 3·80 4·50 6·20 7·40 13·–
1 m fertiger
D. in M. 4·– 6·– 8·– 10·– 14·– 18·– 26·–
b) Eiförmige D. (Abb. 354).
Profilweite
in cm 40/60 50/75 60/90 70/105 80/120 100/150
Gewicht des
lfd. m in kg 300 580 660 780 1020 1450
Preis des lfd.
m ab Fa-
brik, M. 7·– 9·50 12·– 15·– 21·– 32·–
Die eiförmigen Rohrdurchlässe werden bis einschließlich des Profiles 60/90 in geschlossenem Querschnitt, in den größeren Profilen aus zwei oder auch vier Teilen in Nutzlängen von 1 m hergestellt und an den Fugen mit
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