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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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zu stellen ist. Sind für diese Laststellung NG1 NG2.. die Ordinaten der Einflußlinien unter den Lasten P1 P2.., so erhält man die Stabkraft aus S = S P e, wozu noch die Eigengewichtsspannung g (f1 - f2) hinzutritt.

C. Bestimmte Trägerformen.

a) Parallelträger. Für diesen ist in den Gleichungen 14 und 16 s0 = su = 0 zu setzen, wodurch sich ergibt, daß die Gurtspannungen den auf die Knotenpunkte bezogenen Momenten, die Gitterstabspannungen den Querkräften Q proportional werden. Erstere sind sonach der Linie der größten Momente, letztere jener der größten Querkräfte (Abb. 137) unmittelbar zu entnehmen. Die Gurtspannungen werden hiernach in der Trägermitte am größten und wachsen von Fach zu Fach annähernd nach den Ordinaten einer Parabel. Von den Gitterstäben erhalten jene in den Endfachen die größten Spannungen, während im mittleren Trägerteil ein Wechsel zwischen Druck und Zug in der Ausfachung eintritt. Dieser Spannungswechsel tritt in einem Fach auf, dessen linker Knotenpunkt von der linken Stütze einen größeren Abstand als
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hat, wenn e die Knotenweite, g das Eigengewicht und p die zufällige Last f. d. laufenden Meter bezeichnet.

b) Parabelträger. Wird die Form eines oder beider Gurte so gewählt, daß die Knotenpunkte auf einer Parabel liegen, so ist bei der Scheitelhöhe h die Höhe im Abstand x von der Stütze

und es wird bei gänzlicher gleichmäßiger Belastung des Trägers mit g + p = q f. d. Längeneinheit

Ist sonach ein Gurt gerade, so erhält er eine konstante Spannung von der Größe
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Die Spannung des eckigen Gurts wird
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Besteht das Fachwerk aus senkrechten und geneigten Stäben, so wird für eine vollkommene gleichmäßige Belastung die Spannung der geneigten Stäbe Null, jene der lotrechten Stäbe gleich dem am geraden Gurt wirkenden Knotengewicht = qu e.

Die schrägen Ausfachungsstäbe sind demnach bei totaler gleichmäßiger Belastung spannungslos; bei rechtsseitiger Belastung werden die rechtsfallenden Stäbe auf Zug, bei linksseitiger Belastung ebenso stark auf Druck beansprucht. Diese Maximal- bzw. Minimalspannung berechnet sich für die Diagonale des mBulletFaches mit der Höhe hm - 1 am linken Knotenpunkte mit sie ist demnach in jedem Fache der Länge des Diagonalstabes proportional. Die Schrägstabkräfte nehmen hier von der Mitte des Trägers gegen die Endfache zu ab.

g) Der Schwedlerträger, von dem preuß. geh. Oberbaurat Schwedler zum ersten Male im Jahre 1863 bei der Weserbrücke zu Corvey angewandt, besitzt eine solche Gurtform, daß in dem rechtsfallenden Streben der linken Trägerhälfte bei Rechtsbelastung Zug auftritt, dagegen bei Linksbelastung ihre Spannung gerade Null wird; dies gilt in symmetrischer Übertragung auch für die rechte Trägerhälfte. Es ist sonach für die Schrägstäbe des Ständerfachwerks die obere Grenzspannung Smax Zug (+), die untere Grenzspannung Smin = 0, wogegen beim Parallelträger in den äußeren Fächern sowohl Smax wie Smin positiv, beim Parabelträger durchwegs Smax = - Smin ist. Für gleichmäßig verteilte Verkehrslast liegen bei geradem Untergurte die Knotenpunkte des Obergurts auf zwei symmetrisch gelegenen Hyperbelästen; in der Ausführung werden die höchsten Punkte der beiden Kurvenäste durch einen wagrechten Gurt verbunden.

d) Halbparabelträger. Unter dieser Bezeichnung versteht man Träger mit parabolisch gekrümmten Gurtungen, die sich über den Auflagern nicht vereinigen, so daß daselbst noch eine gewisse Trägerhöhe h0 vorhanden ist. Gewöhnlich wird der Gurt, an dem die Fahrbahn gelegen ist, horizontal ausgeführt. Bezeichnet man die Trägerhöhe in der Mitte mit h, so folgt jene im Abstand x vom Trägerende

Für die Berechnung der Spannungen erscheint es am zweckmäßigsten, die allgemeinen Formeln 14-16 oder die graphischen Verfahren nach Abb. 146 oder mittels Einflußlinien in Anwendung zu bringen. Im allgemeinen sei nur bemerkt, daß die Spannungen der Gurte sich im mittleren Teil des Trägers, und zwar auf eine umso größere Länge, je kleiner die Endhöhe ist, nur wenig ändern und dann in den Endfeldern rasch abnehmen. Die Spannungen in der Ausfachung nehmen von den Endfachen nach der Mitte hin rascher ab, als beim Parallelträger; dagegen erstreckt sich der Spannungswechsel in der Ausfachung im mittleren Teil des Trägers auf eine umso größere Länge, je mehr sich der Träger dem reinen Parabelträger nähert.

Melan.


Freigabeblock s. Stationsblockung.


Freigepäck (bagages transportes gratuitement; freight-free luggage; paccotiglia), das Reisegepäck, dessen Beförderung bis zu einem für jede Fahrkarte festgesetzten Höchstgewicht die Eisenbahn gebührenfrei übernimmt. Die Gewährung des F., das noch einen Rückstand des Personenpostverkehres bildet, hat vom praktischen Standpunkte insofern etwas für sich, als dadurch für den Eisenbahndienst eine Erleichterung bei der Gepäckabfertigung geschaffen wird und auch die Reisenden bewogen werden, nicht zu viel Handgepäck in die Wagen zu nehmen. Grundsätzlich ist indes die Gewährung von F. nicht zu billigen, weil die Abfertigung und Beförderung des Gepäcks nicht unerhebliche Kosten verursachen, die irgendwo Deckung finden müssen, entweder in der Gepäckfracht des frachtpflichtigen Gepäcks oder im Personenfahrpreis. Jedenfalls muß auf diese Weise ein Teil der Reisenden diese Kosten für die anderen Reisenden aufbringen. Diese Ungerechtigkeit in Verbindung mit den unvermeidlichen Mißbräuchen dürften wohl zu einer weiteren Aufhebung des F. führen. Die deutschen Bahnen haben bei der letzten Tarifreform das F. beseitigt. Auch in Österreich-Ungarn, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Schweiz wird F. im allgemeinen nicht mehr gewährt.

zu stellen ist. Sind für diese Laststellung ŋ1 ŋ2.. die Ordinaten der Einflußlinien unter den Lasten P1 P2.., so erhält man die Stabkraft aus S = Σ P η, wozu noch die Eigengewichtsspannung g (f1f2) hinzutritt.

C. Bestimmte Trägerformen.

α) Parallelträger. Für diesen ist in den Gleichungen 14 und 16 σ0 = σu = 0 zu setzen, wodurch sich ergibt, daß die Gurtspannungen den auf die Knotenpunkte bezogenen Momenten, die Gitterstabspannungen den Querkräften Q proportional werden. Erstere sind sonach der Linie der größten Momente, letztere jener der größten Querkräfte (Abb. 137) unmittelbar zu entnehmen. Die Gurtspannungen werden hiernach in der Trägermitte am größten und wachsen von Fach zu Fach annähernd nach den Ordinaten einer Parabel. Von den Gitterstäben erhalten jene in den Endfachen die größten Spannungen, während im mittleren Trägerteil ein Wechsel zwischen Druck und Zug in der Ausfachung eintritt. Dieser Spannungswechsel tritt in einem Fach auf, dessen linker Knotenpunkt von der linken Stütze einen größeren Abstand als
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hat, wenn e die Knotenweite, g das Eigengewicht und p die zufällige Last f. d. laufenden Meter bezeichnet.

β) Parabelträger. Wird die Form eines oder beider Gurte so gewählt, daß die Knotenpunkte auf einer Parabel liegen, so ist bei der Scheitelhöhe h die Höhe im Abstand x von der Stütze

und es wird bei gänzlicher gleichmäßiger Belastung des Trägers mit g + p = q f. d. Längeneinheit

Ist sonach ein Gurt gerade, so erhält er eine konstante Spannung von der Größe
    19)

Die Spannung des eckigen Gurts wird
    20)

Besteht das Fachwerk aus senkrechten und geneigten Stäben, so wird für eine vollkommene gleichmäßige Belastung die Spannung der geneigten Stäbe Null, jene der lotrechten Stäbe gleich dem am geraden Gurt wirkenden Knotengewicht = qu e.

Die schrägen Ausfachungsstäbe sind demnach bei totaler gleichmäßiger Belastung spannungslos; bei rechtsseitiger Belastung werden die rechtsfallenden Stäbe auf Zug, bei linksseitiger Belastung ebenso stark auf Druck beansprucht. Diese Maximal- bzw. Minimalspannung berechnet sich für die Diagonale des m∙Faches mit der Höhe hm – 1 am linken Knotenpunkte mit sie ist demnach in jedem Fache der Länge des Diagonalstabes proportional. Die Schrägstabkräfte nehmen hier von der Mitte des Trägers gegen die Endfache zu ab.

γ) Der Schwedlerträger, von dem preuß. geh. Oberbaurat Schwedler zum ersten Male im Jahre 1863 bei der Weserbrücke zu Corvey angewandt, besitzt eine solche Gurtform, daß in dem rechtsfallenden Streben der linken Trägerhälfte bei Rechtsbelastung Zug auftritt, dagegen bei Linksbelastung ihre Spannung gerade Null wird; dies gilt in symmetrischer Übertragung auch für die rechte Trägerhälfte. Es ist sonach für die Schrägstäbe des Ständerfachwerks die obere Grenzspannung Smax Zug (+), die untere Grenzspannung Smin = 0, wogegen beim Parallelträger in den äußeren Fächern sowohl Smax wie Smin positiv, beim Parabelträger durchwegs Smax = – Smin ist. Für gleichmäßig verteilte Verkehrslast liegen bei geradem Untergurte die Knotenpunkte des Obergurts auf zwei symmetrisch gelegenen Hyperbelästen; in der Ausführung werden die höchsten Punkte der beiden Kurvenäste durch einen wagrechten Gurt verbunden.

δ) Halbparabelträger. Unter dieser Bezeichnung versteht man Träger mit parabolisch gekrümmten Gurtungen, die sich über den Auflagern nicht vereinigen, so daß daselbst noch eine gewisse Trägerhöhe h0 vorhanden ist. Gewöhnlich wird der Gurt, an dem die Fahrbahn gelegen ist, horizontal ausgeführt. Bezeichnet man die Trägerhöhe in der Mitte mit h, so folgt jene im Abstand x vom Trägerende

Für die Berechnung der Spannungen erscheint es am zweckmäßigsten, die allgemeinen Formeln 14–16 oder die graphischen Verfahren nach Abb. 146 oder mittels Einflußlinien in Anwendung zu bringen. Im allgemeinen sei nur bemerkt, daß die Spannungen der Gurte sich im mittleren Teil des Trägers, und zwar auf eine umso größere Länge, je kleiner die Endhöhe ist, nur wenig ändern und dann in den Endfeldern rasch abnehmen. Die Spannungen in der Ausfachung nehmen von den Endfachen nach der Mitte hin rascher ab, als beim Parallelträger; dagegen erstreckt sich der Spannungswechsel in der Ausfachung im mittleren Teil des Trägers auf eine umso größere Länge, je mehr sich der Träger dem reinen Parabelträger nähert.

Melan.


Freigabeblock s. Stationsblockung.


Freigepäck (bagages transportés gratuitement; freight-free luggage; paccotiglia), das Reisegepäck, dessen Beförderung bis zu einem für jede Fahrkarte festgesetzten Höchstgewicht die Eisenbahn gebührenfrei übernimmt. Die Gewährung des F., das noch einen Rückstand des Personenpostverkehres bildet, hat vom praktischen Standpunkte insofern etwas für sich, als dadurch für den Eisenbahndienst eine Erleichterung bei der Gepäckabfertigung geschaffen wird und auch die Reisenden bewogen werden, nicht zu viel Handgepäck in die Wagen zu nehmen. Grundsätzlich ist indes die Gewährung von F. nicht zu billigen, weil die Abfertigung und Beförderung des Gepäcks nicht unerhebliche Kosten verursachen, die irgendwo Deckung finden müssen, entweder in der Gepäckfracht des frachtpflichtigen Gepäcks oder im Personenfahrpreis. Jedenfalls muß auf diese Weise ein Teil der Reisenden diese Kosten für die anderen Reisenden aufbringen. Diese Ungerechtigkeit in Verbindung mit den unvermeidlichen Mißbräuchen dürften wohl zu einer weiteren Aufhebung des F. führen. Die deutschen Bahnen haben bei der letzten Tarifreform das F. beseitigt. Auch in Österreich-Ungarn, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Schweiz wird F. im allgemeinen nicht mehr gewährt.

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[212/0221] zu stellen ist. Sind für diese Laststellung ŋ1 ŋ2.. die Ordinaten der Einflußlinien unter den Lasten P1 P2.., so erhält man die Stabkraft aus S = Σ P η, wozu noch die Eigengewichtsspannung g (f1 – f2) hinzutritt. C. Bestimmte Trägerformen. α) Parallelträger. Für diesen ist in den Gleichungen 14 und 16 σ0 = σu = 0 zu setzen, wodurch sich ergibt, daß die Gurtspannungen den auf die Knotenpunkte bezogenen Momenten, die Gitterstabspannungen den Querkräften Q proportional werden. Erstere sind sonach der Linie der größten Momente, letztere jener der größten Querkräfte (Abb. 137) unmittelbar zu entnehmen. Die Gurtspannungen werden hiernach in der Trägermitte am größten und wachsen von Fach zu Fach annähernd nach den Ordinaten einer Parabel. Von den Gitterstäben erhalten jene in den Endfachen die größten Spannungen, während im mittleren Trägerteil ein Wechsel zwischen Druck und Zug in der Ausfachung eintritt. Dieser Spannungswechsel tritt in einem Fach auf, dessen linker Knotenpunkt von der linken Stütze einen größeren Abstand als [FORMEL] 18) hat, wenn e die Knotenweite, g das Eigengewicht und p die zufällige Last f. d. laufenden Meter bezeichnet. β) Parabelträger. Wird die Form eines oder beider Gurte so gewählt, daß die Knotenpunkte auf einer Parabel liegen, so ist bei der Scheitelhöhe h die Höhe im Abstand x von der Stütze [FORMEL] und es wird bei gänzlicher gleichmäßiger Belastung des Trägers mit g + p = q f. d. Längeneinheit [FORMEL] Ist sonach ein Gurt gerade, so erhält er eine konstante Spannung von der Größe [FORMEL] 19) Die Spannung des eckigen Gurts wird [FORMEL] 20) Besteht das Fachwerk aus senkrechten und geneigten Stäben, so wird für eine vollkommene gleichmäßige Belastung die Spannung der geneigten Stäbe Null, jene der lotrechten Stäbe gleich dem am geraden Gurt wirkenden Knotengewicht = qu e. Die schrägen Ausfachungsstäbe sind demnach bei totaler gleichmäßiger Belastung spannungslos; bei rechtsseitiger Belastung werden die rechtsfallenden Stäbe auf Zug, bei linksseitiger Belastung ebenso stark auf Druck beansprucht. Diese Maximal- bzw. Minimalspannung berechnet sich für die Diagonale des m∙Faches mit der Höhe hm – 1 am linken Knotenpunkte mit [FORMEL] sie ist demnach in jedem Fache der Länge des Diagonalstabes proportional. Die Schrägstabkräfte nehmen hier von der Mitte des Trägers gegen die Endfache zu ab. γ) Der Schwedlerträger, von dem preuß. geh. Oberbaurat Schwedler zum ersten Male im Jahre 1863 bei der Weserbrücke zu Corvey angewandt, besitzt eine solche Gurtform, daß in dem rechtsfallenden Streben der linken Trägerhälfte bei Rechtsbelastung Zug auftritt, dagegen bei Linksbelastung ihre Spannung gerade Null wird; dies gilt in symmetrischer Übertragung auch für die rechte Trägerhälfte. Es ist sonach für die Schrägstäbe des Ständerfachwerks die obere Grenzspannung Smax Zug (+), die untere Grenzspannung Smin = 0, wogegen beim Parallelträger in den äußeren Fächern sowohl Smax wie Smin positiv, beim Parabelträger durchwegs Smax = – Smin ist. Für gleichmäßig verteilte Verkehrslast liegen bei geradem Untergurte die Knotenpunkte des Obergurts auf zwei symmetrisch gelegenen Hyperbelästen; in der Ausführung werden die höchsten Punkte der beiden Kurvenäste durch einen wagrechten Gurt verbunden. δ) Halbparabelträger. Unter dieser Bezeichnung versteht man Träger mit parabolisch gekrümmten Gurtungen, die sich über den Auflagern nicht vereinigen, so daß daselbst noch eine gewisse Trägerhöhe h0 vorhanden ist. Gewöhnlich wird der Gurt, an dem die Fahrbahn gelegen ist, horizontal ausgeführt. Bezeichnet man die Trägerhöhe in der Mitte mit h, so folgt jene im Abstand x vom Trägerende [FORMEL] Für die Berechnung der Spannungen erscheint es am zweckmäßigsten, die allgemeinen Formeln 14–16 oder die graphischen Verfahren nach Abb. 146 oder mittels Einflußlinien in Anwendung zu bringen. Im allgemeinen sei nur bemerkt, daß die Spannungen der Gurte sich im mittleren Teil des Trägers, und zwar auf eine umso größere Länge, je kleiner die Endhöhe ist, nur wenig ändern und dann in den Endfeldern rasch abnehmen. Die Spannungen in der Ausfachung nehmen von den Endfachen nach der Mitte hin rascher ab, als beim Parallelträger; dagegen erstreckt sich der Spannungswechsel in der Ausfachung im mittleren Teil des Trägers auf eine umso größere Länge, je mehr sich der Träger dem reinen Parabelträger nähert. Melan. Freigabeblock s. Stationsblockung. Freigepäck (bagages transportés gratuitement; freight-free luggage; paccotiglia), das Reisegepäck, dessen Beförderung bis zu einem für jede Fahrkarte festgesetzten Höchstgewicht die Eisenbahn gebührenfrei übernimmt. Die Gewährung des F., das noch einen Rückstand des Personenpostverkehres bildet, hat vom praktischen Standpunkte insofern etwas für sich, als dadurch für den Eisenbahndienst eine Erleichterung bei der Gepäckabfertigung geschaffen wird und auch die Reisenden bewogen werden, nicht zu viel Handgepäck in die Wagen zu nehmen. Grundsätzlich ist indes die Gewährung von F. nicht zu billigen, weil die Abfertigung und Beförderung des Gepäcks nicht unerhebliche Kosten verursachen, die irgendwo Deckung finden müssen, entweder in der Gepäckfracht des frachtpflichtigen Gepäcks oder im Personenfahrpreis. Jedenfalls muß auf diese Weise ein Teil der Reisenden diese Kosten für die anderen Reisenden aufbringen. Diese Ungerechtigkeit in Verbindung mit den unvermeidlichen Mißbräuchen dürften wohl zu einer weiteren Aufhebung des F. führen. Die deutschen Bahnen haben bei der letzten Tarifreform das F. beseitigt. Auch in Österreich-Ungarn, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Schweiz wird F. im allgemeinen nicht mehr gewährt.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/221>, abgerufen am 21.11.2024.