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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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(Visp-Zermatt). Auf den G. mit Reibungsbetrieb und großem Verkehr und 25 bis 27%0 Größtneigung wird mit Schnellzügen in der Steigung mit etwa 35 bis 40 km Std. im Gefälle mit 50 bis 55 km Std., auf den schmalspurigen Bahnen mit 35%0 Größtneigung wird in der Steigung auch mit 25 km Std., im Gefälle mit 35 km Std. gefahren. Auf den Zahnstrecken mit 50%0 bis 120%0 Steigung beträgt


Abb. 198. Längsschnitt der Eisenerz-Vordernbergbahn.
die größte Geschwindigkeit 9 bis höchstens 18 km/Sid.

Die G. liegen teilweise oft in großen Höhen ü. M. und befinden sich daher unter ungünstigen


Abb. 199. Längsschnitt der Bahn Visp-Zermatt (Schweiz).
klimatischen Verhältnissen, wodurch Bau und Betrieb erschwert werden. Lage des Gebirges, sowie Zeit, Art und Sicherheit des Betriebes, zumal im Winter, sowie Größe des Verkehrs sind bestimmend für die Grenze der Höhenlage einer G. Die Höhenlage der "Bergbahnen" (s. d.), die nur dem Sommertouristenverkehr dienen, kommt hier nicht in Betracht.

Die höchste Stelle der Berninabahn (Schweiz) liegt auf 2256 m ü. M., die der Furkabahn (Brig-Dissentis) auf 2170 m ü. M. Für die Beseitigung der bedeutenden Schneemassen in den oberen Strecken der Berninabahn wurden, abgesehen von Schneeschutzanlagen, besondere Schneeschleudermaschinen verwendet, die es ermöglichten, den Betrieb im Jahre 1911 schon im Mai zu eröffnen und dann im Winter fortzusetzen. Die Freihaltung der Bahn von Schnee während des Winters wird aber wegen zu bedeutender Kosten auf die Dauer nicht durchgeführt werden können, was die gemachten Erfahrungen bereits ergaben.

Die höchste Stelle der Albulabahn liegt auf 1820 m ü. M., die klimatischen Verhältnisse sind dort noch günstig. Die größten Höhen der übrigen großen G. Österreichs und der Schweiz bewegen sich zwischen 1100 und 1300 m, wobei ber Winterbetrieb ohne namhafte Kosten gesichert ist. Die Bergenerbahn (Bergen-Kristiania s. d.) in Norwegen erreicht eine größte Höhe von etwa 1309 m ü. M. Auf der 100 km langen baumlosen Hochgebirgsstrecke mußten aber wegen hoher und lange dauernder Schneelage 40% der Länge durch Schneeschutzdächer und Tunnel, der übrige Teil durch Schneeschirme geschützt werden. Die Union und Central Pacific Bahn (Nordamerika) erreicht im Felsengebirge 2570 m, in der Sierra Nevada 2139 m ü. M. Auf dieser Bahn sind ausgedehnte Schneeschutzanlagen (Schneedächer) erforderlich gewesen.

Dagegen war es möglich, die südamerikanischen Gebirgsbahnen in Folge der günstigen klimatischen Verhältnisse, wie die Andenbahn zwischen Chile und Argentinien, bis auf 3200 m ü. M., die Bahn von Lima nach Oroja (Peru) bis auf 4800 m ü. M. und die Bahn von Rio Mulatti nach Potosi (Bolivia) bis auf fast 4880 m ü. M. zu führen.

Da die Höhenlage der Bahn durch die klimatischen Schnee- und Lawinenverhältnisse, durch die Sicherung des Winterbetriebes begrenzt ist, außerdem die Täler stärker in den oberen Strecken ansteigen, die Geländeverhältnisse ungünstiger werden, wodurch meist noch umfangreichere künstliche Entwicklungen, kostspielige Bauten und Schutzanlagen, sowie höhere Betriebskosten und Verlängerung der Fahrzeiten

(Visp-Zermatt). Auf den G. mit Reibungsbetrieb und großem Verkehr und 25 bis 27 Größtneigung wird mit Schnellzügen in der Steigung mit etwa 35 bis 40 km Std. im Gefälle mit 50 bis 55 km Std., auf den schmalspurigen Bahnen mit 35 Größtneigung wird in der Steigung auch mit 25 km Std., im Gefälle mit 35 km Std. gefahren. Auf den Zahnstrecken mit 50 bis 120 Steigung beträgt


Abb. 198. Längsschnitt der Eisenerz-Vordernbergbahn.
die größte Geschwindigkeit 9 bis höchstens 18 km/Sid.

Die G. liegen teilweise oft in großen Höhen ü. M. und befinden sich daher unter ungünstigen


Abb. 199. Längsschnitt der Bahn Visp–Zermatt (Schweiz).
klimatischen Verhältnissen, wodurch Bau und Betrieb erschwert werden. Lage des Gebirges, sowie Zeit, Art und Sicherheit des Betriebes, zumal im Winter, sowie Größe des Verkehrs sind bestimmend für die Grenze der Höhenlage einer G. Die Höhenlage der „Bergbahnen“ (s. d.), die nur dem Sommertouristenverkehr dienen, kommt hier nicht in Betracht.

Die höchste Stelle der Berninabahn (Schweiz) liegt auf 2256 m ü. M., die der Furkabahn (Brig-Dissentis) auf 2170 m ü. M. Für die Beseitigung der bedeutenden Schneemassen in den oberen Strecken der Berninabahn wurden, abgesehen von Schneeschutzanlagen, besondere Schneeschleudermaschinen verwendet, die es ermöglichten, den Betrieb im Jahre 1911 schon im Mai zu eröffnen und dann im Winter fortzusetzen. Die Freihaltung der Bahn von Schnee während des Winters wird aber wegen zu bedeutender Kosten auf die Dauer nicht durchgeführt werden können, was die gemachten Erfahrungen bereits ergaben.

Die höchste Stelle der Albulabahn liegt auf 1820 m ü. M., die klimatischen Verhältnisse sind dort noch günstig. Die größten Höhen der übrigen großen G. Österreichs und der Schweiz bewegen sich zwischen 1100 und 1300 m, wobei ber Winterbetrieb ohne namhafte Kosten gesichert ist. Die Bergenerbahn (Bergen-Kristiania s. d.) in Norwegen erreicht eine größte Höhe von etwa 1309 m ü. M. Auf der 100 km langen baumlosen Hochgebirgsstrecke mußten aber wegen hoher und lange dauernder Schneelage 40% der Länge durch Schneeschutzdächer und Tunnel, der übrige Teil durch Schneeschirme geschützt werden. Die Union und Central Pacific Bahn (Nordamerika) erreicht im Felsengebirge 2570 m, in der Sierra Nevada 2139 m ü. M. Auf dieser Bahn sind ausgedehnte Schneeschutzanlagen (Schneedächer) erforderlich gewesen.

Dagegen war es möglich, die südamerikanischen Gebirgsbahnen in Folge der günstigen klimatischen Verhältnisse, wie die Andenbahn zwischen Chile und Argentinien, bis auf 3200 m ü. M., die Bahn von Lima nach Oroja (Peru) bis auf 4800 m ü. M. und die Bahn von Rio Mulatti nach Potosi (Bolivia) bis auf fast 4880 m ü. M. zu führen.

Da die Höhenlage der Bahn durch die klimatischen Schnee- und Lawinenverhältnisse, durch die Sicherung des Winterbetriebes begrenzt ist, außerdem die Täler stärker in den oberen Strecken ansteigen, die Geländeverhältnisse ungünstiger werden, wodurch meist noch umfangreichere künstliche Entwicklungen, kostspielige Bauten und Schutzanlagen, sowie höhere Betriebskosten und Verlängerung der Fahrzeiten

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[263/0272] (Visp-Zermatt). Auf den G. mit Reibungsbetrieb und großem Verkehr und 25 bis 27‰ Größtneigung wird mit Schnellzügen in der Steigung mit etwa 35 bis 40 km Std. im Gefälle mit 50 bis 55 km Std., auf den schmalspurigen Bahnen mit 35‰ Größtneigung wird in der Steigung auch mit 25 km Std., im Gefälle mit 35 km Std. gefahren. Auf den Zahnstrecken mit 50‰ bis 120‰ Steigung beträgt [Abbildung Abb. 198. Längsschnitt der Eisenerz-Vordernbergbahn. ] die größte Geschwindigkeit 9 bis höchstens 18 km/Sid. Die G. liegen teilweise oft in großen Höhen ü. M. und befinden sich daher unter ungünstigen [Abbildung Abb. 199. Längsschnitt der Bahn Visp–Zermatt (Schweiz). ] klimatischen Verhältnissen, wodurch Bau und Betrieb erschwert werden. Lage des Gebirges, sowie Zeit, Art und Sicherheit des Betriebes, zumal im Winter, sowie Größe des Verkehrs sind bestimmend für die Grenze der Höhenlage einer G. Die Höhenlage der „Bergbahnen“ (s. d.), die nur dem Sommertouristenverkehr dienen, kommt hier nicht in Betracht. Die höchste Stelle der Berninabahn (Schweiz) liegt auf 2256 m ü. M., die der Furkabahn (Brig-Dissentis) auf 2170 m ü. M. Für die Beseitigung der bedeutenden Schneemassen in den oberen Strecken der Berninabahn wurden, abgesehen von Schneeschutzanlagen, besondere Schneeschleudermaschinen verwendet, die es ermöglichten, den Betrieb im Jahre 1911 schon im Mai zu eröffnen und dann im Winter fortzusetzen. Die Freihaltung der Bahn von Schnee während des Winters wird aber wegen zu bedeutender Kosten auf die Dauer nicht durchgeführt werden können, was die gemachten Erfahrungen bereits ergaben. Die höchste Stelle der Albulabahn liegt auf 1820 m ü. M., die klimatischen Verhältnisse sind dort noch günstig. Die größten Höhen der übrigen großen G. Österreichs und der Schweiz bewegen sich zwischen 1100 und 1300 m, wobei ber Winterbetrieb ohne namhafte Kosten gesichert ist. Die Bergenerbahn (Bergen-Kristiania s. d.) in Norwegen erreicht eine größte Höhe von etwa 1309 m ü. M. Auf der 100 km langen baumlosen Hochgebirgsstrecke mußten aber wegen hoher und lange dauernder Schneelage 40% der Länge durch Schneeschutzdächer und Tunnel, der übrige Teil durch Schneeschirme geschützt werden. Die Union und Central Pacific Bahn (Nordamerika) erreicht im Felsengebirge 2570 m, in der Sierra Nevada 2139 m ü. M. Auf dieser Bahn sind ausgedehnte Schneeschutzanlagen (Schneedächer) erforderlich gewesen. Dagegen war es möglich, die südamerikanischen Gebirgsbahnen in Folge der günstigen klimatischen Verhältnisse, wie die Andenbahn zwischen Chile und Argentinien, bis auf 3200 m ü. M., die Bahn von Lima nach Oroja (Peru) bis auf 4800 m ü. M. und die Bahn von Rio Mulatti nach Potosi (Bolivia) bis auf fast 4880 m ü. M. zu führen. Da die Höhenlage der Bahn durch die klimatischen Schnee- und Lawinenverhältnisse, durch die Sicherung des Winterbetriebes begrenzt ist, außerdem die Täler stärker in den oberen Strecken ansteigen, die Geländeverhältnisse ungünstiger werden, wodurch meist noch umfangreichere künstliche Entwicklungen, kostspielige Bauten und Schutzanlagen, sowie höhere Betriebskosten und Verlängerung der Fahrzeiten

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/272>, abgerufen am 24.11.2024.