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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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bestehen aus den senkrecht zur Längenachse des Bauwerkes gestellten Laufschwellen, den Laufständern mit dem Fußgestell und den Laufrollen. Wegen der größeren freien Länge der Laufschwellen sind zu ihrer Unterstützung Sprengwerke oder Gitterträger nötig, die an den Laufständern entsprechende Auflagerung erhalten. Die Bahn zum Verschieben des Versetzgerüstes wird meist an beiden Außenseiten des Hauptgerüstes hergestellt.

Bewegliche G. gelangen zur Ausführung sowohl bei Eisen- als auch Mauerkonstruktionen, die in vollkommen gleicher Ausbildung sich auf eine größere Länge erstrecken, so z. B. bei eisernen Hallen, im Tunnelbau u. dgl. Diese G. werden in Form eines rollenden Wagens auf Gleisen verschiebbar, der fortschreitenden Arbeit entsprechend ausgeführt (Abb. 220). Meist werden jedoch bewegliche G. nur für kleinere Bau- oder Erhaltungsarbeiten ausgeführt, um auf einfache Weise rasch Plattformen oder Rüstböden für Arbeiter und die von ihnen zu verwendenden Baustoffe zu schaffen; solche G. sind:

Die Bock- oder Schragengerüste bestehen aus Rüstböcken von verschiedenen Formen, die mit Streben verbunden und mit Dielen überdeckt sind. Diese G. können 2-5 m hoch ausgeführt werden.

Ausschuß- oder fliegende G. werden derart hergestellt, daß durch Maueröffnungen Hölzer (sogenannte Ausleger) herausgesteckt und von innen abgespreizt werden; die äußeren Enden tragen sich entweder frei oder werden mittels Bügen unterstützt. Über die Ausleger können zur Unterstützung der Dielen noch Streichstangen gelegt werden.

Häng- oder Fahrgerüste bestehen in der Regel aus einem mit Geländer versehenen Fußboden (dem Fahrstuhl) von ungefähr 0·75 m Breite und 2-5 m Länge; dieser hängt an Seilen und kann mittels Flaschenzügen auf- und niedergelassen werden. Die Hänggerüste müssen möglichst leicht und mit verläßlichen Sperr- und Bremsvorrichtungen versehen sein. Die Flaschenzüge werden an starken Hölzern befestigt, die durch Öffnungen im Mauerwerk oder im Dach ausgesteckt werden, und von innen entsprechend versichert sind.

Leitergerüste werden aus lotrecht aufgestellten Leitern mittels durchgesteckter Dielen und aufgenagelter Geländerstücke gebildet. Die Leitern werden an ihrem oberen Ende an ausgesteckten Hölzern befestigt und mit Windverstrebungen entsprechend abgesteift.

Literatur: Winkler, Holzbrücken, Wien 1871. - Heinzerling, Die hölzernen Brücken, Leipzig 1904, Hb. d. Ing. W., Bd. II. - Melan, Der Brückenbau I. T., Leipzig und Wien 1910, Hb. f. Eisenbetonbau, 2. Aufl. Bd. II., Berlin 1911, Bd. VII., Berlin 1912. - Schönhöfer, Die Haupt-, Neben- und Hilfsgerüste im Brückenbau, 2. Aufl., Berlin 1913.

Nowak.


Gerüstwagen; Tunneluntersuchungs-, Montage-, Oberleitungsuntersuchungs-, Turmwagen, (scaffold wagon; wagon a treteaux; carro


Abb. 221. Gerüstwagen der österr. Staatsbahnen.
armatura), Wagen mit aufgebauten Arbeitsgerüsten zur Untersuchung des Bauzustandes der über Mannshöhe gelegenen Teile der Tunnelleibungen, zur Durchführung der nötigen Ausbesserungen in den Tunneln sowie zur Montage und Untersuchung der Oberleitungen elektrisch betriebener Bahnen.

Die Gerüstteile müssen innerhalb der lichten Durchfahrtsprofile der Bahn liegen, für die die G. bestimmt sind.

Durch die Verwendung von G. für Tunneluntersuchungs- und -unterhaltungszwecke kann die Herstellung fester Gerüste, die die freie Durchfahrtsöffnung beengen und selbst das Befahren der betreffenden Tunnelgleise auf längere Zeit unmöglich machen würden, entbehrlich werden.

bestehen aus den senkrecht zur Längenachse des Bauwerkes gestellten Laufschwellen, den Laufständern mit dem Fußgestell und den Laufrollen. Wegen der größeren freien Länge der Laufschwellen sind zu ihrer Unterstützung Sprengwerke oder Gitterträger nötig, die an den Laufständern entsprechende Auflagerung erhalten. Die Bahn zum Verschieben des Versetzgerüstes wird meist an beiden Außenseiten des Hauptgerüstes hergestellt.

Bewegliche G. gelangen zur Ausführung sowohl bei Eisen- als auch Mauerkonstruktionen, die in vollkommen gleicher Ausbildung sich auf eine größere Länge erstrecken, so z. B. bei eisernen Hallen, im Tunnelbau u. dgl. Diese G. werden in Form eines rollenden Wagens auf Gleisen verschiebbar, der fortschreitenden Arbeit entsprechend ausgeführt (Abb. 220). Meist werden jedoch bewegliche G. nur für kleinere Bau- oder Erhaltungsarbeiten ausgeführt, um auf einfache Weise rasch Plattformen oder Rüstböden für Arbeiter und die von ihnen zu verwendenden Baustoffe zu schaffen; solche G. sind:

Die Bock- oder Schragengerüste bestehen aus Rüstböcken von verschiedenen Formen, die mit Streben verbunden und mit Dielen überdeckt sind. Diese G. können 2–5 m hoch ausgeführt werden.

Ausschuß- oder fliegende G. werden derart hergestellt, daß durch Maueröffnungen Hölzer (sogenannte Ausleger) herausgesteckt und von innen abgespreizt werden; die äußeren Enden tragen sich entweder frei oder werden mittels Bügen unterstützt. Über die Ausleger können zur Unterstützung der Dielen noch Streichstangen gelegt werden.

Häng- oder Fahrgerüste bestehen in der Regel aus einem mit Geländer versehenen Fußboden (dem Fahrstuhl) von ungefähr 0·75 m Breite und 2–5 m Länge; dieser hängt an Seilen und kann mittels Flaschenzügen auf- und niedergelassen werden. Die Hänggerüste müssen möglichst leicht und mit verläßlichen Sperr- und Bremsvorrichtungen versehen sein. Die Flaschenzüge werden an starken Hölzern befestigt, die durch Öffnungen im Mauerwerk oder im Dach ausgesteckt werden, und von innen entsprechend versichert sind.

Leitergerüste werden aus lotrecht aufgestellten Leitern mittels durchgesteckter Dielen und aufgenagelter Geländerstücke gebildet. Die Leitern werden an ihrem oberen Ende an ausgesteckten Hölzern befestigt und mit Windverstrebungen entsprechend abgesteift.

Literatur: Winkler, Holzbrücken, Wien 1871. – Heinzerling, Die hölzernen Brücken, Leipzig 1904, Hb. d. Ing. W., Bd. II. – Melan, Der Brückenbau I. T., Leipzig und Wien 1910, Hb. f. Eisenbetonbau, 2. Aufl. Bd. II., Berlin 1911, Bd. VII., Berlin 1912. – Schönhöfer, Die Haupt-, Neben- und Hilfsgerüste im Brückenbau, 2. Aufl., Berlin 1913.

Nowak.


Gerüstwagen; Tunneluntersuchungs-, Montage-, Oberleitungsuntersuchungs-, Turmwagen, (scaffold wagon; wagon à tréteaux; carro


Abb. 221. Gerüstwagen der österr. Staatsbahnen.
armatura), Wagen mit aufgebauten Arbeitsgerüsten zur Untersuchung des Bauzustandes der über Mannshöhe gelegenen Teile der Tunnelleibungen, zur Durchführung der nötigen Ausbesserungen in den Tunneln sowie zur Montage und Untersuchung der Oberleitungen elektrisch betriebener Bahnen.

Die Gerüstteile müssen innerhalb der lichten Durchfahrtsprofile der Bahn liegen, für die die G. bestimmt sind.

Durch die Verwendung von G. für Tunneluntersuchungs- und -unterhaltungszwecke kann die Herstellung fester Gerüste, die die freie Durchfahrtsöffnung beengen und selbst das Befahren der betreffenden Tunnelgleise auf längere Zeit unmöglich machen würden, entbehrlich werden.

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[309/0319] bestehen aus den senkrecht zur Längenachse des Bauwerkes gestellten Laufschwellen, den Laufständern mit dem Fußgestell und den Laufrollen. Wegen der größeren freien Länge der Laufschwellen sind zu ihrer Unterstützung Sprengwerke oder Gitterträger nötig, die an den Laufständern entsprechende Auflagerung erhalten. Die Bahn zum Verschieben des Versetzgerüstes wird meist an beiden Außenseiten des Hauptgerüstes hergestellt. Bewegliche G. gelangen zur Ausführung sowohl bei Eisen- als auch Mauerkonstruktionen, die in vollkommen gleicher Ausbildung sich auf eine größere Länge erstrecken, so z. B. bei eisernen Hallen, im Tunnelbau u. dgl. Diese G. werden in Form eines rollenden Wagens auf Gleisen verschiebbar, der fortschreitenden Arbeit entsprechend ausgeführt (Abb. 220). Meist werden jedoch bewegliche G. nur für kleinere Bau- oder Erhaltungsarbeiten ausgeführt, um auf einfache Weise rasch Plattformen oder Rüstböden für Arbeiter und die von ihnen zu verwendenden Baustoffe zu schaffen; solche G. sind: Die Bock- oder Schragengerüste bestehen aus Rüstböcken von verschiedenen Formen, die mit Streben verbunden und mit Dielen überdeckt sind. Diese G. können 2–5 m hoch ausgeführt werden. Ausschuß- oder fliegende G. werden derart hergestellt, daß durch Maueröffnungen Hölzer (sogenannte Ausleger) herausgesteckt und von innen abgespreizt werden; die äußeren Enden tragen sich entweder frei oder werden mittels Bügen unterstützt. Über die Ausleger können zur Unterstützung der Dielen noch Streichstangen gelegt werden. Häng- oder Fahrgerüste bestehen in der Regel aus einem mit Geländer versehenen Fußboden (dem Fahrstuhl) von ungefähr 0·75 m Breite und 2–5 m Länge; dieser hängt an Seilen und kann mittels Flaschenzügen auf- und niedergelassen werden. Die Hänggerüste müssen möglichst leicht und mit verläßlichen Sperr- und Bremsvorrichtungen versehen sein. Die Flaschenzüge werden an starken Hölzern befestigt, die durch Öffnungen im Mauerwerk oder im Dach ausgesteckt werden, und von innen entsprechend versichert sind. Leitergerüste werden aus lotrecht aufgestellten Leitern mittels durchgesteckter Dielen und aufgenagelter Geländerstücke gebildet. Die Leitern werden an ihrem oberen Ende an ausgesteckten Hölzern befestigt und mit Windverstrebungen entsprechend abgesteift. Literatur: Winkler, Holzbrücken, Wien 1871. – Heinzerling, Die hölzernen Brücken, Leipzig 1904, Hb. d. Ing. W., Bd. II. – Melan, Der Brückenbau I. T., Leipzig und Wien 1910, Hb. f. Eisenbetonbau, 2. Aufl. Bd. II., Berlin 1911, Bd. VII., Berlin 1912. – Schönhöfer, Die Haupt-, Neben- und Hilfsgerüste im Brückenbau, 2. Aufl., Berlin 1913. Nowak. Gerüstwagen; Tunneluntersuchungs-, Montage-, Oberleitungsuntersuchungs-, Turmwagen, (scaffold wagon; wagon à tréteaux; carro [Abbildung Abb. 221. Gerüstwagen der österr. Staatsbahnen. ] armatura), Wagen mit aufgebauten Arbeitsgerüsten zur Untersuchung des Bauzustandes der über Mannshöhe gelegenen Teile der Tunnelleibungen, zur Durchführung der nötigen Ausbesserungen in den Tunneln sowie zur Montage und Untersuchung der Oberleitungen elektrisch betriebener Bahnen. Die Gerüstteile müssen innerhalb der lichten Durchfahrtsprofile der Bahn liegen, für die die G. bestimmt sind. Durch die Verwendung von G. für Tunneluntersuchungs- und -unterhaltungszwecke kann die Herstellung fester Gerüste, die die freie Durchfahrtsöffnung beengen und selbst das Befahren der betreffenden Tunnelgleise auf längere Zeit unmöglich machen würden, entbehrlich werden.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/319>, abgerufen am 22.11.2024.