Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.Innerhalb der letzten zu Jahre weisen die Betriebskosten sowohl in ihrer absoluten als auch in der auf ein Zug km sich ergebenden Höhe und ebenso für das Bahn km mit Rücksicht auf das Anwachsen des Verkehrs eine nahezu stetige Steigerung auf. Die Betriebskosten sind im ganzen trotz der jetzt besseren Ausnutzung der Züge verhältnismäßig hoch und 1912 gegenüber 1911 weiter um 3·3% gestiegen, während das Wachstum der Einnahmen nur 1·1% beträgt. Am auffallendsten ist die Zunahme der Ausgaben bei den Löhnen (3·8%). Für 1913 ist infolge der Zugeständnisse, die die Gesellschaften ihren Bediensteten gemacht haben, ein weiteres starkes Steigen der Besoldungen zu erwarten. Der Reinertrag betrug:
Für das Zug km beträgt der Reinertrag in den letzten 10 Jahren:
VI. Nebenbetriebe der Bahnen. Die großen britischen Eisenbahnverwaltungen begnügen sich nicht mit dem unmittelbaren Betrieb ihrer Linien; sie besorgen auch das Abholen und Zustellen von Reisegepäck, das Zustreifen von Gütern, die Beistellung von Omnibussen von und nach ihren Bahnhöfen. Sie besitzen und betreiben auch Kanäle und Schiffahrtslinien. Die London & North Western Ry. besitzt und ist interessiert an 767 km Kanälen und Schiffahrtslinien; die Great Northern besitzt 146 km Kanäle und hat seit 1846 mehrere Schiffahrtslinien in Pacht; die Great Western besitzt ein Netz von 342 km Kanälen, die in früheren Jahren vereinigt und von ihren Vorgängern erworben wurden; sie betrieb die Kanäle bis 1892, gab jedoch den Betrieb seitdem auf, da sich der Bahntransport billiger stellte. Die Midland Ry. besitzt zwei anfangs des 18. Jahrhunderts erbaute Kanäle von 76 km Länge; sie wurde gezwungen, diese 1846 für 110.000 L anzukaufen; die Caledonian Ry. ist seit 1868 Eigentümerin des Clyde & Forth-Kanals, die North British Ry. des Edinburg & Glasgower Union-Kanals. Die großen Bahn Verwaltungen sind aber nicht bloß Frachtführer, sondern auch Industrielle, wogegen die Großindustrie vergeblich ankämpft. Sie weist darauf hin, daß sie Lokomotiven, Wagen, Schienen und andere Bedarfsgegenstände, die in den Bahn Werkstätten erzeugt werden, billiger liefern könne als die Bahnen. Welchen hervorragenden Anteil die Bahnen an der industriellen Erzeugung nehmen, geht zum ersten Male aus dem auf Grund bahnseitiger Eingaben und vom Census of production veröffentlichten Ausweise hervor, wobei der Wert der Erzeugnisse und die von den Angestellten geleistete Arbeit beim Bau, der Bahnerhaltung, den Fahrbetriebsmitteln, Gebäuden, Signalen u. s. w. gesondert erscheinen. Die ausgewiesenen Beträge setzen sich zusammen aus den Löhnen, den Materialkosten und einem bescheidenen Regiezuschlag. Von dem Erzeugungswert mit 34·70 Mill. L kommen auf Bau- und Bahnerhaltung 14·53 Mill. L, auf Dampf- und elektrische Lokomotiven 8·09 Mill., auf Personen-, Lastwagen und Straßenfahrzeuge 8·46 Mill., auf Dampfschiffe 323.000 L, Wasseranlagen 103.000 L, elektrische Anlagen 148.000 L, der Rest auf Telegraph, Telephon, Gas, elektrische und andere Beleuchtung, Wagendecken, Drucksachen, Kleider, Mundvorrat, Fette u. dgl. Die Bahnverwaltungen betreiben auf Grund der teils mit dem Ankauf von Linien erworbenen, teils später vom Parlament verliehenen und erweiterten Konzessionen auch Seeschiffahrtslinien, Häfen, Docks, Kühlhäuser u. s. w. anscheinend mit gutem Erfolg, ohne jedoch hierüber Nachweisungen zu veröffentlichen. Die South Eastern & Chatham Ry. befindet sich im Besitz der Häfen Folkestone und Whitstable; die ersten Dampfer liefen 1843 zwischen Folkestone und Boulogne im Anschluß an ihre Züge. Im Verein mit der französischen Nordbahn vermittelt sie jetzt auch noch die Schiffahrt zwischen Dover und Calais. Der London & South Western Ry. gehören die Hafenanlagen in Southampton, wo sie ausgedehnte Kühlhäuser anlegte; ihr Hauptverkehr ist von und nach dem französischen Hafen Le Havre sowie den Kanalinseln und vereint mit den London Brighton & South Coast zwischen Portsmouth und der Insel Wight. Der letztgenannten Gesellschaft gehört der Hafen von Newhaven; sie besorgt gemeinschaftlich mit der französischen Westbahn den Verkehr von und nach Dieppe sowie zwischen Innerhalb der letzten zu Jahre weisen die Betriebskosten sowohl in ihrer absoluten als auch in der auf ein Zug km sich ergebenden Höhe und ebenso für das Bahn km mit Rücksicht auf das Anwachsen des Verkehrs eine nahezu stetige Steigerung auf. Die Betriebskosten sind im ganzen trotz der jetzt besseren Ausnutzung der Züge verhältnismäßig hoch und 1912 gegenüber 1911 weiter um 3·3% gestiegen, während das Wachstum der Einnahmen nur 1·1% beträgt. Am auffallendsten ist die Zunahme der Ausgaben bei den Löhnen (3·8%). Für 1913 ist infolge der Zugeständnisse, die die Gesellschaften ihren Bediensteten gemacht haben, ein weiteres starkes Steigen der Besoldungen zu erwarten. Der Reinertrag betrug:
Für das Zug km beträgt der Reinertrag in den letzten 10 Jahren:
VI. Nebenbetriebe der Bahnen. Die großen britischen Eisenbahnverwaltungen begnügen sich nicht mit dem unmittelbaren Betrieb ihrer Linien; sie besorgen auch das Abholen und Zustellen von Reisegepäck, das Zustreifen von Gütern, die Beistellung von Omnibussen von und nach ihren Bahnhöfen. Sie besitzen und betreiben auch Kanäle und Schiffahrtslinien. Die London & North Western Ry. besitzt und ist interessiert an 767 km Kanälen und Schiffahrtslinien; die Great Northern besitzt 146 km Kanäle und hat seit 1846 mehrere Schiffahrtslinien in Pacht; die Great Western besitzt ein Netz von 342 km Kanälen, die in früheren Jahren vereinigt und von ihren Vorgängern erworben wurden; sie betrieb die Kanäle bis 1892, gab jedoch den Betrieb seitdem auf, da sich der Bahntransport billiger stellte. Die Midland Ry. besitzt zwei anfangs des 18. Jahrhunderts erbaute Kanäle von 76 km Länge; sie wurde gezwungen, diese 1846 für 110.000 ₤ anzukaufen; die Caledonian Ry. ist seit 1868 Eigentümerin des Clyde & Forth-Kanals, die North British Ry. des Edinburg & Glasgower Union-Kanals. Die großen Bahn Verwaltungen sind aber nicht bloß Frachtführer, sondern auch Industrielle, wogegen die Großindustrie vergeblich ankämpft. Sie weist darauf hin, daß sie Lokomotiven, Wagen, Schienen und andere Bedarfsgegenstände, die in den Bahn Werkstätten erzeugt werden, billiger liefern könne als die Bahnen. Welchen hervorragenden Anteil die Bahnen an der industriellen Erzeugung nehmen, geht zum ersten Male aus dem auf Grund bahnseitiger Eingaben und vom Census of production veröffentlichten Ausweise hervor, wobei der Wert der Erzeugnisse und die von den Angestellten geleistete Arbeit beim Bau, der Bahnerhaltung, den Fahrbetriebsmitteln, Gebäuden, Signalen u. s. w. gesondert erscheinen. Die ausgewiesenen Beträge setzen sich zusammen aus den Löhnen, den Materialkosten und einem bescheidenen Regiezuschlag. Von dem Erzeugungswert mit 34·70 Mill. ₤ kommen auf Bau- und Bahnerhaltung 14·53 Mill. ₤, auf Dampf- und elektrische Lokomotiven 8·09 Mill., auf Personen-, Lastwagen und Straßenfahrzeuge 8·46 Mill., auf Dampfschiffe 323.000 ₤, Wasseranlagen 103.000 ₤, elektrische Anlagen 148.000 ₤, der Rest auf Telegraph, Telephon, Gas, elektrische und andere Beleuchtung, Wagendecken, Drucksachen, Kleider, Mundvorrat, Fette u. dgl. Die Bahnverwaltungen betreiben auf Grund der teils mit dem Ankauf von Linien erworbenen, teils später vom Parlament verliehenen und erweiterten Konzessionen auch Seeschiffahrtslinien, Häfen, Docks, Kühlhäuser u. s. w. anscheinend mit gutem Erfolg, ohne jedoch hierüber Nachweisungen zu veröffentlichen. Die South Eastern & Chatham Ry. befindet sich im Besitz der Häfen Folkestone und Whitstable; die ersten Dampfer liefen 1843 zwischen Folkestone und Boulogne im Anschluß an ihre Züge. Im Verein mit der französischen Nordbahn vermittelt sie jetzt auch noch die Schiffahrt zwischen Dover und Calais. Der London & South Western Ry. gehören die Hafenanlagen in Southampton, wo sie ausgedehnte Kühlhäuser anlegte; ihr Hauptverkehr ist von und nach dem französischen Hafen Le Havre sowie den Kanalinseln und vereint mit den London Brighton & South Coast zwischen Portsmouth und der Insel Wight. Der letztgenannten Gesellschaft gehört der Hafen von Newhaven; sie besorgt gemeinschaftlich mit der französischen Westbahn den Verkehr von und nach Dieppe sowie zwischen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0402" n="391"/> </p><lb/> <table facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0383.jpg" rendition="#c"> <row> <cell/> </row> </table><lb/> <p>Innerhalb der letzten zu Jahre weisen die Betriebskosten sowohl in ihrer absoluten als auch in der auf ein Zug <hi rendition="#i">km</hi> sich ergebenden Höhe und ebenso für das Bahn <hi rendition="#i">km</hi> mit Rücksicht auf das Anwachsen des Verkehrs eine nahezu stetige Steigerung auf.</p><lb/> <p>Die Betriebskosten sind im ganzen trotz der jetzt besseren Ausnutzung der Züge verhältnismäßig hoch und 1912 gegenüber 1911 weiter um 3·3<hi rendition="#i">%</hi> gestiegen, während das Wachstum der Einnahmen nur 1·1<hi rendition="#i">%</hi> beträgt. 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Die South Eastern & Chatham Ry. befindet sich im Besitz der Häfen Folkestone und Whitstable; die ersten Dampfer liefen 1843 zwischen Folkestone und Boulogne im Anschluß an ihre Züge. Im Verein mit der französischen Nordbahn vermittelt sie jetzt auch noch die Schiffahrt zwischen Dover und Calais. Der London & South Western Ry. gehören die Hafenanlagen in Southampton, wo sie ausgedehnte Kühlhäuser anlegte; ihr Hauptverkehr ist von und nach dem französischen Hafen Le Havre sowie den Kanalinseln und vereint mit den London Brighton & South Coast zwischen Portsmouth und der Insel Wight. Der letztgenannten Gesellschaft gehört der Hafen von Newhaven; sie besorgt gemeinschaftlich mit der französischen Westbahn den Verkehr von und nach Dieppe sowie zwischen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [391/0402]
Innerhalb der letzten zu Jahre weisen die Betriebskosten sowohl in ihrer absoluten als auch in der auf ein Zug km sich ergebenden Höhe und ebenso für das Bahn km mit Rücksicht auf das Anwachsen des Verkehrs eine nahezu stetige Steigerung auf.
Die Betriebskosten sind im ganzen trotz der jetzt besseren Ausnutzung der Züge verhältnismäßig hoch und 1912 gegenüber 1911 weiter um 3·3% gestiegen, während das Wachstum der Einnahmen nur 1·1% beträgt. Am auffallendsten ist die Zunahme der Ausgaben bei den Löhnen (3·8%). Für 1913 ist infolge der Zugeständnisse, die die Gesellschaften ihren Bediensteten gemacht haben, ein weiteres starkes Steigen der Besoldungen zu erwarten.
Der Reinertrag betrug:
Mill. M. Mill. M.
1860 297·41 1900 817·19
1870 476·59 1910 966·06
1880 650·56 1911 991·06
1890 749·90 1912 965·57
Für das Zug km beträgt der Reinertrag in den letzten 10 Jahren:
Pfennige Pfennige
1903 121 1908 115
1904 121 1909 120
1905 122 1910 125
1906 120 1911 127
1907 118 1912 128
VI. Nebenbetriebe der Bahnen.
Die großen britischen Eisenbahnverwaltungen begnügen sich nicht mit dem unmittelbaren Betrieb ihrer Linien; sie besorgen auch das Abholen und Zustellen von Reisegepäck, das Zustreifen von Gütern, die Beistellung von Omnibussen von und nach ihren Bahnhöfen. Sie besitzen und betreiben auch Kanäle und Schiffahrtslinien. Die London & North Western Ry. besitzt und ist interessiert an 767 km Kanälen und Schiffahrtslinien; die Great Northern besitzt 146 km Kanäle und hat seit 1846 mehrere Schiffahrtslinien in Pacht; die Great Western besitzt ein Netz von 342 km Kanälen, die in früheren Jahren vereinigt und von ihren Vorgängern erworben wurden; sie betrieb die Kanäle bis 1892, gab jedoch den Betrieb seitdem auf, da sich der Bahntransport billiger stellte. Die Midland Ry. besitzt zwei anfangs des 18. Jahrhunderts erbaute Kanäle von 76 km Länge; sie wurde gezwungen, diese 1846 für 110.000 ₤ anzukaufen; die Caledonian Ry. ist seit 1868 Eigentümerin des Clyde & Forth-Kanals, die North British Ry. des Edinburg & Glasgower Union-Kanals.
Die großen Bahn Verwaltungen sind aber nicht bloß Frachtführer, sondern auch Industrielle, wogegen die Großindustrie vergeblich ankämpft. Sie weist darauf hin, daß sie Lokomotiven, Wagen, Schienen und andere Bedarfsgegenstände, die in den Bahn Werkstätten erzeugt werden, billiger liefern könne als die Bahnen. Welchen hervorragenden Anteil die Bahnen an der industriellen Erzeugung nehmen, geht zum ersten Male aus dem auf Grund bahnseitiger Eingaben und vom Census of production veröffentlichten Ausweise hervor, wobei der Wert der Erzeugnisse und die von den Angestellten geleistete Arbeit beim Bau, der Bahnerhaltung, den Fahrbetriebsmitteln, Gebäuden, Signalen u. s. w. gesondert erscheinen. Die ausgewiesenen Beträge setzen sich zusammen aus den Löhnen, den Materialkosten und einem bescheidenen Regiezuschlag.
Von dem Erzeugungswert mit 34·70 Mill. ₤ kommen auf Bau- und Bahnerhaltung 14·53 Mill. ₤, auf Dampf- und elektrische Lokomotiven 8·09 Mill., auf Personen-, Lastwagen und Straßenfahrzeuge 8·46 Mill., auf Dampfschiffe 323.000 ₤, Wasseranlagen 103.000 ₤, elektrische Anlagen 148.000 ₤, der Rest auf Telegraph, Telephon, Gas, elektrische und andere Beleuchtung, Wagendecken, Drucksachen, Kleider, Mundvorrat, Fette u. dgl.
Die Bahnverwaltungen betreiben auf Grund der teils mit dem Ankauf von Linien erworbenen, teils später vom Parlament verliehenen und erweiterten Konzessionen auch Seeschiffahrtslinien, Häfen, Docks, Kühlhäuser u. s. w. anscheinend mit gutem Erfolg, ohne jedoch hierüber Nachweisungen zu veröffentlichen. Die South Eastern & Chatham Ry. befindet sich im Besitz der Häfen Folkestone und Whitstable; die ersten Dampfer liefen 1843 zwischen Folkestone und Boulogne im Anschluß an ihre Züge. Im Verein mit der französischen Nordbahn vermittelt sie jetzt auch noch die Schiffahrt zwischen Dover und Calais. Der London & South Western Ry. gehören die Hafenanlagen in Southampton, wo sie ausgedehnte Kühlhäuser anlegte; ihr Hauptverkehr ist von und nach dem französischen Hafen Le Havre sowie den Kanalinseln und vereint mit den London Brighton & South Coast zwischen Portsmouth und der Insel Wight. Der letztgenannten Gesellschaft gehört der Hafen von Newhaven; sie besorgt gemeinschaftlich mit der französischen Westbahn den Verkehr von und nach Dieppe sowie zwischen
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