Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.teils von Unterwerken in der Nähe der Haltestellen Kellinghusenstraße und Hauptbahnhof beschickt, die vom Kraftwerk mittels dreier Kabel von je 500 mm2 Querschnitt bezogenen hochgespannten Drehstrom von 6000 Volt auf die Betriebsspannung von 800 Volt Gleichstrom umformen, der an die Stromschienenbezirke abgegeben wird. Zugsicherung. Die Sicherung der Züge erfolgt mittels eines sechsfeldrigen Blocksystems Siemens & Halskescher Bauart, bei dem die Mitwirkung des Wärters noch weiter als bisher eingeschränkt ist. Betrieb. Der Hochbahnring wird mit Zügen von 2 bis 4 Wagen befahren; die Umfahrzeit beträgt bei einem mittleren Stationsaufenthalt der Züge von 15 Sek. 39 bis 40 Min. 1912 beliefen sich die Betriebsleistungen auf rd. 1·8 Mill., 1913 auf 2·9 Mill. Zug km. Fahrpreise und Abgaben. Zur Ausgabe gelangen gewöhnliche Einzelfahrkarten, Früh- und Wochenkarten, ferner Jahres- und Vierteljahrszeitkarten. Während der ersten 5 Jahre betragen laut Betriebsvertrag die Fahrpreise in der III. und II. Klasse bis zur fünften auf die Einsteigehaltestelle folgenden Station 10 und 15 Pf.; bis zur zehnten Station 15 und 20 Pf.; darüber hinaus für das ganze Netz 20 und 30 Pf. Bis 7 Uhr morgens werden an Werktagen für die III. Klasse Frühkarten zu 10 Pf. und eintägige Rückfahrkarten zu 20 Pf. ohne Beschränkung der Entfernung ausgegeben. Daneben kommen Wochenkarten III. Klasse zum Preise vom 55 Pf. für 6 Fahrten und von 1·1 M. für 6 Hin- und Rückfahrten zur Ausgabe. Für Jahreszeitkarten sind in der III. und II. Klasse bis zur achten Haltestelle 80 und 110 M., für jede weitere Haltestelle 5 oder 7 M. mehr, für das ganze Bahnnetz 150 und 200 M. zu entrichten. Außerdem werden Vierteljahrszeitkarten zu folgenden Sätzen ausgegeben: Die ermäßigten Preise für das zweite, dritte und vierte Vierteljahr kommen nur den Inhabern von Karten vorhergehender Vierteljahre zu gute. Von dem Erlös aus Einzelkarten zu 10, 15, 20 und 30 Pf. sind 1, 3, 6, bzw. 9 Pf., aus Zeitkarten 10 v. H. an den hamburgischen Staat abzuführen. Frühverkehrs- und sonstige zu ermäßigten Preisen ausgegebene Fahrkarten sind abgabefrei. Ferner ist der Staat unter bestimmten Bedingungen noch am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Verkehr. Im Jahre 1912 wurden 23·7 Mill., 1913 39 Mill. Personen auf Einzel- und Wochenkarten befördert. Erlöst wurden im Jahre 1912 aus Einzel- und Wochenkarten rd. 2,998.000 M., aus Zeitkarten rd. 82.000 M., aus sonstigen Quellen rund 13.000 M., zusammen 3,093.000 M. Für das Jahr 1913 stellten sich die Einnahmezahlen auf rd. 4,958.000, 230.000 und 74.000 M., zusammen auf 5,262.000 M. Die Staatsabgaben beliefen sich 1912 auf rd. 481.000 M., 1913 auf rd. 824.000 M. Die Betriebskosten betrugen 1912 1,642.000 M. und 1913 2,787.000 M. 4. Erweiterungen des Hochbahnnetzes. Das hamburgische Schnellbahnunternehmen soll durch verschiedene Ergänzungslinien, darunter eine Freihafenbahn (Abb. 40 u. 44) erweitert werden. In Ausführung begriffen ist ferner eine Linie von Barmbeck nach Wohldorf, die einen Teil der lediglich dem Personenverkehr dienenden, 28·3 km langen Walddörfer Bahn bildet. Diese Bahn, die sich von Volksdorf bis Wohldorf unmittelbar neben die bestehende elektrische normalspurige Kleinbahn Alt-Rahlstedt-Wohldorf legt und einen Zweig von Volksdorf nach Schmalenbeck und Groß-Hansdorf schickt, soll die landschaftlich bevorzugten nördlichen hamburgischen Enklaven ohne Umsteigeverkehr an das Hochbahnnetz anschließen und der Bebauung zugänglich machen. Die Betriebsgesellschaft der H. wird die Bahn gegen Erstattung der Unkosten betreiben; der aus dem Kraftwerk in Barmbeck - über ein neues Unterwerk in Farmsen - zu liefernde Strom wird der Gesellschaft vom Staate mit 6 Pf. für die Kilowattstunde vergütet. Für die Züge wird eine Fahrgeschwindigkeit bis zu 60 km/Std. zugelassen. Die Kosten der Walddörfer Bahn sind auf 20·5 Mill. M. veranschlagt. Weiter sollen die Landgemeinden Groß- und Klein-Borstel, Fuhlsbüttel und Langenhorn eine dreigleisige elektrische Schnellbahn von 7·8 km Ausdehnung erhalten, die am teils von Unterwerken in der Nähe der Haltestellen Kellinghusenstraße und Hauptbahnhof beschickt, die vom Kraftwerk mittels dreier Kabel von je 500 mm2 Querschnitt bezogenen hochgespannten Drehstrom von 6000 Volt auf die Betriebsspannung von 800 Volt Gleichstrom umformen, der an die Stromschienenbezirke abgegeben wird. Zugsicherung. Die Sicherung der Züge erfolgt mittels eines sechsfeldrigen Blocksystems Siemens & Halskescher Bauart, bei dem die Mitwirkung des Wärters noch weiter als bisher eingeschränkt ist. Betrieb. Der Hochbahnring wird mit Zügen von 2 bis 4 Wagen befahren; die Umfahrzeit beträgt bei einem mittleren Stationsaufenthalt der Züge von 15 Sek. 39 bis 40 Min. 1912 beliefen sich die Betriebsleistungen auf rd. 1·8 Mill., 1913 auf 2·9 Mill. Zug km. Fahrpreise und Abgaben. Zur Ausgabe gelangen gewöhnliche Einzelfahrkarten, Früh- und Wochenkarten, ferner Jahres- und Vierteljahrszeitkarten. Während der ersten 5 Jahre betragen laut Betriebsvertrag die Fahrpreise in der III. und II. Klasse bis zur fünften auf die Einsteigehaltestelle folgenden Station 10 und 15 Pf.; bis zur zehnten Station 15 und 20 Pf.; darüber hinaus für das ganze Netz 20 und 30 Pf. Bis 7 Uhr morgens werden an Werktagen für die III. 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Im Jahre 1912 wurden 23·7 Mill., 1913 39 Mill. Personen auf Einzel- und Wochenkarten befördert. Erlöst wurden im Jahre 1912 aus Einzel- und Wochenkarten rd. 2,998.000 M., aus Zeitkarten rd. 82.000 M., aus sonstigen Quellen rund 13.000 M., zusammen 3,093.000 M. Für das Jahr 1913 stellten sich die Einnahmezahlen auf rd. 4,958.000, 230.000 und 74.000 M., zusammen auf 5,262.000 M. Die Staatsabgaben beliefen sich 1912 auf rd. 481.000 M., 1913 auf rd. 824.000 M. Die Betriebskosten betrugen 1912 1,642.000 M. und 1913 2,787.000 M. 4. Erweiterungen des Hochbahnnetzes. Das hamburgische Schnellbahnunternehmen soll durch verschiedene Ergänzungslinien, darunter eine Freihafenbahn (Abb. 40 u. 44) erweitert werden. In Ausführung begriffen ist ferner eine Linie von Barmbeck nach Wohldorf, die einen Teil der lediglich dem Personenverkehr dienenden, 28·3 km langen Walddörfer Bahn bildet. Diese Bahn, die sich von Volksdorf bis Wohldorf unmittelbar neben die bestehende elektrische normalspurige Kleinbahn Alt-Rahlstedt-Wohldorf legt und einen Zweig von Volksdorf nach Schmalenbeck und Groß-Hansdorf schickt, soll die landschaftlich bevorzugten nördlichen hamburgischen Enklaven ohne Umsteigeverkehr an das Hochbahnnetz anschließen und der Bebauung zugänglich machen. Die Betriebsgesellschaft der H. wird die Bahn gegen Erstattung der Unkosten betreiben; der aus dem Kraftwerk in Barmbeck – über ein neues Unterwerk in Farmsen – zu liefernde Strom wird der Gesellschaft vom Staate mit 6 Pf. für die Kilowattstunde vergütet. Für die Züge wird eine Fahrgeschwindigkeit bis zu 60 km/Std. zugelassen. Die Kosten der Walddörfer Bahn sind auf 20·5 Mill. M. veranschlagt. Weiter sollen die Landgemeinden Groß- und Klein-Borstel, Fuhlsbüttel und Langenhorn eine dreigleisige elektrische Schnellbahn von 7·8 km Ausdehnung erhalten, die am <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0124" n="113"/> teils von Unterwerken in der Nähe der Haltestellen Kellinghusenstraße und Hauptbahnhof beschickt, die vom Kraftwerk mittels dreier Kabel von je 500 <hi rendition="#i">mm</hi><hi rendition="#sup">2</hi> Querschnitt bezogenen hochgespannten Drehstrom von 6000 Volt auf die Betriebsspannung von 800 Volt Gleichstrom umformen, der an die Stromschienenbezirke abgegeben wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Zugsicherung</hi>. Die Sicherung der Züge erfolgt mittels eines sechsfeldrigen Blocksystems Siemens & Halskescher Bauart, bei dem die Mitwirkung des Wärters noch weiter als bisher eingeschränkt ist.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Betrieb</hi>. 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teils von Unterwerken in der Nähe der Haltestellen Kellinghusenstraße und Hauptbahnhof beschickt, die vom Kraftwerk mittels dreier Kabel von je 500 mm2 Querschnitt bezogenen hochgespannten Drehstrom von 6000 Volt auf die Betriebsspannung von 800 Volt Gleichstrom umformen, der an die Stromschienenbezirke abgegeben wird.
Zugsicherung. Die Sicherung der Züge erfolgt mittels eines sechsfeldrigen Blocksystems Siemens & Halskescher Bauart, bei dem die Mitwirkung des Wärters noch weiter als bisher eingeschränkt ist.
Betrieb. Der Hochbahnring wird mit Zügen von 2 bis 4 Wagen befahren; die Umfahrzeit beträgt bei einem mittleren Stationsaufenthalt der Züge von 15 Sek. 39 bis 40 Min. 1912 beliefen sich die Betriebsleistungen auf rd. 1·8 Mill., 1913 auf 2·9 Mill. Zug km.
Fahrpreise und Abgaben. Zur Ausgabe gelangen gewöhnliche Einzelfahrkarten, Früh- und Wochenkarten, ferner Jahres- und Vierteljahrszeitkarten. Während der ersten 5 Jahre betragen laut Betriebsvertrag die Fahrpreise in der III. und II. Klasse bis zur fünften auf die Einsteigehaltestelle folgenden Station 10 und 15 Pf.; bis zur zehnten Station 15 und 20 Pf.; darüber hinaus für das ganze Netz 20 und 30 Pf. Bis 7 Uhr morgens werden an Werktagen für die III. Klasse Frühkarten zu 10 Pf. und eintägige Rückfahrkarten zu 20 Pf. ohne Beschränkung der Entfernung ausgegeben. Daneben kommen Wochenkarten III. Klasse zum Preise vom 55 Pf. für 6 Fahrten und von 1·1 M. für 6 Hin- und Rückfahrten zur Ausgabe. Für Jahreszeitkarten sind in der III. und II. Klasse bis zur achten Haltestelle 80 und 110 M., für jede weitere Haltestelle 5 oder 7 M. mehr, für das ganze Bahnnetz 150 und 200 M. zu entrichten. Außerdem werden Vierteljahrszeitkarten zu folgenden Sätzen ausgegeben:
Die ermäßigten Preise für das zweite, dritte und vierte Vierteljahr kommen nur den Inhabern von Karten vorhergehender Vierteljahre zu gute.
Von dem Erlös aus Einzelkarten zu 10, 15, 20 und 30 Pf. sind 1, 3, 6, bzw. 9 Pf., aus Zeitkarten 10 v. H. an den hamburgischen Staat abzuführen. Frühverkehrs- und sonstige zu ermäßigten Preisen ausgegebene Fahrkarten sind abgabefrei. Ferner ist der Staat unter bestimmten Bedingungen noch am Gewinn des Unternehmens beteiligt.
Verkehr. Im Jahre 1912 wurden 23·7 Mill., 1913 39 Mill. Personen auf Einzel- und Wochenkarten befördert. Erlöst wurden im Jahre 1912 aus Einzel- und Wochenkarten rd. 2,998.000 M., aus Zeitkarten rd. 82.000 M., aus sonstigen Quellen rund 13.000 M., zusammen 3,093.000 M. Für das Jahr 1913 stellten sich die Einnahmezahlen auf rd. 4,958.000, 230.000 und 74.000 M., zusammen auf 5,262.000 M. Die Staatsabgaben beliefen sich 1912 auf rd. 481.000 M., 1913 auf rd. 824.000 M. Die Betriebskosten betrugen 1912 1,642.000 M. und 1913 2,787.000 M.
4. Erweiterungen des Hochbahnnetzes.
Das hamburgische Schnellbahnunternehmen soll durch verschiedene Ergänzungslinien, darunter eine Freihafenbahn (Abb. 40 u. 44) erweitert werden.
In Ausführung begriffen ist ferner eine Linie von Barmbeck nach Wohldorf, die einen Teil der lediglich dem Personenverkehr dienenden, 28·3 km langen Walddörfer Bahn bildet. Diese Bahn, die sich von Volksdorf bis Wohldorf unmittelbar neben die bestehende elektrische normalspurige Kleinbahn Alt-Rahlstedt-Wohldorf legt und einen Zweig von Volksdorf nach Schmalenbeck und Groß-Hansdorf schickt, soll die landschaftlich bevorzugten nördlichen hamburgischen Enklaven ohne Umsteigeverkehr an das Hochbahnnetz anschließen und der Bebauung zugänglich machen. Die Betriebsgesellschaft der H. wird die Bahn gegen Erstattung der Unkosten betreiben; der aus dem Kraftwerk in Barmbeck – über ein neues Unterwerk in Farmsen – zu liefernde Strom wird der Gesellschaft vom Staate mit 6 Pf. für die Kilowattstunde vergütet. Für die Züge wird eine Fahrgeschwindigkeit bis zu 60 km/Std. zugelassen. Die Kosten der Walddörfer Bahn sind auf 20·5 Mill. M. veranschlagt.
Weiter sollen die Landgemeinden Groß- und Klein-Borstel, Fuhlsbüttel und Langenhorn eine dreigleisige elektrische Schnellbahn von 7·8 km Ausdehnung erhalten, die am
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