Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Obstruktion entzog. Sobald dieser Entwurf bekannt wurde, beschlossen die Bediensteten am 15. April 1905 den Streik, da sie die darin zu ihren Gunsten enthaltenen Zugeständnisse nicht als ausreichend erachteten. Die öffentliche Meinung nahm ganz entschieden gegen die Bediensteten Stellung und auch die Mehrheit der Kammer war keineswegs geneigt, den Drohungen der Eisenbahner nachzugeben. Der Gesetzentwurf wurde dementsprechend mit großer Mehrheit angenommen. Nunmehr unterhandelten die Eisenbahnbediensteten und waren froh, bescheidene Zugeständnisse zu erhalten. Das Gesetz von 1905 war nur ein Notgesetz gewesen, das durch das endgültige Gesetz vom 1. Juli 1907 ersetzt wurde. Dieses nahm jedoch die Bestimmung des ersteren über das Streikverbot unverändert auf. Die Folge davon war ein abermaliger partieller Streik, der jedoch infolge strenger Abwehr bald ein Ende fand. Auch seither erneuerten die Bediensteten wiederholt ihre weitgehenden Forderungen, denen durch das Ges. von 1911 über die Neuorganisation der Staatsbahnen durch Gehaltszulagen für die unteren Kategorien zum Teil entsprochen wurde. Ungeachtet dieser Zugeständnisse drohten die Bediensteten zuletzt - allerdings ohne Erfolg - im Frühjahr 1914. VI. Statistik. Längen der I.: Am 30. Juni 1912 betrug die Gesamtbetriebslänge der I. 17.363 km, wovon 13.454 km im Staatsbetrieb und 3909 km im Betrieb und größtenteils im Eigentum von Privatunternehmungen waren. Von den 13.454 km im Staatsbetriebe stehenden Bahnen waren 13.383 km normalspurig und 71 km sizilischer Ergänzungslinien schmalspurig (0·95 m Spurweite). Die im Privatbetrieb stehenden 3909 km verteilen sich auf 55 Unternehmungen. Von diesen seien erwähnt:
Von den 3909 km im Privatbetrieb befindlichen Eisenbahnen waren 2417 km normalspurig und 1492 km schmalspurig (überwiegend 0·95 m). Außerdem waren am 30. Juni 1912 noch im Betrieb:
Betriebsergebnisse der italienischen Staatsbahnen. Obstruktion entzog. Sobald dieser Entwurf bekannt wurde, beschlossen die Bediensteten am 15. April 1905 den Streik, da sie die darin zu ihren Gunsten enthaltenen Zugeständnisse nicht als ausreichend erachteten. Die öffentliche Meinung nahm ganz entschieden gegen die Bediensteten Stellung und auch die Mehrheit der Kammer war keineswegs geneigt, den Drohungen der Eisenbahner nachzugeben. Der Gesetzentwurf wurde dementsprechend mit großer Mehrheit angenommen. Nunmehr unterhandelten die Eisenbahnbediensteten und waren froh, bescheidene Zugeständnisse zu erhalten. Das Gesetz von 1905 war nur ein Notgesetz gewesen, das durch das endgültige Gesetz vom 1. Juli 1907 ersetzt wurde. Dieses nahm jedoch die Bestimmung des ersteren über das Streikverbot unverändert auf. Die Folge davon war ein abermaliger partieller Streik, der jedoch infolge strenger Abwehr bald ein Ende fand. Auch seither erneuerten die Bediensteten wiederholt ihre weitgehenden Forderungen, denen durch das Ges. von 1911 über die Neuorganisation der Staatsbahnen durch Gehaltszulagen für die unteren Kategorien zum Teil entsprochen wurde. Ungeachtet dieser Zugeständnisse drohten die Bediensteten zuletzt – allerdings ohne Erfolg – im Frühjahr 1914. VI. Statistik. Längen der I.: Am 30. Juni 1912 betrug die Gesamtbetriebslänge der I. 17.363 km, wovon 13.454 km im Staatsbetrieb und 3909 km im Betrieb und größtenteils im Eigentum von Privatunternehmungen waren. Von den 13.454 km im Staatsbetriebe stehenden Bahnen waren 13.383 km normalspurig und 71 km sizilischer Ergänzungslinien schmalspurig (0·95 m Spurweite). Die im Privatbetrieb stehenden 3909 km verteilen sich auf 55 Unternehmungen. Von diesen seien erwähnt:
Von den 3909 km im Privatbetrieb befindlichen Eisenbahnen waren 2417 km normalspurig und 1492 km schmalspurig (überwiegend 0·95 m). Außerdem waren am 30. Juni 1912 noch im Betrieb:
Betriebsergebnisse der italienischen Staatsbahnen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0311" n="296"/> Obstruktion entzog. Sobald dieser Entwurf bekannt wurde, beschlossen die Bediensteten am 15. April 1905 den Streik, da sie die darin zu ihren Gunsten enthaltenen Zugeständnisse nicht als ausreichend erachteten. Die öffentliche Meinung nahm ganz entschieden gegen die Bediensteten Stellung und auch die Mehrheit der Kammer war keineswegs geneigt, den Drohungen der Eisenbahner nachzugeben.</p><lb/> <p>Der Gesetzentwurf wurde dementsprechend mit großer Mehrheit angenommen. Nunmehr unterhandelten die Eisenbahnbediensteten und waren froh, bescheidene Zugeständnisse zu erhalten.</p><lb/> <p>Das Gesetz von 1905 war nur ein Notgesetz gewesen, das durch das endgültige Gesetz vom 1. Juli 1907 ersetzt wurde. Dieses nahm jedoch die Bestimmung des ersteren über das Streikverbot unverändert auf. Die Folge davon war ein abermaliger partieller Streik, der jedoch infolge strenger Abwehr bald ein Ende fand.</p><lb/> <p>Auch seither erneuerten die Bediensteten wiederholt ihre weitgehenden Forderungen, denen durch das Ges. von 1911 über die Neuorganisation der Staatsbahnen durch Gehaltszulagen für die unteren Kategorien zum Teil entsprochen wurde.</p><lb/> <p>Ungeachtet dieser Zugeständnisse drohten die Bediensteten zuletzt – allerdings ohne Erfolg – im Frühjahr 1914.</p><lb/> <p rendition="#c">VI. <hi rendition="#g">Statistik</hi>.</p><lb/> <p>Längen der I.:</p><lb/> <p>Am 30. Juni 1912 betrug die Gesamtbetriebslänge der I. 17.363 <hi rendition="#i">km</hi>, wovon 13.454 <hi rendition="#i">km</hi> im Staatsbetrieb und 3909 <hi rendition="#i">km</hi> im Betrieb und größtenteils im Eigentum von Privatunternehmungen waren.</p><lb/> <p>Von den 13.454 <hi rendition="#i">km</hi> im Staatsbetriebe stehenden Bahnen waren 13.383 <hi rendition="#i">km</hi> normalspurig und 71 <hi rendition="#i">km</hi> sizilischer Ergänzungslinien schmalspurig (0·95 <hi rendition="#i">m</hi> Spurweite).</p><lb/> <p>Die im Privatbetrieb stehenden 3909 <hi rendition="#i">km</hi> verteilen sich auf 55 Unternehmungen. Von diesen seien erwähnt:</p><lb/> <table> <row> <cell>Compagnia Reale delle Ferronie sarde</cell> <cell>421 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Società Italiana per la strade ferrate</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>secondarie della Sardegna</cell> <cell>594 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Società Veneta</cell> <cell>541 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Ferrovie Nord Milano</cell> <cell>266 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Società Italiana per le strade ferrate</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>del Mediterraneo</cell> <cell>176 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Società per la ferrovia dell'Apennino</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>centrale</cell> <cell>134 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Società Nazionale di ferrovie e Tramvie</cell> <cell>121 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> </table> <p>Von den 3909 <hi rendition="#i">km</hi> im Privatbetrieb befindlichen Eisenbahnen waren 2417 <hi rendition="#i">km</hi> normalspurig und 1492 <hi rendition="#i">km</hi> schmalspurig (überwiegend 0·95 <hi rendition="#i">m</hi>).</p><lb/> <p>Außerdem waren am 30. Juni 1912 noch im Betrieb:</p><lb/> <table> <row> <cell>Dampftrambahnen</cell> <cell>5046 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>elektrische Trambahnen (städtische</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>und nichtstädtische)</cell> <cell>5046 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Drahtseilbahnen verschiedener</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>Systeme</cell> <cell>16·481 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> </table> <table facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0264.jpg" rendition="#c"> <head> <hi rendition="#g">Betriebsergebnisse der italienischen Staatsbahnen.</hi> </head><lb/> <row> <cell/> </row> </table><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [296/0311]
Obstruktion entzog. Sobald dieser Entwurf bekannt wurde, beschlossen die Bediensteten am 15. April 1905 den Streik, da sie die darin zu ihren Gunsten enthaltenen Zugeständnisse nicht als ausreichend erachteten. Die öffentliche Meinung nahm ganz entschieden gegen die Bediensteten Stellung und auch die Mehrheit der Kammer war keineswegs geneigt, den Drohungen der Eisenbahner nachzugeben.
Der Gesetzentwurf wurde dementsprechend mit großer Mehrheit angenommen. Nunmehr unterhandelten die Eisenbahnbediensteten und waren froh, bescheidene Zugeständnisse zu erhalten.
Das Gesetz von 1905 war nur ein Notgesetz gewesen, das durch das endgültige Gesetz vom 1. Juli 1907 ersetzt wurde. Dieses nahm jedoch die Bestimmung des ersteren über das Streikverbot unverändert auf. Die Folge davon war ein abermaliger partieller Streik, der jedoch infolge strenger Abwehr bald ein Ende fand.
Auch seither erneuerten die Bediensteten wiederholt ihre weitgehenden Forderungen, denen durch das Ges. von 1911 über die Neuorganisation der Staatsbahnen durch Gehaltszulagen für die unteren Kategorien zum Teil entsprochen wurde.
Ungeachtet dieser Zugeständnisse drohten die Bediensteten zuletzt – allerdings ohne Erfolg – im Frühjahr 1914.
VI. Statistik.
Längen der I.:
Am 30. Juni 1912 betrug die Gesamtbetriebslänge der I. 17.363 km, wovon 13.454 km im Staatsbetrieb und 3909 km im Betrieb und größtenteils im Eigentum von Privatunternehmungen waren.
Von den 13.454 km im Staatsbetriebe stehenden Bahnen waren 13.383 km normalspurig und 71 km sizilischer Ergänzungslinien schmalspurig (0·95 m Spurweite).
Die im Privatbetrieb stehenden 3909 km verteilen sich auf 55 Unternehmungen. Von diesen seien erwähnt:
Compagnia Reale delle Ferronie sarde 421 km
Società Italiana per la strade ferrate
secondarie della Sardegna 594 km
Società Veneta 541 km
Ferrovie Nord Milano 266 km
Società Italiana per le strade ferrate
del Mediterraneo 176 km
Società per la ferrovia dell'Apennino
centrale 134 km
Società Nazionale di ferrovie e Tramvie 121 km
Von den 3909 km im Privatbetrieb befindlichen Eisenbahnen waren 2417 km normalspurig und 1492 km schmalspurig (überwiegend 0·95 m).
Außerdem waren am 30. Juni 1912 noch im Betrieb:
Dampftrambahnen 5046 km
elektrische Trambahnen (städtische
und nichtstädtische) 5046 km
Drahtseilbahnen verschiedener
Systeme 16·481 km
Betriebsergebnisse der italienischen Staatsbahnen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-06-17T17:32:44Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-06-17T17:32:44Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben. Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |