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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Gallonen. Bei diesem K. ruht die Zisterne, deren Bauchbleche bedeutend stärker als die anderen sind, ohne weiteren Unterbau unmittelbar auf 2 Sattelstücken (aus Guß) auf, die ihrerseits den Oberteil je eines Diamond-Drehgestelles bilden. Der Wagen hat die amerikanische Zentralkupplung und Druckluftbremse.

Ähnlich gebaute vierachsige K., bei denen gleichfalls die innen durch Armierungen verstärkte Zisterne gleichzeitig als Untergestell dient, werden in Argentinien zur Beförderung von Wasser verwendet.

Eine bewährte Anordnung eines K. für Weinbeförderung soll im nachstehenden beschrieben werden:

In einem Kastenwagen von 6 m lichter Länge und 2·5 m lichter Breite sind zwei eichene Fässer zu 5000 l Fassungsraum auf je zwei hölzernen mit U-Eisen armierten Kantern am Untergestell gelagert und mittels Spannschrauben an den Kantern befestigt.

Die Kanter sind durch Schrauben mit dem Wagengestell verbunden; Die Fässer liegen mit ihren Längenachsen parallel zur Wagenachse. Jedes Faß hat ungefähr 2·6 m Länge und äußere Durchmesser von 1·9 m und 1·65 m in der Mitte, bzw. an den Enden.

Die Wände des Wagens sind weiß gestrichen und isoliert, um im Sommer die Wärme und im Winter die Kälte abzuhalten.

Bei den genannten Ausmaßen der Fässer bleibt noch genügend freier Raum, um beim Füllen und Entleeren der Fässer unbehindert arbeiten zu können. Das Füllen der Fässer erfolgt durch an deren Rücken angebrachte verschraubbare Löcher mittels Schlauches und Pumpe. Zum Entleeren ist an tiefster Stelle am Bauch eines jeden Fasses ein Ablaßhahn befestigt, dessen Gehäuse mit Schraubengewinde zum Anschluß eines Schlauches versehen ist.

Alle Armaturen sind aus Metall und gut feuerverzinnt.

Die Schläuche, die als Ausrüstung im Wagen mitgeführt werden, sind an einem Ende mit Holländerverschraubung, am anderen Ende mit einem sog. Hundskopf (Metallhahn mit Kniestutzen) versehen. Die Ablaßhähne sind durch Öffnungen im Wagenfußboden zugänglich, die mittels Schieber abgeschlossen werden. Die Verschlüsse der Schieber sind nur vom Innern des Wagens zu öffnen.

Für Traubensendungen werden eiserne Wagen gebaut.

Diese bestehen aus einer am Untergestelle in normalerweise aufgelagerten eisernen Tonne, die ungefähr im ersten Drittel einen Zwischenboden aus einem fein gelochten, geteilten Blech eingebaut besitzt. In diesen Raum wird durch einen oberen Dom die Traubenladung eingeführt. Durch die eigene Schwere wird aus den Trauben Saft während der Beförderung und der Verladung ausgepreßt. Am rückwärtigen Boden dieser Tonne befindet sich ein Einsteigloch mit Deckel, durch das die teilweise ausgepreßten Trauben herausgenommen werden können, um sie für die weitere Verarbeitung gebrauchen zu können. Hinter dem vorgenannten
Abb. 198. Kesselwagen für Salzsäurebeförderung.
Diaphragma wird der reine Wein gelagert, der durch eine Entleerungspumpe aus dem Innern der Tonne ausgehoben wird. Um die Gärung des Traubensaftes zu verhindern, ist die ganze Tonne mit einer Holzverschalung versehen.

Für Milch wird in letzter Zeit von der Simmeringer Maschinenfabrik ein patentierter Wagen gebaut, der aus einer mehrfach geteilten Tonne besteht, u. zw. so, daß zwischen je einer Abteilung, die für die Aufnahme der Milch dient, ein Eisbehälter eingeschaltet ist (s. Milchwagen).

Auch Schwefelsäure kann in konzentriertem Zustand 66° (1·815 spezifisches Gewicht) in eisernen K. verführt werden; derlei Wagen erhalten aber eine Blechstärke von 10 mm, da doch ein Abfressen der Bleche eintritt.

Konzentrierte Säure wird nur in Eisenwagen verfrachtet und mittels Druckluft entleert.

50 oder 60gradige Schwefelsäure (spezifisches Gewicht 1·15 bis 1·515) kann nur in verbleiten eisernen Gefäßen versendet werden. Solche Zisternen werden ohne Überplattung mit äußeren Laschen vernietet, um innen eine glatte Oberfläche für die Bleieinlage zu gewinnen.

Die Ablaßhähne dieser Wagen werden aus Hartmetall gegossen und die Wirbel aus Hartgummi erzeugt.

Salzsäure und Salpetersäure kann in eisernen Gefäßwagen nicht versendet werden.

Abb. 198 zeigt einen Gefäßwagen für Salzsäure. Auf einem Plattformwagen sind zehn birnförmige Zisternen aus gebranntem Ton befestigt.

Gallonen. Bei diesem K. ruht die Zisterne, deren Bauchbleche bedeutend stärker als die anderen sind, ohne weiteren Unterbau unmittelbar auf 2 Sattelstücken (aus Guß) auf, die ihrerseits den Oberteil je eines Diamond-Drehgestelles bilden. Der Wagen hat die amerikanische Zentralkupplung und Druckluftbremse.

Ähnlich gebaute vierachsige K., bei denen gleichfalls die innen durch Armierungen verstärkte Zisterne gleichzeitig als Untergestell dient, werden in Argentinien zur Beförderung von Wasser verwendet.

Eine bewährte Anordnung eines K. für Weinbeförderung soll im nachstehenden beschrieben werden:

In einem Kastenwagen von 6 m lichter Länge und 2·5 m lichter Breite sind zwei eichene Fässer zu 5000 l Fassungsraum auf je zwei hölzernen mit U-Eisen armierten Kantern am Untergestell gelagert und mittels Spannschrauben an den Kantern befestigt.

Die Kanter sind durch Schrauben mit dem Wagengestell verbunden; Die Fässer liegen mit ihren Längenachsen parallel zur Wagenachse. Jedes Faß hat ungefähr 2·6 m Länge und äußere Durchmesser von 1·9 m und 1·65 m in der Mitte, bzw. an den Enden.

Die Wände des Wagens sind weiß gestrichen und isoliert, um im Sommer die Wärme und im Winter die Kälte abzuhalten.

Bei den genannten Ausmaßen der Fässer bleibt noch genügend freier Raum, um beim Füllen und Entleeren der Fässer unbehindert arbeiten zu können. Das Füllen der Fässer erfolgt durch an deren Rücken angebrachte verschraubbare Löcher mittels Schlauches und Pumpe. Zum Entleeren ist an tiefster Stelle am Bauch eines jeden Fasses ein Ablaßhahn befestigt, dessen Gehäuse mit Schraubengewinde zum Anschluß eines Schlauches versehen ist.

Alle Armaturen sind aus Metall und gut feuerverzinnt.

Die Schläuche, die als Ausrüstung im Wagen mitgeführt werden, sind an einem Ende mit Holländerverschraubung, am anderen Ende mit einem sog. Hundskopf (Metallhahn mit Kniestutzen) versehen. Die Ablaßhähne sind durch Öffnungen im Wagenfußboden zugänglich, die mittels Schieber abgeschlossen werden. Die Verschlüsse der Schieber sind nur vom Innern des Wagens zu öffnen.

Für Traubensendungen werden eiserne Wagen gebaut.

Diese bestehen aus einer am Untergestelle in normalerweise aufgelagerten eisernen Tonne, die ungefähr im ersten Drittel einen Zwischenboden aus einem fein gelochten, geteilten Blech eingebaut besitzt. In diesen Raum wird durch einen oberen Dom die Traubenladung eingeführt. Durch die eigene Schwere wird aus den Trauben Saft während der Beförderung und der Verladung ausgepreßt. Am rückwärtigen Boden dieser Tonne befindet sich ein Einsteigloch mit Deckel, durch das die teilweise ausgepreßten Trauben herausgenommen werden können, um sie für die weitere Verarbeitung gebrauchen zu können. Hinter dem vorgenannten
Abb. 198. Kesselwagen für Salzsäurebeförderung.
Diaphragma wird der reine Wein gelagert, der durch eine Entleerungspumpe aus dem Innern der Tonne ausgehoben wird. Um die Gärung des Traubensaftes zu verhindern, ist die ganze Tonne mit einer Holzverschalung versehen.

Für Milch wird in letzter Zeit von der Simmeringer Maschinenfabrik ein patentierter Wagen gebaut, der aus einer mehrfach geteilten Tonne besteht, u. zw. so, daß zwischen je einer Abteilung, die für die Aufnahme der Milch dient, ein Eisbehälter eingeschaltet ist (s. Milchwagen).

Auch Schwefelsäure kann in konzentriertem Zustand 66° (1·815 spezifisches Gewicht) in eisernen K. verführt werden; derlei Wagen erhalten aber eine Blechstärke von 10 mm, da doch ein Abfressen der Bleche eintritt.

Konzentrierte Säure wird nur in Eisenwagen verfrachtet und mittels Druckluft entleert.

50 oder 60gradige Schwefelsäure (spezifisches Gewicht 1·15 bis 1·515) kann nur in verbleiten eisernen Gefäßen versendet werden. Solche Zisternen werden ohne Überplattung mit äußeren Laschen vernietet, um innen eine glatte Oberfläche für die Bleieinlage zu gewinnen.

Die Ablaßhähne dieser Wagen werden aus Hartmetall gegossen und die Wirbel aus Hartgummi erzeugt.

Salzsäure und Salpetersäure kann in eisernen Gefäßwagen nicht versendet werden.

Abb. 198 zeigt einen Gefäßwagen für Salzsäure. Auf einem Plattformwagen sind zehn birnförmige Zisternen aus gebranntem Ton befestigt.

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[354/0371] Gallonen. Bei diesem K. ruht die Zisterne, deren Bauchbleche bedeutend stärker als die anderen sind, ohne weiteren Unterbau unmittelbar auf 2 Sattelstücken (aus Guß) auf, die ihrerseits den Oberteil je eines Diamond-Drehgestelles bilden. Der Wagen hat die amerikanische Zentralkupplung und Druckluftbremse. Ähnlich gebaute vierachsige K., bei denen gleichfalls die innen durch Armierungen verstärkte Zisterne gleichzeitig als Untergestell dient, werden in Argentinien zur Beförderung von Wasser verwendet. Eine bewährte Anordnung eines K. für Weinbeförderung soll im nachstehenden beschrieben werden: In einem Kastenwagen von 6 m lichter Länge und 2·5 m lichter Breite sind zwei eichene Fässer zu 5000 l Fassungsraum auf je zwei hölzernen mit U-Eisen armierten Kantern am Untergestell gelagert und mittels Spannschrauben an den Kantern befestigt. Die Kanter sind durch Schrauben mit dem Wagengestell verbunden; Die Fässer liegen mit ihren Längenachsen parallel zur Wagenachse. Jedes Faß hat ungefähr 2·6 m Länge und äußere Durchmesser von 1·9 m und 1·65 m in der Mitte, bzw. an den Enden. Die Wände des Wagens sind weiß gestrichen und isoliert, um im Sommer die Wärme und im Winter die Kälte abzuhalten. Bei den genannten Ausmaßen der Fässer bleibt noch genügend freier Raum, um beim Füllen und Entleeren der Fässer unbehindert arbeiten zu können. Das Füllen der Fässer erfolgt durch an deren Rücken angebrachte verschraubbare Löcher mittels Schlauches und Pumpe. Zum Entleeren ist an tiefster Stelle am Bauch eines jeden Fasses ein Ablaßhahn befestigt, dessen Gehäuse mit Schraubengewinde zum Anschluß eines Schlauches versehen ist. Alle Armaturen sind aus Metall und gut feuerverzinnt. Die Schläuche, die als Ausrüstung im Wagen mitgeführt werden, sind an einem Ende mit Holländerverschraubung, am anderen Ende mit einem sog. Hundskopf (Metallhahn mit Kniestutzen) versehen. Die Ablaßhähne sind durch Öffnungen im Wagenfußboden zugänglich, die mittels Schieber abgeschlossen werden. Die Verschlüsse der Schieber sind nur vom Innern des Wagens zu öffnen. Für Traubensendungen werden eiserne Wagen gebaut. Diese bestehen aus einer am Untergestelle in normalerweise aufgelagerten eisernen Tonne, die ungefähr im ersten Drittel einen Zwischenboden aus einem fein gelochten, geteilten Blech eingebaut besitzt. In diesen Raum wird durch einen oberen Dom die Traubenladung eingeführt. Durch die eigene Schwere wird aus den Trauben Saft während der Beförderung und der Verladung ausgepreßt. Am rückwärtigen Boden dieser Tonne befindet sich ein Einsteigloch mit Deckel, durch das die teilweise ausgepreßten Trauben herausgenommen werden können, um sie für die weitere Verarbeitung gebrauchen zu können. Hinter dem vorgenannten [Abbildung Abb. 198. Kesselwagen für Salzsäurebeförderung. ] Diaphragma wird der reine Wein gelagert, der durch eine Entleerungspumpe aus dem Innern der Tonne ausgehoben wird. Um die Gärung des Traubensaftes zu verhindern, ist die ganze Tonne mit einer Holzverschalung versehen. Für Milch wird in letzter Zeit von der Simmeringer Maschinenfabrik ein patentierter Wagen gebaut, der aus einer mehrfach geteilten Tonne besteht, u. zw. so, daß zwischen je einer Abteilung, die für die Aufnahme der Milch dient, ein Eisbehälter eingeschaltet ist (s. Milchwagen). Auch Schwefelsäure kann in konzentriertem Zustand 66° (1·815 spezifisches Gewicht) in eisernen K. verführt werden; derlei Wagen erhalten aber eine Blechstärke von 10 mm, da doch ein Abfressen der Bleche eintritt. Konzentrierte Säure wird nur in Eisenwagen verfrachtet und mittels Druckluft entleert. 50 oder 60gradige Schwefelsäure (spezifisches Gewicht 1·15 bis 1·515) kann nur in verbleiten eisernen Gefäßen versendet werden. Solche Zisternen werden ohne Überplattung mit äußeren Laschen vernietet, um innen eine glatte Oberfläche für die Bleieinlage zu gewinnen. Die Ablaßhähne dieser Wagen werden aus Hartmetall gegossen und die Wirbel aus Hartgummi erzeugt. Salzsäure und Salpetersäure kann in eisernen Gefäßwagen nicht versendet werden. Abb. 198 zeigt einen Gefäßwagen für Salzsäure. Auf einem Plattformwagen sind zehn birnförmige Zisternen aus gebranntem Ton befestigt.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/371>, abgerufen am 22.11.2024.