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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Der unzureichende Fahrpark (26 offene Güterwagen zu 8 t Tragfähigkeit, 7 Personenwagen mit je 9 [I. Kl.] bzw. 18 Plätzen [III. Kl.] und 4 Lokomotiven) bringt es mit sich, daß täglich bloß 5 Güterzüge (zu 27 t), nach Virpazar abgelassen werden können.

Die Anlagekosten waren auf 3 Mill. Fr. veranschlagt.

Geplant ist u. a. der Bau der Linie Plavnica- (am nördlichen Ufer des Skutarisees) Podgorica. Am ernstlichsten bewirbt sich die vorerwähnte italienische Gesellschaft um die Baukonzession.


Monthey-Champery, 1908 eröffnete elektrische gemischte Zahn- und Reibungsbahn (s. Bergbahnen und Elektrische Eisenbahnen), in dem Tal von Illiez im Wallis (Schweiz), die von der Station der Bundesbahnen ausgehend, bis Monthey die Zufahrtstraße benutzt. In Monthey hat sie Gemeinschaftsstation mit der seit 1907 bestehenden elektrischen Schmalspurbahn Aigle-Ollon-Monthey und benutzt in nördlicher Richtung deren Gleis auf 598 m Länge, um dann, nach Westen und Südwesten biegend, auf selbständigem Unterbau die Stationen Chemex, Troistorrents, Fayot, Val d'Illiez, La Cour und Champery zu erreichen. Sie hat 3 Zahnstrecken von 2·249, 0·685, 0·725 km, zusammen 3·659 km Länge. Die beabsichtigte Zweigbahn von Troistorrents nach Morgins-Les-Bains ist vorläufig durch eine gute Straße ersetzt.

Der Unterbau der Bahn erforderte etwa 135.000 m3 Erd- und Felsarbeiten, 18.000 m3 Stütz- und Futtermauern, 3235 m3 Mauerwerk für Brücken und Viadukte. Die Zahnstange, Bauart Strub, wiegt 34·5 kg/m, die Schienen sind 24 kg/m schwer. Zwischen Bahnhof und Stadt Monthey sind Rillenschienen von 30 kg/m verlegt.

Die elektrische Energie wird von der Societe des forces motrices de la grande eau in Territet als Drehstrom von 6000 Volt, 50 Perioden, geliefert, der, in 750voltigen Gleichstrom verwandelt, der Fahrleitung zugeführt wird. Diese besteht auf den offenen Strecken aus zwei Fahrdrähten von je 64 cm2 Querschnitt. Auf den Ausweichstationen, der Gemeinschaftsstrecke mit der Bahn Aigle-Ollon-Monthey, sowie zwischen Station und Stadt Monthey ist nur ein Draht vorhanden.

Die Anlagekosten der Bahn, betrugen Ende 1913 2,700.629 Fr., f. d. km 222,384 Fr.

Die Bahn wird ganzjährig betrieben.

Literatur: Schweizer Eisenbahnstatistik. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIII, Nr. 1 u. 2.

Dietler.


Montierung der eisernen Brücken, umfaßt die zur Aufstellung eines eisernen Brückentragwerks an der Baustelle vorzunehmenden Arbeiten. Die Art des Bauvorganges, das Montierungsverfahren, kann bei größeren Bauwerken verschieden sein und wird dessen Wahl hauptsächlich durch den Umstand beeinflußt, ob eine durchgehende Rüstung auszuführen möglich ist oder ob aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen diese Rüstungen eingeschränkt oder ganz weggelassen werden müssen. Man unterscheidet darnach folgende Montageverfahren:

1. Aufstellung auf festen Gerüsten;

2. Aufstellung durch freies Vorbauen (Freimontage);

3. Aufstellung des Tragwerks abseits des endgültigen Standortes, u. zw. entweder in der Verlängerung der Brückenachse oder auf festen Gerüsten dazu parallel und nachträgliches Einschieben in die Brückenöffnung - oder Aufstellung auf Gerüsten längs des Ufers und nachträgliches Abheben und schwimmendes Einfahren auf Prahmen;

4. Montage von Kabelhängebrücken ohne feste Rüstung mit Hilfe der Tragkabel.

Zu 1. Die Aufstellung auf festen Gerüsten bietet den einfachsten und zuverlässigsten Bauvorgang und wird demnach auch weitaus am häufigsten angewendet. Während der Aufstellung ist die auf dem Gerüst liegende Tragkonstruktion von ihrem Eigengewicht entlastet und sie ist daher keinem anderen statischen Verhalten als jenem in der fertigen Brücke unterworfen. Für die Montierungsverfahren 2 und 3 gilt dies nicht; hier muß auf die Lasteinwirkungen während der Aufstellung Rücksicht genommen werden und kann dies unter Umständen Verstärkungen in der Konstruktion bedingen.

Das Montierungsgerüst wird in der Regel in einfacher Weise aus Holz ausgeführt mit nahestehenden Pfahljochen, die eine in geringem Abstand unter dem Untergurt der Brückenkonstruktion liegende Rüstbühne tragen. Auf dieser Rüstbühne wird zunächst der Untergurt ausgelegt und durch Schraubenwinden und Keile unterstützt, wobei ihm das festgesetzte Maß der Überhöhung gegeben wird. Dann folgt die Aufstellung der Wandpfosten mit den Fahrbahnquerträgern, die Auflage des Obergurtes und schließlich das Einziehen der Schrägestäbe. Als wesentliches Hilfsmittel dient hierzu eine fahrbare Rüstung oder ein Portalkran, der den gesamten Brückenquerschnitt umrahmt und auf am Rande der Rüstbühne liegenden Schienen verfahren werden kann. Ist der Untergurt nicht wagrecht, sondern gekrümmt (Bogenträger), so, wird auf die untere

Der unzureichende Fahrpark (26 offene Güterwagen zu 8 t Tragfähigkeit, 7 Personenwagen mit je 9 [I. Kl.] bzw. 18 Plätzen [III. Kl.] und 4 Lokomotiven) bringt es mit sich, daß täglich bloß 5 Güterzüge (zu 27 t), nach Virpazar abgelassen werden können.

Die Anlagekosten waren auf 3 Mill. Fr. veranschlagt.

Geplant ist u. a. der Bau der Linie Plavnica- (am nördlichen Ufer des Skutarisees) Podgorica. Am ernstlichsten bewirbt sich die vorerwähnte italienische Gesellschaft um die Baukonzession.


Monthey-Champéry, 1908 eröffnete elektrische gemischte Zahn- und Reibungsbahn (s. Bergbahnen und Elektrische Eisenbahnen), in dem Tal von Illiez im Wallis (Schweiz), die von der Station der Bundesbahnen ausgehend, bis Monthey die Zufahrtstraße benutzt. In Monthey hat sie Gemeinschaftsstation mit der seit 1907 bestehenden elektrischen Schmalspurbahn Aigle-Ollon-Monthey und benutzt in nördlicher Richtung deren Gleis auf 598 m Länge, um dann, nach Westen und Südwesten biegend, auf selbständigem Unterbau die Stationen Chemex, Troistorrents, Fayot, Val d'Illiez, La Cour und Champéry zu erreichen. Sie hat 3 Zahnstrecken von 2·249, 0·685, 0·725 km, zusammen 3·659 km Länge. Die beabsichtigte Zweigbahn von Troistorrents nach Morgins-Les-Bains ist vorläufig durch eine gute Straße ersetzt.

Der Unterbau der Bahn erforderte etwa 135.000 m3 Erd- und Felsarbeiten, 18.000 m3 Stütz- und Futtermauern, 3235 m3 Mauerwerk für Brücken und Viadukte. Die Zahnstange, Bauart Strub, wiegt 34·5 kg/m, die Schienen sind 24 kg/m schwer. Zwischen Bahnhof und Stadt Monthey sind Rillenschienen von 30 kg/m verlegt.

Die elektrische Energie wird von der Société des forces motrices de la grande eau in Territet als Drehstrom von 6000 Volt, 50 Perioden, geliefert, der, in 750voltigen Gleichstrom verwandelt, der Fahrleitung zugeführt wird. Diese besteht auf den offenen Strecken aus zwei Fahrdrähten von je 64 cm2 Querschnitt. Auf den Ausweichstationen, der Gemeinschaftsstrecke mit der Bahn Aigle-Ollon-Monthey, sowie zwischen Station und Stadt Monthey ist nur ein Draht vorhanden.

Die Anlagekosten der Bahn, betrugen Ende 1913 2,700.629 Fr., f. d. km 222,384 Fr.

Die Bahn wird ganzjährig betrieben.

Literatur: Schweizer Eisenbahnstatistik. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIII, Nr. 1 u. 2.

Dietler.


Montierung der eisernen Brücken, umfaßt die zur Aufstellung eines eisernen Brückentragwerks an der Baustelle vorzunehmenden Arbeiten. Die Art des Bauvorganges, das Montierungsverfahren, kann bei größeren Bauwerken verschieden sein und wird dessen Wahl hauptsächlich durch den Umstand beeinflußt, ob eine durchgehende Rüstung auszuführen möglich ist oder ob aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen diese Rüstungen eingeschränkt oder ganz weggelassen werden müssen. Man unterscheidet darnach folgende Montageverfahren:

1. Aufstellung auf festen Gerüsten;

2. Aufstellung durch freies Vorbauen (Freimontage);

3. Aufstellung des Tragwerks abseits des endgültigen Standortes, u. zw. entweder in der Verlängerung der Brückenachse oder auf festen Gerüsten dazu parallel und nachträgliches Einschieben in die Brückenöffnung – oder Aufstellung auf Gerüsten längs des Ufers und nachträgliches Abheben und schwimmendes Einfahren auf Prahmen;

4. Montage von Kabelhängebrücken ohne feste Rüstung mit Hilfe der Tragkabel.

Zu 1. Die Aufstellung auf festen Gerüsten bietet den einfachsten und zuverlässigsten Bauvorgang und wird demnach auch weitaus am häufigsten angewendet. Während der Aufstellung ist die auf dem Gerüst liegende Tragkonstruktion von ihrem Eigengewicht entlastet und sie ist daher keinem anderen statischen Verhalten als jenem in der fertigen Brücke unterworfen. Für die Montierungsverfahren 2 und 3 gilt dies nicht; hier muß auf die Lasteinwirkungen während der Aufstellung Rücksicht genommen werden und kann dies unter Umständen Verstärkungen in der Konstruktion bedingen.

Das Montierungsgerüst wird in der Regel in einfacher Weise aus Holz ausgeführt mit nahestehenden Pfahljochen, die eine in geringem Abstand unter dem Untergurt der Brückenkonstruktion liegende Rüstbühne tragen. Auf dieser Rüstbühne wird zunächst der Untergurt ausgelegt und durch Schraubenwinden und Keile unterstützt, wobei ihm das festgesetzte Maß der Überhöhung gegeben wird. Dann folgt die Aufstellung der Wandpfosten mit den Fahrbahnquerträgern, die Auflage des Obergurtes und schließlich das Einziehen der Schrägestäbe. Als wesentliches Hilfsmittel dient hierzu eine fahrbare Rüstung oder ein Portalkran, der den gesamten Brückenquerschnitt umrahmt und auf am Rande der Rüstbühne liegenden Schienen verfahren werden kann. Ist der Untergurt nicht wagrecht, sondern gekrümmt (Bogenträger), so, wird auf die untere

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[304/0319] Der unzureichende Fahrpark (26 offene Güterwagen zu 8 t Tragfähigkeit, 7 Personenwagen mit je 9 [I. Kl.] bzw. 18 Plätzen [III. Kl.] und 4 Lokomotiven) bringt es mit sich, daß täglich bloß 5 Güterzüge (zu 27 t), nach Virpazar abgelassen werden können. Die Anlagekosten waren auf 3 Mill. Fr. veranschlagt. Geplant ist u. a. der Bau der Linie Plavnica- (am nördlichen Ufer des Skutarisees) Podgorica. Am ernstlichsten bewirbt sich die vorerwähnte italienische Gesellschaft um die Baukonzession. Monthey-Champéry, 1908 eröffnete elektrische gemischte Zahn- und Reibungsbahn (s. Bergbahnen und Elektrische Eisenbahnen), in dem Tal von Illiez im Wallis (Schweiz), die von der Station der Bundesbahnen ausgehend, bis Monthey die Zufahrtstraße benutzt. In Monthey hat sie Gemeinschaftsstation mit der seit 1907 bestehenden elektrischen Schmalspurbahn Aigle-Ollon-Monthey und benutzt in nördlicher Richtung deren Gleis auf 598 m Länge, um dann, nach Westen und Südwesten biegend, auf selbständigem Unterbau die Stationen Chemex, Troistorrents, Fayot, Val d'Illiez, La Cour und Champéry zu erreichen. Sie hat 3 Zahnstrecken von 2·249, 0·685, 0·725 km, zusammen 3·659 km Länge. Die beabsichtigte Zweigbahn von Troistorrents nach Morgins-Les-Bains ist vorläufig durch eine gute Straße ersetzt. Der Unterbau der Bahn erforderte etwa 135.000 m3 Erd- und Felsarbeiten, 18.000 m3 Stütz- und Futtermauern, 3235 m3 Mauerwerk für Brücken und Viadukte. Die Zahnstange, Bauart Strub, wiegt 34·5 kg/m, die Schienen sind 24 kg/m schwer. Zwischen Bahnhof und Stadt Monthey sind Rillenschienen von 30 kg/m verlegt. Die elektrische Energie wird von der Société des forces motrices de la grande eau in Territet als Drehstrom von 6000 Volt, 50 Perioden, geliefert, der, in 750voltigen Gleichstrom verwandelt, der Fahrleitung zugeführt wird. Diese besteht auf den offenen Strecken aus zwei Fahrdrähten von je 64 cm2 Querschnitt. Auf den Ausweichstationen, der Gemeinschaftsstrecke mit der Bahn Aigle-Ollon-Monthey, sowie zwischen Station und Stadt Monthey ist nur ein Draht vorhanden. Die Anlagekosten der Bahn, betrugen Ende 1913 2,700.629 Fr., f. d. km 222,384 Fr. Die Bahn wird ganzjährig betrieben. Literatur: Schweizer Eisenbahnstatistik. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIII, Nr. 1 u. 2. Dietler. Montierung der eisernen Brücken, umfaßt die zur Aufstellung eines eisernen Brückentragwerks an der Baustelle vorzunehmenden Arbeiten. Die Art des Bauvorganges, das Montierungsverfahren, kann bei größeren Bauwerken verschieden sein und wird dessen Wahl hauptsächlich durch den Umstand beeinflußt, ob eine durchgehende Rüstung auszuführen möglich ist oder ob aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen diese Rüstungen eingeschränkt oder ganz weggelassen werden müssen. Man unterscheidet darnach folgende Montageverfahren: 1. Aufstellung auf festen Gerüsten; 2. Aufstellung durch freies Vorbauen (Freimontage); 3. Aufstellung des Tragwerks abseits des endgültigen Standortes, u. zw. entweder in der Verlängerung der Brückenachse oder auf festen Gerüsten dazu parallel und nachträgliches Einschieben in die Brückenöffnung – oder Aufstellung auf Gerüsten längs des Ufers und nachträgliches Abheben und schwimmendes Einfahren auf Prahmen; 4. Montage von Kabelhängebrücken ohne feste Rüstung mit Hilfe der Tragkabel. Zu 1. Die Aufstellung auf festen Gerüsten bietet den einfachsten und zuverlässigsten Bauvorgang und wird demnach auch weitaus am häufigsten angewendet. Während der Aufstellung ist die auf dem Gerüst liegende Tragkonstruktion von ihrem Eigengewicht entlastet und sie ist daher keinem anderen statischen Verhalten als jenem in der fertigen Brücke unterworfen. Für die Montierungsverfahren 2 und 3 gilt dies nicht; hier muß auf die Lasteinwirkungen während der Aufstellung Rücksicht genommen werden und kann dies unter Umständen Verstärkungen in der Konstruktion bedingen. Das Montierungsgerüst wird in der Regel in einfacher Weise aus Holz ausgeführt mit nahestehenden Pfahljochen, die eine in geringem Abstand unter dem Untergurt der Brückenkonstruktion liegende Rüstbühne tragen. Auf dieser Rüstbühne wird zunächst der Untergurt ausgelegt und durch Schraubenwinden und Keile unterstützt, wobei ihm das festgesetzte Maß der Überhöhung gegeben wird. Dann folgt die Aufstellung der Wandpfosten mit den Fahrbahnquerträgern, die Auflage des Obergurtes und schließlich das Einziehen der Schrägestäbe. Als wesentliches Hilfsmittel dient hierzu eine fahrbare Rüstung oder ein Portalkran, der den gesamten Brückenquerschnitt umrahmt und auf am Rande der Rüstbühne liegenden Schienen verfahren werden kann. Ist der Untergurt nicht wagrecht, sondern gekrümmt (Bogenträger), so, wird auf die untere

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/319>, abgerufen am 21.11.2024.