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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Sämtliche Bahnen haben die russische Normalspur (0·714 Faden = 1·523 m), bis auf die unter 3. aufgeführte Nowgoroder Bahn, die eine Spurweite von 0·50 Faden (= 1·066 m) hat. Die Konzessionsdauer beträgt 87 Jahre, vom 4. Juni 1868 ab. Das Auskaufsrecht des Staates beginnt am 1. Januar 1915.

Das Gesellschaftskapital bestand Ende 1910 aus:


vom Staate nicht
garantierten Aktien13,631.400 Rubel
vom Staate garantierten
Obligationen204,889.973 Rubel
sonstigen staatlichen
Baudarlehen154.368 Rubel
1 Werst Bahnlänge
kostete Ende 191088.640 Rubel

Mertens.


Motorwagen s. Triebwagen.


Mottarone-Bergbahn führt von Stresa (197 m) (Italien) am Lago Maggiore zur Endstation auf den Mottarone (1379 tm) (Gipfel 1491 m, Rundsicht) und überwindet eine Höhe von 1182 m.

Die Bahn ist als gemischte Reibungs- und Zahnbahn von 1·0 m Spurweite mit Größtsteigungen von 55%0 in den Reibungs- und 200%0 in den Zahnstrecken (Bauart Strub) ausgeführt und wird elektrisch betrieben. Die kleinsten Krümmungshalbmesser betragen 50 m in den Reibungs- und 70 m in den Zahnstrecken. Erstere sind 2900 m, letztere 6958 m lang. Die Züge bestehen in der Regel aus einem 4achsigen Triebwagen und einem Anhängewagen. Der mit einer Spannung von 8000 Volt und 42 Perioden gelieferte Drehstrom wird in Gleichstrom von 750 Volt umgeformt.

Jeder Triebwagen hat 2 Antriebe von 100 PS. und 4 verschiedene Bremsen. Das Gewicht des mit 110 Personen vollbesetzten Zuges beträgt 44 t. Die mittlere Fahrgeschwindigkeit beträgt 8·5 km/Std. auf den Zahnstrecken und 20 km/Std. auf den Reibungsstrecken; die Fahrt dauert etwa 1 Stunde.

Literatur: Bergbahn auf den Mottarone. Ztg. d. VDEV. 1911.

Dolezalek.


Mount Washingtonbahn s. Bergbahnen.


Mundpfeife (whistle; sifflet de poche; fischietto) wird verwendet, um die hörbaren Signale des Zugpersonals und Rangiersignale zu geben.

Hoogen.


Munitionssendungen unterliegen, soweit sie zur Beförderung zugelassen sind, den besonderen für explosive Gegenstände (Sprengstoffe) festgesetzten Beförderungsbedingungen in betreff der Aufgabe (insbesondere frühere Anmeldung), Beigabe von Ursprungszeugnissen, Verladung (in gedeckten Wagen), Zugbildung, Vorsichten während der Fahrt, sofortigen Bezugs, Abgabe unbezogener Sendungen an die zuständige Behörde u. s. w.; s. Explosive Gegenstände.


Murgtalbahn, zum Netze der badischen Staatsbahnen gehörig, zweigt vom Bahnhof Rastatt der Hauptlinie der badischen Staatsbahnen ab und durchzieht das Murgtal; die ersten Strecken Rastatt-Gernsbach und Gernsbach-Weisenbach mit zusammen 20 km Länge wurden im Juni 1869 und im Mai 1894 dem Betrieb übergeben. Diese Strecken boten wenig Bauschwierigkeiten; die Baukosten betrugen auch nur etwa 80.000 M/km. Die darauf folgende 6·9 km lange, sehr interessante und mustergültig gebaute Strecke Weisenbach-Forbach, die im Juni 1910 fertiggestellt wurde, bot dagegen vielfache Bauschwierigkeiten, was in den hohen Baukosten, die 903.000 M/km betrugen, zum Ausdruck kommt.

Auf dieser Strecke sind die Größtsteigungen 22·2, ausnahmsweise 25%0, die kleinsten Krümmungshalbmesser 220, ausnahmsweise 200 m; es waren 7 Tunnels mit zusammen 1340 m, d. s. nahezu 1/5 der Bahnlänge, Talübergänge mit 150 m, 183 m, 65 m und 27 m Länge, d. s. 1/15 der Bahnlänge, erforderlich. Das vorkommende Granitgestein bedingte umfangreiche Sprengarbeiten, da von den etwa 400.000 m3 betragenden Abtragsmassen etwa die Hälfte aus Felsboden bestand. Zwischen Weisenbach und Forbach sind die Zwischenstationen Au und Langenbrand-Bermersbach angeordnet. Die Haupt- und Nebengleise haben 14.600 m Länge.



Sämtliche Bahnen haben die russische Normalspur (0·714 Faden = 1·523 m), bis auf die unter 3. aufgeführte Nowgoroder Bahn, die eine Spurweite von 0·50 Faden (= 1·066 m) hat. Die Konzessionsdauer beträgt 87 Jahre, vom 4. Juni 1868 ab. Das Auskaufsrecht des Staates beginnt am 1. Januar 1915.

Das Gesellschaftskapital bestand Ende 1910 aus:


vom Staate nicht
garantierten Aktien13,631.400 Rubel
vom Staate garantierten
Obligationen204,889.973 Rubel
sonstigen staatlichen
Baudarlehen154.368 Rubel
1 Werst Bahnlänge
kostete Ende 191088.640 Rubel

Mertens.


Motorwagen s. Triebwagen.


Mottarone-Bergbahn führt von Stresa (197 m) (Italien) am Lago Maggiore zur Endstation auf den Mottarone (1379 tm) (Gipfel 1491 m, Rundsicht) und überwindet eine Höhe von 1182 m.

Die Bahn ist als gemischte Reibungs- und Zahnbahn von 1·0 m Spurweite mit Größtsteigungen von 55 in den Reibungs- und 200 in den Zahnstrecken (Bauart Strub) ausgeführt und wird elektrisch betrieben. Die kleinsten Krümmungshalbmesser betragen 50 m in den Reibungs- und 70 m in den Zahnstrecken. Erstere sind 2900 m, letztere 6958 m lang. Die Züge bestehen in der Regel aus einem 4achsigen Triebwagen und einem Anhängewagen. Der mit einer Spannung von 8000 Volt und 42 Perioden gelieferte Drehstrom wird in Gleichstrom von 750 Volt umgeformt.

Jeder Triebwagen hat 2 Antriebe von 100 PS. und 4 verschiedene Bremsen. Das Gewicht des mit 110 Personen vollbesetzten Zuges beträgt 44 t. Die mittlere Fahrgeschwindigkeit beträgt 8·5 km/Std. auf den Zahnstrecken und 20 km/Std. auf den Reibungsstrecken; die Fahrt dauert etwa 1 Stunde.

Literatur: Bergbahn auf den Mottarone. Ztg. d. VDEV. 1911.

Dolezalek.


Mount Washingtonbahn s. Bergbahnen.


Mundpfeife (whistle; sifflet de poche; fischietto) wird verwendet, um die hörbaren Signale des Zugpersonals und Rangiersignale zu geben.

Hoogen.


Munitionssendungen unterliegen, soweit sie zur Beförderung zugelassen sind, den besonderen für explosive Gegenstände (Sprengstoffe) festgesetzten Beförderungsbedingungen in betreff der Aufgabe (insbesondere frühere Anmeldung), Beigabe von Ursprungszeugnissen, Verladung (in gedeckten Wagen), Zugbildung, Vorsichten während der Fahrt, sofortigen Bezugs, Abgabe unbezogener Sendungen an die zuständige Behörde u. s. w.; s. Explosive Gegenstände.


Murgtalbahn, zum Netze der badischen Staatsbahnen gehörig, zweigt vom Bahnhof Rastatt der Hauptlinie der badischen Staatsbahnen ab und durchzieht das Murgtal; die ersten Strecken Rastatt-Gernsbach und Gernsbach-Weisenbach mit zusammen 20 km Länge wurden im Juni 1869 und im Mai 1894 dem Betrieb übergeben. Diese Strecken boten wenig Bauschwierigkeiten; die Baukosten betrugen auch nur etwa 80.000 M/km. Die darauf folgende 6·9 km lange, sehr interessante und mustergültig gebaute Strecke Weisenbach-Forbach, die im Juni 1910 fertiggestellt wurde, bot dagegen vielfache Bauschwierigkeiten, was in den hohen Baukosten, die 903.000 M/km betrugen, zum Ausdruck kommt.

Auf dieser Strecke sind die Größtsteigungen 22·2, ausnahmsweise 25, die kleinsten Krümmungshalbmesser 220, ausnahmsweise 200 m; es waren 7 Tunnels mit zusammen 1340 m, d. s. nahezu 1/5 der Bahnlänge, Talübergänge mit 150 m, 183 m, 65 m und 27 m Länge, d. s. 1/15 der Bahnlänge, erforderlich. Das vorkommende Granitgestein bedingte umfangreiche Sprengarbeiten, da von den etwa 400.000 m3 betragenden Abtragsmassen etwa die Hälfte aus Felsboden bestand. Zwischen Weisenbach und Forbach sind die Zwischenstationen Au und Langenbrand-Bermersbach angeordnet. Die Haupt- und Nebengleise haben 14.600 m Länge.

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[310/0325] Sämtliche Bahnen haben die russische Normalspur (0·714 Faden = 1·523 m), bis auf die unter 3. aufgeführte Nowgoroder Bahn, die eine Spurweite von 0·50 Faden (= 1·066 m) hat. Die Konzessionsdauer beträgt 87 Jahre, vom 4. Juni 1868 ab. Das Auskaufsrecht des Staates beginnt am 1. Januar 1915. Das Gesellschaftskapital bestand Ende 1910 aus: vom Staate nicht garantierten Aktien 13,631.400 Rubel vom Staate garantierten Obligationen 204,889.973 Rubel sonstigen staatlichen Baudarlehen 154.368 Rubel 1 Werst Bahnlänge kostete Ende 1910 88.640 Rubel Mertens. Motorwagen s. Triebwagen. Mottarone-Bergbahn führt von Stresa (197 m) (Italien) am Lago Maggiore zur Endstation auf den Mottarone (1379 tm) (Gipfel 1491 m, Rundsicht) und überwindet eine Höhe von 1182 m. Die Bahn ist als gemischte Reibungs- und Zahnbahn von 1·0 m Spurweite mit Größtsteigungen von 55‰ in den Reibungs- und 200‰ in den Zahnstrecken (Bauart Strub) ausgeführt und wird elektrisch betrieben. Die kleinsten Krümmungshalbmesser betragen 50 m in den Reibungs- und 70 m in den Zahnstrecken. Erstere sind 2900 m, letztere 6958 m lang. Die Züge bestehen in der Regel aus einem 4achsigen Triebwagen und einem Anhängewagen. Der mit einer Spannung von 8000 Volt und 42 Perioden gelieferte Drehstrom wird in Gleichstrom von 750 Volt umgeformt. Jeder Triebwagen hat 2 Antriebe von 100 PS. und 4 verschiedene Bremsen. Das Gewicht des mit 110 Personen vollbesetzten Zuges beträgt 44 t. Die mittlere Fahrgeschwindigkeit beträgt 8·5 km/Std. auf den Zahnstrecken und 20 km/Std. auf den Reibungsstrecken; die Fahrt dauert etwa 1 Stunde. Literatur: Bergbahn auf den Mottarone. Ztg. d. VDEV. 1911. Dolezalek. Mount Washingtonbahn s. Bergbahnen. Mundpfeife (whistle; sifflet de poche; fischietto) wird verwendet, um die hörbaren Signale des Zugpersonals und Rangiersignale zu geben. Hoogen. Munitionssendungen unterliegen, soweit sie zur Beförderung zugelassen sind, den besonderen für explosive Gegenstände (Sprengstoffe) festgesetzten Beförderungsbedingungen in betreff der Aufgabe (insbesondere frühere Anmeldung), Beigabe von Ursprungszeugnissen, Verladung (in gedeckten Wagen), Zugbildung, Vorsichten während der Fahrt, sofortigen Bezugs, Abgabe unbezogener Sendungen an die zuständige Behörde u. s. w.; s. Explosive Gegenstände. Murgtalbahn, zum Netze der badischen Staatsbahnen gehörig, zweigt vom Bahnhof Rastatt der Hauptlinie der badischen Staatsbahnen ab und durchzieht das Murgtal; die ersten Strecken Rastatt-Gernsbach und Gernsbach-Weisenbach mit zusammen 20 km Länge wurden im Juni 1869 und im Mai 1894 dem Betrieb übergeben. Diese Strecken boten wenig Bauschwierigkeiten; die Baukosten betrugen auch nur etwa 80.000 M/km. Die darauf folgende 6·9 km lange, sehr interessante und mustergültig gebaute Strecke Weisenbach-Forbach, die im Juni 1910 fertiggestellt wurde, bot dagegen vielfache Bauschwierigkeiten, was in den hohen Baukosten, die 903.000 M/km betrugen, zum Ausdruck kommt. Auf dieser Strecke sind die Größtsteigungen 22·2, ausnahmsweise 25‰, die kleinsten Krümmungshalbmesser 220, ausnahmsweise 200 m; es waren 7 Tunnels mit zusammen 1340 m, d. s. nahezu 1/5 der Bahnlänge, Talübergänge mit 150 m, 183 m, 65 m und 27 m Länge, d. s. 1/15 der Bahnlänge, erforderlich. Das vorkommende Granitgestein bedingte umfangreiche Sprengarbeiten, da von den etwa 400.000 m3 betragenden Abtragsmassen etwa die Hälfte aus Felsboden bestand. Zwischen Weisenbach und Forbach sind die Zwischenstationen Au und Langenbrand-Bermersbach angeordnet. Die Haupt- und Nebengleise haben 14.600 m Länge.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/325>, abgerufen am 21.11.2024.