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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Außerdem führten die O. den Betrieb der 1912 eröffneten Linie Alpullu-Kirkkilisse (46 km), ferner für Rechnung der Gesellschaft den Betrieb der Bahn Salonik-Monastir (eröffnet 1891/93), deren Aktien die O. 1913 zum großen Teile erwarben.

Die Balkankriege 1912/13 haben tief in die Verhältnisse der O. eingegriffen. Die serbischen und bulgarischen Armeen bemächtigten sich des größten Teiles der Linien der O.

Erst nach Zustandekommen des Bukarester Friedens traten wieder normalere Verhältnisse ein; seither betreiben die O. in der Türkei einschließlich der Seitenlinie nach Kirkkilisse zusammen 466·2 km. Hiervon entfallen auf die Linie Konstantinopel-Adrianopel-Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Svillengrad (früher Mustaphapascha) 357·1 km, Adrianopel-Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Demotica 63·4 km und auf die Linie Barbenski-Kirkkilisse 45·6 km.

In Bulgarien betreiben die O. 85·6 km, u. zw. die Strecken: Alte türkisch-bulgarische Grenze, Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Svilengrad (früher Mustaphapascha) 6·04 km und Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Demotska-Dedeagatsch 79·5 km, in Griechenland die Strecke Saloniki-Neue griechisch-serbische Grenze bei Gueogheli (77·4 km).

Der Betrieb der serbischen Strecken: Neue griechisch-serbische Grenze bei Gueogheli-Üsküb-Mitrowitza (285·54 km) und Üsküb-Alte türkisch-serbische Grenze bei Sibeftsche (58·1 km) blieb den O. vorenthalten.

Die tatsächliche Betriebslänge der O. belief sich seither, ohne die Seitenlinie Alpullu-Kirkkilisse, auf 583·5 km.

Im Jahre 1913 erwarb eine österreichisch-ungarische Bankengruppe von der Züricher Bank und der Deutschen Bank für die O. 51.000 Orientbahnaktien zu dem Zweck, um sich auf die weitere Gestaltung der Eisenbahnverhältnisse auf dem Balkan entsprechenden Einfluß zu sichern.

Die zukünftige Gestaltung der O. sollte nach einem Vorschlage des Grafen Vitali in der Weise erfolgen, daß 2 nationale Betriebsgesellschaften und eine französische Finanzierungsgesellschaft gegründet werden.

Die daraufhin eingeleiteten Verhandlungen zwischen Österreich-Ungarn und Serbien zur Regelung der Eisenbahnfragen waren eben im Gange, als der Krieg 1914 ausbrach, und blieben infolgedessen die serbischen Linien den O. auch weiterhin entzogen.

Die Ertragsverhältnisse der O. gestalteten sich nach Rückübernahme des Betriebs der türkischen und bulgarischen Linien trotz der bedeutenden Mehrausgaben, die die Wiederherstellung der durch den Krieg hervorgerufenen Schäden zur Folge gehabt hatte, nicht ungünstig. Im Jahre 1914 stellten sich die Einnahmen auf 12·9 Mill. Fr. gegen 13·3 Mill. im Vorjahre, die Ausgaben auf 6·5 Mill. Fr. gegen 5 Mill. im Vorjahre. Von den Einnahmen entfallen 5 Mill. Fr. (1913: 51/2 Mill.) auf den Personenverkehr, 3·9 Mill. Fr. (1913: 2 Mill.) auf den Güterverkehr.

Bemerkenswert ist, daß der Getreideverkehr, der noch im Jahre 1896 etwa die Hälfte der beförderten Güter ausgemacht hat, seither stetig bis auf 17% der gesamten Frachtgüter gesunken ist.

Verkehr und Einnahmen.


Reisende
(ohne Militärtransporte)
JahrBetriebeneAnzahlEinnahmen
kmP. G.
188111791,076.25510,515.757
189012652,449.94216,275.388
190012654,261.09718,328.981
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GüterGesamteinnahmen
(ohne Militärtransporte)(mitF. d. km und
tEinnahmen P. G.Militärtransporte)Jahr in Fr.
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325.11417,695.75656,797.12722.122

Die Verrechnung der Einnahmen geschieht auf folgende Weise:

Die Gesellschaft erhält von den Bruttoeinnahmen 7000 Fr. f. d. km vorweg. Vom Überschuß bis zu Fr. 10.333·33 fallen ihr weitere 55% zu, während die Regierung 45% erhält. Die Gesellschaft garantiert jedoch, daß diese 45% mindestens 1500 Fr. betragen. Vom Überschuß über Fr. 10.333·33 erhält die Gesellschaft 70% und die Regierung 30%.

Die mehrerwähnte Linie Alpullu-Kirkkilisse ist einem besonderen Rechnungsmodus unterworfen, nach demselben wird der Gesellschaft der O., die das Baukapital vorgestreckt hat, eine Reineinnahme von 5420 Fr. f. d. km garantiert.

Die Dividende betrug anfangs der Neunzigerjahre 61/4-61/2%, dann ein Jahrzehnt hindurch nur 4%, später 5, 6, 61/2 und 7%, in den Jahren 1912 und 1913 8% und im Jahre 1914 5%.

Die Konzession sämtlicher Linien dauert bis 31. Dezember 1957.

Außerdem führten die O. den Betrieb der 1912 eröffneten Linie Alpullu-Kirkkilisse (46 km), ferner für Rechnung der Gesellschaft den Betrieb der Bahn Salonik-Monastir (eröffnet 1891/93), deren Aktien die O. 1913 zum großen Teile erwarben.

Die Balkankriege 1912/13 haben tief in die Verhältnisse der O. eingegriffen. Die serbischen und bulgarischen Armeen bemächtigten sich des größten Teiles der Linien der O.

Erst nach Zustandekommen des Bukarester Friedens traten wieder normalere Verhältnisse ein; seither betreiben die O. in der Türkei einschließlich der Seitenlinie nach Kirkkilisse zusammen 466·2 km. Hiervon entfallen auf die Linie Konstantinopel-Adrianopel-Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Svillengrad (früher Mustaphapascha) 357·1 km, Adrianopel-Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Demotica 63·4 km und auf die Linie Barbenski-Kirkkilisse 45·6 km.

In Bulgarien betreiben die O. 85·6 km, u. zw. die Strecken: Alte türkisch-bulgarische Grenze, Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Svilengrad (früher Mustaphapascha) 6·04 km und Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Demotska-Dedeagatsch 79·5 km, in Griechenland die Strecke Saloniki-Neue griechisch-serbische Grenze bei Gueogheli (77·4 km).

Der Betrieb der serbischen Strecken: Neue griechisch-serbische Grenze bei Gueogheli-Üsküb-Mitrowitza (285·54 km) und Üsküb-Alte türkisch-serbische Grenze bei Sibeftsche (58·1 km) blieb den O. vorenthalten.

Die tatsächliche Betriebslänge der O. belief sich seither, ohne die Seitenlinie Alpullu-Kirkkilisse, auf 583·5 km.

Im Jahre 1913 erwarb eine österreichisch-ungarische Bankengruppe von der Züricher Bank und der Deutschen Bank für die O. 51.000 Orientbahnaktien zu dem Zweck, um sich auf die weitere Gestaltung der Eisenbahnverhältnisse auf dem Balkan entsprechenden Einfluß zu sichern.

Die zukünftige Gestaltung der O. sollte nach einem Vorschlage des Grafen Vitali in der Weise erfolgen, daß 2 nationale Betriebsgesellschaften und eine französische Finanzierungsgesellschaft gegründet werden.

Die daraufhin eingeleiteten Verhandlungen zwischen Österreich-Ungarn und Serbien zur Regelung der Eisenbahnfragen waren eben im Gange, als der Krieg 1914 ausbrach, und blieben infolgedessen die serbischen Linien den O. auch weiterhin entzogen.

Die Ertragsverhältnisse der O. gestalteten sich nach Rückübernahme des Betriebs der türkischen und bulgarischen Linien trotz der bedeutenden Mehrausgaben, die die Wiederherstellung der durch den Krieg hervorgerufenen Schäden zur Folge gehabt hatte, nicht ungünstig. Im Jahre 1914 stellten sich die Einnahmen auf 12·9 Mill. Fr. gegen 13·3 Mill. im Vorjahre, die Ausgaben auf 6·5 Mill. Fr. gegen 5 Mill. im Vorjahre. Von den Einnahmen entfallen 5 Mill. Fr. (1913: 51/2 Mill.) auf den Personenverkehr, 3·9 Mill. Fr. (1913: 2 Mill.) auf den Güterverkehr.

Bemerkenswert ist, daß der Getreideverkehr, der noch im Jahre 1896 etwa die Hälfte der beförderten Güter ausgemacht hat, seither stetig bis auf 17% der gesamten Frachtgüter gesunken ist.

Verkehr und Einnahmen.


Reisende
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Die Verrechnung der Einnahmen geschieht auf folgende Weise:

Die Gesellschaft erhält von den Bruttoeinnahmen 7000 Fr. f. d. km vorweg. Vom Überschuß bis zu Fr. 10.333·33 fallen ihr weitere 55% zu, während die Regierung 45% erhält. Die Gesellschaft garantiert jedoch, daß diese 45% mindestens 1500 Fr. betragen. Vom Überschuß über Fr. 10.333·33 erhält die Gesellschaft 70% und die Regierung 30%.

Die mehrerwähnte Linie Alpullu-Kirkkilisse ist einem besonderen Rechnungsmodus unterworfen, nach demselben wird der Gesellschaft der O., die das Baukapital vorgestreckt hat, eine Reineinnahme von 5420 Fr. f. d. km garantiert.

Die Dividende betrug anfangs der Neunzigerjahre 61/4–61/2%, dann ein Jahrzehnt hindurch nur 4%, später 5, 6, 61/2 und 7%, in den Jahren 1912 und 1913 8% und im Jahre 1914 5%.

Die Konzession sämtlicher Linien dauert bis 31. Dezember 1957.

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[454/0471] Außerdem führten die O. den Betrieb der 1912 eröffneten Linie Alpullu-Kirkkilisse (46 km), ferner für Rechnung der Gesellschaft den Betrieb der Bahn Salonik-Monastir (eröffnet 1891/93), deren Aktien die O. 1913 zum großen Teile erwarben. Die Balkankriege 1912/13 haben tief in die Verhältnisse der O. eingegriffen. Die serbischen und bulgarischen Armeen bemächtigten sich des größten Teiles der Linien der O. Erst nach Zustandekommen des Bukarester Friedens traten wieder normalere Verhältnisse ein; seither betreiben die O. in der Türkei einschließlich der Seitenlinie nach Kirkkilisse zusammen 466·2 km. Hiervon entfallen auf die Linie Konstantinopel-Adrianopel-Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Svillengrad (früher Mustaphapascha) 357·1 km, Adrianopel-Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Demotica 63·4 km und auf die Linie Barbenski-Kirkkilisse 45·6 km. In Bulgarien betreiben die O. 85·6 km, u. zw. die Strecken: Alte türkisch-bulgarische Grenze, Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Svilengrad (früher Mustaphapascha) 6·04 km und Neue türkisch-bulgarische Grenze bei Demotska-Dedeagatsch 79·5 km, in Griechenland die Strecke Saloniki-Neue griechisch-serbische Grenze bei Gueogheli (77·4 km). Der Betrieb der serbischen Strecken: Neue griechisch-serbische Grenze bei Gueogheli-Üsküb-Mitrowitza (285·54 km) und Üsküb-Alte türkisch-serbische Grenze bei Sibeftsche (58·1 km) blieb den O. vorenthalten. Die tatsächliche Betriebslänge der O. belief sich seither, ohne die Seitenlinie Alpullu-Kirkkilisse, auf 583·5 km. Im Jahre 1913 erwarb eine österreichisch-ungarische Bankengruppe von der Züricher Bank und der Deutschen Bank für die O. 51.000 Orientbahnaktien zu dem Zweck, um sich auf die weitere Gestaltung der Eisenbahnverhältnisse auf dem Balkan entsprechenden Einfluß zu sichern. Die zukünftige Gestaltung der O. sollte nach einem Vorschlage des Grafen Vitali in der Weise erfolgen, daß 2 nationale Betriebsgesellschaften und eine französische Finanzierungsgesellschaft gegründet werden. Die daraufhin eingeleiteten Verhandlungen zwischen Österreich-Ungarn und Serbien zur Regelung der Eisenbahnfragen waren eben im Gange, als der Krieg 1914 ausbrach, und blieben infolgedessen die serbischen Linien den O. auch weiterhin entzogen. Die Ertragsverhältnisse der O. gestalteten sich nach Rückübernahme des Betriebs der türkischen und bulgarischen Linien trotz der bedeutenden Mehrausgaben, die die Wiederherstellung der durch den Krieg hervorgerufenen Schäden zur Folge gehabt hatte, nicht ungünstig. Im Jahre 1914 stellten sich die Einnahmen auf 12·9 Mill. Fr. gegen 13·3 Mill. im Vorjahre, die Ausgaben auf 6·5 Mill. Fr. gegen 5 Mill. im Vorjahre. Von den Einnahmen entfallen 5 Mill. Fr. (1913: 51/2 Mill.) auf den Personenverkehr, 3·9 Mill. Fr. (1913: 2 Mill.) auf den Güterverkehr. Bemerkenswert ist, daß der Getreideverkehr, der noch im Jahre 1896 etwa die Hälfte der beförderten Güter ausgemacht hat, seither stetig bis auf 17% der gesamten Frachtgüter gesunken ist. Verkehr und Einnahmen. Reisende (ohne Militärtransporte) Jahr Betriebene Anzahl Einnahmen km P. G. 1881 1179 1,076.255 10,515.757 1890 1265 2,449.942 16,275.388 1900 1265 4,261.097 18,328.981 1907 1265 5,199.907 28,130.630 1911 955 6,762.549 29,378.386 1914 5831/2 6,505.972 22,273.931 Güter Gesamteinnahmen (ohne Militärtransporte) (mit F. d. km und t Einnahmen P. G. Militärtransporte) Jahr in Fr. 328.970 35,501.236 46,679.862 9.071 489.277 40,217.305 56,800.775 10.215 444.916 25,701.463 44,203.808 7.949 824.449 42,336.143 70,682.274 12.709 656.209 34,278.457 74,813.386 17.820 325.114 17,695.756 56,797.127 22.122 Die Verrechnung der Einnahmen geschieht auf folgende Weise: Die Gesellschaft erhält von den Bruttoeinnahmen 7000 Fr. f. d. km vorweg. Vom Überschuß bis zu Fr. 10.333·33 fallen ihr weitere 55% zu, während die Regierung 45% erhält. Die Gesellschaft garantiert jedoch, daß diese 45% mindestens 1500 Fr. betragen. Vom Überschuß über Fr. 10.333·33 erhält die Gesellschaft 70% und die Regierung 30%. Die mehrerwähnte Linie Alpullu-Kirkkilisse ist einem besonderen Rechnungsmodus unterworfen, nach demselben wird der Gesellschaft der O., die das Baukapital vorgestreckt hat, eine Reineinnahme von 5420 Fr. f. d. km garantiert. Die Dividende betrug anfangs der Neunzigerjahre 61/4–61/2%, dann ein Jahrzehnt hindurch nur 4%, später 5, 6, 61/2 und 7%, in den Jahren 1912 und 1913 8% und im Jahre 1914 5%. Die Konzession sämtlicher Linien dauert bis 31. Dezember 1957.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/471>, abgerufen am 21.11.2024.