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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Weißmetall (eine Legierung aus Zinn-, Blei- oder Zink-Antimon), in feine lange Späne gehobelt, mit Graphit und irgend einem hochwertigen Mineralöl gemengt, gibt, eingestampft in den Stopfbüchsenraum, ein vorzügliches P. An Stelle der Weißmetallspäne finden auch dünne Drähte aus Kupfer, Messing u. s. w. Verwendung. Ein Nachteil dieses Metallspäne-Packungsmaterials ist wohl der, daß bei vorkommendem Heißlaufen der Kolbenstangen das Spanmaterial zu festen Klumpen zusammenschmilzt und aus dem Packungsraum nur schwer entfernt werden kann.

Recht handliche, hohen Anforderungen entsprechende P. sind die von Sommer in Stuttgart zuerst ausgeführten Knetpackungen. Sie bestehen aus fein geriebenem (geraspeltem) Blei, Weißmetall, Zink oder Zinn, welche Stoffe mit Graphit und Mineralöl zu einem ziemlich harten, knetbaren Teig vereinigt werden. Diese P. werden in Büchsen oder Stangen in den Handel gebracht. Die Ausfüllung des Packungsraums mit diesem P. erfolgt durch Einstampfen.

Rein metallische P. sind dem Äußern nach bestimmt geformte Ringe, bestehend aus irgend einer Weißmetallegierung; sie können kaum mehr als P. im Sinne des Vorstehenden bezeichnet werden, sondern bilden einen wesentlichen Bestandteil der sog. metallischen Stopfbüchsen (s. d.).

Gleichlaufend mit der vorstehenden Reihenfolge der P. steigt auch deren Preis. Die im Betrieb leider oft gefundenen unverhältnismäßig hohen Kosten bei Verwendung von Asbest- und Knetpackungen sind meistens darauf zurückzuführen, daß bei Ausführung der Kolbenstangen mit gegen den Stangendurchmesser verstärktem Endkonus am Kreuzkopf bei den vorgeschriebenen Revisionen der Kolben oder Schieber die Kolbenstangen nur dann durch das gut eingelaufene P. durchgezogen werden können, wenn das ganze P. mit Gewalt entfernt wird, wobei viel Materialverlust entsteht. Unter solchen Verhältnissen ist die Verwendung eines weniger dauerhaften, aber billigen P. (gut präparierter Hanf) oft wirtschaftlicher. Gute Ergebnisse werden aber, trotz hoher erster Anschaffungskosten, bei sachgemäßer Herstellung fast immer mit rein metallischem P. erzielt.

Gölsdorf.


Panama, früher Provinz der Vereinigten Staaten von Kolumbien, seit 3. November 1903 selbständige Republik, stark beeinflußt von den Vereinigten Staaten von Amerika und in wirtschaftlicher Beziehung durch den im August 1914 in der Hauptsache fertiggestellten Panamakanal. Die Landenge von Panama wird durchzogen von der ersten, den atlantischen mit dem Stillen Ozean verbindenden Überlandbahn, der Panama-Eisenbahn von Colon nach Panama, mit den Zweigbahnen 180 km lang. Sie ist von der kolumbischen Regierung am 27. April 1849 konzessioniert und am 28. Januar 1855 eröffnet. Die Konzession dauert bis 1966, sie ist von der Regierung der Republik bestätigt worden gegen eine Verpflichtung der Zahlung einer jährlichen Rente von 250.000 Dollar. Diese Verpflichtung ist von der Regierung der Vereinigten Staaten abgelöst worden, die das ganze Aktienkapital der Bahn mit 7 Mill. Dollar erworben und die Bahn in Staatsbetrieb übernommen hat Die Panama-Bahn hat sich bei dem Bau des Kanals als sehr nützlich erwiesen.

Außerdem ist in Panama in dem an Boras del Toro grenzenden Gebiet ein Schmalspurnetz von 253 km, das wesentlich dem Bananentransport dient.

Literatur: Jos. L. Bristow, Special Panama Railroad Commissioner. Report to the secretary of war. 24. Juni 1905. Washington 1905.

v. der Leyen.


Panamerikanische Eisenbahnen, andere Bezeichnung für Intercontinental Ry. (s. d.)


Panzerzüge bestehen aus Lokomotiven und Wagen, deren Außenflächen gegen Durchschlag feindlicher Kugeln geschützt werden. Zu diesem Zwecke wird die Lokomotive mit einer Haube aus 10-12 mm starken Stahlplatten umhüllt; in der Panzerung sind am Führerstand Ausgucklöcher freigelassen, die mit Schiebern verschlossen werden können. Der Kessel bleibt bisweilen ohne besonderen Schutz, da er an sich schon kugelfester ist. Die Wagen werden entweder auch vollständig an Seiten- und Stirnwänden und auf dem Dache mit Stahlplatten, in die Schießscharten eingeschnitten sind, belegt oder es wird im Wageninnern, besonders bei offenen Wagen, hinter den Wandungen in einigem Abstand eine zweite Wand aus Brettern, Wellblech oder Eisenplatten aufgestellt und der Zwischenraum mit Kies oder Steinschlag ausgefüllt.

P. werden in der Regel, damit sie nach beiden Seiten gefechtsbereit sind, so zusammengestellt, daß die Lokomotive in der Mitte steht (Abb. 428, Panzerzug der kgl. ungarischen Staatsbahnen). Von dem führenden Offizier, der in der Regel im vordersten Wagen sitzt, führt eine Zugleine nach der Signalpfeife oder dem Läutewerk der Lokomotive. Zwischen allen Fahrzeugen wird eine Fernsprechverbindung eingerichtet, deren Drähte zwischen den einzelnen Wagen so verbunden sind, daß sie sich bei Zugtrennungen ohne weitere Beschädigungen lösen können. Werden die Züge mit durchgehender Bremse ausgerüstet, so befindet sich in dem

Weißmetall (eine Legierung aus Zinn-, Blei- oder Zink-Antimon), in feine lange Späne gehobelt, mit Graphit und irgend einem hochwertigen Mineralöl gemengt, gibt, eingestampft in den Stopfbüchsenraum, ein vorzügliches P. An Stelle der Weißmetallspäne finden auch dünne Drähte aus Kupfer, Messing u. s. w. Verwendung. Ein Nachteil dieses Metallspäne-Packungsmaterials ist wohl der, daß bei vorkommendem Heißlaufen der Kolbenstangen das Spanmaterial zu festen Klumpen zusammenschmilzt und aus dem Packungsraum nur schwer entfernt werden kann.

Recht handliche, hohen Anforderungen entsprechende P. sind die von Sommer in Stuttgart zuerst ausgeführten Knetpackungen. Sie bestehen aus fein geriebenem (geraspeltem) Blei, Weißmetall, Zink oder Zinn, welche Stoffe mit Graphit und Mineralöl zu einem ziemlich harten, knetbaren Teig vereinigt werden. Diese P. werden in Büchsen oder Stangen in den Handel gebracht. Die Ausfüllung des Packungsraums mit diesem P. erfolgt durch Einstampfen.

Rein metallische P. sind dem Äußern nach bestimmt geformte Ringe, bestehend aus irgend einer Weißmetallegierung; sie können kaum mehr als P. im Sinne des Vorstehenden bezeichnet werden, sondern bilden einen wesentlichen Bestandteil der sog. metallischen Stopfbüchsen (s. d.).

Gleichlaufend mit der vorstehenden Reihenfolge der P. steigt auch deren Preis. Die im Betrieb leider oft gefundenen unverhältnismäßig hohen Kosten bei Verwendung von Asbest- und Knetpackungen sind meistens darauf zurückzuführen, daß bei Ausführung der Kolbenstangen mit gegen den Stangendurchmesser verstärktem Endkonus am Kreuzkopf bei den vorgeschriebenen Revisionen der Kolben oder Schieber die Kolbenstangen nur dann durch das gut eingelaufene P. durchgezogen werden können, wenn das ganze P. mit Gewalt entfernt wird, wobei viel Materialverlust entsteht. Unter solchen Verhältnissen ist die Verwendung eines weniger dauerhaften, aber billigen P. (gut präparierter Hanf) oft wirtschaftlicher. Gute Ergebnisse werden aber, trotz hoher erster Anschaffungskosten, bei sachgemäßer Herstellung fast immer mit rein metallischem P. erzielt.

Gölsdorf.


Panama, früher Provinz der Vereinigten Staaten von Kolumbien, seit 3. November 1903 selbständige Republik, stark beeinflußt von den Vereinigten Staaten von Amerika und in wirtschaftlicher Beziehung durch den im August 1914 in der Hauptsache fertiggestellten Panamakanal. Die Landenge von Panama wird durchzogen von der ersten, den atlantischen mit dem Stillen Ozean verbindenden Überlandbahn, der Panama-Eisenbahn von Colon nach Panama, mit den Zweigbahnen 180 km lang. Sie ist von der kolumbischen Regierung am 27. April 1849 konzessioniert und am 28. Januar 1855 eröffnet. Die Konzession dauert bis 1966, sie ist von der Regierung der Republik bestätigt worden gegen eine Verpflichtung der Zahlung einer jährlichen Rente von 250.000 Dollar. Diese Verpflichtung ist von der Regierung der Vereinigten Staaten abgelöst worden, die das ganze Aktienkapital der Bahn mit 7 Mill. Dollar erworben und die Bahn in Staatsbetrieb übernommen hat Die Panama-Bahn hat sich bei dem Bau des Kanals als sehr nützlich erwiesen.

Außerdem ist in Panama in dem an Boras del Toro grenzenden Gebiet ein Schmalspurnetz von 253 km, das wesentlich dem Bananentransport dient.

Literatur: Jos. L. Bristow, Special Panama Railroad Commissioner. Report to the secretary of war. 24. Juni 1905. Washington 1905.

v. der Leyen.


Panamerikanische Eisenbahnen, andere Bezeichnung für Intercontinental Ry. (s. d.)


Panzerzüge bestehen aus Lokomotiven und Wagen, deren Außenflächen gegen Durchschlag feindlicher Kugeln geschützt werden. Zu diesem Zwecke wird die Lokomotive mit einer Haube aus 10–12 mm starken Stahlplatten umhüllt; in der Panzerung sind am Führerstand Ausgucklöcher freigelassen, die mit Schiebern verschlossen werden können. Der Kessel bleibt bisweilen ohne besonderen Schutz, da er an sich schon kugelfester ist. Die Wagen werden entweder auch vollständig an Seiten- und Stirnwänden und auf dem Dache mit Stahlplatten, in die Schießscharten eingeschnitten sind, belegt oder es wird im Wageninnern, besonders bei offenen Wagen, hinter den Wandungen in einigem Abstand eine zweite Wand aus Brettern, Wellblech oder Eisenplatten aufgestellt und der Zwischenraum mit Kies oder Steinschlag ausgefüllt.

P. werden in der Regel, damit sie nach beiden Seiten gefechtsbereit sind, so zusammengestellt, daß die Lokomotive in der Mitte steht (Abb. 428, Panzerzug der kgl. ungarischen Staatsbahnen). Von dem führenden Offizier, der in der Regel im vordersten Wagen sitzt, führt eine Zugleine nach der Signalpfeife oder dem Läutewerk der Lokomotive. Zwischen allen Fahrzeugen wird eine Fernsprechverbindung eingerichtet, deren Drähte zwischen den einzelnen Wagen so verbunden sind, daß sie sich bei Zugtrennungen ohne weitere Beschädigungen lösen können. Werden die Züge mit durchgehender Bremse ausgerüstet, so befindet sich in dem

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[457/0474] Weißmetall (eine Legierung aus Zinn-, Blei- oder Zink-Antimon), in feine lange Späne gehobelt, mit Graphit und irgend einem hochwertigen Mineralöl gemengt, gibt, eingestampft in den Stopfbüchsenraum, ein vorzügliches P. An Stelle der Weißmetallspäne finden auch dünne Drähte aus Kupfer, Messing u. s. w. Verwendung. Ein Nachteil dieses Metallspäne-Packungsmaterials ist wohl der, daß bei vorkommendem Heißlaufen der Kolbenstangen das Spanmaterial zu festen Klumpen zusammenschmilzt und aus dem Packungsraum nur schwer entfernt werden kann. Recht handliche, hohen Anforderungen entsprechende P. sind die von Sommer in Stuttgart zuerst ausgeführten Knetpackungen. Sie bestehen aus fein geriebenem (geraspeltem) Blei, Weißmetall, Zink oder Zinn, welche Stoffe mit Graphit und Mineralöl zu einem ziemlich harten, knetbaren Teig vereinigt werden. Diese P. werden in Büchsen oder Stangen in den Handel gebracht. Die Ausfüllung des Packungsraums mit diesem P. erfolgt durch Einstampfen. Rein metallische P. sind dem Äußern nach bestimmt geformte Ringe, bestehend aus irgend einer Weißmetallegierung; sie können kaum mehr als P. im Sinne des Vorstehenden bezeichnet werden, sondern bilden einen wesentlichen Bestandteil der sog. metallischen Stopfbüchsen (s. d.). Gleichlaufend mit der vorstehenden Reihenfolge der P. steigt auch deren Preis. Die im Betrieb leider oft gefundenen unverhältnismäßig hohen Kosten bei Verwendung von Asbest- und Knetpackungen sind meistens darauf zurückzuführen, daß bei Ausführung der Kolbenstangen mit gegen den Stangendurchmesser verstärktem Endkonus am Kreuzkopf bei den vorgeschriebenen Revisionen der Kolben oder Schieber die Kolbenstangen nur dann durch das gut eingelaufene P. durchgezogen werden können, wenn das ganze P. mit Gewalt entfernt wird, wobei viel Materialverlust entsteht. Unter solchen Verhältnissen ist die Verwendung eines weniger dauerhaften, aber billigen P. (gut präparierter Hanf) oft wirtschaftlicher. Gute Ergebnisse werden aber, trotz hoher erster Anschaffungskosten, bei sachgemäßer Herstellung fast immer mit rein metallischem P. erzielt. Gölsdorf. Panama, früher Provinz der Vereinigten Staaten von Kolumbien, seit 3. November 1903 selbständige Republik, stark beeinflußt von den Vereinigten Staaten von Amerika und in wirtschaftlicher Beziehung durch den im August 1914 in der Hauptsache fertiggestellten Panamakanal. Die Landenge von Panama wird durchzogen von der ersten, den atlantischen mit dem Stillen Ozean verbindenden Überlandbahn, der Panama-Eisenbahn von Colon nach Panama, mit den Zweigbahnen 180 km lang. Sie ist von der kolumbischen Regierung am 27. April 1849 konzessioniert und am 28. Januar 1855 eröffnet. Die Konzession dauert bis 1966, sie ist von der Regierung der Republik bestätigt worden gegen eine Verpflichtung der Zahlung einer jährlichen Rente von 250.000 Dollar. Diese Verpflichtung ist von der Regierung der Vereinigten Staaten abgelöst worden, die das ganze Aktienkapital der Bahn mit 7 Mill. Dollar erworben und die Bahn in Staatsbetrieb übernommen hat Die Panama-Bahn hat sich bei dem Bau des Kanals als sehr nützlich erwiesen. Außerdem ist in Panama in dem an Boras del Toro grenzenden Gebiet ein Schmalspurnetz von 253 km, das wesentlich dem Bananentransport dient. Literatur: Jos. L. Bristow, Special Panama Railroad Commissioner. Report to the secretary of war. 24. Juni 1905. Washington 1905. v. der Leyen. Panamerikanische Eisenbahnen, andere Bezeichnung für Intercontinental Ry. (s. d.) Panzerzüge bestehen aus Lokomotiven und Wagen, deren Außenflächen gegen Durchschlag feindlicher Kugeln geschützt werden. Zu diesem Zwecke wird die Lokomotive mit einer Haube aus 10–12 mm starken Stahlplatten umhüllt; in der Panzerung sind am Führerstand Ausgucklöcher freigelassen, die mit Schiebern verschlossen werden können. Der Kessel bleibt bisweilen ohne besonderen Schutz, da er an sich schon kugelfester ist. Die Wagen werden entweder auch vollständig an Seiten- und Stirnwänden und auf dem Dache mit Stahlplatten, in die Schießscharten eingeschnitten sind, belegt oder es wird im Wageninnern, besonders bei offenen Wagen, hinter den Wandungen in einigem Abstand eine zweite Wand aus Brettern, Wellblech oder Eisenplatten aufgestellt und der Zwischenraum mit Kies oder Steinschlag ausgefüllt. P. werden in der Regel, damit sie nach beiden Seiten gefechtsbereit sind, so zusammengestellt, daß die Lokomotive in der Mitte steht (Abb. 428, Panzerzug der kgl. ungarischen Staatsbahnen). Von dem führenden Offizier, der in der Regel im vordersten Wagen sitzt, führt eine Zugleine nach der Signalpfeife oder dem Läutewerk der Lokomotive. Zwischen allen Fahrzeugen wird eine Fernsprechverbindung eingerichtet, deren Drähte zwischen den einzelnen Wagen so verbunden sind, daß sie sich bei Zugtrennungen ohne weitere Beschädigungen lösen können. Werden die Züge mit durchgehender Bremse ausgerüstet, so befindet sich in dem

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/474>, abgerufen am 21.11.2024.