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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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und gesenkt werden kann. Dabei wird die Plattform mit dem Eisenbahnwagen sowohl in der Richtung nach dem Wasser bewegt als auch gesenkt und kann sich den verschiedenen Wasserständen und Schiffshöhen ziemlich gut anpassen. Das vollständige Kippen der Plattform geschieht wieder in der gewöhnlichen Weise durch Drehen derselben um eine feste, mit dem Lenker verbundene Drehachse.

Diese Kipper erfordern höhere Anlagekosten als die Kipper mit fester Plattform. Die dadurch bedingten höheren Entladekosten werden aber im allgemeinen durch bessere Schonung der Kohle wieder ausgeglichen.

In neuerer Zeit ist eine Kipperform entstanden, die ein Verschieben des Kippers auf gewöhnlichen Eisengleisen ermöglicht und damit den Kipper für verschiedene Verhältnisse anpassungsfähiger macht. Die erste Ausführungsform dieser Kurvenkipper ist in Abb. 103 dargestellt. Der Wagen wird nicht mehr durch Drehen einer Plattform gekippt, sondern er wird auf eine gekrümmte Bahn hinaufgezogen und dadurch in die erforderliche geneigte Lage gebracht. Damit sich die vordere Achse des Wagens, die beim Hochziehen durch Haken gehalten wird, während des Aufziehens nicht dreht, wird der Eisenbahnwagen zunächst mit einem kleinen Spillseil bis auf einen Schleppwagen gezogen und dann mit diesem gekippt. Die mit dem Schleppwagen verbundenen Haken erfassen die Wagenachse von selbst, sobald die Hubketten oder Hubseile angezogen werden, und geben die Achse wieder frei, sobald der entleerte Wagen wieder unten angekommen ist. Der Wagen läuft dann von selbst vom Kipper ab, so daß das Rangieren der Eisenbahnwagen wenig Arbeit verursacht. Da alle Kräfte in dem Kippergestell sich aufheben, so kann der Kipper auf allen Eisenbahngleisen an beliebiger Stelle aufgestellt und verschoben werden. Der Kipper erfordert nur geringe Anlagekosten, da sein Gewicht nur etwa 17 t beträgt. Er kann aber nur das Ladegut in Gruben unterhalb der Schienen entladen.

Wesentlich unabhängiger ist eine weitere Ausbildungsform dieses Kippers nach Abb. 104 und 106. Die Wagen werden in der eben beschriebenen Weise auf eine etwa 30° geneigte Plattform hinaufgezogen, während die Endklappen der Wagen geschlossen bleiben. Bei dieser Neigung fällt das Ladegut noch nicht aus dem Wagen heraus. Die obere Plattform wird dann nach der Seite gedreht und nun


Abb. 104. Fahrbarer und drehbarer Aumund-Kipper.
in eine Neigung von 45 bis 50° gebracht, nachdem vorher die Endklappe des Wagens geöffnet ist. Der Eisenbahnwagen wird also

Abb. 105. Wirtschaftlichkeitsdiagramm für einen fahrbaren und drehbaren Kipper.
(a = Betriebskosten; b = Kapitalkosten; a + b = Gesamtförderkosten; c = Lohnkosten für Handentladung.)
nach der Seite des Gleises entladen, u. zw. in solcher Höhe, daß das Ladegut neben dem Gleis Platz findet, ohne daß Gruben erforderlich sind. Nachdem die Plattform wieder in eine Neigung von 30° gebracht ist, wird sie um weitere 90° um eine senkrechte Drehachse

und gesenkt werden kann. Dabei wird die Plattform mit dem Eisenbahnwagen sowohl in der Richtung nach dem Wasser bewegt als auch gesenkt und kann sich den verschiedenen Wasserständen und Schiffshöhen ziemlich gut anpassen. Das vollständige Kippen der Plattform geschieht wieder in der gewöhnlichen Weise durch Drehen derselben um eine feste, mit dem Lenker verbundene Drehachse.

Diese Kipper erfordern höhere Anlagekosten als die Kipper mit fester Plattform. Die dadurch bedingten höheren Entladekosten werden aber im allgemeinen durch bessere Schonung der Kohle wieder ausgeglichen.

In neuerer Zeit ist eine Kipperform entstanden, die ein Verschieben des Kippers auf gewöhnlichen Eisengleisen ermöglicht und damit den Kipper für verschiedene Verhältnisse anpassungsfähiger macht. Die erste Ausführungsform dieser Kurvenkipper ist in Abb. 103 dargestellt. Der Wagen wird nicht mehr durch Drehen einer Plattform gekippt, sondern er wird auf eine gekrümmte Bahn hinaufgezogen und dadurch in die erforderliche geneigte Lage gebracht. Damit sich die vordere Achse des Wagens, die beim Hochziehen durch Haken gehalten wird, während des Aufziehens nicht dreht, wird der Eisenbahnwagen zunächst mit einem kleinen Spillseil bis auf einen Schleppwagen gezogen und dann mit diesem gekippt. Die mit dem Schleppwagen verbundenen Haken erfassen die Wagenachse von selbst, sobald die Hubketten oder Hubseile angezogen werden, und geben die Achse wieder frei, sobald der entleerte Wagen wieder unten angekommen ist. Der Wagen läuft dann von selbst vom Kipper ab, so daß das Rangieren der Eisenbahnwagen wenig Arbeit verursacht. Da alle Kräfte in dem Kippergestell sich aufheben, so kann der Kipper auf allen Eisenbahngleisen an beliebiger Stelle aufgestellt und verschoben werden. Der Kipper erfordert nur geringe Anlagekosten, da sein Gewicht nur etwa 17 t beträgt. Er kann aber nur das Ladegut in Gruben unterhalb der Schienen entladen.

Wesentlich unabhängiger ist eine weitere Ausbildungsform dieses Kippers nach Abb. 104 und 106. Die Wagen werden in der eben beschriebenen Weise auf eine etwa 30° geneigte Plattform hinaufgezogen, während die Endklappen der Wagen geschlossen bleiben. Bei dieser Neigung fällt das Ladegut noch nicht aus dem Wagen heraus. Die obere Plattform wird dann nach der Seite gedreht und nun


Abb. 104. Fahrbarer und drehbarer Aumund-Kipper.
in eine Neigung von 45 bis 50° gebracht, nachdem vorher die Endklappe des Wagens geöffnet ist. Der Eisenbahnwagen wird also

Abb. 105. Wirtschaftlichkeitsdiagramm für einen fahrbaren und drehbaren Kipper.
(a = Betriebskosten; b = Kapitalkosten; a + b = Gesamtförderkosten; c = Lohnkosten für Handentladung.)
nach der Seite des Gleises entladen, u. zw. in solcher Höhe, daß das Ladegut neben dem Gleis Platz findet, ohne daß Gruben erforderlich sind. Nachdem die Plattform wieder in eine Neigung von 30° gebracht ist, wird sie um weitere 90° um eine senkrechte Drehachse

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[59/0067] und gesenkt werden kann. Dabei wird die Plattform mit dem Eisenbahnwagen sowohl in der Richtung nach dem Wasser bewegt als auch gesenkt und kann sich den verschiedenen Wasserständen und Schiffshöhen ziemlich gut anpassen. Das vollständige Kippen der Plattform geschieht wieder in der gewöhnlichen Weise durch Drehen derselben um eine feste, mit dem Lenker verbundene Drehachse. Diese Kipper erfordern höhere Anlagekosten als die Kipper mit fester Plattform. Die dadurch bedingten höheren Entladekosten werden aber im allgemeinen durch bessere Schonung der Kohle wieder ausgeglichen. In neuerer Zeit ist eine Kipperform entstanden, die ein Verschieben des Kippers auf gewöhnlichen Eisengleisen ermöglicht und damit den Kipper für verschiedene Verhältnisse anpassungsfähiger macht. Die erste Ausführungsform dieser Kurvenkipper ist in Abb. 103 dargestellt. Der Wagen wird nicht mehr durch Drehen einer Plattform gekippt, sondern er wird auf eine gekrümmte Bahn hinaufgezogen und dadurch in die erforderliche geneigte Lage gebracht. Damit sich die vordere Achse des Wagens, die beim Hochziehen durch Haken gehalten wird, während des Aufziehens nicht dreht, wird der Eisenbahnwagen zunächst mit einem kleinen Spillseil bis auf einen Schleppwagen gezogen und dann mit diesem gekippt. Die mit dem Schleppwagen verbundenen Haken erfassen die Wagenachse von selbst, sobald die Hubketten oder Hubseile angezogen werden, und geben die Achse wieder frei, sobald der entleerte Wagen wieder unten angekommen ist. Der Wagen läuft dann von selbst vom Kipper ab, so daß das Rangieren der Eisenbahnwagen wenig Arbeit verursacht. Da alle Kräfte in dem Kippergestell sich aufheben, so kann der Kipper auf allen Eisenbahngleisen an beliebiger Stelle aufgestellt und verschoben werden. Der Kipper erfordert nur geringe Anlagekosten, da sein Gewicht nur etwa 17 t beträgt. Er kann aber nur das Ladegut in Gruben unterhalb der Schienen entladen. Wesentlich unabhängiger ist eine weitere Ausbildungsform dieses Kippers nach Abb. 104 und 106. Die Wagen werden in der eben beschriebenen Weise auf eine etwa 30° geneigte Plattform hinaufgezogen, während die Endklappen der Wagen geschlossen bleiben. Bei dieser Neigung fällt das Ladegut noch nicht aus dem Wagen heraus. Die obere Plattform wird dann nach der Seite gedreht und nun [Abbildung Abb. 104. Fahrbarer und drehbarer Aumund-Kipper. ] in eine Neigung von 45 bis 50° gebracht, nachdem vorher die Endklappe des Wagens geöffnet ist. Der Eisenbahnwagen wird also [Abbildung Abb. 105. Wirtschaftlichkeitsdiagramm für einen fahrbaren und drehbaren Kipper. (a = Betriebskosten; b = Kapitalkosten; a + b = Gesamtförderkosten; c = Lohnkosten für Handentladung.) ] nach der Seite des Gleises entladen, u. zw. in solcher Höhe, daß das Ladegut neben dem Gleis Platz findet, ohne daß Gruben erforderlich sind. Nachdem die Plattform wieder in eine Neigung von 30° gebracht ist, wird sie um weitere 90° um eine senkrechte Drehachse

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/67>, abgerufen am 04.12.2024.