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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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eines 2achsigen Güterwagens von rd. 16.000 Wagenkm einem jährlichen Bedarf von 6-10 kg für einen Wagen. Für Lokomotiven samt Tender beträgt der Verbrauch je nach der Größe, Bauart und Dienstleistung etwa 10-20 g für einen Lokomotivkm; davon entfallen für die Lokomotiv- und Tenderachsen je nach ihrer Zahl 3-8 g, für den Mechanismus 3-5 g und für die Zylinder 4-7 g. Bei einer Jahresleistung von 40.000 Lokomotivkm kann der jährliche Bedarf an S. für eine Lokomotive samt Tender bzw. für eine Tenderlokomotive mit 400-800 kg angenommen werden.

Untersuchung der S.

Für die Beurteilung der S. kommen verschiedene physikalische und chemische Prüfungsarten in Anwendung, die vorerst ihre Eignung für bestimmte Verwendungszwecke und weiters die Reinheit bzw. Unveränderlichkeit im Betrieb festzustellen haben. Die Untersuchung beschränkt sich im allgemeinen auf die Bestimmung der Zähflüssigkeit, des Flammpunktes, der Dichte, und bei Ölen, die bei niedrigeren Temperaturen Verwendung finden, auch auf Kältebeständigkeit, ferner auf die Ermittlung des Säuregehaltes, die Prüfung auf etwa vorkommende mechanische Verunreinigungen sowie auf das Vorhandensein von Asphalt, harzigen Bestandteilen und etwa beigemengten fremden Fetten und Ölen.

In einzelnen Fällen - Wahl der S. für besondere Zwecke, Nachweis von Verfälschungen u. s. w. - können noch weitere physikalische und chemische Untersuchungsmethoden zur Entscheidung herangezogen werden. Die Ermittlung der Zähflüssigkeit hat, da diese hauptsächlich für die Eignung des S. im mechanischen Sinne in Betracht zu ziehen ist, große Bedeutung. Da die Bestimmung des absoluten bzw. spezifischen Wertes der Zähigkeit, dessen Angabe in den in der Physik üblichen Maßsystemen erfolgt, schwieriger durchzuführen ist, sind für technische Zwecke eigene Vorrichtungen in Verwendung, mit deren Hilfe die Zähflüssigkeit der S. bei verschiedenen Temperaturen rasch und einfach festgestellt werden kann.

Im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und in einigen anderen Ländern des europäischen Festlandes ist der Zähflüssigkeitsmesser nach Engler in Benutzung.

Diese Vorrichtung (Abb. 225) besteht aus einem flach gebauten, mit Deckel versehenen Gefäß A, welches von einem mit Wasser oder Öl gefüllten Heizbad B umgeben ist. Durch den Boden der beiden Behälter ist ein 20 mm langes, durch einen Stift b verschließbares Ablaufröhrchen aus Platin geführt. Das zu untersuchende Öl wird in das Auslaufgefäß, das zur genauen Einstellung auf das Volumen von 200 cm3 an der Seitenwand 3 Markenspitzen enthält, eingefüllt und mit Hilfe eines verschiebbaren Ringbrenners, eines Rührers ED und zweier Thermometer, von denen das eine in den Ölraum und das andere in das Heizbad taucht, auf die Versuchstemperatur gebracht. Das durch das Röhrchen ausfließende Öl wird in einem mit Marken versehenen Kolben aufgefangen. Die Auslaufzeit von 200 cm3 Öl bei der Versuchstemperatur - in Sekunden gemessen - geteilt durch die Auslaufzeit von


Abb. 225.
200 cm3 Wasser (bei 20°) gibt das Maß der Zähflüssigkeit, in "Engler-Graden" ausgedrückt, an. In anderen Ländern sind ähnliche Vorrichtungen in Gebrauch, so das Redwoodsche Viskosimeter (England), das Lamansky-Nobelsche - neben dem Englerschen - (Rußland), das Barbeysche (Frankreich), das Sayboldsche (Amerika).

Der Flammpunkt, d. i. die Temperatur, bei welcher ein Öl brennbare Dämpfe zu entwickeln beginnt, wird bei Eisenbahnölen meistens im offenen Tiegel ermittelt. Zur Erzielung gleichmäßiger Ergebnisse sind seit neuerer Zeit zweckmäßige Versuchsanordnungen nach Marcusson in Verwendung. Bei einzelnen Bahnverwaltungen werden die Flammpunktbestimmungen mit dem geschlossenen Pensky-Martensschen Apparat ausgeführt.

Die mit diesem Prober erzielten Ergebnisse fallen der großen Empfindlichkeit für leichtflüchtige

eines 2achsigen Güterwagens von rd. 16.000 Wagenkm einem jährlichen Bedarf von 6–10 kg für einen Wagen. Für Lokomotiven samt Tender beträgt der Verbrauch je nach der Größe, Bauart und Dienstleistung etwa 10–20 g für einen Lokomotivkm; davon entfallen für die Lokomotiv- und Tenderachsen je nach ihrer Zahl 3–8 g, für den Mechanismus 3–5 g und für die Zylinder 4–7 g. Bei einer Jahresleistung von 40.000 Lokomotivkm kann der jährliche Bedarf an S. für eine Lokomotive samt Tender bzw. für eine Tenderlokomotive mit 400–800 kg angenommen werden.

Untersuchung der S.

Für die Beurteilung der S. kommen verschiedene physikalische und chemische Prüfungsarten in Anwendung, die vorerst ihre Eignung für bestimmte Verwendungszwecke und weiters die Reinheit bzw. Unveränderlichkeit im Betrieb festzustellen haben. Die Untersuchung beschränkt sich im allgemeinen auf die Bestimmung der Zähflüssigkeit, des Flammpunktes, der Dichte, und bei Ölen, die bei niedrigeren Temperaturen Verwendung finden, auch auf Kältebeständigkeit, ferner auf die Ermittlung des Säuregehaltes, die Prüfung auf etwa vorkommende mechanische Verunreinigungen sowie auf das Vorhandensein von Asphalt, harzigen Bestandteilen und etwa beigemengten fremden Fetten und Ölen.

In einzelnen Fällen – Wahl der S. für besondere Zwecke, Nachweis von Verfälschungen u. s. w. – können noch weitere physikalische und chemische Untersuchungsmethoden zur Entscheidung herangezogen werden. Die Ermittlung der Zähflüssigkeit hat, da diese hauptsächlich für die Eignung des S. im mechanischen Sinne in Betracht zu ziehen ist, große Bedeutung. Da die Bestimmung des absoluten bzw. spezifischen Wertes der Zähigkeit, dessen Angabe in den in der Physik üblichen Maßsystemen erfolgt, schwieriger durchzuführen ist, sind für technische Zwecke eigene Vorrichtungen in Verwendung, mit deren Hilfe die Zähflüssigkeit der S. bei verschiedenen Temperaturen rasch und einfach festgestellt werden kann.

Im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und in einigen anderen Ländern des europäischen Festlandes ist der Zähflüssigkeitsmesser nach Engler in Benutzung.

Diese Vorrichtung (Abb. 225) besteht aus einem flach gebauten, mit Deckel versehenen Gefäß A, welches von einem mit Wasser oder Öl gefüllten Heizbad B umgeben ist. Durch den Boden der beiden Behälter ist ein 20 mm langes, durch einen Stift b verschließbares Ablaufröhrchen aus Platin geführt. Das zu untersuchende Öl wird in das Auslaufgefäß, das zur genauen Einstellung auf das Volumen von 200 cm3 an der Seitenwand 3 Markenspitzen enthält, eingefüllt und mit Hilfe eines verschiebbaren Ringbrenners, eines Rührers ED und zweier Thermometer, von denen das eine in den Ölraum und das andere in das Heizbad taucht, auf die Versuchstemperatur gebracht. Das durch das Röhrchen ausfließende Öl wird in einem mit Marken versehenen Kolben aufgefangen. Die Auslaufzeit von 200 cm3 Öl bei der Versuchstemperatur – in Sekunden gemessen – geteilt durch die Auslaufzeit von


Abb. 225.
200 cm3 Wasser (bei 20°) gibt das Maß der Zähflüssigkeit, in „Engler-Graden“ ausgedrückt, an. In anderen Ländern sind ähnliche Vorrichtungen in Gebrauch, so das Redwoodsche Viskosimeter (England), das Lamansky-Nobelsche – neben dem Englerschen – (Rußland), das Barbeysche (Frankreich), das Sayboldsche (Amerika).

Der Flammpunkt, d. i. die Temperatur, bei welcher ein Öl brennbare Dämpfe zu entwickeln beginnt, wird bei Eisenbahnölen meistens im offenen Tiegel ermittelt. Zur Erzielung gleichmäßiger Ergebnisse sind seit neuerer Zeit zweckmäßige Versuchsanordnungen nach Marcusson in Verwendung. Bei einzelnen Bahnverwaltungen werden die Flammpunktbestimmungen mit dem geschlossenen Pensky-Martensschen Apparat ausgeführt.

Die mit diesem Prober erzielten Ergebnisse fallen der großen Empfindlichkeit für leichtflüchtige

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[372/0391] eines 2achsigen Güterwagens von rd. 16.000 Wagenkm einem jährlichen Bedarf von 6–10 kg für einen Wagen. Für Lokomotiven samt Tender beträgt der Verbrauch je nach der Größe, Bauart und Dienstleistung etwa 10–20 g für einen Lokomotivkm; davon entfallen für die Lokomotiv- und Tenderachsen je nach ihrer Zahl 3–8 g, für den Mechanismus 3–5 g und für die Zylinder 4–7 g. Bei einer Jahresleistung von 40.000 Lokomotivkm kann der jährliche Bedarf an S. für eine Lokomotive samt Tender bzw. für eine Tenderlokomotive mit 400–800 kg angenommen werden. Untersuchung der S. Für die Beurteilung der S. kommen verschiedene physikalische und chemische Prüfungsarten in Anwendung, die vorerst ihre Eignung für bestimmte Verwendungszwecke und weiters die Reinheit bzw. Unveränderlichkeit im Betrieb festzustellen haben. Die Untersuchung beschränkt sich im allgemeinen auf die Bestimmung der Zähflüssigkeit, des Flammpunktes, der Dichte, und bei Ölen, die bei niedrigeren Temperaturen Verwendung finden, auch auf Kältebeständigkeit, ferner auf die Ermittlung des Säuregehaltes, die Prüfung auf etwa vorkommende mechanische Verunreinigungen sowie auf das Vorhandensein von Asphalt, harzigen Bestandteilen und etwa beigemengten fremden Fetten und Ölen. In einzelnen Fällen – Wahl der S. für besondere Zwecke, Nachweis von Verfälschungen u. s. w. – können noch weitere physikalische und chemische Untersuchungsmethoden zur Entscheidung herangezogen werden. Die Ermittlung der Zähflüssigkeit hat, da diese hauptsächlich für die Eignung des S. im mechanischen Sinne in Betracht zu ziehen ist, große Bedeutung. Da die Bestimmung des absoluten bzw. spezifischen Wertes der Zähigkeit, dessen Angabe in den in der Physik üblichen Maßsystemen erfolgt, schwieriger durchzuführen ist, sind für technische Zwecke eigene Vorrichtungen in Verwendung, mit deren Hilfe die Zähflüssigkeit der S. bei verschiedenen Temperaturen rasch und einfach festgestellt werden kann. Im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und in einigen anderen Ländern des europäischen Festlandes ist der Zähflüssigkeitsmesser nach Engler in Benutzung. Diese Vorrichtung (Abb. 225) besteht aus einem flach gebauten, mit Deckel versehenen Gefäß A, welches von einem mit Wasser oder Öl gefüllten Heizbad B umgeben ist. Durch den Boden der beiden Behälter ist ein 20 mm langes, durch einen Stift b verschließbares Ablaufröhrchen aus Platin geführt. Das zu untersuchende Öl wird in das Auslaufgefäß, das zur genauen Einstellung auf das Volumen von 200 cm3 an der Seitenwand 3 Markenspitzen enthält, eingefüllt und mit Hilfe eines verschiebbaren Ringbrenners, eines Rührers ED und zweier Thermometer, von denen das eine in den Ölraum und das andere in das Heizbad taucht, auf die Versuchstemperatur gebracht. Das durch das Röhrchen ausfließende Öl wird in einem mit Marken versehenen Kolben aufgefangen. Die Auslaufzeit von 200 cm3 Öl bei der Versuchstemperatur – in Sekunden gemessen – geteilt durch die Auslaufzeit von [Abbildung Abb. 225. ] 200 cm3 Wasser (bei 20°) gibt das Maß der Zähflüssigkeit, in „Engler-Graden“ ausgedrückt, an. In anderen Ländern sind ähnliche Vorrichtungen in Gebrauch, so das Redwoodsche Viskosimeter (England), das Lamansky-Nobelsche – neben dem Englerschen – (Rußland), das Barbeysche (Frankreich), das Sayboldsche (Amerika). Der Flammpunkt, d. i. die Temperatur, bei welcher ein Öl brennbare Dämpfe zu entwickeln beginnt, wird bei Eisenbahnölen meistens im offenen Tiegel ermittelt. Zur Erzielung gleichmäßiger Ergebnisse sind seit neuerer Zeit zweckmäßige Versuchsanordnungen nach Marcusson in Verwendung. Bei einzelnen Bahnverwaltungen werden die Flammpunktbestimmungen mit dem geschlossenen Pensky-Martensschen Apparat ausgeführt. Die mit diesem Prober erzielten Ergebnisse fallen der großen Empfindlichkeit für leichtflüchtige

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/391>, abgerufen am 01.11.2024.