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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Bodenrahmen gebogen und an diese von unten her genagelt oder geschraubt. Die Bleche müssen vor der Anbringung sorgfältig gespannt und auf der Innenseite nach Abschleifen des Zunders, des Rostes und sonstiger Uneinigkeiten mit fetter Ölfarbe gestrichen werden.

Das Verkleidungsblech unterhalb der Fenster der Seiten wände ist zuweilen auch als Träger ausgebildet und zu dem Zweck in einem Stück von 3-5 mm Stärke auf die ganze Wagenlänge durchgeführt und oben und unten durch Formeisen verstärkt. Diese Anordnung ist jedoch nicht zu empfehlen, weil sich die Seitenwände unter dem Einfluß der Sonnenwärme leicht ausbauchen und weil bei Ausbesserungen der hinter dem Blech liegenden Teile die ganze Schalung abgenommen werden muß.

Die Hohlräume zwischen der inneren und äußeren Schalung werden, soweit sie nicht als Fensterschächte dienen, zum Wärmeschutz und zur Dämpfung der Fahrgeräusche häufig mit Kokosfaser, Rohrwolle oder Korksteinen ausgefüllt.

Fußboden. Dieser besteht bei einfacheren Wagen gewöhnlich nur aus einer Bretterlage von Tannen- oder Fichtenholz, bei besseren Wagen dagegen aus 2 solchen Lagen, die manchmal unmittelbar aufeinander liegen, meist aber einen Raum zwischen sich lassen, der mit schalldämpfenden Stoffen (Rohrwolle, Kokosfaser u. dgl.) ausgefüllt ist. Die Bodenbretter sind entweder nur überplattet oder durch Nut und Feder verbunden und an den Bodenrahmen und den Bodenträgern befestigt. Bei Doppelböden kreuzen sich die Bretter der beiden Lagen im rechten Winkel. Dabei verlaufen die Bretter des einen Bodens gewöhnlich in der Querrichtung, die des andern in der Längsrichtung des Wagens, zuweilen sind die Bretter beider Böden auch schräg verlegt.

Dach. Dieses ist entweder gewölbt oder hat in der Wagenmitte, manchmal auch über der Mitte der Abteile, also in einseitiger Anordnung, einen Aufbau mit Fenstern und Lüftern in den Seitenwänden. Da der Aufbau das Wagengewicht, die Beschaffungs- und Unterhaltungskosten erhöht, so ist dem gewölbten Dach der Vorzug zu geben, zumal bei entsprechender Wahl seiner Pfeilhöhe der Luftraum im Wageninnern ebenso groß gemacht werden kann als bei Anwendung eines Aufbaues.

Die Dachspriegel werden aus krumm gewachsenem Holz oder aus gebogenen und verleimten Streifen verschiedener Hölzer angefertigt und mit den Oberrahmen, in die sie gewöhnlich schwalbenschwanzförmig eingesetzt sind, durch Winkel und Schrauben verbunden. Bei hochgewölbten Dächern ist es ratsam die Spriegel durch seitlich aufgeschraubte Flacheisen zu verstärken. Unter den Dachaufbauten werden einzelne besonders kräftig ausgeführte Spriegel der unteren Decke zur besseren gegenseitigen Versteifung der Kastenlängswände ohne Unterbrechung durchgeführt.

Die 20-25 mm starken, gewöhnlich durch Nut und Feder verbundenen Dachbretter aus Tannen- oder Fichtenholz liegen auf den Spriegeln und sind mit ihnen verschraubt. Sie erhalten nach erfolgter sorgfältiger Auskittung aller Fugen eine Blechverkleidung oder noch häufiger einen Überzug aus Segeltuch, der nach dem Aufbringen mehrmals mit gutem Waterproof-Firnis gestrichen, zuweilen auch noch vor dem Trocknen gesandet wird.

Viele P. haben unter den Spriegeln noch eine zweite Schalung aus furniertem Holz, bemalter Pappe oder aus Holz, das mit Tapeten aus Stoff, Linkrusta, Pegamoid u. s. w. verkleidet oder nur weiß gestrichen ist.

Die Räume zwischen den beiden Deckenschalungen sind meist mit den gleichen Stoffen wie die Hohlräume der Wände ausgefüllt.

Auf das eigentliche Dach wird in heißen Ländern zum Schutz gegen die Sonnenstrahlen oft noch ein zweites Bretterdach, ein sog. Sonnendach, so aufgesetzt, daß zwischen beiden die Luft durchstreichen kann.

An den Dachrändern der Wagenlangseiten werden in der Regel Dachrinnen angebracht, durch die das vom Dach niederrinnende Regenwasser aufgefangen und den an den Wagenenden befindlichen Ablaufröhren zugeleitet wird.

Zwischenwände. Diese, bestehend aus 30-40 mm dicken Holzrahmen, in deren Felder 2 Lagen kreuzweise verlegter Schalungsbretter oder besondere Füllungen eingesetzt sind, dienen gleichzeitig als Querversteifung für den Kasten und sind deshalb mit den Seitenwänden sehr fest verbunden. Damit sie bei etwaigen Unfällen dem Zusammenschieben der Abteile einen möglichst großen Widerstand entgegensetzen, werden sie vielfach auch am Boden mit kräftigen eisernen Winkeln befestigt.

Fenster. Diese sind fest oder beweglich. Bei den Abteilwagen sind die Fenster der Eingangstüren stets beweglich, die Fenster neben den Türen dagegen meist fest. Bei den Durchgangswagen sind in der Regel alle Seitenwandfenster beweglich. In deutschen und österreichischen Durchgangswagen wird jetzt zwischen je 2 einander gegenüberliegenden Sitzbänken ein einziges sehr großes, vollständig herablaßbares Fenster angebracht, dessen Öffnung in Notfällen zum Verlassen des Wagens benutzt werden kann.

Bodenrahmen gebogen und an diese von unten her genagelt oder geschraubt. Die Bleche müssen vor der Anbringung sorgfältig gespannt und auf der Innenseite nach Abschleifen des Zunders, des Rostes und sonstiger Uneinigkeiten mit fetter Ölfarbe gestrichen werden.

Das Verkleidungsblech unterhalb der Fenster der Seiten wände ist zuweilen auch als Träger ausgebildet und zu dem Zweck in einem Stück von 3–5 mm Stärke auf die ganze Wagenlänge durchgeführt und oben und unten durch Formeisen verstärkt. Diese Anordnung ist jedoch nicht zu empfehlen, weil sich die Seitenwände unter dem Einfluß der Sonnenwärme leicht ausbauchen und weil bei Ausbesserungen der hinter dem Blech liegenden Teile die ganze Schalung abgenommen werden muß.

Die Hohlräume zwischen der inneren und äußeren Schalung werden, soweit sie nicht als Fensterschächte dienen, zum Wärmeschutz und zur Dämpfung der Fahrgeräusche häufig mit Kokosfaser, Rohrwolle oder Korksteinen ausgefüllt.

Fußboden. Dieser besteht bei einfacheren Wagen gewöhnlich nur aus einer Bretterlage von Tannen- oder Fichtenholz, bei besseren Wagen dagegen aus 2 solchen Lagen, die manchmal unmittelbar aufeinander liegen, meist aber einen Raum zwischen sich lassen, der mit schalldämpfenden Stoffen (Rohrwolle, Kokosfaser u. dgl.) ausgefüllt ist. Die Bodenbretter sind entweder nur überplattet oder durch Nut und Feder verbunden und an den Bodenrahmen und den Bodenträgern befestigt. Bei Doppelböden kreuzen sich die Bretter der beiden Lagen im rechten Winkel. Dabei verlaufen die Bretter des einen Bodens gewöhnlich in der Querrichtung, die des andern in der Längsrichtung des Wagens, zuweilen sind die Bretter beider Böden auch schräg verlegt.

Dach. Dieses ist entweder gewölbt oder hat in der Wagenmitte, manchmal auch über der Mitte der Abteile, also in einseitiger Anordnung, einen Aufbau mit Fenstern und Lüftern in den Seitenwänden. Da der Aufbau das Wagengewicht, die Beschaffungs- und Unterhaltungskosten erhöht, so ist dem gewölbten Dach der Vorzug zu geben, zumal bei entsprechender Wahl seiner Pfeilhöhe der Luftraum im Wageninnern ebenso groß gemacht werden kann als bei Anwendung eines Aufbaues.

Die Dachspriegel werden aus krumm gewachsenem Holz oder aus gebogenen und verleimten Streifen verschiedener Hölzer angefertigt und mit den Oberrahmen, in die sie gewöhnlich schwalbenschwanzförmig eingesetzt sind, durch Winkel und Schrauben verbunden. Bei hochgewölbten Dächern ist es ratsam die Spriegel durch seitlich aufgeschraubte Flacheisen zu verstärken. Unter den Dachaufbauten werden einzelne besonders kräftig ausgeführte Spriegel der unteren Decke zur besseren gegenseitigen Versteifung der Kastenlängswände ohne Unterbrechung durchgeführt.

Die 20–25 mm starken, gewöhnlich durch Nut und Feder verbundenen Dachbretter aus Tannen- oder Fichtenholz liegen auf den Spriegeln und sind mit ihnen verschraubt. Sie erhalten nach erfolgter sorgfältiger Auskittung aller Fugen eine Blechverkleidung oder noch häufiger einen Überzug aus Segeltuch, der nach dem Aufbringen mehrmals mit gutem Waterproof-Firnis gestrichen, zuweilen auch noch vor dem Trocknen gesandet wird.

Viele P. haben unter den Spriegeln noch eine zweite Schalung aus furniertem Holz, bemalter Pappe oder aus Holz, das mit Tapeten aus Stoff, Linkrusta, Pegamoid u. s. w. verkleidet oder nur weiß gestrichen ist.

Die Räume zwischen den beiden Deckenschalungen sind meist mit den gleichen Stoffen wie die Hohlräume der Wände ausgefüllt.

Auf das eigentliche Dach wird in heißen Ländern zum Schutz gegen die Sonnenstrahlen oft noch ein zweites Bretterdach, ein sog. Sonnendach, so aufgesetzt, daß zwischen beiden die Luft durchstreichen kann.

An den Dachrändern der Wagenlangseiten werden in der Regel Dachrinnen angebracht, durch die das vom Dach niederrinnende Regenwasser aufgefangen und den an den Wagenenden befindlichen Ablaufröhren zugeleitet wird.

Zwischenwände. Diese, bestehend aus 30–40 mm dicken Holzrahmen, in deren Felder 2 Lagen kreuzweise verlegter Schalungsbretter oder besondere Füllungen eingesetzt sind, dienen gleichzeitig als Querversteifung für den Kasten und sind deshalb mit den Seitenwänden sehr fest verbunden. Damit sie bei etwaigen Unfällen dem Zusammenschieben der Abteile einen möglichst großen Widerstand entgegensetzen, werden sie vielfach auch am Boden mit kräftigen eisernen Winkeln befestigt.

Fenster. Diese sind fest oder beweglich. Bei den Abteilwagen sind die Fenster der Eingangstüren stets beweglich, die Fenster neben den Türen dagegen meist fest. Bei den Durchgangswagen sind in der Regel alle Seitenwandfenster beweglich. In deutschen und österreichischen Durchgangswagen wird jetzt zwischen je 2 einander gegenüberliegenden Sitzbänken ein einziges sehr großes, vollständig herablaßbares Fenster angebracht, dessen Öffnung in Notfällen zum Verlassen des Wagens benutzt werden kann.

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[49/0061] Bodenrahmen gebogen und an diese von unten her genagelt oder geschraubt. Die Bleche müssen vor der Anbringung sorgfältig gespannt und auf der Innenseite nach Abschleifen des Zunders, des Rostes und sonstiger Uneinigkeiten mit fetter Ölfarbe gestrichen werden. Das Verkleidungsblech unterhalb der Fenster der Seiten wände ist zuweilen auch als Träger ausgebildet und zu dem Zweck in einem Stück von 3–5 mm Stärke auf die ganze Wagenlänge durchgeführt und oben und unten durch Formeisen verstärkt. Diese Anordnung ist jedoch nicht zu empfehlen, weil sich die Seitenwände unter dem Einfluß der Sonnenwärme leicht ausbauchen und weil bei Ausbesserungen der hinter dem Blech liegenden Teile die ganze Schalung abgenommen werden muß. Die Hohlräume zwischen der inneren und äußeren Schalung werden, soweit sie nicht als Fensterschächte dienen, zum Wärmeschutz und zur Dämpfung der Fahrgeräusche häufig mit Kokosfaser, Rohrwolle oder Korksteinen ausgefüllt. Fußboden. Dieser besteht bei einfacheren Wagen gewöhnlich nur aus einer Bretterlage von Tannen- oder Fichtenholz, bei besseren Wagen dagegen aus 2 solchen Lagen, die manchmal unmittelbar aufeinander liegen, meist aber einen Raum zwischen sich lassen, der mit schalldämpfenden Stoffen (Rohrwolle, Kokosfaser u. dgl.) ausgefüllt ist. Die Bodenbretter sind entweder nur überplattet oder durch Nut und Feder verbunden und an den Bodenrahmen und den Bodenträgern befestigt. Bei Doppelböden kreuzen sich die Bretter der beiden Lagen im rechten Winkel. Dabei verlaufen die Bretter des einen Bodens gewöhnlich in der Querrichtung, die des andern in der Längsrichtung des Wagens, zuweilen sind die Bretter beider Böden auch schräg verlegt. Dach. Dieses ist entweder gewölbt oder hat in der Wagenmitte, manchmal auch über der Mitte der Abteile, also in einseitiger Anordnung, einen Aufbau mit Fenstern und Lüftern in den Seitenwänden. Da der Aufbau das Wagengewicht, die Beschaffungs- und Unterhaltungskosten erhöht, so ist dem gewölbten Dach der Vorzug zu geben, zumal bei entsprechender Wahl seiner Pfeilhöhe der Luftraum im Wageninnern ebenso groß gemacht werden kann als bei Anwendung eines Aufbaues. Die Dachspriegel werden aus krumm gewachsenem Holz oder aus gebogenen und verleimten Streifen verschiedener Hölzer angefertigt und mit den Oberrahmen, in die sie gewöhnlich schwalbenschwanzförmig eingesetzt sind, durch Winkel und Schrauben verbunden. Bei hochgewölbten Dächern ist es ratsam die Spriegel durch seitlich aufgeschraubte Flacheisen zu verstärken. Unter den Dachaufbauten werden einzelne besonders kräftig ausgeführte Spriegel der unteren Decke zur besseren gegenseitigen Versteifung der Kastenlängswände ohne Unterbrechung durchgeführt. Die 20–25 mm starken, gewöhnlich durch Nut und Feder verbundenen Dachbretter aus Tannen- oder Fichtenholz liegen auf den Spriegeln und sind mit ihnen verschraubt. Sie erhalten nach erfolgter sorgfältiger Auskittung aller Fugen eine Blechverkleidung oder noch häufiger einen Überzug aus Segeltuch, der nach dem Aufbringen mehrmals mit gutem Waterproof-Firnis gestrichen, zuweilen auch noch vor dem Trocknen gesandet wird. Viele P. haben unter den Spriegeln noch eine zweite Schalung aus furniertem Holz, bemalter Pappe oder aus Holz, das mit Tapeten aus Stoff, Linkrusta, Pegamoid u. s. w. verkleidet oder nur weiß gestrichen ist. Die Räume zwischen den beiden Deckenschalungen sind meist mit den gleichen Stoffen wie die Hohlräume der Wände ausgefüllt. Auf das eigentliche Dach wird in heißen Ländern zum Schutz gegen die Sonnenstrahlen oft noch ein zweites Bretterdach, ein sog. Sonnendach, so aufgesetzt, daß zwischen beiden die Luft durchstreichen kann. An den Dachrändern der Wagenlangseiten werden in der Regel Dachrinnen angebracht, durch die das vom Dach niederrinnende Regenwasser aufgefangen und den an den Wagenenden befindlichen Ablaufröhren zugeleitet wird. Zwischenwände. Diese, bestehend aus 30–40 mm dicken Holzrahmen, in deren Felder 2 Lagen kreuzweise verlegter Schalungsbretter oder besondere Füllungen eingesetzt sind, dienen gleichzeitig als Querversteifung für den Kasten und sind deshalb mit den Seitenwänden sehr fest verbunden. Damit sie bei etwaigen Unfällen dem Zusammenschieben der Abteile einen möglichst großen Widerstand entgegensetzen, werden sie vielfach auch am Boden mit kräftigen eisernen Winkeln befestigt. Fenster. Diese sind fest oder beweglich. Bei den Abteilwagen sind die Fenster der Eingangstüren stets beweglich, die Fenster neben den Türen dagegen meist fest. Bei den Durchgangswagen sind in der Regel alle Seitenwandfenster beweglich. In deutschen und österreichischen Durchgangswagen wird jetzt zwischen je 2 einander gegenüberliegenden Sitzbänken ein einziges sehr großes, vollständig herablaßbares Fenster angebracht, dessen Öffnung in Notfällen zum Verlassen des Wagens benutzt werden kann.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/61>, abgerufen am 23.11.2024.