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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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der sich aus Männern und Frauen beider christlicher Konfessionen zusammensetzt.

Zwecks Erziehung von Waisentöchtern zur praktischen Arbeit in der Haus-, Feld- und Gartenwirtschaft, zur Ausbildung geeigneter Bewerberinnen zu ländlichen Dienstboten sowie zur Versorgung des Christianenheims mit Lebensmitteln besitzt die Stiftung eine eigene Meierei, den "Aschenhof", der nicht fern von Erfurt inmitten des Thüringer Waldes liegt.

Von den Gesamtaufwendungen der Stiftung entfallen auf Töchter von Unterbeamten und Arbeitern etwa 67% der Unterstützungsfälle und etwa 56% der Ausgaben, während der Anteil dieser Kreise an den Einnahmen nur annähernd 50% beträgt.

Die bedeutendste Einnahmsquelle ist die regelmäßige Sammlung unter den Beamten und Arbeitern der Staats- und Reichseisenbahnverwaltung. Auf diesem Weg ist der Grundstock gesammelt und auf gleichem Weg sind durch laufende und einmalige Beträge sehr erhebliche Summen beschafft. Wertvolle Unterstützung leisten die bei den Staats- und Reichseisenbahnen bestehenden allgemeinen Eisenbahnvereine sowie die Fachvereine der Beamten. Von besonderen Einnahmen verdienen hervorgehoben zu werden: der Reinertrag eines vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats Ministerialdirektor Hoff verfaßten Werkchens "Eisenbahn-Töchterhort" und das Ergebnis des Vertriebs eines Kriegsandenkens. Bis Ende 1917 sind über 6 Mill. M. eingekommen, von denen über 2 Mill. M. für Zwecke der Stiftung verausgabt sind.

Hausmann.


Tößtalbahn (Schweiz). Sie verdankt ihre Entstehung der Anregung und dem Opfersinn der fast ausschließlich auf die Industrie angewiesenen Gemeinden des Tößtals und der als Ausgangspunkt der Linie mitinteressierten Stadt Winterthur.

Ursprünglich Teil einer von Waldshut nach dem oberen Zürichsee geplanten Transitlinie, wurde schließlich das Stück von Winterthur bis Bauma als selbständige Unternehmung verwirklicht. Als 1870-1875 der Bau einer Verbindungslinie von Rappersweil nach Pfäffikon begonnen und auch von Rüti gegen Wald eine Bahnlinie hergestellt wurde, gaben die Interessenten der zwischen Bauma und Wald gelegenen Ortschaften die Anregung zur Erstellung des zweiten Teiles der T., des kurzen Zwischenstücks Bauma-Wald, und es gelang mit Aufbietung aller Kräfte von Gemeinden und Privaten, die nötigen Mittel zu beschaffen.

So konnte 1874 auch mit dem Bau dieser Strecke begonnen werden, während die Linie Winterthur-Bauma schon 1872 in Angriff genommen worden war. Die Teilstrecke Winterthur-Bauma wurde 1875, die ganze Strecke 1876 eröffnet.

Die T. verläßt den Bahnhof Winterthur in östlicher Richtung, läuft mit den nach Konstanz, Romanshorn und St. Gallen ausgehenden Linien auf etwa 2 km parallel und erreicht bei km 2·5 ihre erste eigene Station Grüze.

Von hier zieht sich die Linie in südöstlicher Richtung gegen das Dorf Seen und erreicht bei Sennhof das eigentliche Tößtal. Bei der Ortschaft Steg verläßt sie das Tößtal, um sich wieder in südlicher Richtung gegen Wald, ihre Endstation, hinzuziehen.

Die Betriebslänge ist 40 km, die Höchststeigung 30%0, der kleinste Bogenhalbmesser 215 m. Die gesamten Baukosten haben Ende 1915 8,422.010 Fr., auf 1 km 214.990 Fr. betragen. Die Gesamteinnahmen erreichten im Jahre 1913 629.836 Fr., auf 1 km 15.746 Fr., die Gesamt ausgaben 551.543 Fr., auf 1 km 13.789 Fr. Mit dem Bundesrat wurde am 29. September/12. Oktober 1917 ein Vertrag betreffend Verstaatlichung zum Preis von 21/2 Mill. Fr. und Entschädigung der vorhandenen Vorräte und Ersatzstücke abgeschlossen. Die ständerätliche Kommission für den freihändigen Rückkauf der T. und der Wald-Rüti-Bahn beschloß einstimmig das Eintreten auf die Vorlage. Mit 1. Oktober 1918 ist die T. in den Besitz der S. B. B. übergangen.

Dietler.


Toggenburger Bahn (Schweiz), jetzt Linie der Schweizer Bundesbahnen, zweigt auf der Station Wyl vom Netz der Bundesbahnen ab. Sie ist eine unter schwierigen Verhältnissen durch einsichtig geleitete und beharrlich fortgesetzte Anstrengungen der beteiligten Bevölkerung ins Leben gerufene Unternehmung. Ihre Begründung geht in das Jahr 1856 zurück, in welchem Jahr die Linie St. Gallen-Wyl zur Eröffnung kam. Infolgedessen faßte in Walwyl eine Anzahl von Männern den Entschluß, die nötigen Schritte zur Herstellung der T. einzuleiten. Diese Beschlußfassung wurde durch eine Aktienbeteiligung des Kantons St. Gallen in der Höhe von 21/2 Mill. Fr. und die Zeichnung des restlichen Kapitals von 11/2 Mill. Fr. seitens der Gemeinden und Privaten ermöglicht.

Die T. wurde am 24. Juni 1870 dem Betrieb übergeben. Durch Vertrag vom 7. Oktober 1901 ging die T. in das Eigentum der Vereinigten Schweizer Bahnen und mit diesen am 30. Juni 1902 gegen Anrechnung des Vertragswertes von 23/4 Mill. Fr. in dasjenige des Bundes über.

Literatur: Schweizer, Das Werden der Toggenburger Bahn. St. Gallen 1870.

Dietler.


Togo. Das deutsche Schutzgebiet T., 87.200 km2 mit rd. 1 Mill. Einwohnern, ist wegen seiner begrenzten Küstenausdehnung und seiner Lage zwischen 2 fremden Nachbarländern bei geringer Breite - durchschnittlich etwa

der sich aus Männern und Frauen beider christlicher Konfessionen zusammensetzt.

Zwecks Erziehung von Waisentöchtern zur praktischen Arbeit in der Haus-, Feld- und Gartenwirtschaft, zur Ausbildung geeigneter Bewerberinnen zu ländlichen Dienstboten sowie zur Versorgung des Christianenheims mit Lebensmitteln besitzt die Stiftung eine eigene Meierei, den „Aschenhof“, der nicht fern von Erfurt inmitten des Thüringer Waldes liegt.

Von den Gesamtaufwendungen der Stiftung entfallen auf Töchter von Unterbeamten und Arbeitern etwa 67% der Unterstützungsfälle und etwa 56% der Ausgaben, während der Anteil dieser Kreise an den Einnahmen nur annähernd 50% beträgt.

Die bedeutendste Einnahmsquelle ist die regelmäßige Sammlung unter den Beamten und Arbeitern der Staats- und Reichseisenbahnverwaltung. Auf diesem Weg ist der Grundstock gesammelt und auf gleichem Weg sind durch laufende und einmalige Beträge sehr erhebliche Summen beschafft. Wertvolle Unterstützung leisten die bei den Staats- und Reichseisenbahnen bestehenden allgemeinen Eisenbahnvereine sowie die Fachvereine der Beamten. Von besonderen Einnahmen verdienen hervorgehoben zu werden: der Reinertrag eines vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats Ministerialdirektor Hoff verfaßten Werkchens „Eisenbahn-Töchterhort“ und das Ergebnis des Vertriebs eines Kriegsandenkens. Bis Ende 1917 sind über 6 Mill. M. eingekommen, von denen über 2 Mill. M. für Zwecke der Stiftung verausgabt sind.

Hausmann.


Tößtalbahn (Schweiz). Sie verdankt ihre Entstehung der Anregung und dem Opfersinn der fast ausschließlich auf die Industrie angewiesenen Gemeinden des Tößtals und der als Ausgangspunkt der Linie mitinteressierten Stadt Winterthur.

Ursprünglich Teil einer von Waldshut nach dem oberen Zürichsee geplanten Transitlinie, wurde schließlich das Stück von Winterthur bis Bauma als selbständige Unternehmung verwirklicht. Als 1870–1875 der Bau einer Verbindungslinie von Rappersweil nach Pfäffikon begonnen und auch von Rüti gegen Wald eine Bahnlinie hergestellt wurde, gaben die Interessenten der zwischen Bauma und Wald gelegenen Ortschaften die Anregung zur Erstellung des zweiten Teiles der T., des kurzen Zwischenstücks Bauma-Wald, und es gelang mit Aufbietung aller Kräfte von Gemeinden und Privaten, die nötigen Mittel zu beschaffen.

So konnte 1874 auch mit dem Bau dieser Strecke begonnen werden, während die Linie Winterthur-Bauma schon 1872 in Angriff genommen worden war. Die Teilstrecke Winterthur-Bauma wurde 1875, die ganze Strecke 1876 eröffnet.

Die T. verläßt den Bahnhof Winterthur in östlicher Richtung, läuft mit den nach Konstanz, Romanshorn und St. Gallen ausgehenden Linien auf etwa 2 km parallel und erreicht bei km 2·5 ihre erste eigene Station Grüze.

Von hier zieht sich die Linie in südöstlicher Richtung gegen das Dorf Seen und erreicht bei Sennhof das eigentliche Tößtal. Bei der Ortschaft Steg verläßt sie das Tößtal, um sich wieder in südlicher Richtung gegen Wald, ihre Endstation, hinzuziehen.

Die Betriebslänge ist 40 km, die Höchststeigung 30, der kleinste Bogenhalbmesser 215 m. Die gesamten Baukosten haben Ende 1915 8,422.010 Fr., auf 1 km 214.990 Fr. betragen. Die Gesamteinnahmen erreichten im Jahre 1913 629.836 Fr., auf 1 km 15.746 Fr., die Gesamt ausgaben 551.543 Fr., auf 1 km 13.789 Fr. Mit dem Bundesrat wurde am 29. September/12. Oktober 1917 ein Vertrag betreffend Verstaatlichung zum Preis von 21/2 Mill. Fr. und Entschädigung der vorhandenen Vorräte und Ersatzstücke abgeschlossen. Die ständerätliche Kommission für den freihändigen Rückkauf der T. und der Wald-Rüti-Bahn beschloß einstimmig das Eintreten auf die Vorlage. Mit 1. Oktober 1918 ist die T. in den Besitz der S. B. B. übergangen.

Dietler.


Toggenburger Bahn (Schweiz), jetzt Linie der Schweizer Bundesbahnen, zweigt auf der Station Wyl vom Netz der Bundesbahnen ab. Sie ist eine unter schwierigen Verhältnissen durch einsichtig geleitete und beharrlich fortgesetzte Anstrengungen der beteiligten Bevölkerung ins Leben gerufene Unternehmung. Ihre Begründung geht in das Jahr 1856 zurück, in welchem Jahr die Linie St. Gallen-Wyl zur Eröffnung kam. Infolgedessen faßte in Walwyl eine Anzahl von Männern den Entschluß, die nötigen Schritte zur Herstellung der T. einzuleiten. Diese Beschlußfassung wurde durch eine Aktienbeteiligung des Kantons St. Gallen in der Höhe von 21/2 Mill. Fr. und die Zeichnung des restlichen Kapitals von 11/2 Mill. Fr. seitens der Gemeinden und Privaten ermöglicht.

Die T. wurde am 24. Juni 1870 dem Betrieb übergeben. Durch Vertrag vom 7. Oktober 1901 ging die T. in das Eigentum der Vereinigten Schweizer Bahnen und mit diesen am 30. Juni 1902 gegen Anrechnung des Vertragswertes von 23/4 Mill. Fr. in dasjenige des Bundes über.

Literatur: Schweizer, Das Werden der Toggenburger Bahn. St. Gallen 1870.

Dietler.


Togo. Das deutsche Schutzgebiet T., 87.200 km2 mit rd. 1 Mill. Einwohnern, ist wegen seiner begrenzten Küstenausdehnung und seiner Lage zwischen 2 fremden Nachbarländern bei geringer Breite – durchschnittlich etwa

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[332/0345] der sich aus Männern und Frauen beider christlicher Konfessionen zusammensetzt. Zwecks Erziehung von Waisentöchtern zur praktischen Arbeit in der Haus-, Feld- und Gartenwirtschaft, zur Ausbildung geeigneter Bewerberinnen zu ländlichen Dienstboten sowie zur Versorgung des Christianenheims mit Lebensmitteln besitzt die Stiftung eine eigene Meierei, den „Aschenhof“, der nicht fern von Erfurt inmitten des Thüringer Waldes liegt. Von den Gesamtaufwendungen der Stiftung entfallen auf Töchter von Unterbeamten und Arbeitern etwa 67% der Unterstützungsfälle und etwa 56% der Ausgaben, während der Anteil dieser Kreise an den Einnahmen nur annähernd 50% beträgt. Die bedeutendste Einnahmsquelle ist die regelmäßige Sammlung unter den Beamten und Arbeitern der Staats- und Reichseisenbahnverwaltung. Auf diesem Weg ist der Grundstock gesammelt und auf gleichem Weg sind durch laufende und einmalige Beträge sehr erhebliche Summen beschafft. Wertvolle Unterstützung leisten die bei den Staats- und Reichseisenbahnen bestehenden allgemeinen Eisenbahnvereine sowie die Fachvereine der Beamten. Von besonderen Einnahmen verdienen hervorgehoben zu werden: der Reinertrag eines vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats Ministerialdirektor Hoff verfaßten Werkchens „Eisenbahn-Töchterhort“ und das Ergebnis des Vertriebs eines Kriegsandenkens. Bis Ende 1917 sind über 6 Mill. M. eingekommen, von denen über 2 Mill. M. für Zwecke der Stiftung verausgabt sind. Hausmann. Tößtalbahn (Schweiz). Sie verdankt ihre Entstehung der Anregung und dem Opfersinn der fast ausschließlich auf die Industrie angewiesenen Gemeinden des Tößtals und der als Ausgangspunkt der Linie mitinteressierten Stadt Winterthur. Ursprünglich Teil einer von Waldshut nach dem oberen Zürichsee geplanten Transitlinie, wurde schließlich das Stück von Winterthur bis Bauma als selbständige Unternehmung verwirklicht. Als 1870–1875 der Bau einer Verbindungslinie von Rappersweil nach Pfäffikon begonnen und auch von Rüti gegen Wald eine Bahnlinie hergestellt wurde, gaben die Interessenten der zwischen Bauma und Wald gelegenen Ortschaften die Anregung zur Erstellung des zweiten Teiles der T., des kurzen Zwischenstücks Bauma-Wald, und es gelang mit Aufbietung aller Kräfte von Gemeinden und Privaten, die nötigen Mittel zu beschaffen. So konnte 1874 auch mit dem Bau dieser Strecke begonnen werden, während die Linie Winterthur-Bauma schon 1872 in Angriff genommen worden war. Die Teilstrecke Winterthur-Bauma wurde 1875, die ganze Strecke 1876 eröffnet. Die T. verläßt den Bahnhof Winterthur in östlicher Richtung, läuft mit den nach Konstanz, Romanshorn und St. Gallen ausgehenden Linien auf etwa 2 km parallel und erreicht bei km 2·5 ihre erste eigene Station Grüze. Von hier zieht sich die Linie in südöstlicher Richtung gegen das Dorf Seen und erreicht bei Sennhof das eigentliche Tößtal. Bei der Ortschaft Steg verläßt sie das Tößtal, um sich wieder in südlicher Richtung gegen Wald, ihre Endstation, hinzuziehen. Die Betriebslänge ist 40 km, die Höchststeigung 30‰, der kleinste Bogenhalbmesser 215 m. Die gesamten Baukosten haben Ende 1915 8,422.010 Fr., auf 1 km 214.990 Fr. betragen. Die Gesamteinnahmen erreichten im Jahre 1913 629.836 Fr., auf 1 km 15.746 Fr., die Gesamt ausgaben 551.543 Fr., auf 1 km 13.789 Fr. Mit dem Bundesrat wurde am 29. September/12. Oktober 1917 ein Vertrag betreffend Verstaatlichung zum Preis von 21/2 Mill. Fr. und Entschädigung der vorhandenen Vorräte und Ersatzstücke abgeschlossen. Die ständerätliche Kommission für den freihändigen Rückkauf der T. und der Wald-Rüti-Bahn beschloß einstimmig das Eintreten auf die Vorlage. Mit 1. Oktober 1918 ist die T. in den Besitz der S. B. B. übergangen. Dietler. Toggenburger Bahn (Schweiz), jetzt Linie der Schweizer Bundesbahnen, zweigt auf der Station Wyl vom Netz der Bundesbahnen ab. Sie ist eine unter schwierigen Verhältnissen durch einsichtig geleitete und beharrlich fortgesetzte Anstrengungen der beteiligten Bevölkerung ins Leben gerufene Unternehmung. Ihre Begründung geht in das Jahr 1856 zurück, in welchem Jahr die Linie St. Gallen-Wyl zur Eröffnung kam. Infolgedessen faßte in Walwyl eine Anzahl von Männern den Entschluß, die nötigen Schritte zur Herstellung der T. einzuleiten. Diese Beschlußfassung wurde durch eine Aktienbeteiligung des Kantons St. Gallen in der Höhe von 21/2 Mill. Fr. und die Zeichnung des restlichen Kapitals von 11/2 Mill. Fr. seitens der Gemeinden und Privaten ermöglicht. Die T. wurde am 24. Juni 1870 dem Betrieb übergeben. Durch Vertrag vom 7. Oktober 1901 ging die T. in das Eigentum der Vereinigten Schweizer Bahnen und mit diesen am 30. Juni 1902 gegen Anrechnung des Vertragswertes von 23/4 Mill. Fr. in dasjenige des Bundes über. Literatur: Schweizer, Das Werden der Toggenburger Bahn. St. Gallen 1870. Dietler. Togo. Das deutsche Schutzgebiet T., 87.200 km2 mit rd. 1 Mill. Einwohnern, ist wegen seiner begrenzten Küstenausdehnung und seiner Lage zwischen 2 fremden Nachbarländern bei geringer Breite – durchschnittlich etwa

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/345>, abgerufen am 24.11.2024.